Der Jan Ullrich Tour 2006 Vorbereitungs Thread


Cuttino

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Ron-Ron schrieb:
kaum zu glauben, wie ihr vino einschätzt!

sollte er wirklich starten dürfen, dann ist er einer der aussenseiter-tipps der tour. letztes jahr war seine aufgabe halt immer für ulle zu arbeiten und armstrong zu attackieren. das fällt dieses mal weg, er würde auf eigene rechnung fahren.

dieses jahr ist aber kein armstrong dabei, der das feld kontrollieren kann, csc muss diese fähigkeiten erst noch unter beweis stellen. am berg hat ulle mMn sowohl gegen basso als auch gegen vino keine chance, da würde ich mittlerweile sogar leipheimer vorne sehen!

vinos schwäche ist seine unkonstanz: jedes jahr bei der tour hatte er an mindestens einem tag einen schlimmen einbruch. sollte er aber seine attacken dosieren (jetzt da er kapitän ist), dann würde ich auch dieses risiko eher gering schätzen.

dass ulle die tour nicht mehr gewinnen wird, sollte allen klar sein. sollte basso vom giro zu geschwächt sein, dann würde ich durchaus vino als kandidaten sehen, sofern er nciht mit manolo zusammen beim frauenarzt war.

i quote you on that one!

meiner meinung nach hat ulle bezüglich tour-sieg sogar um einiges größere chancen als letztes jahr...
 

Angliru

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Das Liberty-Team sollte normalerweise eines der besten im Feld sein, vor allem im Gebirge ist es wohl das stärkste, wenn man noch die beiden Osas, Atienza,Nozal beachtet. Kashechkin dürfte der Joker sein, der eventuell auch unter die ersten zehn fahren kann, wenn es optimal läuft.
Für mich ist Vino derzeit der 4.Favorit auf den Toursieg hinter Basso,Ulle & Landis
 

Buster D

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Alle die Vinos Helfer Rolle letztes Jahr so herausstellen, sollten sich vielleicht nochmal die Tour 2005 anschauen. Zumindest die Schlüsseletappen. Zu Anfang war er Co-Leader und hat mehr der weniger nach eigenen Ermessen attackiert. Dann kam gleich bei der ersten ernsthaften Bergetappe "sein Einbruch" und er war quasi chancenlos, was den Toursieg angeht.

So richtig für Ullrich gefahren ist er dann aber auch nicht. Vielmehr waren sogar einige Aktionen dabei, die überhaupt nicht nachvollziehbar waren. Ich kann mich noch genau an eine Aktion erinnern, als Klöden für Ullrich am Fuß eines Anstieges das Tempo machte und Vino plötzlich attackierte, wovon Ullrich und Klöden völlig überrascht waren, weil es in dieser Situation überhaupt keinen Sinn machte.

Vino hat sich meiner Meinung nach bei der Tour 2005 nachdem seine Siegchancen passe waren, mehr für andere Teams empfohlen, als dass er für Ullrich fuhr. Dementsprechend gab es ja nach der Tour auch Kritik an seinem Verhalten, die aber aufgrund von Vinos Verdiensten und seinem guten Verhältnis zu Ullrich recht leise vorgetragen wurde. Zumal man bei T-Mobile wusste, dass man auch mit einem Vino als echtem Helfer gegen Armstrong keine Chance gehabt hätte, weil einfach Ullrich nicht die dafür nötige Form hatte.
 

Ron-Ron

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Cuttino schrieb:
i quote you on that one!

meiner meinung nach hat ulle bezüglich tour-sieg sogar um einiges größere chancen als letztes jahr...

ich bitte darum! ulle ist auch 2004 und 2005 bereits von basso geschlagen worden, der ihm an einem schweren anstieg genau die zeit abnehmen kann, die ulle in den zeitfahren herausfahren wird! nur weil ulle mal ein zf beim giro gewonnen hat, hört die welt nicht plötzlich auf sich zu drehen.

ich frage mich gerade, wer war bei dem ezf nach l´alpe d huez (oder wie man das auch immer schreibt) 2004 eigentlich zweiter nach armstrong? ullrich?
 

