Du solltest dir eigentlich dabei gedacht haben, dass ich einen klassischen Playmaker meinte, der in erster Linie für seine Mitspieler spielt. Das gilt für Magic, es gilt sogar für einen Spieler wie Isiah Thomas, der weite Strecken auch mal an sich riss, und es gilt natürlich besonders für Spieler wie Kidd, die vor dem eigenen Wurf dreimal ans Passen denken, aber ganz gewiss nicht für die dominanten Leute in Phil Jacksons Teams. Bei den Bulls in den Meisterschaftsjahren Pippen, gerade weil man ja Jordan von dieser Last entbinden und das Spiel der Bulls etwas variabler machen wollte, denn immer nur alles über Jordan war zu einseitig und bekämpfbar ("Jordan Rules"), und als Lakers-Fan weißt du sicherlich, dass es fürs Team im Schnitt nicht unbedingt immer besser läuft, wenn Kobe von A-Z den Playmaker mimt.
Mir gehts darum, dass der primäre Ballhandler zumeist ein guter bis überragender Passer ist und deswegen auch problemlos den Ball bringen kann. Fisher/Kerr/Paxson/Harper sind sicherlich nicht mit der Intention aufs Parkett geschickt worden, dass sie zum Großteil das Playmaking übernehmen sollen. Dirk hat nicht im Ansatz diese Passing-Skills (kein Vorwurf), hat aber auch keine Low-Post-Moves, die scheinbar so wichtig für einen Titel sind. Damit besetzt er leider keine der beiden wichtigsten Positionen, obwohl er als Power Forward durchaus eben jene Post-Moves besitzen könnte (oder gar sollte?). Die erste Option kann also weder das Spiel aufbauen noch die einfachen Punkte unterm Korb machen. Deshalb ist er für mich auch nicht DER Franchise Player wie die zuvor genannten Namen.
Als eine zweite Option würde sich absolut jedes Team um ihn reißen, von so unterschiedlichen Systemen wie den Magic mit einem dominanten Center über die Heat bis zu den Lakers, wo er wahrscheinlich auch recht positiv funktionieren würde (sicherlich ist Gasol da derzeit die bessere Alternative, wenn Bynum so oft ausfällt, weil er den besseren Center als Nowitzki gibt, aber das macht Dirk noch lange nicht zu einem Spieler, der nur schwer in andere Teams passt).
Gasol ist nicht nur wegen seines Low-Post-Games ein besserer Baustein als Dirk. Vor allem sein außergewöhnliches Passing macht ihn zu einem wertvolleren Mitspieler, der auch weniger den Ball in den Händen braucht, um Impact auf ein Spiel zu haben als Dirk. Ich denke, dass Gasol eine bessere zweite Option als Nowitzki ist (gar unabhängig vom Team), Nowitzki aber die bessere erste Option ist. Einfach auch, weil Gasol jeden Systembasketball mitspielen kann, keine Spielzüge für sich braucht, sondern das nimmt, was eben füpr ihn abfällt. Das artet aber wieder aus. Ist eh zu spekulativ.
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