@Shakey Lo
Du bringst sehr gute Argumente und ich selbst sehe den Trade sehr kritisch, mir kommt er einfach 2-3 Jahre zu spät. Und selbst vor 2-3 Jahren wäre die Frage gewesen, weshalb man überhaupt Nash für lau gehen ließ? Man entschied sich für ein anderes und durchaus erfolgreiches Konzept. Bei allen bekannten Schwächen ist Dallas nach wie vor einer der Contender und hat nominell einen der besten Kader. Zumindest gegen Suns und Spurs hätte ich mir keine echten Sorgen gemacht.
Auch wenn mir der Sachverstand vieler User hier abgeht und ich weder verkappter Trainer oder GM bin, so haben doch Dallas schmerzliche Niederlagen eines gezeigt. Spurs und Suns als beste Teams konnte man schlagen, das Team war ja auch praktisch dafür zusammengestellt, aber gegen vermeintlich schwächere Teams wie die Heat oder GSW fiel alles in sich zusammen wenn die Spielweise mal nicht funktionierte. Es fehlten die Variationen, Improvisation und oft auch einfach Leadership.
Ich weiss, dass sind alles wieder "weiche" Argumente, nichts was man anhand von Statistiken belegen kann. Vor allem kann man nicht belegen, dass sowas mit Kidd nicht passiert wäre. Das sagen mir einfach meine 10 Jahre Zuschauer-Erfahrung und ist nicht mehr als ein Bauchgefühl. Da ich erfolgreich wette, kann mein Bauchgefühl aber so schlecht nicht sein. Wie Du auch sehr richtig schreibst, sind bei Dallas bereits sehr gute Spieler, ein Kidd wird da keine Wunderdinge tun können. Aber wovon ich überzeugt bin, in kritischen Situation kann er das Heft in die Hand nehmen und die nötigen Ideen liefern. Mal eben das Spielsystem wechseln, sich dem Gegner anpassen.
Und gerade in dem Punkt zählt für mich auch das Alter nicht mehr, im Gegenteil, je mehr Erfahrung, desto besser. Und ich teile die Ansicht eines Users hier, das Kidd ein eisenharter Spieler ist, mag Spieler geben die mit 30 ausgebrannt sind, ich bin sicher, dass Kidd solange er spielt, immer ein Faktor sein wird. Ähnlich wie ein Malone. Mag sein, dass seine TD-Sammlung eher was für die Galerie ist, aber ich kann mir wenig Teams vorstellen, die er wirklich schwächen würde. So perfekt ein Harris zu den Mavs paßt, ich kann mir nicht vorstellen, dass Kidd da ein downgrade ist.
Wie viele andere User mache ich mir natürlich auch Gedanken um das Center-Problem, aber ich denke die Mavs haben da noch einen Joker in der Hinterhand, für ganz so blöd halte ich das Mavs-Office da nicht. Erica allein kann im Westen nichts reißen, man wird schon einen Trade in der Hinterhand haben und man sollte Diop, so gut es funktioniert hat, nicht größer reden als er ist. Hätte man keinen passablen Ersatz in der Hinterhand, dann stellt sich allerdings die Frage wer bei den Mavs eigentlich Crack raucht. Aber für so blöd halte ich sie nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Howard als Diop-Backup fungiert.
Was die Bedeutung von Harris für mich auch sehr schmälert, Suns und Spurs sind einfach nicht mehr die Gegner No.1, Lakers und Celtics sehe ich beide vorn und diesen sicherlich hektischen und überstürzten Trade als Reaktion darauf. Doch selbst wenn sich der Trade als schwachsinnig erweist, er zeigt immerhin, dass man im Mavs-Office noch Realisten zu sitzen hat. Man geht wie die Suns ein krasses Risiko, aber ein Kidd ist mir noch 100x lieber als der alte Fettsack. Obwohl ich zu den Fans des alten Fettsacks gehöre.
Der Lacher wäre es natürlich, wenn das West-Final dann Mavs-Suns lauten würde, aber ich fürchte für beide Teams ist der Zug dieses Jahr abgefahren. Soviel ich von den beiden Altmeistern halte, der Maßstab werden dieses Jahr wohl Lakers und Spurs sein. Und der Alptraum dürfte ohnehin das Finale sein, der Westen ist stark und ausgeglichen wie nie, selbst Teams wie Suns oder Mavs könnten die PO verpassen. Und dann trifft man auf ein ausgeruhtes Celtics-Team, dass vielleicht mal von den Pistons gefordert wurde.
Halleluja,
LG