Ich verstehe die Antworten auf Irenicus' Posting, ehrlich gesagt, nicht. Irenicus isoliert doch den Spieler Nowitzki extra vom Team und stellt seine Schwächen dar, die das Team kaschieren muss, um erfolgreich zu sein. Was haben dann Erfolge (und auch so etwas relativ "wertloses" wie 50+ Siege-Saisons) und erst recht Losing-Streaks des Supporting Casts oder +/--Werte damit zu tun? Niemand bestrietet, dass Dirk Nowitzki einer der besten Spieler der NBA ist. Es geht hier einzig darum, ob die dargestellten Schwächen (Defense, Rebounding (offensiv eklatanter als defensiv), Low-Post-Game) so schwer wiegen, dass es a) sehr schwer ist, ein Team um ihn aufzubauen und b) es dadurch zu Problemen auf dem Feld kommt, was auch (bitte beachten! Wichtiges Wort) dazu führt, dass man scheitert.
Ich sehe Dirk ebenfalls als abhängigsten Franchise Player der Kategorie Shaq, Duncan, Kobe. Einfach, weil er Mitspieler fordert, die seine Schwächen verdecken. Du kannst Duncan, Shaq und Kobe in jedes beliebige Team setzen und es funktioniert weiterhin relativ reibunglos (das impliziert nicht, dass jedes Team Erfolg hat, sondern nur, dass all diese Akteure weder defensiv noch offensiv ihrer Position entsprechend alle Fähigkeiten mitbringen, um unabhaängig von ihren Mitspielern zu sein). Dirk braucht zwingend einen defensivstarken Center. Dirk bräuchte eigentlich auch jemanden, der die einfachen Punkte im Low Post macht. Wenn man sich die Odyssee der Spieler auf der 5 ansieht, die alle schon in Dallas verbraucht wurden, wird auch klar, weswegen es so viel schwerer ist, um Dirk etwas aufzubauen. Darum geht es.
@Giftpilz: Wer war der Playmaker der Bulls? Letztlich Jordan. Bei den Lakers ist es schwer, aber Kobe als Facilitator dürfte noch am ehesten als Playmaker durchgehen. Wenn man schon über Erfolg diskutieren möchte: Wie viele Champions hatten denn keine Low Post Scoring Option (wenn nicht als 1., dann als 2.)? Und warum haben die Mavericks bspw. Drew Gooden gesigned, um ihn neben Dirk zu stellen?
Aus meiner Sicht ist Dirk offensiv ein Small Forward (da passen dann auch die Off-Rebounding-Rates gerade so eben), der zwingend auf Hilfe angewiesen ist, heute noch mehr als vor fünf Jahren. Durant hat dasselbe Problem, dass er sich nur übers Scoring definiert. LeBron ist deswegen ein sehr viel kompatiblerer Spieler, weil er eben zu seinem Scoring noch das Playmaking übernehmen kann.
Welches Team wurde denn mit einem SF als erste Option Meister, der kein Playmaker war oder nicht zumindest überragende Skills in diesem Bereich hatte (also nicht Larry Bird hieß)? Ich denke, dass ein grundlegendes Problem bei Dirks Spiel seine größte Stärke ist (so paradox das klingt): der Wurf. Dieser positioniert ihn immer weiter weg vom Korb und somit von NOCH MEHR Impact.
Um auf die Franchise Player-Frage zurückzukommen: Nowitzki funktioniert nicht in allen Teams der NBA, ist also nicht so kompatibel und damit abhängiger als andere Spieler (bspw. auch als Pau Gasol. Nein, kein direkter Vergleich zwischen den beiden, bitte. Es geht nur um die individuellen Fähigkeiten. Paus passen in viel mehr (wenn nicht fast alle) Systeme als Dirks) von seinen Mitspielern. Für mich (auch das bitte beachten. Eine allgemeingültige Franchise-Player-Definition gibt es nicht) ist er damit knapp kein Franchise Player mehr, weil er eindimensionaler als die anderen Kandidaten ist.