Angliru

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Ron-Ron schrieb:
ich frage mich gerade, wer war bei dem ezf nach l´alpe d huez (oder wie man das auch immer schreibt) 2004 eigentlich zweiter nach armstrong? ullrich?

Ja Ullrich wars. Basso wurde damals übrigens von Armstrong überholt...
 

Cuttino

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Ron-Ron schrieb:
ich bitte darum! ulle ist auch 2004 und 2005 bereits von basso geschlagen worden, der ihm an einem schweren anstieg genau die zeit abnehmen kann, die ulle in den zeitfahren herausfahren wird! nur weil ulle mal ein zf beim giro gewonnen hat, hört die welt nicht plötzlich auf sich zu drehen.

ich hab nicht geschrieben, dass ulle der topfavorit wäre. ich habe lediglich geschrieben, dass er meiner meinung nach dieses jahr wesentlich bessere chancen hat, die tour zu gewinnen, als letztes jahr.

dafür gibt es 3 große gründe:

1. armstrong fährt nicht mehr, was sowohl ansporn als auch unruhe und ungewissheit im feld mit sich bringt.

2. basso hat bereits den giro voll gefahren und dominiert, die wahrscheinlichkeit dafür, dass er die tour nicht nochmal in absoluter topform bestreiten kann, ist also so hoch wie noch nie.

3. ulle selber ist dieses jahr für meinen geschmack bereits stärker als letztes jahr. das hat für mich nicht zuletzt der giro-zf-sieg gezeigt. außerdem hat er den giro fast komplett ohne probleme absolviert. ein gezieltes training und noch eine gute asturienrundfahrt oder tds und ulle hat das optimum aus seinen zwischenzeitlich äußerst bescheiden (zeitlichen) möglichkeiten gemacht.

ich frage mich gerade, wer war bei dem ezf nach l´alpe d huez (oder wie man das auch immer schreibt) 2004 eigentlich zweiter nach armstrong? ullrich?

wenn es ne ernste frage war, dann wurde sie ja zwischenzeitlich schon beantwortet.

wenn es keine war, dann ging sie nach hinten los...
 

Ron-Ron

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Cuttino schrieb:
ich hab nicht geschrieben, dass ulle der topfavorit wäre. ich habe lediglich geschrieben, dass er meiner meinung nach dieses jahr wesentlich bessere chancen hat, die tour zu gewinnen, als letztes jahr.

dafür gibt es 3 große gründe:

1. armstrong fährt nicht mehr, was sowohl ansporn als auch unruhe und ungewissheit im feld mit sich bringt.

2. basso hat bereits den giro voll gefahren und dominiert, die wahrscheinlichkeit dafür, dass er die tour nicht nochmal in absoluter topform bestreiten kann, ist also so hoch wie noch nie.

3. ulle selber ist dieses jahr für meinen geschmack bereits stärker als letztes jahr. das hat für mich nicht zuletzt der giro-zf-sieg gezeigt. außerdem hat er den giro fast komplett ohne probleme absolviert. ein gezieltes training und noch eine gute asturienrundfahrt oder tds und ulle hat das optimum aus seinen zwischenzeitlich äußerst bescheiden (zeitlichen) möglichkeiten gemacht.



wenn es ne ernste frage war, dann wurde sie ja zwischenzeitlich schon beantwortet.

wenn es keine war, dann ging sie nach hinten los...

er hat bessere chancen die tour zu gewinnen, als letztes jahr? kein wunder, da lance armstrong nicht mehr dabei ist, da werden eine menge "lottery-kugeln" auf die übrigen top-leute verteilt....

