Der Trainerwechseleffekt scheint Null vorhanden zu sein, was schlussendlich auch für Nagelsmann spricht. Für Tuchel natürlich kein Ruhmesblatt bisher.
Ich glaube auch nicht an zerüttete Verhältnnisse unter JN und einen Trainerwechselöeffekt gibt es tatsächlich rein gar nicht.
Daran trägt Tuchel aber keine Schuld.
Die Schuld trägt der Vorstand. Die Annahme, dass man mit einem sofortigen Trainerwechsel die Wahrscheinlichkeit erhöht, die aktuellen Saisonziele zu erreichen, hat sich als grundfalsch erwiesen. Das war eine Vorstandsnullleistung, für die es in dieser sportlichen Ausgangslage (es gab sportlich keine akute Ergebnnis-Not in irgendeiner Art) in Deutschland wahrscheinlich kein Beispiel gibt.
Die Kommunikation des Ganzen war eines Weltclubs in Gänze unwürdig und hat völlig unnötig die onehin vorhandene Unruhe im Verein potenziert - was natürlich auch Auswirkungen auf die Kabine hat.
Wenn es in Wirklichkeit so war, wie z.B. von
@Solomo vermutet: dass es gar nicht um die aktuelle Saison ging, sondern man nur jetzt ein mögliches Zeitfenster für Tuchel sah und eigentlich erst zur neuen Saison JN austauschen wollte: dann hat man mit der Entscheidung und vor allem der Art und Weise als Vorstand (!) grob fahrlässig die aktuellen Saisonziele aufs Spiel gesetzt - und dabei bisher knallhart auf ganzer Linie verloren. Dazu hat man JN und die Öffentlichkiet kackdreist schlichtweg angelogen, sowohl was den Ablauf der Entscheidung, als auch was die Beweggründe angeht.
In jedem normalen Wirtschaftsunternehmen wäre der Vorstand in Gänze nach einem solchen Desaster seinen Job los. Egal, welches Ausgangsszenario man glaubt: die Vorstandsleistung ist in beiden Fällen unfassbar schwach und beim FC Bayern, der viel Tohuwabhou und Mediengewitter gewohnt ist (Gyula Lorant, Lerby, Klinsmann, LvG) in dieser Form beispiellos. Im Grunde ist das, was Kahn und Salihamidzic da fabriziert haben, auch grob vereinsschädigend.
Hätte man sich nach der Saison in der Analyse dazu entschlossen, den Trainer zu wechseln (vorausgesetzt, die Ergebnisse hätten eine solche Analyse nötig gemacht: wohlgemerkt hatte man zum Zeitpunkt der Entlassung noch völlig intakte Triple-Chancen....die man jetzt irgendwie merkwürdigerweise nicht mehr hat) - ok. So aber war das eine völlig absurde, fleischgewordene Panikattacke zweier komplett überforderter Personen (Hainer als Präsident war ja offenbar nichtmal wirklich eingeweiht), die dem Verein in der Außenwahrnehmung (für einen Weltclub, der immer darauf pocht, viel seriöser als die Scheichclubs zu sein, nicht ganz unwichtig), aber auch in der Sache - also der ganz konkreten und aktuellen Unternehmenssituation - massivst geschadet haben.
Nichts davon geht gegen Tuchel, der ist ein hervorragender Trainer, den ich als Fan gerne in allem unterstütze. Aber ich bin auch weiterhin
komplett dagegen, jetzt diese
"naja, ist halt ein bisschen komisch gelaufen. Man muss das jetzt aber auch mal abhaken und nach vorne gucken" Schiene zu fahren und den Verantwortlichen da Absolution zu erteilen. Nix da, da muss nach der Saison mMn ganz grundlegend aufgeräumt werden. Ergebnisoffen, aber ohne Rücksicht auf Namen. Zumal eines unserer größten Probleme, das Medienleck, ja offensichtlich weiter besteht und intakt ist.
Dann kann es ja wohl kaum an Nagelsmanns Freundin oder ihm selbst gelegen haben.