2phunkey4u
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Gefühlt hat Steven Kruijswijk seit seinem Tour-Podium keine Saison mehr ohne schwere Verletzung überstanden.
Es gab eine Ausreißergruppe mit 6 Fahrern, die bis zu 5-6 Minuten Vorsprung vor dem Peloton hatten.
Dort sorgte vor allem Lidl-Trek mit Mads Pedersen für Tempo und die Nachführarbeit und entlastete das obigatorische Team des Leaders Quickstep.
In einer gefährlichen Abfahrt nach dem vorletzten Berg legten sich 2 Ausreißer hin, konnten aber weiter fahren. Das Peloton fuhr etwas vorsichtiger.
Am Schlussanstieg attackierte der stärkste Ausreißer Romain Grégoire, nur Magnus Cort Nielsen konnte da mit immer so 5-10 Sekunden Abstand beharrlich und in Reichweite dranklemmen. Wurde aber zermürbt.
Im Peleton übernahm INEOS die Initiative und zerrupfte durch Powertempo das Feld. Immer mehr Spitzenfahrer bröckelten weg.
Doch war das keine INEOS Startrampe für Oscar Rodriguez, sondern Laurens de Plus attackierte und riss eine Lücke. Aus der reduzierten Favoritengruppe setzte Alex Vlasov nach, der Rest hatte zum Teil richtig Mühe oder konnte nicht mehr mit.
Romain Grégoire wurde eingeholt (starke Fahrt, hatte Nasenbluten evtl. von der Höhe).
Dann kam auch Remco nicht mehr mit. Meter um Meter ging er flöten, während Giulio Ciccone (für den Lidl-Trek gefahren war), Primoz Roglic, Oscar Rodriguez, Matteo Jorgensson und Derek Gee (Hut ab) zu De Plus und Vlasov aufschießen konnten.
Vlasov gab dann nochmal Gas für Kapitän Roglic und nur Ciccone hielt noch mit. Als Vlasov am Ende war, ließ Roglic auch noch Ciccone stehen und siegte überlegen plus Bonussekunden.
Evenepoel konnte zum Ende noch etwas Schadensbegrenzung betreiben, verlor aber trotzdem 0:42 Minuten und damit auch das gelbe Trikot an Primoz Roglic.
Perfekt gemacht von BORA.
Keine Ahnung, ob das jetzt ein Fingerzeig für die Tour war. Einige Kapitäne oder Spitzenkräfte für die Tour waren durch die gestrige Sturzorgie vielleicht gehandicapped.
Juan Ayuso zum Beispiel hatte am Morgen ganz zurückgezogen, um die Tour nicht zu gefährden.
Alle anderen Teams, inclusive des sehr forschen INEOS-Trains, hatte BORA ziemlich im Sack.
Roglic hatte noch 3 Helfer am letzten Berg (Vlasov, Hindley und Jungels) und der Kapitän ließ sich das nicht entgehen.
Danke für die tolle Zusammenfassung!
Bei der Stärke und offensichtlichen Formfrühe, die BORA hier an den Start bringt, ist das eben das erwartbaren Ergebnis. Zur Tour gibt's dann die richtigen Topfahrer mit Team als Gegner und außerdem lange Berge über 3 Wochen. Ich bleibe dabei: Podium für Roglic nur, wenn einer aus Vinegaard, Poglacic und Remo stürzen/verletzt sind - und für diesen "Erfolg" opfert man keine Spitzenfahrer, die Giro oder Vuelta gewinnen können.
Habe nur ich das Gefühl, oder gibt es immer mehr heftige Massenstürze? Erst Baskenland, jetzt Dauphiné mit vielen, auch wichtigen, Fahrern. Hängt vermutlich damit zusammen, dass das Feld (bis auf die beiden Ausserirdischen) näher zusammengerückt ist und damit auch in Abfahrten und auf nassen Strassen volles Risiko gegangen wird.
Dadurch wird es auch für die Team immer schwieriger, sich sinnvoll auf einen Saisonhöhepunkt vorzubereiten! Einerseits brauchen die Fahrer natürlich Rennpraxis und Rennhärte, und die holt man sich nur bei harten Rennen mit guter Konkurrenz. Andererseits möchte man natürlich fit und gesund zum Höhepunkt anreisen, da ist ein Sturz bei einem Vorbereitungsrennen nicht ideal.
Ich verstehe ja, dass die Teams praktisch mit voller Kapelle zur Dauphiné fahren... ich würde trotzdem die wichtigsten Fahrer etwas mehr aufteilen und etwa die Hälfte in die Schweiz zur TdS schicken. Im Falle von Bora (gut, da lag ich schon beim Giro absolut daneben, kann man also getrost ignorieren...) zB Roglic/Vlasov zum Dauphiné, Hindley zur TdS.
Waren jetzt auch die ersten beide echte siege von roglic für bora (ein tt hatte er davor mal gewonnen?) Oder irre ich mich?
Scheint ja ganz gut zu passen die form des teams.
Danke für die Schilderung. Hört sich ja so an, als sei neben den Bora-Spitzen auch Ciccone gut in Schuss. Sehr erfreulich.Bei der heutigen knackigen Bergetappe waren alle Fahrer auf den regennassen Abfahrten sehr vorsichtig.
Vorne hatte sich Marc Soler solo aus einer Fluchtgruppe abgesetzt und fuhr virtuell im gelben Trikot.
Bei der Anfahrt zum megaharten Schlussanstieg (10 km mit 9 % im Schnitt) machte das Peloton Zeit gut und im Berg schlug BORA ein hartes Tempo an, dass viele einfach hinten wegplatzten. Unter anderem auch Remco Evenepoel recht früh und Landa durfte in der Topgruppe bleiben.
Remco fuhr ein beständiges Dieseltempo den Berg hoch, hatte aber bald 1 Minute Rückstand.
Die vorletzte BORA Stufe Hindley wurde durch eine Attacke von Ciccone verraucht, aber Vlasov schloss die Lücke und erhöhte nochmal die Schlagzahl.
Soler wurde ca. 2 km vor dem Ziel gestellt und es kam zu einem Bergsprint. Eröffnet von Oier Lazkano, aber dann ging Roglic zum 1. Mal aus dem Sattel und siegte vor Matteo Jorgenson und Giulio Ciccone.
Sehr cheffig, sehr dominant.