Der FC BAYERN MÜNCHEN - Thread 2009/10


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L-X

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Ich verstehe nach wie vor nicht, in welcher Art und Weise das Lahm-Interview geeignet sein soll, den Druck auf die Verantwortlichen beim FCB zu erhöhen.
Die fehlende Qualität gewisser Spieler und die Nichtexistenz eines über Jahre gewachsenen einheitlichen taktischen Konzepts sind wahrlich keine sensationell neuen, bis dato völlig unbekannten Erkenntnisse, die nicht ohnehin von der Presse ausführlich thematisiert werden bzw. worden sind. Zu den üblichen kritischen Analysen kommt nun halt noch die "der Lahm hat's auch gesagt"-Komponente dazu. Und diese kleine Anmerkung soll nun ausschlaggebend dafür sein, dass die Bayern-Führung unter der Last der öffentlichen Debatte zusammenbrechen wird und den Verein mal grundsätzlich auf links dreht?
Mit Verlaub - aber diese Vorstellung halte ich für äußerst merkwürdig. Aber gut, wenn's dann tatsächlich passiert, war's halt der Lahm. Oder der Schmetterling in China.
 

theGegen

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Natürlich ist die Lahm-Bayern-Affäre nicht 1:1 auf einen x-beliebigen Träger umsetzbar und ich schrieb ja auch, dass die Situation eines Herrn Lahm (als wiederum subunternehmerisch tätige Ich-AG) nicht mit dem eines "normalen" (wegen meiner leitenden) Angestellten zu vergleichen ist.

Vergleichbar sind allerdings für mich die Reaktionen der Vorgesetzten. So eine Vorgehensweise erfordert in jedem Betrieb entsprechende Konsequenzen, das gilt auch für die FC Bayern München AG.
Ob Herr van Gaal mit 2 oder 3 Stürmern spielen lässt: das entscheidet nunmal er laut seines Amtes und seiner Befugnisse. Letztendlich muss ja auch er und nicht Herr Lahm gegebenenfalls dafür Verantwortung tragen.
Und Herr Hoeness verweist nicht ganz zu Unrecht daraf, dass Herr Lahm zunächst mal in seine Arbeitspapiere schauen soll, wo z.B. wahrscheinlich nicht tariflich festgeschrieben ist, dass er auf Rechtsverteidiger eingestellt ist und man seiner subunternehmerischen Ich-AG-Tätigkeit schon insofern Rechnung trägt, indem man ihn gemäß seiner Vorstellungen einsetzt.
Unternehmenspolitik und Personalentscheidungen werden aber woanders gemacht und getroffen: Herr Lahm hat seine Kompetenzen überschritten zum Nachteil des Betriebsklimas. Für konstruktive Kritik gilt der Dienstweg, denn alles andere schädigt die Leitung in der öffentlichen Meinung.
 

liberalmente

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Ich verstehe nach wie vor nicht, in welcher Art und Weise das Lahm-Interview geeignet sein soll, den Druck auf die Verantwortlichen beim FCB zu erhöhen.
Die fehlende Qualität gewisser Spieler und die Nichtexistenz eines über Jahre gewachsenen einheitlichen taktischen Konzepts sind wahrlich keine sensationell neuen, bis dato völlig unbekannten Erkenntnisse, die nicht ohnehin von der Presse ausführlich thematisiert werden bzw. worden sind. Zu den üblichen kritischen Analysen kommt nun halt noch die "der Lahm hat's auch gesagt"-Komponente dazu. Und diese kleine Anmerkung soll nun ausschlaggebend dafür sein, dass die Bayern-Führung unter der Last der öffentlichen Debatte zusammenbrechen wird und den Verein mal grundsätzlich auf links dreht?
Mit Verlaub - aber diese Vorstellung halte ich für äußerst merkwürdig. Aber gut, wenn's dann tatsächlich passiert, war's halt der Lahm. Oder der Schmetterling in China.


ich muss da wieder mit dem politik argument kommen: wenn irgendetwas in der zeitung diskutiert wird ist das schön und gut, aber wenn zum beispiel irgendein bundesminister dann öffentlich dieselbe meinung kundtut verändert das die diskussion noch einmal, sie geht eine stufe tiefer.

ob der bundeskanzler das geforderte gesetz dann umsetzt oder nicht steht auf einem anderen blatt, aber durch die äußerung des ministers wird der druck medial nochmal erhöht, schlichtweg weil es dann kein gespinst der medien mehr ist, sondern durch den minister quasi wichtiger, realistischer und seriöser wurde.

lahm ist in diesem fall durchaus mit einem bundesminister vergleichbar, finde ich. sehr bekannt, nationalspieler, einer der besten spieler des teams, vize kapitän, auf grund der konkurrenz bombensicheren stammplatz.

wie gesagt, der bundeskanzler, in diesem fall hoeneß & co, müssen deswegen nochlange nicht den vorschlag umsetzen, aber der druck wird zumindest größer.
 