...dein punkt 1 ist aber sehr zweifelhaft: der sherrif hat die stadt verlassen und damit wird jetzt zumindest zu beginn der schweren anstiege der bergetappen der teufel los sein im feld! nicht nur fahrer fürs gesamtklassement, sondern auch gestalten a la mayo (so er denn dabei ist) werden versuchen tagessiege herauszufahren. diese unruhe ist höchst ungünstig für ulle! was ist, wenn sich vor ihm auf einmal ne gruppe bildet mit basso und ein paar fahrern, die nur den tagessieg oder zumindest den sieg über ulle wollen? da kommt der alleine nie mehr ran...

punkt 2) da hast du vollkommen recht, das ist der einzige grund, warum man an einem basso sieg berechtigte zweifel haben kann. der letzte der das geschafft hat war pantani 98 panik: und da wissen wir ja warum! hoffentlich war basso nicht beim frauenarzt...

punkt 3) naja, ein zeitfahrsieg macht noch keinen tour-erfolg. ulle hat immer irgendwas und seine hau-ruck vorbereitungen haben ihm nichts als weitere ausreden gebracht! als ich ihn im april oder mai im sportschau interview gesehen habe, musste ich natürlich erstmal schlucken, so fett wie er da war. dafür sah er beim giro hervorragend aus. allerdings kein vergleich zu basso...

hat ulle nicht 2004 oder 2005 auch die tour de suisse gewonnen? das bedeutet alles nichts. er wird wie immer mit übergewicht zur tour erscheinen, da dann wieder krank werden, bei den ersten anstiegen seinen tour-traum begraben können, "trotzdem aber bis zum ende kämpfen" und wahrscheinlich die beste form aller teilnehmer zum ende der tour haben. wie immer...

und warum bist du so misstrauisch? ich wollte wirklich wissen, wer damals beim ezf gewonnen hat. würde ich ulles schlechte leistungen am berg erwähnen wollen, dann würde ich einfach auf die etappen verweisen, die armstrong und basso zusammen beendet haben, während ulle unter ferner liefen mit klödi eintrudelte...
 

Cuttino

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Ron-Ron schrieb:
...dein punkt 1 ist aber sehr zweifelhaft: der sherrif hat die stadt verlassen und damit wird jetzt zumindest zu beginn der schweren anstiege der bergetappen der teufel los sein im feld! nicht nur fahrer fürs gesamtklassement, sondern auch gestalten a la mayo (so er denn dabei ist) werden versuchen tagessiege herauszufahren. diese unruhe ist höchst ungünstig für ulle! was ist, wenn sich vor ihm auf einmal ne gruppe bildet mit basso und ein paar fahrern, die nur den tagessieg oder zumindest den sieg über ulle wollen? da kommt der alleine nie mehr ran...

naja, das sind aber ziemlich zweifelhafte argumente. wenn jemand wie mayo, rasmussen oder perez cuapio auf einen etappensieg fahren, dann ist das für die gesamtwertung relativ unerheblich. jeder topfahrer weiß seine gegner einzuschätzen und weiß deshalb auch, wem er hinterherfahren muss und wem nicht. um das zu bewerten zu können gibts ja vorher auch die erste woche.

ansonsten sehe ich auch keine gruppe, die stärker am berg als ulle ist und ihn abhängen würde. jedenfalls nicht, wenn sich seine siegchancen nicht eh von vorn herein erledigt haben, weil die bergform nicht stimmt.

punkt 3) naja, ein zeitfahrsieg macht noch keinen tour-erfolg. ulle hat immer irgendwas und seine hau-ruck vorbereitungen haben ihm nichts als weitere ausreden gebracht! als ich ihn im april oder mai im sportschau interview gesehen habe, musste ich natürlich erstmal schlucken, so fett wie er da war. dafür sah er beim giro hervorragend aus. allerdings kein vergleich zu basso...

hat ulle nicht 2004 oder 2005 auch die tour de suisse gewonnen? das bedeutet alles nichts. er wird wie immer mit übergewicht zur tour erscheinen, da dann wieder krank werden, bei den ersten anstiegen seinen tour-traum begraben können, "trotzdem aber bis zum ende kämpfen" und wahrscheinlich die beste form aller teilnehmer zum ende der tour haben. wie immer...

teil 1) wie sollte er auch ein vergleich zu basso sein? basso ist körperlich ein anderer typ. er war schon im winter darüber im klaren, dass er den giro auf sieg fährt. und er hatte vor dem giro auch keine verletzung und bereits ordentlich rennpraxis. der frühestmögliche vergleich wird bei der letzten rundfahrt vor der tour möglich sein.

