@Marces:
Ich habe mir gedacht, dass dieser Einwand kommt. Deshalb muss ich an dieser Stelle vielleicht spezifizieren, dass die Position des Spielers schon mit darüber entscheidet, welche Kriterien für seine Berufung eine Rolle spielen. Gerade in der Abwehr sind die Brasilianer überhaupt nicht breit aufgestellt, was z. B. die IV angeht. Da laufen mit Alex, Luisao, Lucio, Juan seit Jahren die üblichen Verdächtigen rum.
Dann werden bisweilen mal ein Alex Silva, ein Miranda oder auch ein Thiago Silva nominiert. Spieler, die in der brasilianischen Liga ordentlich spielen, deren internationalen Fähigkeiten aber zu hinterfragen sind(Miranda in Fr. gescheitert, Alex Silva in der BuLi in der IV teilweise haarsträubend, Thiago noch ohne Nachweis). Die Konkurrenz ist also nicht so irre groß, wie auf anderen Positionen. Dennoch hätte Naldo mMn mit seiner aktuellen Leistung wie auch Felipe Santana größere Chancen auf eine Nominierung wenn er in Brasilien, Spanien oder England kicken würde. Die Bundesliga ist nicht so präsent in Brasilien. Vielleicht fast schon vergleichbar mit dem Schattendasein, welches ein Hinkel und ein Klos in Schottland gefristet haben.
Ähnliches gilt zum Beispiel auch für das defensive Mittelfeld, da brauchts Zerstörer im brasilianischen Spiel. Der moderne 6er ist da lange nicht angekommen, wenn Du Dir die Vergangenheit mit Besetzungen von Mineiro, Josue, Gilberto Silva ansiehst. Ze Roberto hat seine erfolgreichste Zeit in der Nationalmannschaft m.W. übrigens erst begonnen, als er wieder in Brasilien war und auf DMF umschulte.
Diegos Konkurrenz sind zur Zeit Julio Baptista und Elano. Gute Leute, insbesondere Elano ist auch gut drauf zur Zeit, aber sicher keine Spieler, hinter denen sich Diego verstecken muss. Wenn Diego dagegen in Italien, Spanien oder England seine Leistung bringt, dann wird man in Brasilien nicht mehr sagen, dass das "nur" aufgrund der schwächeren Liga war. Es gibt einfach diese Einschätzung, dass Deutschland und auch Frankreich nicht so stark sind wie die anderen Ligen (ein Riesenproblem für Juninho,. der nie fester Bestandteil der Mannschaft war, was seine Leistungen gerechtfertigt hätten).
Bei uns gibt es diese Vorstellung ja auch, wenn z.B. ein Spieler aus den Niederlanden nach Deutschland wechselt. Da heißt es ja dann auch oft, "ob er das hierher übersetzen kann", bzw. "15 Tore in den Niederlanden sind nicht 15 Tore in Deutschland", usw, usw.
Diegos Ziel ist es, das hat er oft genug geäußert, eine wirklich feste Größe in der Nationalmannschaft zu sein (Nehmt Robinho zum Vergleich. Der kommt auf 63[Diego 34] Spiele, obwohl das seine Leistungen eigentlich selten rechtfertigen konnten, aber er spielte nunmal bei Real Madrid). Er ist überzeugt und das weiß er aus Brasilien, das er dafür bei einem Namen spielen muss, der in Brasilien klingt. Das tut Juventus, das tut Real, inzwischen auch Chelsea und ManCity (Elano, Robinho). Bayern tut es nicht, genauso wenig wie Lyon - Champions League hin oder her.