@ totto,
ach, mir war gerade danach...nicht zuletzt, weil mir die eher emotionalen motive des guten competition , speziell und mit einer gewissen vorliebe meine ansichten diskutieren zu müssen nur zu offensichtlich sind
aber weil du es bist:
Was soll denn dieser Quatsch ? Sag doch mal konkret, auf welche Kämpfe Du Dich da beziehst?
z.b. auf cooper, kulpin, czyz, cole und auch rahman (in den ersten runden), sowie auf einige mitschnitte aus sanders amatuerzeit.
sanders charakteristischer stil hat sich in der ganzen zeit kaum, eigentlich überhaupt nicht verändert. er war und ist ein extrem schneller, rechtsauslegender konterboxer.
Sanders versucht eigentlich immer , den Kampf zu machen. Er agiert, fintiert, provoziert den Gegner zu Fehlern, nutzt diese Fehler aus, und relativ oft verwickelt er sie schlicht und einfach in einen brutalen Schlagabtausch, in dem er Dank seines Handspeed fast immer die Oberhand behielt.
es tut mir leid, wenn ich dieser etwas eigenen definition von "den kampf machen" überhaupt nicht folgen kann, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich da nicht alleine stehe...
Er kontert natürlich insofern, als daß er zu der Gattung Boxer gehört, die in die Aktion der Gegner hineinschlagen. Seine super Antizipation, seine Reflexe und sein Handspeed sorgen dann meist dafür, daß er früher trifft als sein Gegner.
aha! und da genau das eigentlich den gesamten stil sanders, von den amateurtagen bis heute, beschreibt und er fast alle kämpfe eben durch seine enorme antizipationsfähigkeit auf vorherige aktionen des gegners (so etwas nennt man nun einmal "konter") auch im direkten schlagabtausch für sich entscheiden konnte und im kampf immer auf diese situationen lauert, ist er nun einmal per def. ein konterboxer.
Trotzdem macht Sanders den Kampf! Auch gegen Wladimir war dies ziemlich bald der Fall. Zumindest war die Kampfführung in einem Wladimir-Kampf nie so offen wie gegen Sanders.
sanders macht den kampf??? wenn sein auftritt gegen wladimir nicht das klassische und lehrbuchmäßige beispiel eines konterboxers war, der die vorausgehenden offensivaktionen seines gegners mit kontern beantwortet, dann... na ja... dann hab ich angesichts der wohl utopischen interpretationsfähigkeit selbst eindeutigster sachverhalte wirklich besseres zu tun, als hier mit jemandem zu diskutieren, der es ohnehin vordergründig darauf anlegt mir ans bein zu pinkeln, als "sachlich mit mir diskutieren" zu wollen.
mir ist jedenfalls die kleingeistige und kleinkarierte diskussion über die hier resultierende grundsatzfrage, was "den kampf machen" letztendlich bedeutet einfach zu dämlich, sorry
Falls Vitali sich wirklich so (unglaublich schematisch und ausrechenbar) wie in Deiner Signatur verhält, wird er den Kampf auf jeden Fall verlieren. Insbesondere würde sich Sanders für das Nicht-Bringen der Rechten bedanken, denn anders als von Dir referiert, kontert Sanders viel häufiger eine Linke als eine Rechte aus. Da Vitali sich aber ganz sicher nicht an Dein Rezept halten wird, könnte der Kampf ähnlich verlaufen wie der gegen Tubbs. Vitali wird das Heft bestimmt nicht aus der Hand geben, und das ist es, womit Sanders nicht zurecht kommen wird.
auch das sehe ich anders. fast alle boxer (die aktiven korrigieren mich bitte) bringen ihre schlaghand aus der distanz oder halbdistanz im rahmen einer doublette an den mann. zunächst wird der andere arm vorgezogen und als jab oder haken "vorgeschlagen" (dient auch der gewichtsverlagerung), um dann mit der schlaghand und vollem körpereinsatz heraus zu kommen. der gegner antizipiert die schlaghand bereits durch die vorhergehende bewegung der anderen hand und wartet nicht erst, bis die schlaghand selbst "zuckt" (dann wäre es eh zu spät dafür). es geht also nicht um das antizipieren einer "linken" oder einer "rechten", sondern um das antizipieren der schlaghand. im fall sanders ist es tatsächlich so, dass er die jeweilige schlaghand extrem schnell antizipieren und seine eigene als konter (reaktion) geschlagene schlaghand ebenso schnell aus der schulter ins ziel bringen kann, schneller, als ihn die schlaghand des gegners trifft. sanders kann dieses zeitliche risiko fast immer eingehen, weil er ein extrem gutes auge und einen extrem schnellen armzug besitzt. weil er dazu auch noch ein rechtsausleger mit ziemlich großer reichweite ist hat er gegen einen linksausleger somit die üblichen vorteile, die jeder anfänger und halbwegs am boxen interessierte aus dem ff kennt.
aber wie gesagt, wenn ich den eindruck hätte, dass competition vordergründig eine sachliche diskussion und keine "persönlichen befindlichkeiten" an den mann bringen wollte, würde ich das auch mit ihm diskutieren... aber von diesem eindruck bin ich meilenweit entfernt