His Royness1
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R.W.jr. schrieb:Katamnese
engl. catamnesis, follow-up history, medizinischer Begriff für die kritische Beschreibung eines Krankheitsfalles nach Ablauf der Erkrankung und Abschluss der Behandlung, d.h. Nachuntersuchung eines einzelnen Patienten oder eines Patienten-Kollektivs nach erfolgter Behandlung zur Überprüfung des Behandlungserfolgs. Bei der Therapie junger Drogenabhängiger wurden solche Langzeit-Katamnesen wegen der relativ kurzen Dauer des Phänomens erst in den letzten 10 Jahren begonnen. Katamnesen bei größeren Kollektiven junger Drogenabhängiger, die in stationären Langzeittherapieeinrichtungen behandelt worden sind , werden in der folgenden Literatur [1-3] differenziert dargestellt. Die Ergebnisse einer Langzeitkatamnese bei Drogenabhängigen, die in einem ambulanten Clean-Nachweis-Programms betreut wurden, wurden im Rahmen einer Dissertation [4] veröffentlicht.
Lit.:
[1] Thiel, G.: Allgemeine und differentielle Katamneseergebnisse in einer Hamburger Sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft für Drogenabhängige. Wiener Zeitschrift für Suchtforschung 18,3,1995,17-25
[2] Thiel,G., Pölkow, M.: Therapieverlauf und schulisch-berufliche Integration, Katamnese und Prozesszusammenhänge bei 100 drogenabhängigen Personen in einer Sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft. Wiener Zeitschrift für Suchtforschung 21,1, 1998, 37-48.
[3] Türk, D., Welsch, K.: SEDOS - Jahresstatistik 1999 der stationären Suchtkrankenhilfe in Deutschland 2000. Sucht 46, Sonderheft 1, 2000, 53-83
[4] Klostermann-Lempe, P.: Das Clean-Nachweis-Programm (CNP) für Heroinabhängige am Institut für Rechtsmedizin der Freien Universität Berlin. Ergebnisse einer Kohortenstudie von der Programmlaufzeit des CNP's 1979-85 bis zur Katamnese 1996-1997 im Hinblick auf mögliche Faktoren der Suchtentstehung, Suchtbewältigung, sozialen Rehabilitation und Mortalität, 1999.
Kath
botanischer Name "Catha edulis"; die Blätter des im Jemen und in Abessinien verbreiteten Strauches werden gekaut oder zu Tee verarbeitet.
Chemische Wirkstoffe
Hauptwirkstoff ist das Alkaloid Cathin (Norpseudoephedrin) sowie ferner das instabile Cathinon (a-Aminopropiophenon) und ca. 40 weitere Alkaloide (Catheduline).
Physiologische Wirkung
Die pharmakologische Wirkung des Cathins ähnelt den Weckaminen, sie übertrifft die anregende Wirkung von Kaffee. Gleichzeitig lähmt es die Produktivität und führt zu Apathie und Lethargie.
Geschichte
Im Jemen führte der mit zusätzlichem Alkoholkonsum verbundene Kath-Mißbrauch zu einem wirtschaftlichen Niedergang. In Europa ist die Droge fast unbekannt. In den USA tauchte als Designerdroge das strukturell verwandte Methcathinon (N-Methylaminopropiophenon) auf, dessen Hydrochlorid als Cat bezeichnet wurde.
Kava-Kava
Rauschpfeffer-Wurzelstockextrakt mit den als Kavapyrone bezeichneten chemischen Wirkstoffen Kavain (5,6-Dihydroxy-4-methoxy-6-styryl-2H-pyran-2-on) und dessen Methoxy- und Didydroxoderivaten Yangonin und Marindinin. s. Rauschpfeffer.
