Wir haben ein wirklich gutes Jugendscouting in Österreich, das war es aber auch. Selbst die Benders gingen völlig an uns vorbei.
Ich versuche mich da immer auf dem Laufenden zu halten (was aus Hamburg schwer ist), sehe jeden Schnipsel und lese alles. Mein Eindruck ist, das beim Beckenbauerfilius in der B-Jugend ganz gut earbeitet wird (muss ja auch jedes Jahr mit diversen Neuzugängen aus Österreich, das man offenbar als DAS gelobte Talentland auserkoren hat, klarkommen). In U17 und U18 haben wir mittlerweile ja auch wieder Nationalspieler. Das Problem liegt eher ind er Gesamtleitung (Kern), der allgemein mangelhaften Stürmerausbildung (schon immer) und der A-Jugend (Niedermayer), der Übergangsjahrgang Jugend-> Amateure, also Erwachsene, klappt überhaupt nicht. Die neuen Ama-Spieler absolvieren bei Gerland eigentlich erstmal ihr zweites A-Jugendjahr (wobei sie kein echtes erstes hatten).
Von daher hatte Scholl schon Recht als er, angesprochen auf den Leistungssprung der Mannschaft unter seiner Regie in der RR meinte: wir spielen jetzt Erwachsenenfußball, in der Hinrunde haben wir Jugendfußball gespielt.
Bombe kann das viel besser erklären und mag mich korrigieren, aber das ist zumindest mein Eindruck über die Jahre. Wir bilden in der Jugend schon gut aus, scouten auch da schon grottig, die Willens- und Taktikschulung bei den Amas stimmt auch soweit. Aber dazwischen (und eben im Scouting) hapert es. Kern empfindet es ja sogar als Qualitätsmerkmal, dass wir kaum Jugendnationalspieler haben, weil wir halt streng auf die Profimannschaft hin ausbilden würden...was für ein Hohn. Bis LvG kam, war Ottl (Jahrgang 1985) der letzte, der den Sprung in den Profikader schaffte. Vier Jahrgänge lang kam kein einziger hoch, davor lief es auch gerade mal zwei Jahre gut (Jahrgänge 1983-85 mit Lahm, Schweinsteiger, Trochowski, Misimovic, Ottl...die alle schon im Verein waren, als Kern seinen Posten antrat - meines Wissens 1998). Davor war auch nix, danach dito.