Bei Upa hat man das Problem, dass er selbst offensichtlich ein stabiles Mannschaftsgefüge um sich herum braucht, um sein Leistung konzentriert abzurufen. Das ist in 95% der Fall, aber in den übrigen 5% ist er einfach nicht der stabile Anker, sondern die Korsettstange im Abwehrverbund, die mit am schnellsten bricht. Er ist kein Abwehrchef. Kein Leader. Keiner der selbst wieder Ruhe reinbringt, sondern die Unruhe eher verschärft. Das war gegen City im April auch der Fall. Gleiche Bodenverhältnisse wie in Frankfurt, rutschig, eine wacklige Defensive mit Sommer im Tor der da den ein oder anderen Harakiriball am Fuß brachte und schon war Upa aus dem Konzept und hat das Spiel leider maßgeblich vergeigt. Im Rückspiel ähnlich (Handelfer, Ausrutscher vor dem 0:1) und am Samstag auch wieder. Leider zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, exakt wie gegen City, in einer Phase in der man ziemlich am Drücker war und dem Anschluss- bzw. Ausgleichstor viel näher war. Am Samstag hat man zwischen der 46. und 50.min 2-3 Riesenchancen gehabt und das Spiel war wieder dabei zu unseren Gunsten zu kippen und dann so ein hohler Ballverlust. Das 1:4 war der Knackpunkt. Bei einem 2:3-Anschluss hätte man das Spiel noch gut drehen können.
Wegen mir kann man ihn aber auf jeden Fall halten, für normale Spiele ist er überdurchschnittlich, aber für komplizierte Aufgaben unter psychischem Volldruck ist er meines Erachtens im Vergleich mit anderen Top-IV der europäischen Creme de la Creme unterdurchschnittlich.
Problematischer halte ich eher Mazraoui/Laimer. Das ist nicht mal gegen normale Gegner ausreichend. Ich hab beide diese Saison einige Male live gesehen und da ist bei beiden einfach eine technisch/geistige Grenze, die schon gegen Durchschnittsgegner keinerlei Mehrwert bringen. Keine Ahnung, was man in den beiden Spielern gesehen hat, als man sie verpflichtete. Defensiv ist Mazraoui einfach zu schnell überfordert. Das am Samstag waren in den ersten 30 Minuten ein amateurhafter Mist an den anderen gereiht. Es war ja nicht nur das 0:1, als er zwei Brainfarts in 3 Sekunden schafft (Ballauflage zum Gegner und dann stehend das Toraus abdecken und ohne Rührung das abseits aufheben), sondern vorher schon ist er bei einer Flanke nicht an den Ball gegangen obwohl problemlos möglich und vor dem 0:2 joggt er gemächlich zurück als Kim sich den Ball abluchsen lässt. Und dann joggt er nach dem Ballverlust genauso lahm hinterher, obwohl er vorher allenfalls drei Meter Laufweg gehabt hätte nach innen zu dem Ebimbe zuzustellen. Der Knauff darf nach Balleroberung niemals den Pass zu Ebimbe spielen können. Auch das 0:2 war daher in weiten Teilen Mazraouis Ding, der hinter Kim nach innen abzusichern hatte und dies leicht mit minimalem Aufwand hätte tun können und müssen. Das wird Mazraoui evtl. das Genick brechen. Ich glaube nach dem Spiel ist er intern bernatisiert und wenn der Ersatz im Winter kommt wird er spätestens im Sommer gehen wollen. Kein Verlust meines Erachtens.
Und Laimer ist halt Laimer. Nur laufen allein reicht halt nicht. Hebt beim 1:5 das abseits auf während seine Mitspieler sich ordnungsgemäß an der 16er-Linie orientieren, latscht er schon vor Götzes Pass auf Maroush blinddoof am anderen Ende des Strafraums und damit völlig sinnfrei zwei Meter in den Strafraum rein und Knauff der eigentlich zwei Meter drinstand ist dadurch onside. Das sind einfach fußballgeistige Lahmheiten und das ohne konditionelle Verausgabung als Einwechselspieler.
Defensiv sind wir daher einfach noch in Problemen, wenn es druckvoll wird. Da sind dreieinhalb Spieler drin auf die es derzeit ankommt, aber nicht ankommen darf.