Der Transfer von Hummels zum FC Bayern


Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
dann sag mir bitte was ein verzeihbares statement wäre?

Seine Vertragsverlaengerung 2012, im Gegensatz zu z.B. Kagawa oder Sahin, fuer 5 Jahre war ein Statement (Klopp: "Moerdersignal"). Nach den Vorfaellen beim Spiel gegen Wolfsburg wird er sich eher in den Allerwertesten beissen dass er damals so naiv war zu denken dass dies ausreichen wuerde fuer einen noch nicht mal fixen Wechsel nicht als Hurensohn vom Hof gejagt zu werden...
 

pojo

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Kommentar von Micky Beisenherz, den ich ganz gut finde. Für alle, die nach ein paar Zeilen Schnappatmung bekommen: Ganz ans Ende scrollen. Ist teilweise bewusst polemisch und aus Sicht eines BVB-Fans geschrieben. Die gewöhnungsbedürftige Formatierung hab ich 1:1 aus dem Original übernommen.

Micky Beisenherz schrieb:
Lieber Mats, ich nehme an, du warst nicht sonderlich überrascht über den Massentinnitus auf der Südtribüne gestern, oder?

Echte enttäuschte Liebe.

Trotzdem uncool, den eigenen Spieler auszupfeifen.

War es das wert?

Jeder darf wechseln, aber doch nicht Du, Mats.

Ich bin offen gestanden etwas überrascht, dass die Vereinsführung so rational mit der ganzen Geschichte umgeht und das ganze kommentiert wie einen Quartalsbericht.

Für mich ist dein Transfer die Mona Lisa im Louvre der Wechselschande. Vergiss Götze, vergiss Lewandowski, Gündogan.

Klar, der rationale Teil in mir versteht, was Du da tust.

Deine Familie lebt in München, Freunde, Deine Frau gehört dahin.

Wir müssen auch nicht darüber diskutieren, dass in puncto Schönheit, Esskultur, Nachtleben München, naja, sagen wir mal, einen Tick besser ist als Dortmund.

Ich glaube übrigens nicht, dass es dir ums Geld geht.

Zehn Millionen, neun oder sieben, das ist bei jemandem, der in deiner Preisklasse liegt, eigentlich nicht mehr wichtig.

Dir geht es nicht um die Kohle.

Du willst das Titel-Abo, Meister werden, Champions League.

Eine Restlaufzeit voll garantierter Highlights.

Kein dämliches Ausscheiden. Kein Zugucken, wenn andere den Pott stemmen.

Weil die Trottel in der eigenen Elf die simpelsten Sachen vergeigen.

Ich kann mir vorstellen, dass es frustrierend ist, mit dieser satten Punktzahl trotzdem mit fünf Punkten Abstand nur Zweiter zu werden.

"Bester Zweiter aller Zeiten".

So wertvoll wie ein erste Klasse- Ticket für den Regionalexpress.

Eigentlich ein Witz.

Dann diese ******e mit Liverpool in der Europa League.

Ist es da gekippt?

Was hat Dich bloß so ruiniert?

Du warst doch derjenige, der Götze gefaltet hat, als er nach München gewechselt ist. Der behauptet hat, man müsse nicht zwingend Champions League Sieger sein, um glücklich zu werden.

Aber wenn man 28 wird, hört man die biologische Uhr möglicherweise doch noch mal ticken.

Midlife Crisis. Keine Zeit für Heldentaten.

Vielleicht hat es die Dortmunder Vereinsführung auch versäumt, dir zu signalisieren, dass der BVB jetzt noch mal den Angriff startet, richtig was investiert, im nächsten Jahr noch stärker wird.

Sie waren womöglich nicht überzeugend genug.

Und das ist so unglaublich frustrierend.

Fehlt eigentlich nur noch, dass Watzke verkündet:

"Hey, Fans! Okay, wir werden Hummels für nur 10 Millionen verkaufen. Aber dafür verrechnen wir es mit: der Rückkehr von....

.... Götze! Tadaa! Wie geil ist das denn?!"

Dann haben wir Maikrawalle bis in den September hinein.

Sind ein paar mehr Titel im Wikipedia-Eintrag sexier als eine Vereinslegende zu werden?