L-X

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...wie gesagt, der bundeskanzler, in diesem fall hoeneß & co, müssen deswegen nochlange nicht den vorschlag umsetzen, aber der druck wird zumindest größer.
Die Stärke des Drucks ist doch nur von Belang, wenn sie letztlich - im Falle des Bundeskanzlers - das künftige Wählerverhalten entscheidend beeinflussen könnte. Nicht der Druck ist also interessant, sondern die daraus resultierenden Konsequenzen. Welche vergleichbaren Konsequenzen hätten denn die Verantwortlichen des FCB zu befürchten? Der gemeine Bayern-Fan wird sich nicht plötzlich ein hellblaues Trikot kaufen. Die Stadionbesucher werden sich auch weiterhin mit Feuereifer über ihre Mannschaft aufregen. Der Fernsehzuschauer, der sich schon in der Vergangenheit nicht von unattraktivem Fussball abschrecken ließ, wird auch in Zukunft den gewünschten Knopf der Fernbedienung finden.
 

liberalmente

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Die Stärke des Drucks ist doch nur von Belang, wenn sie letztlich - im Falle des Bundeskanzlers - das künftige Wählerverhalten entscheidend beeinflussen könnte. Nicht der Druck ist also interessant, sondern die daraus resultierenden Konsequenzen.


da liegt unsere meinungsverschiedenheit. wenn das von mir gezeichnete szenario 3 jahre vor der bundestagswahl aufkommt muss kein kanzler befürchten das ihn das seinen job kostet (wenn es jetzt keine elementare entscheidung ist, aber ich will das bsp jetzt nicht ausreizen ;)), aber es kann trotzdem sein das er dem druck nachgibt.

auch bei bayern gibt es ja nicht nur die großen drei, da gibt es auch gremien, aufsichtsrat etc., und wenn da auf einmal einige ankommen und hoeneß mitteilen das lahm ihrer meinung nach recht hat usw kann sich da schon etwas tun, und wenn es nur ein kleiner schritt ist.

der fc bayern ist keine demokratie wie die bundesrepublik, aber vielleicht ganz gut mit der ddr vergleichbar. ;) und da war auch honecker der starke mann, aber wenn die klare mehrheit des zks gegen ihn war hat er auch nachgegeben.
 

Malte

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Lahm hat sich doch bereits entschuldigt für "die Art und Weise seiner Aussagen und den eingeschlagenen Weg".

Seine Mannschaftskollegen haben logischerweise bereits die Anweisung erhalten, sich nicht öffentlich zu diesem Thema zu äußern. Das Thema lebt jetzt nur noch weiter, weil ausgerechnet jetzt gerade auch noch Spielpause ist.

In ein paar Tagen interessiert das keine Sau mehr, weil eben niemand der Spieler, Offiziellen (außer der Medien Kaiser der sich eh einen Dreck um seine Vereinszugehörigkeit schert und bald auch nicht mehr Offizieller Vertreter ist) das Thema weiter befeuern wird und Lahm natürlich einen Rückzieher machen musste und sich zu diesem Thema nun auch nicht mehr weiter äußern kann.

Diese ganze Aktion hat nullkommanichts gebracht, außer Unruhe in einer Situation die ohnehin schon schwierig genug ist. Es hätte nur eine Möglichkeit gegeben das Thema nun durchzuziehen und zwar, wenn Lahm nun dazu gestanden hätte und sich eben notfalls auf die Tribüne gesetzt hätte. Dann wäre der Druck auf die Verantwortlichen enorm geworden.

Aber jetzt hat Lahm einen Fehler eingestanden, akzeptiert den Maulkorb und die Strafe und nun wird das Thema in ein paar Tagen verschwunden sein. Nichts hat sich dadurch geändert. Die Methode Axt bringt halt auch nix, wenn man nicht bereit ist den Baum dann auch zu fällen.
 
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L-X

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auch bei bayern gibt es ja nicht nur die großen drei, da gibt es auch gremien, aufsichtsrat etc., und wenn da auf einmal einige ankommen und hoeneß mitteilen das lahm ihrer meinung nach recht hat usw kann sich da schon etwas tun, und wenn es nur ein kleiner schritt ist.
Ich bin kein Insider, kann also nicht beurteilen, ob die von dir genannten Gremien tatsächlich über einen entsprechenden Einfluss verfügen. Sollte es tatsächlich so sein, dass die entsprechenden Personen ohne das Lahm-Interview keinen Einblick in die Missstände gehabt hätten bzw. sich nicht genötigt gefühlt hätten, korrigierend einzugreifen - dann ist dein Argument absolut plausibel. Über diesen Aspekt hatte ich mir bislang noch gar keine Gedanken gemacht. :thumb:

