Der Wahnsinn von Katar - WM 2022


Werdet ihr die Partien der WM im TV Verfolgen?


  • Umfrageteilnehmer
    202
  • Umfrage geschlossen .

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
schade, dass auf TM bei den Zuschauerzahlen kaum Daten vorliegen. Die haben bei Al-Sadd nur bei zwei CL-Partien vom Frühjahr Zahlen, da warens offiziell 200 bzw. 230 Zuschauer :LOL:

EDIT: hier noch eine Erklärung von einem Spiel vor ein paar Wochen: einfach noch zu heiß, und die Stadien werden nur bei der WM runtergekühlt.



Hmm…habe gerade paar ältere Zahlen von Al Sadd gefunden. Da waren es doch Zuschauerzahlen im vier- und fünfstelligen Bereich. Wäre interessant zu wissen, wieso es da plötzlich so einen Einbruch gab. Wobei es natürlich auch nicht aussagekräftig ist, da es überall nur stichprobenartige Zahlen gibt und nicht die kompletten.
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.205
Punkte
113
Ort
Austria
Hmm…habe gerade paar ältere Zahlen von Al Sadd gefunden. Da waren es doch Zuschauerzahlen im vier- und fünfstelligen Bereich. Wäre interessant zu wissen, wieso es da plötzlich so einen Einbruch gab. Wobei es natürlich auch nicht aussagekräftig ist, da es überall nur stichprobenartige Zahlen gibt und nicht die kompletten.
zumindest in der Vergangenheit hat man in Katar auch Arbeiter bezahlt, damit sie ins Stadion gehen, Stimmung machen und den Eindruck erwecken, dass man dort Bock auf Fußball hat.

Migrant labourers in Qatar say they are being paid to fill empty seats at football matches featuring the Spanish star Xavi Hernández, who was signed to boost local interest in the game before the Gulf state hosts the 2022 World Cup. Xavi, 35, is a World Cup winner and former Barcelona captain. At an evening match between his side Al Sadd and rivals Al Ahli last month, groups of “fans” told the Guardian they had been paid about £5 to attend or had been given free tickets.

They included several African security guards, who wore white robes they said helped them look more like Qataris. Indian construction workers said they had been paid chant football songs in Arabic they had been taught but did not understand. An entire end – about 1,000 spectators – comprised builders from south Asia. Musicians with drums and pipes had been hired to “create atmosphere”.

“We are here for the money,” said Kumar, an Indian builder who had been bussed in from a labour camp. “They pay 30 riyals (£5) per match. They teach us the clapping actions and some songs. They think with the World Cup people will worry that there will be nobody to watch the matches so that is why they do this.”

Michael, a security guard from Kenya, said: “They are looking for bodies because there is no one to come. The Qataris are not interested. Most are busy and they prefer to watch at home. We earn a minimum amount [in our day jobs] so if you get 30 extra riyals you can feed yourself better.”
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
zumindest in der Vergangenheit hat man in Katar auch Arbeiter bezahlt, damit sie ins Stadion gehen, Stimmung machen und den Eindruck erwecken, dass man dort Bock auf Fußball hat.



Hmmm, aber 1000 bezahlte Zuschauer machen noch nicht den Unterschied zwischen einer Besucherzahl von 200 und einer von 4000.
 

Tour de Lennard

Bankspieler
Beiträge
2.011
Punkte
113
@Tour de Lennard

Dann hatte ich das ja richtig in Erinnerung mit den zwei Jahren bei Ailton und Dede damals. Dass es seit 2020 fünf Jahre sind, habe ich auch erwähnt.

@Eric und @Tour de Lennard

Bezüglich „Tradition“ habe ich zwei Punkte anzumerken.

1. Finde ich den Vergleich von Traditionsteams auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene nicht unbedingt gelungen. Bei Vereinen nutzt man den Begriff primär für die „Teams der ersten Stunde“, als Abgrenzung zu irgendwelchen Neugründungen, die dann mit massiven Investitionen hochgepusht wurden. Als Extrembeispiel jetzt RB Leipzig genannt. Da gehe ich auch nicht mit der Definition von @Tour de Lennard mit von wegen „Rost angesetzt und die besten Zeiten hinter sich“ mit. Ich glaube nicht, dass jemand den Bayern anspricht, dass sie ein Traditionsteam sind, nur weil sie im Gegensatz zu Duisburg und Essen immer noch erfolgreich sind. Die Kritik von wegen „keine Tradition“ ging ja nie in ihre Richtung, sondern gegen Leverkusen, Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig.

Ich möchte Bayern und insbesondere Dortmund gar nicht ihre Tradition absprechen, auch wenn ich das etwas verkürzt dargestellt habe und man das so verstehen kann. Aber die Tradition spielt da eine eher untergeordnete Rolle, weil die Gegenwart genug Gesprächsstoff bietet, als dass man von längst vergangenen Oberligazeiten schwärmen müsste. Man sieht es ja auch hier im Forum. Wenn es beim BvB nostalgisch wird, dann spricht man über die Klopp-Jahre.
Die Vereine, welche früher als "Traditionsvereine" angesehen wurden, sind größtenteils in der Versenkung verschwunden. Das hängt auch damit zusammen, dass vor der Gründung der Bundesliga wesentlich mehr Vereine erstklassig spielen konnten, insbesondere in der Vorkriegszeit war das wohl noch breiter aufgefächert als dann im System mit den Oberligen ab 1947.