In Deutschland wurde Kava-Kava-Wurzelstockextrakt bis zum Verbot 2002 therapeutisch zur Behandlung von leichten allgemeinen Angstzuständen eingesetzt (Handelsnamen Antares®, Kava-ratiopharm® und Kavasporal forte®). Die Wirkungsweise ist nicht geklärt, die Wirksamkeit umstritten. Als Nebenwirkungen können Sehstörungen sowie leichte allergische Reaktionen (Hautrötung, Juckreiz) auftreten, selten Schockzustände und Leberschädigungen. Nach neuesten Meldungen ziehen einige Hersteller ihre Präparate wegen möglicher Leberschädigung vom Markt zurück.
Mit Anordnung vom 14.06.2002 an die pharmazeutischen Unternehmer hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur Abwehr von Arzneimittelrisiken, Stufe II, die Zulassung für Kava-Kava (Piper methysticum)-haltige und Kavain-haltige Arzneimittel einschließlich homöopathischer Zubereitungen mit einer Endkonzentration bis einschließlich D4 mit sofortiger Wirkung widerrufen.
Diese Anordnung beruht auf den Bestimmungen des § 30 Abs.1 i.V.m. § 25 Abs.2 Nr 5 sowie § 39 Abs.2 Nr. 4 des Arzneimittelgesetzes, zuletzt geändert durch Artikel 3 des zweiten Gesetzes zur Änderung des Medizinproduktegesetzes (2. MPG-ÄndG) vom 13. Dezember 2001.
Als Begründung werden Unterlagen und Erkenntnisse über die Risiken einer Anwendung von Kava-Kava und Kavain-haltigen Arzneimitteln angegeben, und zwar schwerwiegende hepatotoxische Reaktionen, die über ein nach den Erkenntnissen der Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen. So liegen dem BfArM insgesamt 39 spontan gemeldete Verdachtsfälle von unerwünschten Arzneimittelwirkungen mit Leberbeteiligung vor, davon 3 mit tödlichem Verlauf.
Ketamin
int. Freiname für 2-(2-Chlorphenyl)-2-(methylamino)-cyclohexanon, ein intravenös oder intramuskulär zu verabreichendes Narkosemittel von kurzer Wirkdauer und starker analgetischer Wirkung.
Psychische Wirkung
Die psychischen Wirkungen ähneln denen von Halluzinogenen, d.h. bei höheren Dosen kann es zu psychopathologischen Veränderungen wie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Illusionen und schizophrenieähnlichen paranoid getönten Halluzinationen kommen. Zu den typischen psychotischen Erlebnissen gehören Körperhalluzinationen, das Erleben von Zeitlosigkeit, lebhafte Farbeindrücke, das Gefühl, den Körper zu verlassen, eine Auflösung der Ich-Grenzen und des Zusammenfließens mit der Umgebung (Hansen, 1988)
Wie bei LSD kann es zu "flashbacks", dh. Nachhallpsychosen ohne erneute Ketamin-Einnahme kommen. Ebenso wie LSD wurde es zur Erzeugung "experimenteller Psychosen" eingesetzt (Vollenweider, 1992). Noch nicht geklärt ist die Frage von Todesfällen durch unabsichtliche Überdosierung.
Lit.
Hansen, G., Jensen, S.B., Chandresh, L., Hilden, T.: The Psychotropic Effect of Ketamine. J. Psychoactive Drug 20: 419-425, 1988
Vollenweider, F.X.: Die Anwendung von Psychomimetika in der Schizophrenieforschung unter Berücksichtigung der Ketamin/PCP-Modell-Psychose. Sucht 38: 398-409, 1992
Kiffer
Scene-Bezeichnung für Konsumenten sog. weicher Drogen wie Marihuana und Haschisch, die ihre Droge inhalieren, d.h. rauchen. Diese Bezeichnung stammt ursprünglich aus dem arabischen Raum, "kif": eine Mischung aus Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze. s. Marihuana
KO-Tropfen
Wirkstoffe, die insbesondere zusammen mit alkoholischen Getränken zu einer rasch eintretenden, kurzfristig anhaltenden Bewusstlosigkeit führen können, meist im Zusammenhang mit Raub- oder Sexualdelikten verabreicht.
Während früher Chloralhydrat und Barbiturate benutzt wurden, stehen derzeit Benzodiazepine, insbesondere Flunitrazepam, sowie neuerdings auch GHB (γ-Hydroxybuttersäure) im Vordergrund.
