dennoch bleibt es für mich mein nachvollziehbarster erklärungsansatz, warum der beste spieler der liga nicht den größten impact ausübt.
Wenigstens akzeptierst Du, dass Bryant nicht den größten Impact hat. Das ist schon mal ein Fortschritt. Jetzt sage ich Dir noch, dass gerade relativ starke Spieler in schlechten Teams eine enorme Wirkung auf das Ergebnis des Teams haben, das heisst, dass die +/- Stats besonders hoch ist. Das beste Beispiel dafür ist Kevin Garnett, der hatte in den letzten drei Jahren im Schnitt +8.5. Wenn man das im Vergleich zur relativen Ligastärke stellt, dann ist sein Einfluss ingesamt aber nicht höher als der von Bryant (sind auch 111). Daraus kann man nun erkennen, dass Bryant, sollte er mehr Einfluss als Nowitzki haben, doch höhere +/- Stats aufweisen müsste. Ich vergleiche also explizit die Wirkung der beiden Spieler auf das Teamergebnis, wobei Nowitzkis Wirkung größer ist. Es kann durchaus sein, dass Bryants Impact durch die Situation bei den Lakers (siehe Bennys Erklärung) geringer erscheint, als sie in einem besseren Team wäre, nur ist das nicht die Frage.
Über 82 Saisonspiele gewinnst du, und du verlierst. In den meisten Fällen jeweils nicht grundlos. Wenn du doch 1x "Glück" hast, gleicht sich das sicher wieder aus (erst recht wenn man bedenkt, dass wir dann von "Glück" sprechen, wenn ein Wurf am Ende des Spiels fällt oder eben nicht fällt. Was ist mit unzähligen in and outs im zweiten oder dritten Viertel, die den entscheidenden Vorsprung hätten geben können?).
Und gerade diese Annahme, dass sich Glück und Pech in einer Saison ausgleichen, ist mit Verlaub Schwachsinn. Das ist eine Spekulation, die sich noch nirgends bestätigt hat.
Mit einer Formel wirkliche Siege von eigentlich verdienten oder zu erwartenden zu Unterscheiden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Wie mathematisch korrekt das ganze auch sein mag.
Ich weiss, dass es für Dich nicht nachvollziehbar ist, darum diskutieren wir ja immer noch über diesen Punkt.
Noch mal einen kurzen Überblick. In der Geschichte der NBA hat sich gezeigt, dass die Anzahl der Siege einer Saison von der durchschnittlichen Punktdifferenz abhängig sind. Dieser Zusammenhang lässt sich durch die von mir verwendete Formel darstellen. Das geht noch etwas genauer und nennt sich dann Bell Kurve.
Erreicht nun ein Team mehr Siege, als man anhand dieser Formel errechnet, kann man davon ausgehen, dass das Team mehr Siege errungen hat, als es dem Leistungsstand entsprechend sein müsste. Es gibt genauso gut den umgekehrten Fall. Das Verfahren ist ziemlich gut, die durchschnittliche Abweichung beträgt gar nur 2.24 (da hatte ich mit 2.54 die falsche Zahl im Kopf). Das heisst nun wiederum, dass für die Mavericks im letzten Jahr 60.73 +/- 2.24 als dem Leistungsstand entsprechend anzunehmen sind (63 max, 58 min). Irgendwo sollten sie sich darin einordnen. Sie liegen nun aber deutlich darüber, was nun locker heissen kann, dass sie wenigstens 4 Siege relativ glücklich gewannen, obwohl der Gegner nicht schlechter spielte (es kann auch andere Gründe haben).
Diese Formel kann aber nicht erklären, warum das so war, sondern nur einen Hinweis darauf geben, dass das so ist. Das Ganze basiert auf den Daten von 61 Jahren NBA und unzähligen Spielen. Ich halte es für sinnvoll, solche Erkenntnisse bei der Einschätzung der wirklichen Leistungsstärke eines Teams einfliessen zu lassen. Du kannst das gern ignorieren, aber ich möchte doch, dass Du es zumindest verstehst.
grundsätzlich müsste ein spieler, der eindeutig der beste der liga ist, auch den meisten einfluss ausüben können.
Das ist eben nicht zwangsläufig so, sondern kommt auf die Definition an, nach der man den Spieler als "Besten" bewertet. Nach meinem Ansatz ist Bryant nämlich nicht der beste Spieler, sondern es ist Tim Duncan. Wobei ich auch sehe, dass Bryant ein gewaltiges Skill-Set hat, wahrscheinlich ist er diesbezüglich der beste in der NBA. Nur, und da kommt dann mein Ansatz wieder zum Vorschein, ist es dieses Skill-Set, das über Sieg oder Niederlage entscheidet, oder ist es eher so, dass man eine möglichst effiziente Spielweise haben muss, damit man seinem Team größtmöglich hilft? Die NBA-Geschichte zeigt, dass gerade letzteres den Erfolg verspricht. Dafür sind nicht zuletzt die San Antonio Spurs um Tim Duncan ein hervorragendes Beispiel.
bis dahin mit nem guten spiel (bester mav neben tery - welch lustige begebenheit) und vor allen dingen auch viele viele freiwürfe gezogen.
Preisfrage: Wer hatte den größten positiven Einfluss auf das Spielergebnis bei diesem Spiel?