im übrigen rechne ich diesmal damit, dass seine jährliche krankheit (die kniebeschwerden) vor der tour bereits hinter ihm liegt.

teil 2) ja, er hat die tds gewonnen. dennoch war z.b. ich damals einer der wenigen, die auf seine schwachen leistungen am berg verwiesen. damals hat er sich zeit von zweitklassigen lokalmatadoren wie fabian jeker und co abnehmen lassen. im grunde liefs da wie im giro dieses jahr. die zf-leistung war ordentlich, nur am berg fehlte es. das ist ja genau mein punkt. diesmal ist es nicht zu spät, die bergform auch noch zu steigern. dafür sind das aktuelle training und die letzte rundfahrt (und die erste woche tdf - wegen gewicht) da. das ist der punkt, an dem ich auf bessere leistungen hoffe.

und warum bist du so misstrauisch? ich wollte wirklich wissen, wer damals beim ezf gewonnen hat. würde ich ulles schlechte leistungen am berg erwähnen wollen, dann würde ich einfach auf die etappen verweisen, die armstrong und basso zusammen beendet haben, während ulle unter ferner liefen mit klödi eintrudelte...

weil mir deine beiträge hier allgemein ein wenig spanisch vorkommen. und da weiß ich manchmal nicht, wie ich was zu interpretieren habe. teilweise sind wir ja vollkommen anderer meinung, so dass das kein wunder ist.

naja, lassen wir das aber an dieser stelle. warten wir die paar wochen einfach ab.
 

Ron-Ron

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Cuttino schrieb:
naja, das sind aber ziemlich zweifelhafte argumente. wenn jemand wie mayo, rasmussen oder perez cuapio auf einen etappensieg fahren, dann ist das für die gesamtwertung relativ unerheblich. jeder topfahrer weiß seine gegner einzuschätzen und weiß deshalb auch, wem er hinterherfahren muss und wem nicht. um das zu bewerten zu können gibts ja vorher auch die erste woche.

ansonsten sehe ich auch keine gruppe, die stärker am berg als ulle ist und ihn abhängen würde. jedenfalls nicht, wenn sich seine siegchancen nicht eh von vorn herein erledigt haben, weil die bergform nicht stimmt.

im übrigen rechne ich diesmal damit, dass seine jährliche krankheit (die kniebeschwerden) vor der tour bereits hinter ihm liegt.

naja, lassen wir das aber an dieser stelle. warten wir die paar wochen einfach ab.

nur mal so, ich bin auch ulle-fan und verfolge die tour schon seit fast 10 jahren und über die zeit haben sich für mich ein paar immer wiederkehrende tatsachen herausgebildet.

unbestritten ist, dass ulle eines der grössten, wenn nicht das grösste talent im radsport ist, aber nur nach seinem talent kann man ihn nicht bewerten.

mit meiner theorie zu den nicht-klassement-fahrern am berg meinte ich folgendes: dadurch das discovery nicht mehr das feld kontrollieren wird, ergeben sich halt v.a. psychologisch andere vorausetzungen. während man in den letzten jahren wusste, dass man nur eine sehr kleine chance hatte, etappen zu gewinnen, war das feld von vornherein geglättet. das ist dieses jahr nicht so. kommt es nun zum letzten anstieg, dann erwarte ich, dass dort jeder der sich auch nur eine kleine chance verspricht, antreten wird.

und genau dort liegt das problem für ulle. er fährt gleichmässig, dürfte also tendentiell erstmal abfallen, egal wer da antritt. dann glaubst du doch nciht, dass basso bei ulle wartet, nur weil ulle der einzige gegner ist, der ihm gefährlich werden könnte? jetzt nehmen wir mal an, es bildet sich ne gruppe aus basso, rasmussen und mayo, alle haben unterschiedliche interessen, aber alle wollen möglichst schnell den berg hoch. die können zusammen arbeiten, während ulle dann wieder alleine hochstampfen muss, da sich alle anderen an ihn hängen werden (etwas, was man in den letzten jahren oft genug sehen konnte).

