Die nächsten Spiele werden nicht so sehr wichtig für den Titel (da ist ein Jahr ohne nicht schlimm), aber für die Erkenntnis, wie und ob diese Mannschaft funktioniert. Wie die Hierarchie in einem Team ist, ob es überhaupt eine gibt - das sieht man am besten in einer Krise.
Normalerweise braucht man in jedem Mannschaftsteil einen Führungsspieler. Da gaht es nicht um rumbrüllen und "Zeichen setzen", sondern darum, in schwierigen Situationen Verantwortung zu übernehmen, die situativ angemessene Ansprache zu übernehmen, selbst mit klarem Kopf taktisch gut voranzugehen. Haben wir das?
Diese Typen müssen voll akzeptiert sein: menschlich und leistungstechnisch. Und sie sollten zentral agieren, um in alle Richtungen wirken zu können. Also ein Abteilungslieter für jeden Mannschaftsteil. Dazu einen TW, auf den sich die Mannschaft gerne verlässt, einen Knipser und ein paar Spezialisten für die Außen.
Und das alles so, dass im Potpourri der taktische Ansatz des Trainers umgesetzt werden kann und dass die Fähigkeiten der Spieler gut genug zusammenpassen, um die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen sinnvoll anzupassen.
Und für mich muss man aktuell leider sagen, dass wir trotz hochgelobtem Kader zwar viel individuelle Qualität haben, aber in jedem wichtigen Gesamtbereich trotzdem klare Defizite.
Die haben nichts mit Hoffenheim oder Mainz zu tun, aber mit der Kaderstruktur, wenn man die ursprünglichen hohen Ziele wirklich mal wieder erreichen will.
Die jüngsten Vollpleiten haben in dieser Form natürlich rein mentale Ursachen, weil einige hohe Herren ein nervlich und emotional eh schon angeschlagenes Gebilde mit einer Dampframme gegen eine Betonwand geballert haben und sich wie Viertklässler weigern, dafür die Verantwortung zu übernehmen - im Gegenteil wird die Mannschaft noch medial aufs Schafott geführt und sowohl der alte, als auch der neue Trainer beschädigt, damit man selbst irgendwie aus der Sache rauskommt.