(Vielleicht kann Bombe sich hierzu äußern :wavey:)
 

liberalmente

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Ich bin kein Insider, kann also nicht beurteilen, ob die von dir genannten Gremien tatsächlich über einen entsprechenden Einfluss verfügen.


bin genausowenig insider wie du, wäre tatsächlich interessant da etwas von marces oder bombe zu lesen, aber ich denke mal tatsächlichen, harten einfluss haben sie nicht, wohl aber soft power (wenn sie das nicht haben kann man das gremium/den aufsichtsrat auch zumachen), und ich denke das in so einem fall soft power ausreichen kann (hoeneß ist ja, so denke ich mal, auch kein reiner diktator, der auf kein noch so gutes argument hören will ;)).

und ich gehe mal eine gewagte wette ein: wenn das thema durch lahms aussagen nur bei den entsprechenden leuten diskutiert wird ist lahm schon sehr zufrieden mit seiner aktion und wird die strafe gerne zahlen.
 

Omega

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auch bei bayern gibt es ja nicht nur die großen drei, da gibt es auch gremien, aufsichtsrat etc., und wenn da auf einmal einige ankommen und hoeneß mitteilen das lahm ihrer meinung nach recht hat usw kann sich da schon etwas tun, und wenn es nur ein kleiner schritt ist.

1. Frage: Was ist etc.?
2. Frage: Wer soll sich denn die Fußballkompetenz herausnehmen, dies zu tun? Winterkorn, Markwort:laugh2:? Immerhin ist Beckenbauer AR-Vorsitzender und Hoeneß sein designierter Nachfolger
 

Malte

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Mitglieder des Aufsichtsrates haben sich auch zuvor schon kritisch geäußert, da brauchen die keinen Lahm als Stein des Anstoßes. Aufsichtsrat Helmut Markwort zum Beispiel hat erst vor ein paar Tagen seinen Rand nicht halten können und musste sich öffentlich äußern.

Guckst du hier.

Als ob sich diese Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft wie Duckmäuser verstecken und nun Dank Lahm plötzlich aus ihren Löchern kommen. Das ist doch weltfremd. Solche Persönlichkeiten brauchen keine Lahm, die können auch so schon ihre Meinung äußern.
 

liberalmente

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1. Frage: Was ist etc.?


bombe hat das schonmal ausgeführt, bei bayern gibt es meines wissens gremien im e.v. und nochmal in der ag.

näheres könnte sicherlich ein kundiger bayernfan erklären, gibt hier ja genug. ;)

2. Frage: Wer soll sich denn die Fußballkompetenz herausnehmen, dies zu tun? Winterkorn, Markwort:laugh2:?


stoiber :belehr:


@ malte


wenn irgendwelche persönlichkeiten sich selbst so etwas gedacht haben, es aber noch nicht ausgesprochen haben, kann es durchaus sein das die aussage eines fachkundigen wie lahm sie dazu bewegt zu sagen: "das dachte ich auch schon, und wenn es der lahm jetzt sagt habe ich da wohl recht."
 

Malte

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@liberalmente

Die Mitglieder des Aufsichtsrates laut Wikipedia:

* Franz Beckenbauer, Vorsitzender (bis November 2009)
* Herbert Hainer, stellvertretender Vorsitzender (Vorstandsvorsitzender der adidas AG)
* Karl-Gerhard Eick (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG)
* Herbert Henzler (Unternehmensberater)
* Helmut Markwort (Chefredakteur des Focus / Mitglied der Geschäftsleitung der Hubert Burda Media Holding GmbH & Co KG)
* Eckhart Müller-Heydenreich (Rechtsanwalt / Vorsitzender des Verwaltungsbeirats des FC Bayern München e. V.)
* Dieter Rampl (Vorsitzender des Verwaltungsrates, UniCredit Group)
* Fritz Scherer (1. Vizepräsident des FC Bayern München e. V.)
* Martin Winterkorn (Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG)

und du willst mir jetzt erzählen, dass die aufgrund von Lahm nun plötzlich auf den Tisch hauen und den Druck auf Hoeneß, Rummenigge und Hopfner erhöhen? Und das die aber vorher keine Traute hatten die Dinge anzusprechen, die ihnen nicht gefallen haben? (Falls sie sich überhaupt außerhalb einer Repräsentanten-Funktion mit dem Verein beschäftigen).

Ich glaube die Annahme Rebell Lahm hätte nun (Wunder)Dinge angestoßen, bleibt reines Wunschdenken.

Lahm profitiert als einziger davon und zwar in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit (als jemand der Führt und seine Meinung sagt, zum Wohle des FC Bayern). Vielleicht sollte das Interview ja auch genau das bezwecken.