The last man standing.

Nicht? Nein? Vielleicht bin ich da auch zu romantisch.

Guck Dir Clemens Fritz von Bremen an. Der hängt wider seine Planung noch ein Jahr als Kapitän dran, weil er den Verein in dieser beschissenen Situation nicht verlassen will.

Ein schwaches Morsesignal von Klasse in einer Branche, in der das Treuebekenntnis eines Bundesligaprofis in etwa so viel gilt wie das vollste Vertrauen der Kanzlerin oder die Abgaswerte vom VW.

Ja, der Fußball ist eine Schweinebranche, das haben wir schon länger geahnt – aber ich hätte mir gewünscht, dass nicht Du derjenige sein würdest, der es eindrucksvoll beweist.

Gerade jetzt, da der Dampfer BVB wieder richtig Fahrt aufgenommen hat, macht ausgerechnet Kapitän Hummels den Schettino und legt das Ding auf Seite.

Barcelona. Madrid. Manchester.

Wäre alles gegangen. Hätten wir ertragen.

München? Hart.

Han Solo zieht sich nicht einfach das schwarze Leibchen an und wechselt zum Todesstern.

You´ll never walk alone? Ich fürchte, doch.

Verdammt noch mal, Mats, Du weißt doch, wie Rummenigge und Co. in München jetzt die Gonaden anschwellen.

"Siehste, am Ende kriegen wir eben doch jeden!"

Dieselben, die öffentlich stets um eine spannende Liga bangen, hauen nach der Offensive dem immer noch nicht toten Mitbewerber jetzt auch noch die Defensive kaputt.

(Dass eine Innenverteidigung mit Boateng und Hummels in Sachen Identität und Stabilität für die Bayern ein sinnvoller Transfer ist, ist unstrittig.)

München. Das tut am meisten weh.

Das Lachen der Anderen.

Musste das sein?

Sportlich ist das alles nachvollziehbar, gewiss.

Doch dieser Wechsel ist nicht nur ein Wechsel.

Dieser Wechsel ist ein Statement.

Als Gangleader der eben noch zuckenden Konkurrenz ist es:

Eine Kapitulation.

Mats ab.

P.S.: Der Verfasser dieser Zeilen bekennt sich zu seiner Enttäuschung, dankt dem großartigen Sportler und Menschen dafür, dass er diesem Verein seine besten Jahre geschenkt hat, mitgeholfen hat, den BVB zu dem zu machen, was er jetzt ist - und wünscht ihm eine gute Zeit in München.
 

skyw@lker

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Ausländer wie Lizarazu, Brazzo, Ribery, Robben sind/waren auch lange genug dabei um vereinstechnisch in erster Linie mit den Bayern in Verbindung gebracht zu werden. Für Plastiksöldner wie Bernat, Lewandowski, Vidal, Alonso, Thiago und Ähnliche ist das nur eine weitere Station bei der sie Fußball spielen, glaube nicht dass Spieler wie die oder Costa lange genug in München bleiben werden, damit sie irgendwann mal die selbe Bedeutung haben wie einer der 4 Erstgenannten
Woher weißt du das? Das kann man doch stand heute überhaupt nicht beurteilen. Ribery wollte 2009 gehen, robben wird es sich 2012 überlegt haben. Martinez hat Vertrag bis 2020...das wären dann acht Jahre. Thiago auch ..sieben Jahre. Wären das dann noch Söldner. Das ist doch Stand jetzt alles raten ins blaue hinein. Dass ein Vidal keine sieben Jahre in München spielen wird, war doch logisch wenn man einen 28jährigen verpflichtet. Für mich hat Bayern aktuell genug Spieler, die sich sehr mit dem Verein identifizieren. Wobei das bei dem Gehaltsniveau und den aktuell gegebenen sportlichen Perspektiven jetzt auch kein Wunder ist.
 

Tuco

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dann sag mir bitte was ein verzeihbares statement wäre?


