Damit würdest du dem besten Spieler die größte Stärke nehmen, hoffst aber, dass die Durchschlagskraft in der Offensive erhalten bleibt bzw. sich das Offensivspiel flexibler gestaltet. Robben ist Ballverliebt und ich bezweifel er beginnt demnächst zu flanken bzw. sich deutlich früher vom Ball zu trennen. Zur Not ballert Robben dann von der Außenlinie aufs Tor.
Spiel breit machen, viel über die außen spielen und in der Mitte entstehen Räume ist mMn lange nicht mehr so einfach umzusetzen wie vor Jahren, weil gute Mannschaften sich darauf einstellen und die Mitte trotzdem dicht machen. Gut verteidigen können mittlerweile auch schwache Teams, wenn sie taktisch gut organisiert stehen. Heynkes muss auch zusehen die Abhängigkeit von Robben zu reduzieren, ohne Robben ist der FCB national eins von vielen Teams und international max. im Achtelfinale. Ich empfinde diese Diskrepanz zu hoch. Alles andere wird sich finden...
Ich verfolge fast alle Bayern-Spiele sehr genau und dabei meine ich erkannt zu haben, daß sich die Gegner sehr genau auf die Bayern-Offensive eingestellt haben. Ich sage definitiv nicht, daß es einfach ist heutzutage gegen ein gut verteidigendes Team das Spiel breit zu machen. Aber mit der starren Taktik, wo es in 9 von 10 Fällen durch die Mitte geht bzw die Porzellanfraktion von aussen nach innen zieht, endet doch meist mit einem Ballverlust, Fehlpass oder Fehlschuss.
Im übrigen wenn du bei Robben von großer Stärke sprichst: Wie oft hat er den mit diesem nach innen ziehen und dem Abschluss aus der mitte mit links in der vergangenen Spielzeit Erfolg gehabt. Die Treffer kann man todsicher an einer Hand abzählen. In der Vorsaison in der er einen Lauf hatte und mit Weitschüssen traf wie er wollte (Florenz, Lion, Manu (den trifft er nie wieder im leben so gut)) war das noch vertretbar, aber nach der letzten Spielzeit muss auch er jetzt mal umdenken.
Daher sollte man öfter mal die Positionen wechseln
a) Porzellanfraktion wie gehabt, Robben zieht nach innen und schliesst ab
b) Robben zieht nach innen und spielt raus auf Rafinha der zur Grundlinie geht
c) Rafinha zieht nach innen und gibt raus auf Robben der flach reingibt mit rechts oder bei Bedarf nochmnal umlegt auf links
d) Porzellanfraktion mit Seitenwechsel mit Dribbling zur GL und Hereingabe nach innen (flach und schnell in den 5er oder hoch in den 11er Rückraum)
e) Verteidiger zieht nach innen und passt raus zum Porzellan
f) Verteidiger ziehen nach Innen und schliessen selber ab
Ergebnis: Viel mehr Bewegung und neue Situationen für den Gegner. Das altbewährte ruhig fortsetzen, aber Alternativen haben und schwieriger ausrechenbar sein.
Mir ist auch klar, daß das in der Theorie alles leichter geschrieben ist als in der Praxis umgesetzt, aber ich kann die Dinge aus der Praxis trotzdem sehr realistisch bewerten und ich sage folgendes: Robben selbst spielt selten ab, beschwert sich aber nach der allersetn Szene (Schussversuch von Gomez ) mit beiden Armen wedelnd, daß er freistehend nicht angespielt wurde. Dieses Stargehabe hat er aber nur in München. Für Holland hält er schön das Maul und ackert 120 Minuten bis der Muskel quietscht. Was ich sagen will: Der Typ muss zum mannschaftsdienlichen Spiel umerzogen werden, da sonst die Ausrechenbarkeit des Bayern-Systems zu einfach wird und die Last auf den Schultern eines einzelnen Spielers dann deutlich zu groß ist.