ulle ist halt angreifbar und das weiss jeder, wer sich also stark fühlt, wird ihn angreifen, wer sich schwach fühlt, wird an seinem hinterrad so lange lutschen wie es geht.

seine jährliche krankheit ist auch nicht sein knie, sondern die erkältung in der ersten tourwoche, das meinte ich. die geht meistens mit einer schwachen ersten bergetappe einher, an der ulle seine chancen immer verspielt hat! selbst 2003 hatte er so eine etappe (glaub ich)!

man wird alles sowieso erst im juli sehen, doch mich interessiert wirklich, ob auf deiner seite nciht eher doch der wunsch der vater des gedanken ist, v.a. da ulle in den letzten beiden jahren bereits von basso bei der tour geschlagen worden ist und gegen andere fahrer (das gerolsteiner-duo) z.b. ebenfalls am berg geschlagen wurde.
 

Angliru

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Ron-Ron schrieb:
seine jährliche krankheit ist auch nicht sein knie, sondern die erkältung in der ersten tourwoche, das meinte ich. die geht meistens mit einer schwachen ersten bergetappe einher, an der ulle seine chancen immer verspielt hat! selbst 2003 hatte er so eine etappe (glaub ich)!

2003 soll er sich mit Fieber Alpe d'Huez hochgeschleppt haben und sich schon dort knapp 2:30 auf Mayo und 2:00 auf Armstrong,Hamilton,Beloki eingefangen haben. Erstaunlich, wie er da wieder zurückgekommen ist.


Ich hoffe einfach, dass Ullrich in diesem Jahr seine Form optimal hinbekommt. Im ersten Zeitfahren Basso schonmal ein bissel Zeit abnéhmen und dann hinauf nach Pla de Beret sollte er eigentlich nix passieren.
Die Etappe ist reudig schwer, sollten aber die Favoriten gemeinsam zum letzten Anstieg kommen, sollte Ullrich dort keine Zeit verlieren. Der Anstieg ist lang und nicht steil. War glaub ich, vor drei Jahren bei der Vuelta im Programm und da gab es bei den Favoriten minimale Abstände. Da konnte sogar ein Isidro Nozal bei Heras mithalten. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Tour schon 12 Tage, da sollte Ulle auch schon seine Topform erreicht haben und mit dem Gewicht absolut im Soll liegen.

Entscheidend werden dann die drei Tage in der letzten Woche in den Alpen.
Bei der Etappe nach L'Alpe d'Huez sollte das Feld bis zum Fuße des letzten Anstieges zusammen sein. Der Izoard ist zwar schwer (extrem unrhytmisch), kommt aber arg früh und der Lautaret ist ein reiner Rollerberg. Beim Finale würde ich sogar mal denken, dass Basso Ullrich etwas Zeit abnehmen kann, aber keine 1-2 min wie der Ami. Und was Ulle in der dritten Woche in Alpe d'Huez abliefern kann, bewies er ja 2004 beim ZF.
Die Etappe hinauf nach La Touissuire dürfte die entscheidende Etappe werden.
Über den Galibier sollte alle drüberrollen, der Croix-de-Fer ist steil, aber immer wieder mit kurzen Abfahrten drin. Oben wird er wieder richtig hart, da könnte man schonmal was passieren. Am Mollard dürfte es dann die richtigen Attacken geben, wohlwissend, dass der Schlussanstieg Ulle mehr liegt als Basso, da er auch wunderbar rhytmisch ist, ohne große Steilstücke.
Die letzte schwere Etappe nach Morzine führt über den Joux-Plane, einer der steilsten Anstiege in Frankreich. Dort könnte Basso wieder etwas gutmachen.
Beim letzten ZF wird Ullrich Basso wieder einiges mitgeben.

Also: Wenn Ullrich in der zweiten/dritten Tourwoche seine Topform erreicht, sollte er die Tour gewinnen. Bis auf Alpe d'Huez und den Joux-Plane sollte er normalerweise nix auf Basso verlieren, die Anstiege kommen seiner Fahrweise sehr entgegen und es ist davon auszugehen, dass Ullrich beim ZF einiges rausholt.
 