Bevor er als Teil der derzeitigen Erfolgslosigkeit rüber kommt (als jemand der mit der Mannschaft gemeinsam untergeht, wenn es drauf ankommt. Als jemand der "nichts bewegt".), hat er sich nun in eine Position gebracht, die ihn deutlich heraus hebt. Lahm will sich wehren gegen den Mißerfolg, genau das ist jetzt der allgemeine Tenor!

Letzte Woche war er bei ganz, ganz vielen Fans noch der "Lahm, der auf rechts nix richtiges auf die Reihe kriegt und keine Flanke an den Mann bringt" - heute ist er bei den gleichen Fans der Held, der einzige der den Mund aufmacht, die Mißstände anprangert und sich dagegen wehrt.

Hast du mal über diesen Aspekt nachgedacht? Das es vielleicht eine ziemlich clevere, geplante Aktion vom Lahm war, um in einer Phase der Erfolgslosigkeit seinen Status als Führungs- und Ausnahmespieler und Persönlichkeit! zu behaupten und um nicht automatisch mit dem Mißerfolg identifiziert zu werden? Ich hab in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit jedenfalls immer nur ein "Ohne Robbery kannst du Bayern vergessen" gehört und weniger ein z.b. "ein Lahm alleine ist halt nicht genug". In der Wahrnehmung schien sein Status als unumstrittener Weltklasse-Spieler jedenfalls zu bröckeln. Er schien im Durchschnitt nicht mehr groß aufzufallen und das wird sicher nicht in seinem Interesse gewesen sein. Das nur mal als Anregung.
 
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le freaque

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Ach komm, Malte, das ist doch eher ausgeschlossen, auch wenn der ausgewiesene LvG-Gegner (seit dem ersten Tag) Karlheinz Wild das im kicker behauptet. Der wittert die Chance, van Gaals Autorität weiter öffentlich zu untergraben (war bei Klinsmann exakt dieselbe Masche, auch Bundesjogi Löw hasst er wie die Pest). Bloß keine Veränderungen bewährter Arbeits- und Machtverhältnisse gilt beileibe nicht nur für den Vorstand, sondern auch für etliche Journalisten, die diesem seit langem verbunden sind und bis vor 2 Jahren immer äusserst komfortable Arbeitsbedingungen rund um den FCB hatten.

Lahm hat ein viel zu hohes Ansehen in der allgemeinen deutschen Fußballfanöffentlichkeit (kein Nationalspieler hat bundesweit ähnliche Sympathiewerte, FC Bayern-Foren geben da ein reichlich verzerrtes Bild wieder) und in der internationalen Vereinsszene (kein deutscher Spieler hätte weniger Probleme, jederzeit bei einem Topclub unterzukommen), als dass er das nötig hätte.
Er sieht ganz sicher insofern seinen eigenen Vorteil, als das er seine Chancen auf Titel davonschwimmen sieht...und das, obwohl er doch Angebote aus dem AUsland ausgeschlagen hat, um mit dem FCB was zu reissen (fürstlich entlohnt, klar). Das ist aber ein völlig legitimer Egoismus - im Gegensatz zu dem, den Toni an den Tag gelegt hat.

Grundsätzlich gilt natürlich, dass er in der Sache richtig liegt, goldrichtig. Das öffentliche Echo wird seine Wirkung mittelfristig hoffentlich nicht verfehlen (kurzfristig passiert natürlich nichts). Nicht nur in der Bild (96% Zustimmung bei 300.000 Abstimmungen), auch bei SPON (99% Zustimmung bei 6.000 Abstimmungen). Die fast schon brachiale Vehemenz, mit der nicht nur User bei Votes und in Foren, sondern auch die weit überwiegende Mehrheit aller Kommentatoren Lahm IN DER SACHE beipflichtet, wird schon einen gewissen Eindruck im Vorstand hinterlassen.
Natürlich gilt auch, dass man sowas nicht öffentlich machen darf...manchmal aber muss, WENN er tatsächlich vorher bereits intern den Versuch unternommen hat. Das kann hier niemand beurteilen. Er hat immerhin direkte Kritik an Mitspielern und dem Trainer vermieden (Ausnahme Klinsmann), trotzdem gehört er natürlich bestraft. Sonst sagt bald (wieder oder noch mehr als bisher), jeder, was ihm gerade nicht passt in irgendein Mikrofon. Das geht nicht und von daher geht die Geldstrafe auch in Ordnung. Das wird Lahm aber einkalkuliert haben.
 

