wir brauchen das thema nicht schon wieder aufwärmen, aber du weisst schon, dass es letztendlich usyk war, der die verhandlungen beendet hat
?
natürlich ist fury für die situation verantwortlich, aber usyk hat nun mal die verhandlungen abgebrochen. das hat er ja selbst zugegeben.
Verhandlungen werden immer von mindestens zwei Seiten geführt und wenn man von unterschiedlichen Positionen kommt, dann wird man immer einen Teil der eigenen Vorstellungen aufgeben müssen, wenn es einen Kompromiss geben soll.
Nach allem, was man weiß, hat Fury Warren zu Verhandlungen mit Usyk geschickt, der wiederum von Krassyuk vertreten wurde. Dem Vernehmen nach kam Warren gut mit Krassyuk klar und man war sich schnell über die Eckpunkte des Kampfes einig. Offen waren die jeweilige Börse, die mit saudischen Geldgebern einzeln zu verhandeln war und die Rückkampfklausel. Das Team Usyk konnte mit den Saudis eine Einigung herstellen, Das Team Fury nicht. Daraufhin sollte der Kampf in England stattfinden, über Ort und Zeit konnte man sich schnell einigen, offen war nunmehr die Börsenverteilung und immer noch die Rückkampfklausel. Beide Boxer verkündeten nunmehr in ihre Trainingscamps zu gehen und sich auf den Kampf vorzubereiten, nach vielem Hin und Her gab es eine Einigung auf eine 70:30 Verteilung. Danach brach ein Hin und Her über die Rückkampffrage aus. In all der Zeit betonten Warren und Krassyuk gute Verhandlungen zu haben. Es sickerte durch, dass Fury in den Details des Vertrages immer wieder neue Einzelforderungen aufgestellt hat, ohne dass genau an die Öffentlichkeit gedrungen ist, worum es gegangen ist.
Wenn jetzt jemand überlegt hat, ob der Ablauf irgendwie Parallelen zu vergangenen Ereignissen besitzt, dann fallen einem sofort die Fury-Joshua-Verhandlungen ein. Der Ablauf war nicht der Gleiche, die Grundrichtung war aber dieselbe: Zwei Verhandlungsteams kommen zusammen, arbeiten Details aus und von Außen regiert ein Boxer gegen die Verhandlungsführung seines eigenen Teams immer wieder rein und der Kampf kommt dann unter vorgeschobenen Einwänden dieses Boxers nicht zustande. Wenig überraschend ist es in beiden Fällen Fury, der die Verhandlungen torpediert. In beiden Fällen berichtet Warren als Verhandlungsführer, dass man auf einem guten Weg mit der Gegenseite ist. Bis dahin befanden wir uns in beiden Fällen noch im Bereich von Indizien, Vermutungen und Hinweisen.
Diese werden durch die eindeutige und unmissverständliche Aussage von Furys Trainer, SugarHill Steward, zu einem Nachweis verdichtet: Fury stand gar nicht im Training, folglich hätte der Kampf gar nicht stattfinden können und die Verhandlungen waren eine reine Scheinnummer von Fury, der gar nicht vorhatte, gegen Usyk zu boxen. Über das "Warum?" kann man spekulieren, das "Ob?" ist eindeutig beantwortet und damit auch die Schuldfrage:
Usyk trifft überhaupt keine Schuld.
Es ist zum Ausdruck gekommen, dass er den Kampf unbedingt wollte und immer dann, wenn Warren Fury darüber informierte, dass man eine Einigung erzielt habe, hat Fury eine neue Forderung aufgestellt, oder ein bereits verhandeltes Teilpaket wieder aufgeschnürt. Selbst der geduldigste Mensch und der größte Depp merkt irgendwann, dass er verarscht wird. Es ist folgerichtig, dann die Verarsche zu beenden und verantwortlich ist hier nur eine Person: Tyson Fury.