F

Francois

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@ Angliru

Gute Analyse.
Ich finde es immer wieder witzig wie schlecht Ullrich als Bergfahrer geredet wird. Der Mann gehört zu den besten Bergfahrern schlechthin und hat mit seinem so "angreifbaren" Fahrstil reihenweise exzellente Bergspezialisten in Grund und Boden gefahren. Einzig Armstrong war klar stärker. Sieht man doch sehr gut daran wie er gegen Pantani gefahren ist. Vom Stil her erinnert er sehr sehr stark an Indurain, und der war mit seiner Fahrweise ja nun nicht gerade wenig erfolgreich.;) Hatte halt keinen Armstrong gegen sich, sondern "nur" Romminger.
 

Buster D

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@Angliru

Im Prinzip würde ich das ähnlich sehen, aber man kann leider die letzten beiden Jahren nicht völlig ausblenden. Selbst wenn Ullrich dieses Jahr eine etwas bessere Form beim Tour Start haben sollte, kam halt während der Tour irgendwie immer ein Zipperlein dazwischen, weshalb er ja "nicht mal" seinen angestammten zweiten Platz erreichte.

Daher stellt sich bei Ullrich die Frage, ob das in den letzten Jahren stets Pech war oder sein Körper langsam seinen vielen "Hau-Ruck Vorbereitungen" Tribut zollen muss.

Rein von seinen Fähigkeiten her hat er klar das Zeug Basso zu schlagen, zumal diese Tour ihm von der Steckenführung liegen sollte. Die Frage ist halt, ob er endlich mal wieder halbwegs beschwerdefrei durch eine Tour kommt.
 

GiroTourVuelta

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Ullrich wird laut seiner Homepage die Tour de Suisse fahren, um die versäumten Giro Kilometer wieder reinzuholen. Was haltet ihr davon?
 

Angliru

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Keine schlechte Idee, kann er nochmal die letzten Pfunde in den Alpen verbrennen und seine Form nach oben treiben. Rennkilometer braucht er sowieso, also gute Entscheidung.
Zusätzlich wird er sich noch seinen zweiten Zeitfahrsieg holen und das wird der Moral auch nochmal gut tun.
 

Michael Meyers

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Eigentlich ist die Geschichte ganz einfach, kann Ulle denn Vorsprung den er im Zeitfahren in den Bergen halten ja oder nein. Ich behaupte mal 2 Minuten reichen nicht mal bis nach der ersten Etappe in den Bergen. Bzgl. der Bergtauglichkeit das ist alles Schall und Rauch. Fakt ist viele ich ebenso meinten Basso bekommt bei starken Steigungsprozenten oberhalb von 10 % Probleme. Die Realität sah eher so aus das ausser Simoni keiner am Mortirolo folgen konnte. Deswegen denke ich das Basso in den Bergen das absolute Maß aller Dinge sein wird, sollte er seine Form konservieren können. Wie Ulle Basso folgen kann wird man in sehen, ebenso ob Basso diese Form halten bzw. ausbauen kann. Wenn man aber sieht wie Basso sich letztes Jahr nach der Tour präsentiert hat sollte man nicht mit einem Einbruch rechnen. Letztes Jahr ist Basso auch den Giro gefahren und hat eine großartige Tour hingelegt. Vor allem werden beiden sehr wahrscheinlich die Attacken nur so um die Ohren gehauen bekommen, da kein Armstrong da ist der mit DC das Rennen kontrolliert. Zwar ist CSC und T-Mob stark, trotzdem glaube ich das sie das Rennen nicht dauerhauft kontrollieren können. Genauso befürchte ich das die beiden zu sehr auf einander fixiert sein können und deswegen ein lachender Dritter wie z.b. Landis zuschlägt.
 

Buster D

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GiroTourVuelta schrieb:
Ullrich wird laut seiner Homepage die Tour de Suisse fahren, um die versäumten Giro Kilometer wieder reinzuholen. Was haltet ihr davon?