Marces

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Ich bin kein Insider, kann also nicht beurteilen, ob die von dir genannten Gremien tatsächlich über einen entsprechenden Einfluss verfügen. Sollte es tatsächlich so sein, dass die entsprechenden Personen ohne das Lahm-Interview keinen Einblick in die Missstände gehabt hätten bzw. sich nicht genötigt gefühlt hätten, korrigierend einzugreifen - dann ist dein Argument absolut plausibel. Über diesen Aspekt hatte ich mir bislang noch gar keine Gedanken gemacht. :thumb:

(Vielleicht kann Bombe sich hierzu äußern :wavey:)

wie ich die letzten tage erlebt habe:

vorletzte woche bekomme ich den aktuellen fanshop katalog für den winter zugeschickt. beiliegend ein sonderheftchen "30 jahre leidenschaft" zu ehren uli hoeneß´ 30jährigen jubiläum als manager des fc bayern, incl. sonderkollektion (shirts, schals, etc...). hat er sich verdient, denn ohne zweifel hat er den größten anteil daran was der verein in den letzten 30 jahren erreicht hat.

dann am sonntag, nach der vorstellung in stuttgart, die sendung auf sky. hoeneß als gast und fast die ganze sendung drehte sich um ihn und den fcb. zu den hauptthemen hatte ich ja hier auch was geschrieben. sehr unterhaltsam, interessant. nebenbei haben sie aber auch über hoeneß selber geredet, u.a. auch wie hoeneß damals manager wurde, nämlich mehr oder weniger durch eine revolte der damaligen spieler des fc bayern. hoeneß spielte das runter "so schlimm war´s gar nicht" und ließ sich nicht aus der reserve locken. bei der gelegenheit hab ich nach der sendung mal wieder den alten spiegel artikel gegoogelt und gleich gefunden. sehr lesenswert, weil unterhaltsam und wohl auch wahrheitsgetreu: http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/3802/putsch_mit_paul.html

tenor in der sendung: "sowas würde es heute nie wieder geben. das war einmalig. solche typen (maier, breitner, hoeneß, effenberg, basler, etc) gibt es auch nicht mehr."

vor dem schalke spiel, insgesamt drei sms und zwei facebooknachrichten die mich darauf hinweisen ich soll mir die süddeutsche kaufen. inhalt: lahm kritisiert die chefetage. spiel ist wieder nicht gut gelaufen, 1:1 gespielt. jetzt war klar, dass es brennt und zwar mal wieder so richtig. und... nur logisch, dass ich mich an die erst 6 tage zurückliegende sky sendung erinnert habe (vielleicht hat lahm diese als anlass genommen :) ), in der es wenn auch nur kurz darum ging, wie 1979 die spieler des fc bayern ihren präsidenten mehr oder weniger abgeschossen und somit hoeneß zur alleinherrschaft im verein verholfen haben.

das ist jetzt also 30 jahre her. vor 20 jahren fiel die mauer. fällt jetzt hoeneß? schon ein bisschen bizarr, oder? :)

was lahm gemacht hat, mag einigen aus der seele sprechen und wie wir ja alle auch wissen sagt er da einige richtige dinge. dennoch war´s nicht korrekt und natürlich muss ein verein da handeln, völlig egal ob der spieler recht oder unrecht hat. sowas geht nicht. punkt. (und in der politik sind wir schon gleich dreimal nicht. fußballvereine sind wirtschaftsunternehmen.) wenn das alle machen würden, gibt´s ein blankes chaos. der verein musste handeln und das war völlig korrekt. lahm hat sich entschuldigt, die bayern haben eine strafe ausgesprochen und alles ist wieder gut.

was hat das für einen effekt? ich glaube schon dass hoeneß durchaus ein mensch ist, der des öfteren mal in sich geht und selbst reflektiert ob das alles richtig ist was er da macht. ich glaube auch, dass er selber weiß, dass nicht alles in den letzten jahren richtig war, was er und kalle entschieden haben (gesteht er sich zum teil ja auch ein). und ich glaube, dass er u.a. auch aus diesem grund gehen will. was auch in der sky sendung an dem besagten sonntag durch ihn klar gemacht wurde war: er wird sein manageramt abgeben! und ein großer grund ist, er will den absprung nicht verpassen. seine aussage: "damit firmen/vereine langfristig erfolg haben, bedarf es irgendwann auch mal der weitergabe der verantwortung an die nächste generation. viele verpassen den absprung und merken gar nicht, dass sie sich damit nur selber und dem verein schaden." seine aussage! deswegen ist nerlinger da. deswegen ist kahn nicht da, der nun erst mal seinen master in business administration macht. ebenfalls zitat hoeneß: "der herr kahn kam irgendwann in mein büro und wir haben geredet. da hat er mir die geschichte mit schalke erzählt und selber gesagt, dass er nicht wüsste was ihn da mit seinem konzept geritten hat, weil er festgestellt hat, dass er noch gar keine ahnung von dem ganzen kram hat."

ich bin mir ziemlich sicher, dass hoeneß durchaus die zeichen der zeit erkannt hat. was wir nicht im hinterkopf haben und vergessen ist, dass er schon längst angekündigt hat, dass er gehen wird. wie bombe hier auch schon mal so in etwa geschrieben hat... hoeneß kommt anscheinend selber mit dem ganzen medienrummel nicht mehr klar und hat sich von diesen blättern selber dazu verleiten lassen, teilweise (!!!) eher auf den kurzfristigen erfolg aus zu sein, als sich und seinem motto treu zu bleiben, nämlich nachhaltig den verein, bzw. die mannschaft weiter zu entwickeln.