Kunst & Drogen
Malerei
Einflüsse von Naturdrogen auf die Malerei sind seit Jahrhunderten bekannt, z.B. von
halluzinogenen Pilzen (Psilocybin) auf die Kunst und Kultur mittel- und südamerikanischer Indianer
Peyote (Meskalin) auf die Kunst und Textilgestaltung Nord- und mittelamerikanischer Indianervölker wie der Apachen
Haschisch und Marihuana auf die ornamentale Malerei und Architektur im arabischen und indischen Raum.
In den 30 er Jahren spielten in Deutschland Drogen wie Kokain oder Opiate eine stärkere Rolle in der darstellenden Kunst, z.B. Otto Dix (1925) " Portrait der Tänzerin Anita Berber", die kokainabhängig war, oder das Bild "Bahnhof Königsrein" (1917) des expressionistischen "Brücke"-Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, der medikamenten- und drogenabhängig in ein Sanatorium in Königstein/Taunus gekommen war.
Halluzinogene Drogen wie LSD , Meskalin oder Psilocybin beeinflussten die moderne Malerei der Surrealisten, wie den Zeichner und Literaten Henri Michaux, oder den magischen Realismus, die sich in den 60er Jahren zur Psychedelischen Kunst weiterentwickelte. Mitte des Jahrzehnts begannen junge Künstler in San Francisco die Postergestaltung bzw. Poster-Art zur Kunstrichtung zu entwickeln. Sie malten psychedelische Konzertplakate, die visuelle Elemente von LSD-Trips, wie feuerspeiende Fabelwesen, Mandala-ähnliche Ornamente und surreale Band-Logos verwandten, z.B. die Graffitti-Künstler Bill Graham, Stanley Mouse oder Rick Griffin.
Musik
Ebenso spielten Drogen in der Musik eine inspirierende Rolle, z.B.
Cannabis als sakrale Droge für die Rastafari-Kultur und Musik in Jamaika (Reggae)
LSD für die psychedelische Musik der Beatles oder Doors in den 60 Jahren
Ecstasy für die aktuelle Musik der heutigen "Party-Szene", z.B. Techno-, Rave- oder House-Musik.
Auch Drogen wie Kokain und Heroin, einschließlich ihrer zerstörerischen bzw. selbstzerstörerischen Folgen, wurden von Musikern wie Johnny Cash, den Rolling Stones oder deutschen Liedermachern wie Konstantin Wecker besungen.
Film
Auch im Film wurden Probleme der Drogen bzw. Drogenabhängigkeit seit den 50 er Jahren als wichtige Thematik dargestellt, z.B. das 1955 in den USA unter der Regie von Otto Preminger gedrehte Drama :" Der Mann mit dem goldenen Arm", mit Frank Sinatra und Kim Novak über einen heroinsüchtigen Schlagzeuger in Chikago, das mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, und auch der 1971 unter Regie von William Friedkin ebenfalls in den USA gedrehte Thriller:" French Connection" mit Gene Hackman, Roy Scheider und Fernando Ray, in dem ein Rauschgiftfahnder von Drogenhändlern heroinabhängig gemacht wird, wurde ebenfalls mit 5 Oscars ausgezeichnet.
1981 wurde in Deutschland von dem Regisseur Ulrich Edel die Biographie der jungen heroinabhängigen Berlinerin Christiane F. mit den Schauspielern Natja Brunckhorst, Thomas Haustein und David Bowie verfilmt. s. Literatur
Der deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder stellte in seinem Film : "Die Sehnsucht der Veronika Voss" von 1982 den Abstieg eines UFA-Stars durch ihre Morphinsucht dar. Er selbst starb im Juni 1982 an einer Überdosis Kokain und Schlaftabletten.
Die Aktualität der Drogenthematik für den Film wird auch dadurch deutlich, dass der 2002 unter Regie von Steven Soderbergh in den USA gedrehte Drogen-Thriller :"Traffic" über einen Drogenfahnder, der mexikanische Drogenhändler verfolgt und feststellt, dass seine eigene Tochter abhängig ist, wieder mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet wurde.