Siehe Giko. Aber dass gerade die bornierteren Bayernfans das nicht nachvollziehen können und/oder wollen, ist mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie unangebracht ich solche "ich würde mich so oder so verhalten"-Kommentare von Bayernfans finde, da sie so eine Situation schlicht noch nie erlebt haben und insofern gar nicht wissen können, wie sie reagieren würden.
 

LeTimmAy

lickface
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Siehe Giko. Aber dass gerade die bornierteren Bayernfans das nicht nachvollziehen können und/oder wollen, ist mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie unangebracht ich solche "ich würde mich so oder so verhalten"-Kommentare von Bayernfans finde, da sie so eine Situation schlicht noch nie erlebt haben und insofern gar nicht wissen können, wie sie reagieren würden.


ich würde übrigens gerne mal eine Liste mit den wirklich gesagten Zitaten von Hummels sehen, die ihr jetzt total problematisch findet. Ich habe nämlich mehr und mehr das Gefühl, dass da im Nachhinein eine andere Stimmung in das Gesagte transportiert wird. Siehe der Rummel um den Kommentar zum Götze Wechsel, der eigentlich nicht auf seinen eigenen Transfer anwendbar ist (sondern nur BVB Fans was reinlesen, was nicht gesagt wurde). Ich lasse mich hier gerne eines besseren belehren, wenn entsprechende Zitate/Aussagen gebracht werden. Ich hatte nur mal danach gesucht und nix gefunden, habe da aber bestimmt auch eine andere Wahrnehmung/Erinnerung als die BVB Fans.
 

Tuco

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ich würde übrigens gerne mal eine Liste mit den wirklich gesagten Zitaten von Hummels sehen, die ihr jetzt total problematisch findet. Ich habe nämlich mehr und mehr das Gefühl, dass da im Nachhinein eine andere Stimmung in das Gesagte transportiert wird. Siehe der Rummel um den Kommentar zum Götze Wechsel, der eigentlich nicht auf seinen eigenen Transfer anwendbar ist (sondern nur BVB Fans was reinlesen, was nicht gesagt wurde). Ich lasse mich hier gerne eines besseren belehren, wenn entsprechende Zitate/Aussagen gebracht werden. Ich hatte nur mal danach gesucht und nix gefunden, habe da aber bestimmt auch eine andere Wahrnehmung/Erinnerung als die BVB Fans.


Ich weiß auch nicht, was der alles so erzählt hat, und das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Da "reden" wir eher aneinaner vorbei.

Ich sage nur, Bayernfans (erst recht die jüngeren) können es generell nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn ein Leistungsträger geht, den sie gerne gehalten hätten. Wann gab es das denn dort zuletzt? Höchstens Kroos, und der hatte bei der Mehrheit der Fans doch einen derart schlechten Ruf, dass die meisten eher froh waren, als er ging (so wurde es von der Mehrheit zumindest kommentiert). Davor Ballack, und da war es ähnlich. Und das waren unabhängig von den Spielern auch sonst keine vergleichbaren Fälle, da die Spieler nicht zu einem anderen Bundesliga-Verein gingen, sondern ins Ausland.

Den Fall, dass ein anderer Verein aus der Liga einen Leistungsträger abgeworden hat, gab es beim FC Bayern doch überhaupt noch nicht (... und jetzt kommt bitte keiner mit Nerlinger). Insofern finde ich es einfach arrogant und anmaßend, wenn sich dann Bayernfans hier hinstellen und behaupten, bei ihnen wäre das überhaut kein Thema, sie würden das ganz locker und mit Klasse hinnehmen. Da kann man viel behaupten, wenn es die Situation noch nicht gab. Und wenn man dann sieht, wie viel "Klasse" manch einer bei anderen Gelegenheiten so zeigt, ist auch sehr zu bezweifeln, dass es tatsächlich so wäre.
 

RoyalChallenger

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"Ich bin durch und durch Borusse" ist doch alleine schon ein Zitat, das zu dem Wechsel nicht passt. Da muss man nun wirklich nicht lange suchen. "Lieber einen Titel mit Dortmund als sechs mit einem anderen Club" ist ein anderes. Für die komplette Liste musst du dann aber schon selber googeln ;)
 

LeTimmAy

lickface
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Ich weiß auch nicht, was der alles so erzählt hat, und das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Da "reden" wir eher aneinaner vorbei.