um zur ausgangsfrage zurückzukommen: der aufsichtsrat bei bayern hat im vergleich zum vorstand nicht wirklich viel zu melden und das ist auch gut so. sie sind wie in jeder AG dafür zuständig die geschehnisse zu verfolgen und zu kontrollieren, treffen aber keine entscheidungen im operativen geschäft. natürlich besprechen die sich mit dem vorstand und segnen die transfers und verträge ab, aber weder ein hainer, winterkorn oder henzler reden da großartig im operativen geschäft mit und hätten schon gleich drei mal nicht die notwenidige macht um auch nur irgendwen (selbst einen spieler nicht) aus dem verein zu vertreiben. beckenbauer ist da der einzige, aber selbst der weiß dass er gegen uli und kalle nicht ankommt. also nein, es gibt kein gremium bei bayern welches einen hoeneß rausmobben könnte. und das brauch es auch nicht und das ist auch gut so, denn: hoeneß wird gehen und zwar von alleine.

zum schluss noch... hoeneß hat sicherlich fehler gemacht. wie soll er auch keine machen? er ist ein mensch. menschen die wenig fehler machen, werden auch wenig zugestanden. ist ok, aber man sollte trotzdem auch mal im hinterkopf haben, dass wir selbst nicht alles richtig machen und hier nur bei comunio den manager mimen. auch die fans sollten sich hinterfragen, vor allem die, die in der 10. minute das pfeifen anfangen und auch hier komplett amok laufen. denn auch sie haben dazu beigetragen, dass wir bei bayern in eine zeit gekommen sind, in der fast nur noch der kurzfristige erfolg zählt. auch wir sollten einen gang zurückschalten, back to the roots, mir san mir, etc. und sollten auch in einer schlechten zeit mit mir san mir hinter unserem verein stehen und auch mal nur ein klein bisschen geduld haben. das gibt sicherlich nicht nur den spielern und trainern mut, sondern auch einem vorstand, der ohne zweifel immer versucht hat das beste aus seinem verein rauszuholen.
 
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Michael der Echte

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@Marces

ich finde es schoen das Du hier unseren Manager verteidigst und sicherlich sind einige Dinge auch so besser nachzuvollziehen, es aendert aber in meinen Augen nichts, denn 1. in der heutigen Geschaeftswelt gibt es kein Back to the Roots, sondern es zaehlt nur der Erfolg, den muss ein eben ein Management/Vorstand so planen das er sowohl kurzfristig als auch langfristig vorhanden ist, da sind wir beim Punkt Jugendarbeit, sehr gut bei Vereinen wie ManU oder Barcelona oder auch bei unserem geliebten Bordeaux zu sehen. Dort gibt es mehrere Probleme um nachhaltig erfolgreich zu sein, ist aber ein anderes Thema. Wo tritt den Hoeness ab ?? Ich sehe das nicht, klar wird immer wieder in die Kamera erzaehlt, das dem so waere, und er gut loslassen kann, aber im gleichen Satz wird erwaehnt das er dem Verein weiterhin zur Verfuegung stehe, nun gut die Zeit wird uns zeigen was Sache ist. Zum Thema Kahn und Nerlinger, frage ich mich was denn nun was Nerlinger mehr befaehigt so einen Job auszueben als Kahn, beide besitzen kein abgeschlossenes Studium. Beide koennten nur glaenzen durch Learning bei Doing, der einzige Unterschied ist das ein Kahn ueber eine gewisse Praesenz verfuegt, Charissma hat das kann man von Nerlinger nicht gerade behaupten. Eine andere Frage die sich mir stellt, koennte denn ein Nerlinger gewisse Aktivitaeten wie Transfers ohne Hoeness den bereits eigenhaendig machen, oder braucht er immer noch seinen Lehrer und Meister dafuer ?? Welche Faehigkeiten braucht man denn ueberhaupt als Sportdirektor ? Auch hier behaupte ich hat Hoeness keinen Weitblick gehabt, das liegt auch nicht an der Person Nerlinger, sondern daran wie lange Nerlinger integriert wurde, und das im Grunde eher aus dem betreiben von Klinsmann heraus, denn von Hoeness, man haette schon viel laenger jemanden aufbauen muessen, oder man haette eine Kompetenz einkaufen muessen, nur warum hat das niemals geklappt ? Wollten die Kandidaten nicht der Nachfolger des grossen Hoeness werden, oder wollten sie eher allein verantwortlich sein, wie sie es von ihren anderen Vereinen gewohnt waren ?? Wir koennen sicherlich all diese Fragen nicht beantworten nur zeigen diese Fragen auch das sich Hoeness sicherlich sehr nett in so einer Show praesentieren kann, nur zwischen was ich praesentiere oder sage und wie ich dann handle koennen zwei voellig verschiedene Dinge sein. Hoeness war ein grosser Manager, er hat den FC Bayern zur Nummer 1 in Deutschland gemacht und ist sicherlich in machen Bereichen immer noch die Nr.1 aber in anderen Bereichen ist er das leider schon lange nicht mehr. Ich sehe nur das Problem das man leider Herrn Hoeness nur im Gesamtpaket bekommt, er wird sich auch die sportliche Verantwortung nicht nehmen lassen, das ist in seinen Augen sein verdientes Anrecht, es wird kein Schnitt stattfinden.
 

