München - Britischen Medien-Berichten zufolge ist Lennox Lewis zu einem Rückkampf gegen Vitali Klitschko um den WBC-Weltmeistertitel im Schwergewicht bereit.
Eine garantierte Börse von 21,5 Millionen Euro räumte auf Seiten des Titelverteidigers offenbar letzte Zweifel aus dem Weg, nachdem zuvor die Zeichen eher auf ein Karriereende hindeuteten.
Art des Sieges nicht überzeugend
Eigentlich hatte sich der 39-Jährige schon dazu entschieden, seine Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen. Doch die Art und Weise, wie er Klitschko im Juni besiegte, ließ die Kritiker nicht verstummen.
Der Ukrainer, der nach fast einhelliger Meinung zu diesem Zeitpunkt vorn lag, musste sich nach sechs Runden nur aufgrund einer klaffenden Wunde über dem linken Auge geschlagen geben. Der Ringarzt hatte den Kampf abgebrochen. (Die besten Bilder vom Mega-Fight Lewis - Klitschko: Jetzt die Sport1-Diashow ansehen!)
Lewis will Beweis liefern
Lewis hatte damals trotz einiger harter Treffer kaum die Experten überzeugen können. Nun will er es ihnen noch einmal beweisen - und nicht zuletzt sich selbst.
Nachdem der einstmals unangefochtene Champion die WM-Titel nach WBA- und IBF-Version außerhalb des Rings abgeben musste, will er sich zumindest mit dem umgeschnallten WBC-Gürtel einen glorreichen Abgang verschaffen.
Trainer rät zum Rückkampf
Der Brite bat seinen früheren Amateur-Trainer Adrian Teodorescu um Rat. "Er fragte mich, ob er weitermachen oder aufhören sollte", so Teodorescu. (eBay: Boxzubehör ver- und ersteigern!)
Der Coach sagte ihm, dass er nichts mehr zu beweisen hätte. "Aber wenn er den bitteren Beigeschmack des Klitschko-Kampfes beseitigen will, dann sollte er sich acht bis zehn Wochen aus dem Rest seines Lebens nehmen und noch einmal gegen ihn antreten", lautete der Tipp.
Anwalt steht immer noch bereit
Und der Anwalt von Lewis, der sich eigentlich schon zurückziehen wollte, hat sich nun doch noch einmal bereit erklärt, laufende Verhandlungen zu übernehmen. Einige Runden würden auch wieder mit dem amerikanischen TV-Sender HBO anstehen, der im April gern einen Termin mit einem Lewis-Kampf füllen würde.
Ein Rückkampf gegen Klitschko, der wahrscheinlich in New York oder Las Vegas stattfinden würde, wäre auch in den USA optimal zu vermarkten.
Glück dank Sieg und Geld?
Und ginge es nach Teodorescu, dann würde die Zukunft auch so aussehen: "Lennox lässt nicht gerne irgendwelche Fragezeichen stehen. Er will als unbestrittener Champion abtreten. Also sollte er ihn K.o. schlagen, das Geld nehmen und sich dann glücklich zur Ruhe setzen."
Offensichtlich folgt Lewis dem Rat seines Trainers - und dem Ruf des Geldes.
Andreas Bauer