Herr Lahm mag zwar als Ich-AG subunternehmerisch tätig sein, beim FC Bayern München, nichtsdestrotz bleibt er vom Prinzip her ein Angestellter mit befristetem Vertrag in dem Betrieb mit klar umrissenem Aufgabengebiet.
Nämlich kicken.
Herr Lahm hat betriebsschädigendes Verhalten gezeigt und mit seiner Kritik den Dienstweg nicht eingehalten.
Das kann in anderen Branchen schon Kündigungsgrund sein (wenig sinnvoll für Bayern), mindestens aber eine Abmahnung aufgrund Schädigung des Betriebsklimas und angesichts seines Gehalts bedeutet das halt eine saftige Geldstrafe. Versetzen in die Buchhaltung oder Zweigstelle geht in diesem Fall auch eher schlecht.
Inhaltlich liegt ein klarer Fall von Kompetenzüberschreitung vor, der Angestellte Lahm ist als Kicker eingestellt, für Ausstattung des Arbeitsplatzes ist der dienstleitende Vorstand zuständig, die jeweilige Einsatztätigkeit am Arbeitsplatz wird festgelegt vom Abteilungsleiter Sport, derzeit Herr van Gaal.
Wenn Herr Lahm konstruktive Verbesserungsvorschläge einzubringen gedachte, dann hätte er sich beim Qualitätsmanagement das entsprechende Formular abholen, oder im PC suchen können.
Dies wird dann von der QM-Kommission auf Umsetzbarkeit geprüft: so geht der Dienstweg.
Wie woanders auch und Herr Lahm braucht sich da auch nicht bei der Mitarbeitervertretung beschweren über seine Abmahnung. Die dürfte allemal arbeitsrechtlich abgesegnet sein.
Dein Posting besagt eigentlich nur, dass Arbeitnehmer eigentlich das Maul zu halten haben, auch wenn ihre Chefs einen Bockmist nach dem anderen bauen. Am besten kündigen.
Lahm hat angesichts seiner "Hausmacht" im Verein als zweiter Kapitän, Liebling der Fans und Bildzeitungsspitzel durchaus das Risiko dieses Interviews absehen können und es für realistisch befunden mit einer Geldstrafe davon zu kommen. Deswegen ist er auch an die Öffentlichkeit gegangen um zumindest die Chance einer Wirkung zu haben.
Wäre er vorher zur Pressestelle gegangen hätten die ihm das Interview wegzensiert, wäre er direkt zum Vorstand hätten die ihm auf die Schulter geklopft und ihm genau das gesagt, was sie jetzt öffentlich gesagt haben: Bring erstmal Leistung rechts hinten und ansonsten halts Maul"
Daher hat Lahm in dieser Sache meine volle Unterstützung. Er zeigt Leaderqualität und Sendungsbewusstsein während vielen anderen der Verein am Arsch vorbei geht, solange die Kohle stimmt.
Ich finde es irritierend, dass man hierzulande immer eine Art Zivilcourage und Ausübung von Kritik an Missständen fordert, wenn sie aber dann kommt ist derjenige der sie ausspricht ein verkapptes A....loch.
Jede Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht. Und zwar vor großem Publikum ausspricht, damit es jeder mitbekommt.
Lahm hat Recht und der Weg den er gewählt hat war absolut richtig. Und das sage ich einer, der Lahm extrem kritisch gegenüber steht aufgrund seiner ekelhaften anbiederung bei der Bildzeitung.
Hätte Lahm nix gesagt würden 99% der Leute hier (mich incl.) im Endeffekt kritisieren, dass bei Bayern trotz der Missstände keiner das Maul aufmacht.
Hätte Lahm die Kritik nur intern angebracht wäre sie verpufft. So aber steht die Medienlandschaft klar hinter Lahm und ein Großteil der Fans auch. Das ist eine Drucksituation auf der Vorstand, der sich, wenn er klug ist, mal Gedanken macht was an der Kritik dran ist. Der Vorstand wird quasi zum HAndeln gezwungen.
Lahm ist der Verein wichtig und das honoriere ich. Er hat bei mir auf der Sympathieskala einige Punkt zurückgewonnen.