Bombe

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also, weil die Frage nach dem Aufsichtsrat kam - der Aufsichtsrat der AG ist sowas von Fussball-inkompetent, dass die wirklich rein auf die Finanzen schauen und im übrigen auch alles brav abnicken, was ihnen der Vorstand da so serviert (Ausnahme natürlich der Kaiser) - Problem sehe ich hier nur bei Markwort, der sich immer und überall zu Wort meldet und oftmals auch Stellung zu Dingen bezieht, die ihm einen feuchten Dreck angehen. Allerdings hat er einen Sonderstatus, da er seinerzeit Klinsmann endgültig (auf Bitte des Vorstands?) öffentlich demontiert hat, so dass der Boden für die Entlassung bereitet war.
Früher, also vor der AG, war man fussballspezifisch sehr gut aufgestellt, der Kaiser hatte das Sagen, der Kalle war - ja was nun eigentlich, der Kontaktmann fürs Internationale - der Uli hat das Management betrieben, der Verwaltungsrat war praktisch nie zu sehen/zu hören, der Hopfner (und Scherer) kümmerten sich um die Finanzen.
Mit der Umwandlung in die AG wurder der naive Kaiser schnell abgeschoben, und zwar ganz schnell, so schnell, dass er erst sehr spät bemerkte, dass er von nun an Nullkommanull zu sagen hat und nur noch ein paar Entscheidungen abnicken darf. Kalle war nun urplötzlich der Macher - und von da an ging es ohne Konzept weiter. Uli (und vor allem Hopfner) waren zwar unerreicht in Sachen Akquisition, haben jede Menge Sponsorten (und somit Geld) und Kunden (früher mal Fans) angeschleppt, aber man kann genau beobachten, dass mit der Gründung der AG und der Machtergreifung von Kalle, vieles den Bach runter ging - gerade sportlich und auch fanspezifisch.

Der Kaiser hatte a)ein Gespür für das Wesentliche und b) hervorragende Berater. Kalle hat kein Gespür und nur einen Berater - nämlich Kalle.

Während früher die Troika (trotz der ein oder anderen auch öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheit) Einigkeit oder gar Freundschaft demonstrierte, ist heute nun jeder alleine für sich. Der Franz, dem irgendwann ein Licht aufgegangen ist, hat sich gedanklich vom Verein verabschiedet, spielt auf Sky den Experten und nimmt nur wiederwillig die Ehrenpräsidentschaft an. Er redet kaum noch ein Wort mit Kalle und inzwischen auch nicht mehr mit Uli. Uli und Kalle sind (zumindest seit Klinsmann) auch distanziert zueinander, und Nerlinger darf als Marionette gelten (wobei ihn sowohl Uli als auch Kalle als ihre Marionette ansehen). Hopfner bleibt brav im Hintergrund, zieht aber die finanziellen Fäden.

Der Uli versucht sich nun mit ein paar Megadeals als "unsterblich" zu positionieren, noch unsterblicher als er eh schon ist und hofft wohl insgeheim auf der bevorstehenden JHV heilig gesprochen zu werden. Kalle ist dies eh schon suspekt, weil eigentlich ist er doch der große Macher. Meint er zumindest. Und da kommt ein Lahm ums Eck, zeigt denen den Mittelfinger und erzählt munter drauf los, dass da eigentlich viel Bockmist fabriziert wird. Die Reaktion der beiden Protagonisten im Vorstand spricht Bände.

Wer meint, dass mit einer Entschuldigung alles abgetan ist, irrt. Die JHV steht bevor und das Politbüro aus dem 2.Stock zittert. Denn viele Fans haben a) die Tiraden von Uli von vor 2 Jahren noch nicht vergessen, wollen b) Kalle nicht haben, stehen c) dem AUDI-Deal skeptisch gegenüber und werden d) einen Teufel tun und Lahm im Regen stehen lassen.