Achso: und in Reis ist grad ein Sack China umgefallen
Da muss ich dir aber entschieden widersprechen, denn in einer katamnestischen Untersuchung sämtlicher stationär behandelter Patienten 1 Jahr und 2 Jahre nach Entlassung wird fortlaufend evaluiert, inwieweit sich Merkmale der stationären psychosomatischen Behandlung und ambulanten Nachbetreuung als wirksam erweisen in Hinblick auf definierte subjektive und objektive Zielkriterien. Als empirisch erfaßbare Zielkriterien werden neben Veränderungen in subjektiven Merkmalen der Lebensqualität objektive Indikatoren erfaßt, die für eine gelungene Wiedereingliederung einerseits und für eine im Verhältnis zum materiellen und personellen Aufwand effiziente Behandlung, also eine Kostendämpfung andererseits stehen.
Ziel der Studie ist es, im Rahmen einer umfassenden Evaluation stationärer psychosomatischer Behandlung tatsächliche Veränderungen in subjektiven und objektiven Zielkriterien zu beschreiben, Zusammenhänge zwischen diesen zu untersuchen und Vorhersagemodelle zu entwerfen bzw. zu verbessern, die eine differentielle Indikationsstellung erlauben und so die Effizienz (stationärer) Behandlungsangebote maximieren helfen.
Als ein wesentliches Evaluationskriterium wird das Ausmaß der subjektiven Lebensqualität erfaßt, die der WHO-Definition folgend zusammengesetzt aus Stimmungen, Beschwerden, wahrgenommener sozialer Eingebundenheit, Alltagsfunktionsfähigkeit verstanden wird. Hierzu werden in der Literatur gut validierte und in eigenen Studien bereits bewährte Instrumente eingesetzt, mit deren Hilfe die Alltagsfunktionsfähigkeit, das Ausmaß der beruflichen und sozialen Integration, sowie Merkmale des psychischen und physischen Wohlbefindens mittels Selbsteinschätzungen der Person abgebildet werden. Dabei werden sowohl stark veränderungssensitive Variablen, wie aktuelle Beschwerden und Stimmungen, als auch geringer veränderliche Variablen, wie die globale und bereichsspezifische Lebenszufriedenheit erfaßt. Berücksichtigt werden zugleich Prozesse der Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen und der Selbstregulation sowie Strategien der Krankheitsverarbeitung.
Die zentralen objektiven Kriterien, die zum einen als kostenrelevante Faktoren gesundheitsökonomische Bedeutung besitzen, zum anderen Rückschlüsse auf die Lebensqualität der Patienten erlauben, sind die Inanspruchnahme vor allem stationärer medizinischer Versorgungsleistungen (einschließlich Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren), das Ausmaß an Krankheits- und Arbeitsunfähigkeitszeiten sowie der Konsum von Medikamenten. In einer Teilstichprobe wird dies über Angaben der Versicherer erhoben.
In bisherigen Auswertungen wurden neben der Abbildung von Langzeitverläufen in relevanten Zielvariablen der Lebensqualität (Schmale 1994, Lange 1996, Fliege et al., 1998, 1999) verschiedene in der prästationären Behandlungsphase und bei der stationären Aufnahme erhobene soziodemographische Merkmale, krankheitsbezogene Merkmale und psychologische Variablen auf ihren prädiktiven Wert für die langfristigen Therapieergebnisse analysiert. Aktuelle Analysen werden zu relevanten Diagnosegruppen durchgeführt (s.a. Fliege et al., 1999). Zudem werden die subjektiven Indikatoren mit den Angaben der Versicherer in Verbindung gesetzt. Aufgrund der gesundheitsökonomischen Relevanz wie auch der Bedeutsamkeit für die Lebenszufriedenheit wird ein spezielles Augenmerk auf den Wechsel des Erwerbsstatus in der poststationären Behandlungsphase gesetzt.
ausserdem...