Im Prinzip eine gute Sache, wenn Rücken und Knie mitspielen. Bei Ullrich muss man ja mitlerweile immer abwägen zwischen sinnvoller und notwendiger Rennbelastung (weil er wohl nur im Wettkampf "wirklich hart trainiert") und dem was sein Körper verkraftet. Bei der TDS sind schließlich wieder einige schwere Etappen dabei. und nachdem er bereits fast den ganzen Giro gefahren ist, wäre das für ihn auf dem Papier die "härteste Vorbereitung" der letzten Jahre.

Hier übrigens die Ankündigung:

Hallo Fans,

ich bin zurzeit in den Medical Park-Kliniken am Tegernsee. Hier kann ich mich in aller Ruhe von den Strapazen des Giro erholen und etwas für die Muskulatur im rechten Knie und den leicht mitgenommenen Rücken tun.

Wegen Rückenbeschwerden und weil mir die beiden letzten Etappen zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich etwas gebracht hätten, habe ich den Giro vorzeitig beendet.

Im Prinzip möchte ich die ausgefallenen Kilometer nachholen. Deshalb habe ich nach Gesprächen mit der Sportlichen Leitung und den Ärzten beschlossen, doch die Tour de Suisse statt der Asturien-Rundfahrt zu bestreiten. Mein Lieblings-Rennen in der Schweiz ist um vier Tage länger und anspruchsvoller.

Bei der Tour de Suisse möchte ich mir den letzten Schliff holen, um optimal vorbereitet in die Tour gehen zu können.

http://www.janullrich.de

Zur weiteren Vorbereitung auf die Tour de France wird T-Mobile Profi Jan Ullrich die Tour de Suisse absolvieren. Die Rundfahrt mit Start am 10. Juni in Baden wird auch sein Teamkollege Michael Rogers dazu nutzen, sich für die am 1. Juli in Straßburg beginnende Frankreich-Rundfahrt in Form zu bringen...

http://www.t-mobile-team.com/cms/tm...nalPage/yearID=2006/itemID=96664/id=6562.html
 

Buster D

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Michael Meyers schrieb:
Eigentlich ist die Geschichte ganz einfach, kann Ulle denn Vorsprung den er im Zeitfahren in den Bergen halten ja oder nein. Ich behaupte mal 2 Minuten reichen nicht mal bis nach der ersten Etappe in den Bergen. .

Wenn Ullrich in Form ist, während der Tour keine Zipperlein hat (Grippe, Heckscheibe, Knie, Rücken) und diszipliniert fährt (also nicht krampfhaft versucht mit Basso mitzugehen, sondern sein Tempo am Berg fährt), verliert er nicht sehr viel Zeit auf Basso. Ich denke wenn er aus den EZF und dem Prolog etwa 3-4 Minuten Vorsprung auf Basso herausholt, dann gewinnt er die Tour.

Für mich ist daher eher die entscheidene Frage, ob Ullrich fit an den Start geht und halbwegs ohne größere Krankheiten und Blessuren durchkommt. Schafft er das, gewinnt er die Tour. Allerdings hat er seit Jahren keine Tour mehr ohne diese Probleme absolviert. Selbst 2003 hatte er auf der Königsetappe Fieber, ansonsten hätte er diese Tour wohl gewonnen, da Armstrong auch so seine Probleme hatte. Das begründet meine Skepsis, vom Potential her dürfte er Basso im Griff haben.

und deswegen ein lachender Dritter wie z.b. Landis zuschlägt.

Im Prinzip ist Radsport recht berechenbar. Man schaut sich die Ergenisse der Tour der letzten Jahre an. Am besten auch noch die Abstände bei den Bergetappen sowie den EZF und dann kann man ungefähr voraussagen, wer das Zeug hat die Tour zu gewinnen bzw. in den Top 10 zu landen (so habe ich es jedenfalls gemacht als ich noch beim Tour-Tippspiel mitgespielt habe und bin damit stets ganz gut gefahren). Überraschungen sind eher selten und meistens deutet sich über die Jahre an, wer das Zeug hat, mal die Tour zu gewinnen. Abgesehen von solchen plötzlich auftretenden "Wunderfahrern" wie Armstrong oder "Supertalenten" wie Ullrich, aber Ausnahmen bestätigen die Regel (und wieder 5 € ins Phrasenschwein :D ).