Ich sage nur, Bayernfans (erst recht die jüngeren) können es generell nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn ein Leistungsträger geht, den sie gerne gehalten hätten. Wann gab es das denn dort zuletzt? Höchstens Kroos, und der hatte bei der Mehrheit der Fans doch einen derart schlechten Ruf, dass die meisten eher froh waren, als er ging (so wurde es von der Mehrheit zumindest kommentiert). Davor Ballack, und da war es ähnlich. Und das waren unabhängig von den Spielern auch sonst keine vergleichbaren Fälle, da die Spieler nicht zu einem anderen Bundesliga-Verein gingen, sondern ins Ausland.

Den Fall, dass ein anderer Verein aus der Liga einen Leistungsträger abgeworden hat, gab es beim FC Bayern doch überhaupt noch nicht (... und jetzt kommt bitte keiner mit Nerlinger). Insofern finde ich es einfach arrogant und anmaßend, wenn sich dann Bayernfans hier hinstellen und behaupten, bei ihnen wäre das überhaut kein Thema, sie würden das ganz locker und mit Klasse hinnehmen. Da kann man viel behaupten, wenn es die Situation noch nicht gab. Und wenn man dann sieht, wie viel "Klasse" manch einer bei anderen Gelegenheiten so zeigt, ist auch sehr zu bezweifeln, dass es tatsächlich so wäre.


ganz ehrlich: doch, weil man durchaus auch einfach als mensch etwas größe besitzen kann und fußball nicht alles ist. Und besonders nicht der einzelne spieler.
 

LeTimmAy

lickface
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Das Zitat lautete: „ich würde einen Champions-League-Titel mit dem BVB sechs mit einem anderen Verein vorziehen

passt einigermaßen, ist aber auch kein Grund wenn er mittlerweile die chancen bei eher 0% sieht und dann doch lieber überhaupt mal einen CL Titel hätte.

"Dem Verein Borussia Dortmund bin ich inzwischen so verbunden, wie ich es früher Bayern war. Mittlerweile bin ich durch und durch Borusse. Ich habe sonst keinen Verein, mit dem ich mitfiebere, wenn ich mir Spiele anschaue. Natürlich gibt es Sympathien, aber diese emotionale Bindung gibt es nur noch zu Dortmund. Ich fühle mich dort heimisch. Natürlich habe ich in München immer noch Wurzeln, Familie und Freunde. Wenn wir dort spielen, kommen deutlich mehr Bekannte zu Besuch als anderswo, und ich muss mehr Karten organisieren."

Zeigt seine Verbundenheit, passt auch einigermaßen, sehe hier aber auch nicht, dass man ihm dadurch zu jahrelanger loyalität zwingen muss. Wäre er vll nicht sogar ein größerer Söldner wenn er zu barca geht, weil er hat ja immerhin eine Beziehung zu Bayern.


Insgesamt: Ich verstehe den Unmut. Die "H*rensohn-Rufe" verstehe ich nicht und sind mal wieder unterstes Niveau (aber das gibt es leider nicht nur bei BVB-Fans, bitte nicht falsch verstehen)
 

Tuco

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ganz ehrlich: doch, weil man durchaus auch einfach als mensch etwas größe besitzen kann und fußball nicht alles ist. Und besonders nicht der einzelne spieler.


Ich sehe das ja persönlich auch so. Und ich glaube auch durchaus, dass die Mehrheit der Bayernfans sich anständig verhalten würde. Aber glaubst du ernsthaft, dass in so einem Fall nicht auch beim FC Bayern mehr als genug Spinner vorhanden wären, die peinliche Plakate basteln oder Dinge unterhalb der Gürtellinie schreien oder posten würden?

