Seit seinem Sieg brachte Cunningham gerademal drei Kämpfe auf die Reihe, von denen er zwei gewinnen (einen davon mit etwas Glück) konnte. In der selben Zeit boxte Huck gegen zehn anständige Leute, darunter auch zwei Herren, die man zur Weltspitze zählen kann. Mittlerweile ist Huck Weltmeister und die nächste Verteidigung gegen einen hoch gerankten Mann steht ins Haus. Wie du siehst, hat sich das Blatt gewendet: Ich kann einen Boxer nicht auf die #1 setzen, und ihn von seiner besseren, aber schon gefühlte Ewigkeiten zurückliegenden Vergangenheit zehren lassen. Huck hat in den letzten drei Jahren mehr gemacht und mehr erreicht als Cunningham - bei weitem.
Die Ausgangslage nüchtern zusammengefasst: Huck ist ungemein fleißig gewesen, Cunningham nicht. Der eine lebt von seiner Leistung, der andere von einer bunten Mischung aus Ruf, Name, Hautfarbe und großen Worten. Sportlich gesehen gibt es keinen Grund, Cunningham auf die #1 zu verfrachten. Mit welcher Berechtigung? Weil er Huck vor fast drei Jahren geschlagen hat? Das ist doch albern, so eine Entscheidung auf einen Punkt in der Karriere eines Boxers einzuengen. Unterm Strich steht bei Huck seit seiner Niederlage einfach deutlich, deutlich mehr als bei Cunningham. Das ist die Realität.