08.05.2004
Frühstück mit Klitschkos
BUNTE-Interview mit Wladimir und Vitali Klitschko
"Rose Café" in Santa Monica, Kalifornien. Es ist noch früh morgens. Genau die richtige Zeit für Wladimir und Vitali Klitschko, um ihr Frühstück einzunehmen: Haferflockenmüsli mit Erdbeeren und Orangensaft. Unauffällig in Jeans und T-Shirt gekleidet, wirken die Boxbrüder zwei Tage nach Vitalis WM-Sieg gegen Corrie Sanders gut gelaunt und entspannt. Vitali hat den Namen Klitschko trotz der jüngsten Niederlage von Wladimir rehabilitiert. BUNTE war beim Frühstück dabei - und erstmals gaben beide Klitschkos ein gemeinsames Interview.
BUNTE: Vitali, wie geht's Ihnen als neuer Weltmeister im Schwergewicht?
Sehr, sehr gut. Mein Kampf gegen Sanders war extrem hart. Ich wusste, dass der Südafrikaner gut drauf war, habe aber nicht gedacht, dass er so fit ist. Ich habe Wladimir gerächt. Der Sanders hatte nach seinem Sieg gegen ihn vor einem Jahr ja ziemlich große Töne gespuckt und sich sehr unangenehm geäußert. Als Sanders mich dann auch noch provozierte, sprang sein Manager aus Furcht vor mir dazwischen, sodass es nicht zum Handgemenge kam. Das Leben ist interessant - man weiß nie, was morgen passiert.
Wladimir, waren Sie am Ring nicht wütend, dass Sanders gegen Vitali genau dieselben Waffen benutzte wie gegen Sie?
Wut ist für uns Klitschkos eine falsche Einstellung. Wie Vitali bin ich sportlich eingestellt. Ich sage nur so viel: Was sich Sanders gegen mich erlaubt hat, spricht nicht gerade für seine menschlichen Qualitäten.
Was sehen Sie am Ring, was man am Fernseher möglicherweise nicht sieht?
Mich selbst. Es ist fast so, als hätte ich im Ring gestanden. Entsprechend habe ich ja auch beim Zuschauen geschwitzt...
Wie sieht Ihre nahe Zukunft aus, Vitali?
Wir schauen schon wieder nach vorn und wollen irgendwann mal gleichzeitig alle vier Weltmeistertitel in den verschiedenen Versionen des Schwergewichts in unserer Familie haben, das ist unser Traum. Und träumen ist doch erlaubt, oder? Wir beide wissen allerdings: Es ist leichter, den Titel zu holen, als ihn zu verteidigen. Aber Wladimir und ich haben zwei deutsche Lieblingssprichwörter, nach denen wir leben: Ohne Fleiß kein Preis - und: Ohne Moos nichts los.
Was Wladimir über Ungereimtheiten seiner Niederlage sagt und und welche Genugtuung Vitali gegen Sanders erlebte, lesen Sie in der aktuellen BUNTE.
Quelle: http://www2.onunterhaltung.t-online.de/dyn/c/19/27/13/1927134.html