Uli wird soeben auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, wenn es ganz bitter für ihn läuft, dann wird die JHV zum Ende seiner Managerkarriere zum Fiasko. Da ist alles möglich, wirklich alles, bishin zum Sturz der Vorstandschaft. Dem Uli dämmert jetzt, dass es eng werden könnte. Vor allem jetzt, wo sich der brave, aalglatte Münchner, der Milchbubi von der Bildzeitung hinstellt und den Fans aus dem Herzen spricht. Hätte Ribery oder Toni sowas gesagt - das hätte er locker überstanden. Aber wenn der brave Lahm sich so positioniert, dann brennt die Hütte.

Wer sich so weit von den Fans entfernt wie unser Vorstand muss sich nicht wundern, wenn er dann doch eines Tages die Rechnung dafür bekommt. Und der vergangene Samstag war die Hölle für unseren Vorstand. Erst das Interview von Lahm, dann die Südkurve, die dem Vorstand und auch Neuer klar machte, was sie von einem Schalker im Tor hält (minutenlange Schmährufe für Neuer), das Unentschieden, die Heimfahrt von Toni, man hat vorübergehend die Kontrolle über den Verein verloren. Und die hat man mitnichten mit der gestrigen Pressemittelung und dem Auftritt von Hörwick im BR wiedererlangt. Es wird ganz eng für unseren Vorstand, die nächsten Tage und Wochen dürften noch interessant werden...und wenn sie das dann alles überstehen, hege ich die Hoffnung, dass sie wieder etwas demütiger werden und aus der Situation lernen.
 
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Malte

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@Le Freaque

Ich bin mir da wirklich nicht mehr so sicher, weil ich nachwievor nicht verstehe, was Lahm sich mit dieser Aktion erhoffte. Das sich die beiden mächtigsten Männern im Club das nicht gefallen lassen können, muss ihm klar gewesen sein. Das es in einer hohen Geldstrafe endet wird und in einer offiziellen, öffentlichen Entschuldigung, muss ihm auch klar gewesen sein.

Das von ihm kritisierte Transferverhalten wurde doch erstmalig in dieser Saison nicht wie üblich durchgezogen! Die Verantwortung wurde dem Trainer gegeben, der erstmalig 2 Spieler nach seinem Vorstellungen einkaufen durfte (und bei Robben wurde van Gaal miteinbezogen und musste vor dem Transfer zustimmen). Das was Lahm für die letzten Jahre gefordert hat, ist diese Saison erstmalig umgesetzt worden. Warum also ausgerechnet jetzt damit kommen?

Was hat sich Lahm von dieser Aktion versprochen?

Was er erreicht hat ist dagegen ganz klar. Seine Sympathie-Werte sind jetzt höher als je zuvor. Das die frustrierten Fans ihm zujubeln werden, kommt auch nicht überraschend, zumal er ja inhaltlich absolut Recht hat. Und es ist auch nicht zu leugnen, dass er zuvor bei den Fans deutlich an Zustimmung verloren hatte. Das man unzufrieden mit ihm war und seine Leistung als rechter Verteidiger eher durchschnittlich wahrgenommen wurde. Das er als Führungsspieler auf dem Platz nichts großartiges bewegen kann, in der jetzigen schweren Phase. Auch hier im Forum wurde er in den letzten Wochen kritisch gesehen. Positive Schlagzeilen hat er jedenfalls nicht mehr gemacht. Weder bei den Fans, noch bei den Medien.

Ich schließe nicht aus, dass es nicht doch ein kalkulierte Aktion war, um eben aus der Masse der derzeitigen "Verlierer" beim FC Bayern heraus zu treten und von der derzeitigen Entwicklung nicht mitgezogen zu werden. Er wird aus dieser Geschichte in den Medien und bei den Fans jedenfalls blendend rauskommen. Der Nutzen für den Verein ist, sagen wir mal, zumindest zweifelhaft.

Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, aber ausschließen würde ich das auf keinen Fall. Der nette, brave Lahm ist längst nicht so nett und brav und weiß ganz genau, wie er seine Schäflein ins Trocken bringen kann und wie er seine Karriere voran treiben kann. Und die Naivität dieser Aktion passt eigentlich nicht zu ihm. Man fragt sich nicht umsonst, wie ein so kluger Spieler mit der Axt auf den Vorstand einschlagen kann.
 

Omega

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@Le Freaque

Ich bin mir da wirklich nicht mehr so sicher, weil ich nachwievor nicht verstehe, was Lahm sich mit dieser Aktion erhoffte. Das sich die beiden mächtigsten Männern im Club das nicht gefallen lassen können, muss ihm klar gewesen sein. Das es in einer hohen Geldstrafe endet wird und in einer offiziellen, öffentlichen Entschuldigung, muss ihm auch klar gewesen sein.
Hierzu darf ich Professor Dr. Hermann Dilcher zitieren:
"Man kann sich für alles entschuldigen, Hauptsache man hat es gesagt"

Die Entschuldigung führt nicht dazu, dass es die Öffentlichkeit vergisst oder nicht mehr darüber diskutiert.
 
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