Landis ist jetzt schon einige Male bei der Tour dabei gewesen. Zuletzt auch als Leader, aber es fehlte ihm eigentlich immer so der letzte Tick. Sicher, er hatte seine Momente, vor allem als Armstrong Helfer, aber irgendwie habe ich bei ihm mitlerweile das Gefühl, dass das Gesamtpaket nicht ausreicht, um die Tour zu gewinnen. Gleiches gilt auch für Fahrer wie Leipheimer, Totschnig und Mancebo.

Zudem ist es bei solchen Topfahrern wie Basso und Ullrich eher unwahrscheinlich, dass es einen lachenden Dritten gibt, denn dazu müssten schließlich beide Topfavoriten mehr oder weniger große Probleme bekommen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, zumal CSC und T-Mobile auch mit den besseren Teams an den Start gehen dürften als ihre Mitkonkurrenten.
 
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Ron-Ron

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Francois schrieb:
@ Angliru

Gute Analyse.
Ich finde es immer wieder witzig wie schlecht Ullrich als Bergfahrer geredet wird. Der Mann gehört zu den besten Bergfahrern schlechthin und hat mit seinem so "angreifbaren" Fahrstil reihenweise exzellente Bergspezialisten in Grund und Boden gefahren. Einzig Armstrong war klar stärker. Sieht man doch sehr gut daran wie er gegen Pantani gefahren ist. Vom Stil her erinnert er sehr sehr stark an Indurain, und der war mit seiner Fahrweise ja nun nicht gerade wenig erfolgreich.;) Hatte halt keinen Armstrong gegen sich, sondern "nur" Romminger.

moment, keiner redet ulle schlecht! wer weiß was andere fahrer alles getankt haben und sie wurden trotzdem von ihm abgehängt, allerdings stimmt deine aussage so nciht: nicht nur lance war klar stärker sondern auch ivan basso und das in den letzten 2 jahren.

auch diese quervergleiche bringen einen nciht weiter, pantani war eigentlich nie der mann, der die tour gewinnen konnte, er profitierte damals von dem 8 minuten einbruch von ulle. im zf wäre er ansonsten zu schlecht gewesen...

ich denke, es sprechen 2 punkte für ulle:

1.) das zf: 2 lange ezf über 60 km. zudem hat ulle, aus dem training kommend, einem topfitten basso beim giro 40 sekunden abgenommen. da besteht potential...

2.) basso könnte beim giro zu viele körner verloren haben, die sich v.a. in der letzten tourwoche dann bemerkbar machen werden...

gegen ulle spricht die erfahrung der letzten 8 tour-jahre, die letzten beiden jahre gegen basso, sein fahrstil am berg, seine unvorteilhafte vorbereitung und ein weit offenes teilnehmerfeld (nach den beiden top-favoriten), was das feld unruhig und angriffslustig machen wird.

da wird man sehen, wie die einzelnen prognosen eintreffen, ich denke, dass es für ulle wieder nicht reichen wird.

wieviele bergankünfte gibt es eigentlich in diesem jahr?
 

Michael Meyers

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@ BusterD,

das sehe ich nicht so das das nur an Ulle liegt. Ulle ist ein Rolleur der in den Bergen in den Top 3 mitspielen kann, Basso ist momentan der eindeutig beste Bergfahrer der beim Zeitfahren ganz vorne mitmischen kann aber nicht das Niveau von Ulle aber auch Vino erreichen wird in diesem Jahr, von daher sehe ich die Chancen eher 50 - 50. Mal abwarten wird jedenfalls spannend. Aber vielleicht entscheidet ja auch der Spanische Höhlenforscher noch die Tour. Landis und Vino sehe ich schon mit Chancen als lachenden Dritten mal schauen. Aber was mich mal interessiert wie kommst du bloß auf 3 - 4 Minuten? Letzes Jahr schon war es meiner Meinung nach weniger, und Basso hat sich doch nen bischen beim Zeitfahren verbessert.
 
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