Das hat nichts mit in den Kram passen zu tun. Aber natürlich gibt es verschiedene Strategien, die denkbar sind, dass sollte doch offensichtlich sein. Das heißt ja noch nicht, dass der gewählte Weg "falsch" ist.
Ja, welche Strategien hätte das sein sollen außer die Rebuild-Schiene? Ich habe ja schon dargelegt, dass man sich nicht konventionell über die Draft verstärken konnte, so wie es bspw. die Warriors oder Pacers gemacht haben. Wie gesagt, man schuldete ja zwei First-Rounder, die zum Glück eine Protection hatten. Und die FA-Schiene war halt unglaublich unrealistisch. Blieb also nichts anderes übrig als hardcore zu rebuilden. Die Ausgestaltung kann natürlich verschieden verlaufen, aber das ändert ja nichts an der Ausgangslage anno Pre-Draft Sommer 2013.
Dann hast du eine grundlegend andere Sichtweise als ich. Wie gesagt, die wirklich ernstzunehmende NBA-Medienlandschaft (und das sind in 99 % der Fälle nicht die lokalen Reporter und Beatwriter, die meist dumpfe Fanboys sind, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt) hat aus meiner Sicht von Anfang an ausgewogen über Hinkie berichtet. Ich hatte einige Beispiele genannt. Deine Aussagen, dass "die Medien" und "die Fans" die Strategie "nicht verstanden" hätten bleibt daher für mich weiterhin Schwachsinn.
Ja, dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Die Intention der Strategie war der Medienlandschaft natürlich klar, nur wurde die Vorgehensweise von Hinkie ordentlich angefeindet. Hinkie hat sich natürlich auch damit angreifbar gemacht, weil er das a. keine Anstalten mit dem Tanking machte und b. schwer "greifbar" war. Die herkömmlichen Philly-Medien (zB Philadephia Inquirer) haben Hinkie ordentlich rangenommen, weil er zu zugeknöpft war und keine "inside scoops" preisgab. Da auch der Erfolg im Sinne von gut spielenden und verheißungsvollen Rookies länger ausblieb, wurde die ganze Strategie ins Lächerliche gezogen: Das fing vom Losing Culture-Gedöns an, Herumgetrade von erst gedrafteten Spielern (IMO ist der MCW-Deal sein underrateste Trade überhaupt) usw.
Warum? Ich spreche ja nicht über alle Sixers-Fans (habe ich oben geschriebn), sondern von einer bestimmten Gruppe.
Ja, das hättest du präzisieren müssen. Sind Hinkie-Jünger Leute, die nur den Rebuild befürworten, und die andere Seite jene, die ihn ablehnen? Oder sind das Fans, die Hinkies Gesicht auf den Oberarm tätowieren und ein Hinkie Autogramm eingerahmt auf die Wand gehängt haben?
Oder sind das, wie du gemeint hast, nur die lautesten?
Wie gesagt, die meisten Philly-Fans heißen sehr wohl einen Rebuild gut und sind demnach auch mit Hinkies Strategie einverstanden (Ownership hat natürlich das OK dazu gegeben, aber den sales pitch hat Hinkie gemacht, dh dargelegt, wie gerebuildet werden sollte). Bei der genauen Ausgestaltung gehen die Meinungen etwas auseinander.
Ich glaube der Disconnect zwischen Philly-Fans und Nicht-Philly-Fans besteht auch darin, dass Nicht-Philly-Fans Hinkies Leistung hauptsächlich auf das absichtliche Verlieren reduzieren und dass das sozusagen jeder könnte. Das stimmt zu einem gewissen Grade. Hier wird gerne übersehen, dass er exzellente Trades vollzog, sich von Spielern losriss, die enttäuschend spielten (MCW, Okafor wäre im Grunde das gleiche Schicksal schon im letzten Jahr erteilt), und auch nicht von Risiko abscheute, wo viele noch lieber an der "play it safe"-Devise anhalten. Die Entscheidung MCW zu traden war keine populäre und Hinkie wurde deswegen in den lokalen Medien zerrissen ("wie kann man einen ROY traden", "Wo ist die Kontinuität und das Team-Building" blabla). Er hat's dennoch gemacht, was damals und jetzt auch retrospektiv die richtige Entscheidung war. Auch dass man verletzte Spieler zog und mit Saric einen, der noch 2 Jahre fernblieb, ist kein Selbstläufer. Das hat den Sixers natürlich mit dem absichtlichen Verlieren in den Kram gepasst, populär waren diese Entscheidungen nicht. Auf was ich hinaus will: Hinkie hat sich auch nicht von Entscheidungen gescheut, die negativ aufgenommen werden könnten. Er hat in vielerlei Hinsicht weitsichtig gedacht.