Plettenberg sagt das auch im Podcast. Es kommt jetzt ein Richtungsentscheid. Wo will man hin beim FC Bayern und welche Spieler wollen und sollen den Weg mitgehen?
Das ist für mich die alles entscheidende Frage. WO will man hin?
Bei der Beantwortung dieser Frage haben wir in den letzten Jahren doch eine grauslige Figur abgegeben.
Tatsächlich könnte ich jetzt aus dem Stand gar keine "Richtungsentscheidung" nennen und schon gar keine, die man auch beibehalten hat.
Vielleicht trügt mich ja da meine Erinnerung. Ihr könnt mich gern berichtigen, aber gefühlt lief es doch unter Uli Jahrzehnte lang einfach so, dass man einfach versuchte die besten Spieler der BL anzuwerben/zu kaufen - also so was wie Elber vom VfB, Ballack von Bayer, Gomez vom VfB etc. - oder gerne auch die Spieler, die einen international vorher geärgert hatten zu übernehmen, wie zB ein Roy Makaay. Einige der Spieler blieben bei uns und wurden Vereinslegenden, wie eben ein Giovanne, andere funktionierten hier nicht bis kaum und waren bald wieder weg (Frings, Deisler, Borowski usw.)
Eine "Richtung" kam in meiner Erinnerung doch erst mit van Gaal, der begann ein klares System spielen zu lassen. Und dieses System passte halt wunderbar zu Ribery und Robben, die uns quasi in den Schoß gefallen waren. Es war ja nicht so, dass man sie geholt hatte, um dieses van Gaal'sche System spielen zu lassen. Van Gaal war es auch, der Jugendspieler wie Müller, Badstuber, Alaba gezielt einsetzte.
Jupp konnte dann auf dieses System aufbauen und v.a. den "Papa" oder eher "Opa" geben, der das ganze Dinge zusammen hielt.
Aber seit damals hat man doch nur versucht, Spieler zu holen, die quasi die neuen Ribery und Robben werden sollten (Coman, Gnabry, Sane...) ohne zu schauen, ob der jeweilige Trainer überhaupt so spielen lassen kann oder will.
Ich sehe da irgendwie null "Richtung".
Dazu kommt, dass bei uns einfach viel zu viele Leute mitquatschen. Wenn ich zB einen Trainer wie TT hole und der meint, er bräuchte für sein Spiel eine "holding 6", ja, dann hat er die auch zu bekommen.
Wie oft waren sich in den letzten Jahrzehnten Uli und Kalle eben nicht einig? Klinsmann oder Klopp? War damals nicht auch die Frage ob Santa Cruz oder Kaka? Und jetzt quatschen noch viel mehr Leute mit. Ob Brazzo oder Freund. Dann bald noch Eberl. Alle in Abhängigkeit vom Aufsichtsrat. Und der Trainer als quasi "Depp", der dann vor vollendente Tatsachen in seinem "Kader" gestellt wird. Ich würde als Alonso lieber nach Liverpool gehen und als Kloppo nächstes Jahr die NM übernehmen. Aus ihrer Sicht müssten sie doch etliche Kompetenzen abgeben, wenn sie zum FC Bayern wechseln. Warum sollten sie das tun wollen?
Aber was bedeutet dann "Richtungsentscheid"?
Diese Saison ist doch mehr oder weniger schon gelaufen. Leverkusen hat einen Monsterlauf und selbst wenn man Rom noch überlebt, auch in der CL werden wir keine Bäume ausreißen. Das Problem ist halt, dass man erst auf Eberl warten muss, sich dann über die Richtung klar werden müsste und danach die dafür passenden Spieler und ggf. den dafür passenden Trainer holen müsste. Aber das ist doch für die Saison 24/25 zeitlich schon gar nicht mehr zu schaffen. Und wenn ich dann noch an die EM denke und das mögliche Debakel für die NM, was sich natürlich wieder enorm auf den mentalen Zustand der Nationalspieler auswirken wird...
da graut mir echt vor nächstem Jahr.
Im Grunde wäre mMn das sinnvollste Ziel nächste Saison tatsächlich als Übergangssaison auszurufen in der ganz gezielt auf junge Spieler wie Tel, Pavlovic, Stanisic (kommt der nächstes Jahr zurück?) mit dem Saisonziel Championsleague-Platz. Aber, das ist mir auch klar, so wird's nie und nimmer kommen.