Diese künstliche Aufregung darüber ist doch letzlich nur Trollerei, wo ihr hier einfach genüsslich ausnutzt, dass ihr nie in diese Lage kommt und insofern mit viel Spaß bei jeder Gelegenheit aufs Neue mit dem Finger auf andere zeigen könnt. Dabei haben Bayernfans sogar schon mal peinliche Aktionen gestartet, nur weil sie einen Weltklassespieler aus Kindergarten-Gründen nicht wollten ("Koan Neuer").
 

mjones19851

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Ich frage mich, wann endlich der letzte Fussballfan versteht, dass wir in einem freien Land leben, in der jeder Mensch seine beruflichen Entscheidungen SELBER treffen darf ohne dafür als Hurensohn beschimpft zu werden.
Diese Undankbarkeit bringt mich einfach auf die Palme. Hummels hat beim BVB viele Jahre sehr gute Leistungen gebracht und wenn er nach 8 Jahren wechselt, bin auch ich als BVB Fan enttäuscht, aber diese vollkommene "Eliminierung seiner bisherigen Leistungen" durch den bevorstehenden Wechsel finde ich frech.
Was ich verstehen kann ist die Wut der Fans über eine vorgespielte Romantik wie bei den Aussagen von Götze bspw.
Aber mal Butter bei die Fische: Wenn wir die Ansprüche gegenüber Profifussballern mal auf das reale Leben projezieren würden, dann wären nach diesen angesetzten Maßstäben 95 % aller Menschen Heuchler. Wer von uns hat bei seiner ersten großen Liebe nicht Sachen gesagt wie: "Ich liebe dich über alles", "Nichts kann uns trennen" usw.? Und wir reden hier lediglich von Aussagen bezüglich eines ausgeübten Jobs: Fussball.
Selbst wenn Mats Hummels diese fragwürdigen Sachen gesagt hat vor einiger Zeit, ist es trotzdem sein Recht seine Meinung aus welchem Grund auch immer zu revidieren. Traurig, dass Mats nicht den Abschied in Dortmund bekommen wird, den er verdient hat. Das lässt die BVB Fans in einem ziemlich schlechten Licht stehen, finde ich zumindest.
 

Solomo

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Ich würde es nicht auf "die BVB-Fans" beziehen, es handelt sicher nicht die breite Masse so und nicht nur beim BVB. Grundsätzlich bin ich aber völlig bei Dir, für mich geht vieles im Fußball ein ganzes Stück zu weit. Emotionen gehören natürlich dazu, aber warum muss man den Gegner, oder den eigenen Spieler, der den Verein verlassen will, mit Schimpfnamen belegen? Wahrscheinlich sehe ich das zu eng und vielleicht liebe ich den Fußball zu wenig, aber ein Gefühl von Hass hat bei mir im Sport nichts verloren. Wer einen Spieler oder Verein hasst, oder einen Spieler, den er vorher vergöttert hat, hasst, weil er den Verein wechselt, der sollte sein Leben überdenken... ;) Aber ich bin da einfach eine Spaßbremse.
 

Big d

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Ich frage mich, wann endlich der letzte Fussballfan versteht, dass wir in einem freien Land leben, in der jeder Mensch seine beruflichen Entscheidungen SELBER treffen darf ohne dafür als Hurensohn beschimpft zu werden.
Diese Undankbarkeit bringt mich einfach auf die Palme. Hummels hat beim BVB viele Jahre sehr gute Leistungen gebracht und wenn er nach 8 Jahren wechselt, bin auch ich als BVB Fan enttäuscht, aber diese vollkommene "Eliminierung seiner bisherigen Leistungen" durch den bevorstehenden Wechsel finde ich frech.
Was ich verstehen kann ist die Wut der Fans über eine vorgespielte Romantik wie bei den Aussagen von Götze bspw.
Aber mal Butter bei die Fische: Wenn wir die Ansprüche gegenüber Profifussballern mal auf das reale Leben projezieren würden, dann wären nach diesen angesetzten Maßstäben 95 % aller Menschen Heuchler. Wer von uns hat bei seiner ersten großen Liebe nicht Sachen gesagt wie: "Ich liebe dich über alles", "Nichts kann uns trennen" usw.? Und wir reden hier lediglich von Aussagen bezüglich eines ausgeübten Jobs: Fussball.
Selbst wenn Mats Hummels diese fragwürdigen Sachen gesagt hat vor einiger Zeit, ist es trotzdem sein Recht seine Meinung aus welchem Grund auch immer zu revidieren. Traurig, dass Mats nicht den Abschied in Dortmund bekommen wird, den er verdient hat. Das lässt die BVB Fans in einem ziemlich schlechten Licht stehen, finde ich zumindest.

