Bin selber seit vielen Jahren Bayern-Fan (und auch Mitglied), aber das was diese so genannten Fans aus der Südkurve da aufführen ist mir einfach peinlich.
Nur in einem Punkt muss ich ihnen recht geben: Sie sind tatsächlich die Fans die wir (oder ich zumind.) nicht wollen! (Wenn ihr euch an die Gesänge in einem Heimspiel in der RR erinnert).
Ich bin echt fassungslos, was sich diese Leute mit Statements wie „Ihm wurde von uns mitgeteilt, wie er sich zukünftig in Bezug auf unsere Kurve zu verhalten hat.“ rausnehmen. Was soll das? Für was halten sich die denn?
Natürlich sind das mehr als nur ein paar Leute – Bombe hat darauf mehrfach hingewiesen. Aber mit einem vernünftigen Fan-Dasein hat deren Verhalten doch nix mehr zu tun. V.a. wenn man dann auf deren Homepages Passagen liest wo von „Werten wie Treue, Ehre und Respekt zu seinem Verein“ gefaselt wird, wird klar, woher der Wind weht. Zugespitzt könnte man sagen, dass es sich um totalitäre Vereinigungen handelte. Ersetzt doch nur mal „Verein“ mit „Vaterland“ oder „Partei“. Versteht mich nicht falsch: Ich bin meinem Verein auch seit vielen Jahren in gewisser Weise treu. Aber „Ehre“?
Gut, wie lässt sich dieses Problem nun lösen? Dazu erst mal die Frage „Wo kommt es her“?
Ich denke es liegt daran, dass die Fußball-Fankultur in Deutschland gerade einen krassen Wandel erfährt. Die Entwicklung läuft weg von (wieder überspitzt!) grölenden, saufenden, singenden, teils gewaltbereiten, männlichen Hardcore-Fans zu Familien-Events mit Eventcharakter. Das sieht man besonders gut an der Nationalmannschaft (hier besonders bei den Frauen) und auch beim FC Bayern als größtem Verein in Deutschland. Es ist nun klar, dass vielen traditionellen Fußball-Fans diese Veränderung nicht gefällt. (Sieht man ja sehr deutlich wie in diesem Forum die Frauen-WM „diskutiert“ wird.) Es wird also von deren Seite versucht ihre Rechte zu verteidigen. Ich will diese gesamte Entwicklung jetzt nicht bewerten. Ich denke jedoch, dass sie sich nicht aufhalten lassen wird.
Mir ist klar, dass das alles jetzt nix mehr mit Manuel Neuer zu tun hat. Aber ich frage mich halt in diesem Zusammenhang, ob ein Verein wie der FC Bayern München solche Ultras tatsächlich in Zukunft noch braucht? Als reine Stimmungsbringer in der Arena kanns ja wohl auch nicht sein, denn in der Allianz Arena ist es meist sehr ruhig, so dass es die Südkurvler alleine auch nicht ändern können. Vielleicht sollte man sich überlegen, die Stimmung zu „professionalisieren“. Ist zwar alles andere als traditionell, könnte aber in der Allianz Arena funktionieren. Ich denke da an den gezielten (!) Einsatz von Megaphonen, Instrumenten, Einspielern über die Lautsprecher, alles koordiniert von Vereinsseite. Mit so was könnte man auch die Eventfamilie zum „singen“ bringen.
Oder für die Südkurve, sollte sie weiter „dagegen arbeiten“: Es gibt unendlich viele Bayern Fanclubs (mit vernünftiger Einstellung!) aus dem Umland. Sollen sich halt ein paar zusammenschließen und dann läuft ein Wettbewerbe welche die beste Stimmung/Gesänge/allg. Darbietung bringt.
Klar hat das alles nix mehr mit dem früheren Fansein zu tun. Aber es muss ja deswegen nicht zwangsläufig schlechter sein. (Viel schlechtere Stimmung als zur Zeit geht ja eh nicht).
Was denkt ihr?