Nochmal zu dem Thema Spielerberater, die Gazzetta dello Sport hat einen sehr guten Artikel geschrieben, auf tm.de wurde eine Übersetzung verfasst:
6. Juli 2011 – Er wird als der einflussreichste Berater Europas betrachtet. Und als der Beste. Die Rede ist von Jorge Mendes, dessen Ruhm in den letzten 7 Jahren exponentiell angestiegen ist und parallel zum Ruhm José Mourinhos einherging. Als Mendes Mourinho im Jahr 2004 nach Chelsea begleitete, hatten beide vielversprechende Perspektiven, mussten aber noch den großen Sprung vollziehen. Einer unterstützte den anderen (Mourinho fordert Spieler und übt Druck auf seine Präsidenten aus, Mendes liefert Spieler, die sich anschließend zum Großteil als nützlich erweisen, um nicht zu sagen entscheidend) und so wurden beide zur Nummer eins. Jetzt kontrollieren sie mit eiserner Hand Real Madrid.
Sechs Klienten – Im Hause Real betreut Jorge Mendes 6 Klienten: Mourinho (und sein Team), Cristiano Ronaldo, Ricardo Carvalho, Pepe, Di Maria und seit gestern Coentrao. Ein wertvoller AV, für den jedoch ein exzessiver Betrag bezahlt wurde: 30 Millionen Euro. Alle 6 sind dank Mendes zu Madrid gekommen. Insgesamt kosteten sie Real Madrid ca. 120 Millionen Euro zuzüglich Gehälter. Ronaldo 96, Di Maria 36, Pepe und Coentrao jeweils 30, Mourinho 10, Carvalho 9, Million hin oder her. Ronaldo und Coentrao haben Verträge über 6 Jahre unterzeichnet, Di Maria hat gerade erst nach einer Gehaltserhöhung gefragt, Pepe soll bald den Vertrag erneuern: er unterzeichnete keinen außergewöhnlichen Vertrag, vielleicht weil Mendes zu der Zeit noch nicht die Macht hatte wie heute. Man spricht seit geraumer Zeit über diese Vertragsverlängerung über 5 Millionen Euro pro Jahr und jetzt ist die Bedrohung aus Chelsea aufgetaucht, in der Hand eines andere Portugiesen, Andre Villas Boas.
Schwierigkeiten bei Inter – Bei Inter hatte Mendes keinen besonderen Erfolg, wahrscheinlich weil sein erster Transfer „El Trivela“ Quaresma ein klein wenig am Ziel vorbeischrammte, die astronomische Ablösesumme von 23 Millionen Euro rechtfertigen zu können. Kann passieren. Mou gewann das Triple, Quaresma ging in die Türkei, alle glücklich und zufrieden.
Triumph Chelsea – so glücklich wie bei Chelsea, wo für diese Fabel, die in Porto begann, ihr erstes großes Kapitel geschrieben wurde. Kaum war Mou bei der Stamford Bridge angekommen, fragte er Abramovich nach zwei Verteidigern seines Vertrauens: Ricardo Carvalho und Paulo Ferreira. Die beiden kosteten fast 50 Millionen Euro, schlugen aber ein. Ein wenig unter den Erwartungen blieben die anderen beiden Portugiesen Maniche und Tiago, die zu Chelsea geholt wurden, der eine spielt jetzt bei der Juventus, der andere bei Atletico Madrid.
Der Freund – Heute ist in Madrid Reza Fazeli der Berater, der in ist. Er hat Özil und Khedira das letzte Jahr geholt, Sahin und Altintop in den vergangenen Wochen. Wer aber hat Fazeli nach Real Madrid geholt? Jorge Mendes, natürlich. Die beiden vertreten den Trainer und 9 Spieler der Mannschaft Reals, fast alle davon Stammspieler. Und andere werden wahrscheinlich noch folgen, weil man dem Zauber, der Fähigkeit und der Macht von Jorge Mendes kaum widerstehen kann
http://www.gazzetta.it/...cenza-assistere-801890117366.shtml
Wirklich erschreckend, welche Netze da im Hintergrund sichtbar werden. Das lässt manche Transfers in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Wie konnten diese Spieleberater so mächtig werden, und warum machen die Vereine das mit?