da wird hier aber allerlei Unsinn mit Nichtwissen und Halbwahrheiten kombiniert.
Der FCB hat sich keineswegs in den 70ern oder 80er einen Vorsprung ausgebaut, durch Mißwirtschaft war der Verein am Rande des Lizenzentzugs. Als Hoeneß 79 Manager wurde, hatte im der FCB bzw. sein Vorgänger Schwan DM 3,5 Mio Schulden hinterlassen (was damals ein unglaubliche Summe war) und man war so gut wie Pleite. Man war 5 Jahre nicht mehr Meister geworden und es dauerte Jahre, bis Hoeneß die Schieflage korrigierte. Der FCB wanderte jahrelang auf Messers Schneide, der Kauf von Sören Lerby seinerzeit musste vom DFB genehmigt werden, man war am Rande des Lizenzentzugs. Der damalige Präsident Willi O. Hoffmann flog kurzfristig nach Frankfurt, um sich den Kauf genehmigen zu lassen, Privatleute mussten dafür bürgen. Soviel zum großen finanziellen Vorsprung des FCB.
Man hat sich finanziell vor allem durch den Verkauf von Rummenigge an Inter erholt, zudem war Hoeneß mit seinen Visionen und seinen kaufmännischen Geschick entscheidend am Erfolg des FCB beteiligt.
Zur Mär vom Spielerwegkauf der Konkurrenten:
Der FCB hat in den 70ern den anderen kaum die Spieler weggekauft, aus dem Gladbacher Ensemble, der großen Konkurrenz, kam seinerzeit kein einziger Akteur von Format.
Auch vom 80er Konkurrenten HSV oder Köln wurde niemand verpflichtet.
Vom 90er Konkurrenten BVB wurde auch niemand verpflichtet, im Gegenteil, der BVB versuchte durch finanzielle Eskapaden, den FCB dazwischen zu funken (siehe Kehl).
Lediglich mit Leverkusen wurden direkte Konkurrenten entscheidend geschwächt (Ze, Ballack, Kovac, bei Lucio war Lev schon kein Konkurrent mehr), zudem verpflichtete man im Zeitraum von 3 oder 4 Jahren 2 Werder Spieler (Piza und Ismael).
Da handeln andere Vereine ähnlich, meines Wissens hat weder Werder noch Schalke oder Leverkusen oder Gladbach (die schon gleich gar nicht) oder Hamburg oder Dortmund ... in den letzten 20 Jahren sich vom eigenen Nachwuchs überproportional oft bedient. Gerade Bremen oder Schalke bedienen sich liebend gerne bei der nationalen Konkurrenz - und das ist auch in Ordnung.
Zudem hat Zapator absolut recht - es gibt locker 8 Vereine, die bei entsprechender Form, Meister werden können. Aber auch klar ist, dass der FCB inzwischen einen großen finanziellen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz hat und diesen eher ausbauen als minimieren wird. Daher ist ein Meistertitel auch wahrscheinlicher als ein Titel des HSV oder von Hertha.
Das Schwierige ist, Jahr für Jahr mit hohen finanizellen Einsatz ein Mannschaft zu formen. Das Geld keine Titel bringt hat ja gerade Schalke in den letzten Jahren leidvoll erfahren müssen, wobei die ja noch nicht mal eigenes Geld verwenden. Wichtig wäre, dass sich die Konkurrenz, analog Werder Bremen, ein Team auch aus kaufmännischen Gesichtspunkten zusammenstellt. Dafür braucht es Geduld, vernünftige Manager und entsprechende Visionen. Aber ich sehe in der Liga nur Pfeifen in leitenden Positionen. Egal ob in Gladbach, Köln, Dortmund, Schalke, Leverkusen usw - das kann nix werden, das sind Stümper an Werk, die den Vorsprung der Bayern auf lange Sicht garantieren. Hier sollte man mal ansetzen, anstatt immer über das viele Geld der Bayern zu jammern...damit meine ich jetzt nicht spezielle Omega, das wird auch in der Liga und in den Medien so fabriziert...
Das Spiel gestern habe ich nicht gesehen, was mich aber unglaublich aufgeregt hat, war die Jammerei über den Kunstrasen. Ein Lucio bleibt wg. Verletzungsgefahr sogar zu Hause. Jetzt ratet mal, auf welchen Belag die komplette Bayernjugend, von der F bis zu A, seine Heimspiele austrägt - richtig auf Kunstrasen. Das Training der Jungs findet übrigens auch großteils auf Kunstrasen statt. Da frag ich mich schon, was sich manche Herrschaften eigentlich bei ihren Aussagen so denken