Hätte Bombe tatsächlich Braunschweig geschrieben, wärst du glaub ich ganz anders abgegangen
. Obwohl selbst du als 96er zugeben musst, dass dort seit 2-3 Jahren wirklich in der Leitung gut und vernünftig gearbeitet wird (vom Publikum eher weniger...).
Natürlich gehören zum Fußball Emotionen. Klar, ich liebe auch das Spiel an sich, aber ein Spiel bei dem mir der Ausgang völlig schnuppe ist, gucke ich mir nicht an. Vielleicht wenn es absolutes Weltklasseniveau und toller Fußball zu erwarten ist (z.B. Barca gegen Arsenal oder so), aber meinetwegen Villareal gegen La Coruna interessiert mich null. Wenigstens zu einem der beteiligten Vereine muss ich schon Sympathie oder Antipathie empfinden, sonst macht es kaum Sinn und vor allem überhaupt keinen Spaß.
Es gibt bei mir grundlegende Sympathien: natürlich mein Verein, der große FC Bayern, völlig unabhängig vom Erfolg - wie es sich gehört. Als ich 1979 mit neun Jahren Fan wurde, stand es ziemlich besch*ssen um den Club (was ich nicht wusste). Ich wusste aber auch nichts von Beckenbauer, 74, Gerd Müller etc. . Ich kannte gerade mal Rummenigge und fand den toll, Papa war Bayernhasser und die ganzen A*schlöcher in meiner Klasse HSV-Fans: also gebongt, ich bin Bayernfan. Kurz darauf kam die Meisterschaft und vor allem die geilen Magirus-Deutz Trikots (ich hab meins von damals heute noch), dann mein Auftritt darin ganz allein in der Westkurve des Hamburger Volksparkstadions...eine große Liebe wurde besiegelt. Dass es dann SO erfolgreich wurde, habe ich nicht im Ansatz geahnt, gleichwohl war es kein Glück, sondern Schicksal in der Vereinswahl, weil ich eben ein unwiederstehlicher Gewinnertyp bin
.
Dann mag ich herkunftsbedingt alle Nordclubs in der Reihenfolge VfB Oldenburg, HSV (hab mich irgendwann mit dem HSV ausgesöhnt), Pauli, Werder, 96/Hansa. Wolfsburg, Osnabrück und andere Clubs eher nicht so - das ist schon nicht mehr richtig Norden, da fehlt mir der Bezug. Und Gladbach ist gut - weil die groß waren als ich klein war und für mich immer ein großer Club bleiben...und weil sie im Nachhinein mit tollem Fußball enorm viel für den deutschen Fußball geleistet haben.
Die Antipathien haben viel mit handelnden Personen, persönlichen Bekanntschaften, Fanverhalten und Vereinsgebaren zu tun. Sowas kann sich aber ändern, tut es auch oft. Ich fand Cottbus immer extrem sche*sse, aber seit der Wahnsinnige Wollitz da ist und das "sind wir nicht alle ein bisschen Rumänien"-Kaufverhalten aufgehört hat, finde ich die völlig ok.
Dortmund im Niebaum/Meier-Größenwahn fand ich schlimm, ebenso Frankfurt mit ihren Lizenzerschleichungen in den 90ern und zur Jahrtausendwende. Natürlich immer K'lautern mit Lizenzbesch*ß und rabiaten Asifans. Aber mittlerweile wird da ja überall seriös und gut gearbeitet, da ist der Groll auch weitestgehend verschwunden. Macht dann auch keinen richtigen Spaß mehr, die kacke zu finden.
Aktuell hab ich eher unterklassige Clubs auf dem Kieker, die immer noch unverschämt dreist mieseste Arbeit abliefern, Steuergelder in Anspruch nehmen und dazu noch widerliches Fanpack beherbergen: Dresden, RW Essen, die Leipziger "Traditionsvereine"..alle in einen Sack und mit Granitblöcken in den ungarischen Aluschlamm.