APA: Am Sonntag erfolgt für den FC Bayern in Wolfsburg der Bundesliga-Auftakt. Wie zufrieden sind Sie mit der Saisonvorbereitung?
Laimer: "Nach einem Turnier im Sommer kommt jeder ein bisschen unterschiedlich an, zudem hat sich mit dem neuen Trainer natürlich noch einmal einiges geändert. Grundsätzlich war es eine sehr kurze und intensive Vorbereitung. Es gilt zu schauen, wieder auf ein gewisses Fitnesslevel zu kommen, und die Ideen des Trainers zu verstehen. Jetzt kann es dann endlich wieder losgehen und wir schauen, wo die Reise hinführt."
APA: Was sind die Erwartungen des FC Bayern für die neue Bundesliga-Saison?
Laimer: "Ich glaube, die Erwartungen sind jedes Jahr dieselben. Beim FC Bayern gibt es nur eine Erwartung in allen Wettbewerben und diese ist, immer alles zu gewinnen. Daran hat sich nichts geändert, das wird sich auch nie ändern. Da sind auch alle im Verein der gleichen Meinung."
APA: Seht Ihr euch in der Rolle des Jägers oder trotzdem wieder in der des großen Gejagten? Wer ist der Favorit auf den Titel?
Laimer: "Die letzte Saison war natürlich nicht zufriedenstellend. Wir sind in einer gewissen Jägerrolle, weil wir letztes Jahr den Titel nicht gewonnen haben. Aber schlussendlich ist es unser Anspruch, wieder ganz oben zu stehen. In welcher Rolle wir genau sind, ist mir persönlich egal."
APA: Welche Dinge müssen konkret besser gemacht werden, um Leverkusen wieder vom Thron zu stoßen?
Laimer: "Es gibt jetzt viele Sachen, die anders gemacht werden. Wir haben einen neuen Trainer, der einen neuen Ansatz und eine neue Idee verfolgt. Diese müssen wir als Mannschaft jetzt natürlich auch umsetzen, wenn es dann losgeht. In den ersten Spielen hat man schon eine gewisse Handschrift erkannt, wie der Trainer spielen will, und ich glaube, sie tut uns sehr gut. Dementsprechend bin ich sehr überzeugt, dass es von Anfang an klappen wird. Es ist wichtig, eine gewisse Konstanz reinzubringen. Du musst alle drei bis vier Tage, wenn die Spiele kommen, dein Level so hoch halten, damit du die Spiele gewinnst. Wenn wir das schaffen, bin ich überzeugt, dass wir mit unserer Qualität überall ganz oben dabei sind."
APA: Mit Vincent Kompany hat der FC Bayern einen jungen Chefcoach verpflichtet. Wie sind Ihre ersten Eindrücke vom neuen Trainer?
Laimer: "Sehr gut bis jetzt. Er hat eine klare Idee, wie er spielen will. Mit dieser kann ich mich sehr gut identifizieren. Er bringt auch sehr gut rüber, was er von einzelnen Spielern einfordert. Ich kann mich damit sehr gut auseinandersetzen und fühle mich hier sehr wohl. Jetzt geht es darum, dass wir seine Vorgaben als Mannschaft und auch jeder Einzelne so gut und schnell wie möglich umsetzen. In der kurzen Vorbereitung hatten wir nicht viel Zeit. Wir müssen uns Woche für Woche, Spiel für Spiel finden und immer noch einmal einen Tick besser werden."
APA: Welche Veränderungen im Vergleich zu Vorgänger Thomas Tuchel sind erkennbar?
Laimer: "Ich bin der Meinung, es ändert sich immer vieles, wenn ein neuer Trainer kommt. Jeder Trainer verfolgt eine andere Art und eine andere Idee, wie er Fußball spielen will. Ich habe in meiner Laufbahn viele neue Trainer gehabt, da merkt man jedes Mal wieder andere Ansätze. Das Training ist ein bisschen anders, die Ansprache ist anders, die Spielweisen unterscheiden sich. Jeder Trainer hat eben seine eigenen Gedanken."
APA: Vincent Kompany war ebenso wie Sie ein aggressiver Defensivspieler. Was erhoffst Sie sich von Ihm für Ihre persönliche Entwicklung?
Laimer: "Ich erhoffe mir, dass er mir persönlich genau die Sachen mit auf den Weg gibt, die ich dann besser machen kann. Ich bin ein Spielertyp, der sehr viel annimmt, dem es auch gut tut, wenn Sachen vorgegeben werden und der auch einfach lernen kann. Ich glaube, er kann mir richtig viel beibringen in diesem Jahr, damit ich in meiner Karriere die nächsten Schritte machen kann. Sowohl fußballerisch als auch als Mensch, einfach überall. Der Trainer geht als Vorbild voran, auf und auch neben dem Platz. Da kann sich jeder Spieler einiges abschauen, egal ob er Verteidiger, Mittelfeldspieler oder Stürmer ist."
APA: Sie haben beim FC Bayern im defensives Mittelfeldspiel aber auch als Rechtsverteidiger agiert. Im Nationalteam sogar als Rechtsaußen. Haben Sie eine Präferenz, was Ihre Position betrifft?
Laimer: "Ja, auf jedem Fall im Mittelfeld."
APA: Mit Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlovic, Leon Goretzka und Neuverpflichtung Joao Palhinha herrscht im defensiven Mittelfeld dichtes Gedränge. Wie beurteilen Sie die Konkurrenzsituation und wie sehen Sie ihre aktuelle Rolle im Kader?
Laimer: "Die Konkurrenzsituation beim FC Bayern ist immer groß. So ist es auch dieses Jahr. Wir haben auf allen Positionen sehr viel Qualität, gefühlt ist auch jede doppelt besetzt. Das ist auch bei meiner Position im Mittelfeld der Fall. Schlussendlich macht uns der Konkurrenzkampf aber nur besser. Wenn zwei das Privileg haben zu spielen, dann sitzen zwei andere auf der Bank und wollen in die erste Elf. Daher muss jeder Spieler an sein Limit gehen. Ich werde alles dafür geben, dass ich am Ende natürlich am Platz stehe. Das will jeder Fußballspieler."