das stimmt natürlich, allerdings verdienen die fußballer ja auch wegen dieser Emotionen so viel Geld. Fußball selber hat ja keinen wert für die Gesellschaft, der wert besteht darin, dass fans bereit sind dafür viel Geld auszugeben. rational gesehen gibt es ja eigentlich keinen grund leidenschaftler fan eines Teams zu sein. natürlich gibt es auch die, die einfach nur schönen Sport sehen wollen und denen eigentlich egal ist wer gewinnt, aber der Großteil ist doch Anhänger eines Teams und kommt aus einer art emotionalen Verbundenheit (die natürlich quatsch sind - wie z.b. die aussage "wir" haben gewonnen).

natürlich ist diese Emotionalität dann in Einzelfällen nervig, aber insgesamt beruht auf dieser kultgleichen Verehrung und dem "wir gefühl" der finanzielle erfolg des fußballs, weshalb diese Emotionalität aus Marketing sicht auch gewollt ist.

natürlich kann man sagen Fußball ist ein Job wie jeder andere und man sollte das rational sehen, aber rationale fans kaufen keine Bayern unterwäsche oder BVB kissen. der Profifußball braucht diese Emotionen, sonst wäre er Volleyball oder Tennis:).
 

skyw@lker

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Mannschaftssport hat für mich einen extrem hohen Wert für die Gesellschaft, da sollte man auch erst einmal ganz klar zwischen Amateursport und Profibetrieb trennen. Der DFB hat doch alleine sieben Mio Mitglieder. Da zu behaupten, dass Fußball keinen Mehrwert für die Gesellschaft habe, halte ich für grundfalsch.
 

Big d

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Mannschaftssport hat für mich einen extrem hohen Wert für die Gesellschaft, da sollte man auch erst einmal ganz klar zwischen Amateursport und Profibetrieb trennen. Der DFB hat doch alleine sieben Mio Mitglieder. Da zu behaupten, dass Fußball keinen Mehrwert für die Gesellschaft habe, halte ich für grundfalsch.

ich meinte natürlich Profifußball. der wert des Profifußballers ist nicht, dass er einen ball durch ein tor kicken kann, sondern, dass er menschen unterhält und dazu bringt Geld für Fußball auszugeben. das ist natürlich auch ein sehr hoher wert und nicht nutzlos, aber man sollte nicht denken, dass dieser wert ohne die fans existieren würde. der Profifußball ist eine Unterhaltungsindustrie der in hohem maße von der irrationalen Emotionalität der fans lebt.

BTW ich bin auch überhaupt nicht der Meinung, dass Profifußballer überbezahlt sind. klar gemessen an dem was sie "schaffen" sind sie weit überbezahlt (ein fußballer leistet ja nicht 10 mal soviel wie ein durchschnittlicher Arzt wie das gehalt suggeriert), aber der Fußball ist ein millardengeschäft und die fußballer verdienen ihren teil vom kuchen. würden sie weniger bekommen würden ja nicht die ticketpreise fallen, sondern jemand noch reicheres die gewinne einstecken.
 

xEr

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Selbst wenn Mats Hummels diese fragwürdigen Sachen gesagt hat vor einiger Zeit, ist es trotzdem sein Recht seine Meinung aus welchem Grund auch immer zu revidieren. Traurig, dass Mats nicht den Abschied in Dortmund bekommen wird, den er verdient hat. Das lässt die BVB Fans in einem ziemlich schlechten Licht stehen, finde ich zumindest.

"Die BVB Fans" also. Erstmal waren es nur ein paar Prozent der BVB Fans die Mats ausgepfiffen oder die bescheidenen Rufe abgesondert haben. Und zweitens wurde die Stimmung der Ultras gegenüber Mats ganz massiv verschärft durch die Lügen, die Hoeneß einen Tag vorher erzählt hat. Für die Ultras ist es eben doch ein größerer Unterschied ob jemand ein Angebot bekommt oder sich selbst bei einem anderen Verein anbietet und dann speziell beim FCB.
 
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