Habe da aber auch einen etwas altmodischen Ansatz diesbezüglich, welcher durch ein Jugendbuch aus meiner Kindheit geprägt ist, in dem ein Dutzend Vereine aus Hamburg als "Traditionsvereine" bezeichnet wurden. Die meisten aber außerhalb längst vergessen. Neben Sperber SC und Concordia zB auch Victoria Hamburg, welche im Gegensatz zu Bayern oder Dortmund Gründungsmitglied im DfB waren.
Wie gesagt, will ich denen ihre Tradition nicht absprechen, aber sie sind eher die Ausnahme von der Regel, dass die meisten Rost angesetzt haben und heute hat man vermutlich auch ein anderes Verständnis von "Traditionsvereinen" als in den 50/60ern. Aus der Zeit dürfte meine oben genannte "Sekundärquelle" herrühren.

Jedenfalls gilt für mich: Was Tradition angeht, zählen längst vergangene Erfolge mehr als jüngere, weshalb ich bei Uruguay nicht zögern würde, diese als Nation mit ins oberste Regal zu stellen. England aus anderen Gründen auch. Abgesehen davon, dass sie diejenigen waren die den Sport popularisiert haben, waren Freundschaftsspiele gegen englische Teams große Ereignisse, bevor es internationale Wettbewerbe gab. Dass die NM nichts gerissen hat, lag ja auch an der Arroganz, dass sie sich selbst als unbesiegbar hielten und somit erst gar nicht an internationalen Wettbewerben teilnahmen. Das war denen zu profan.
Aber gut, das dürfte eigentlich eh bekannt sein.;)
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.205
Punkte
113
Ort
Austria
Hmmm, aber 1000 bezahlte Zuschauer machen noch nicht den Unterschied zwischen einer Besucherzahl von 200 und einer von 4000.
joah, keine Ahnung. Aber ich denke, Angaben über "hohe" Zuschauerzahlen muss man eben vor dem Hintergrund, dass man beim Füllen der Stadien offenbar gerne nachgeholfen hat, skeptisch sehen.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.477
Punkte
113

Er macht da durchaus einen interessanten Punkt. Und ich würde tatsächlich sagen, dass wenn das Ding nicht so offensichtlich korrupt an ein Land gegangen wäre, welches bislang null mit Fußball zu tun hat und 3 Mio Einwohner hat, würden wir tatsächlich die Toten für die WM nicht so in den Vordergrund rücken.
Sie wären sicherlich Thema und es gäbe kritische Berichte, aber das alleine hätte für keine Boykott-Diskussionen ausgereicht, so wie wir sie jetzt führen.
Der Fußball-Romantiker stört sich viel mehr an der offensichtlichen Korruption und dem Niedergang des Fußballs Richtung Kommerz als an den Toten. Das ist auch überhaupt nicht verurteilend gemeint, aber im Endeffekt ist dies doch das Hauptargument seit der Vergabe - und dann kommen ja zusätzlich noch die Toten.
 

Tour de Lennard

Bankspieler
Beiträge
2.011
Punkte
113
Hmm…habe gerade paar ältere Zahlen von Al Sadd gefunden. Da waren es doch Zuschauerzahlen im vier- und fünfstelligen Bereich. Wäre interessant zu wissen, wieso es da plötzlich so einen Einbruch gab. Wobei es natürlich auch nicht aussagekräftig ist, da es überall nur stichprobenartige Zahlen gibt und nicht die kompletten.

Bei einem Spiel der FIFA-Club-WM gab es zB 15.000 Zuschauer gegen Esperance Tunis. quelle
Das lässt sich leicht erklären. Wie Du schon erwähntest, ist Fußball dort Sport Nummer 1. Ich möchte behaupten, dass dies durchaus richtig ist, würde aber vermuten, dass bei den 10% der Einwohner Katars, welche tatsächlich auch die Staatsbürgerschaft innehaben, eher die für Katar traditionelleren Sportarten Pferde-, Kamelrennen und Falknerei größere Leidenschaft auslösen.
Das Stadion machen in dem Fall "Gastarbeiter" aus Nordafrika voll. Kann man auch im Video erahnen.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.477
Punkte
113
Ich erwarte auf jeden Fall, dass diese WM wie keine zuvor nur so von Stories von Influencern und Reisen zur WM sein wird. Also zusätzlich zu denen, die sowieso gerne schon aus "Selbstverwirklichungsgründen" dort weilen.
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.205
Punkte
113
Ort
Austria
Er macht da durchaus einen interessanten Punkt.
finde ich nicht. Zu sagen, dass der Vergleich zwischen einer hohen Verbrechensrate mit einem modernen Sklavenstaat hinkt, wäre noch maßlos untertrieben. Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern damit, dass hier tausende Menschen ausgebeutet, erniedrigt, versklavt und in den Tod geschickt wurden. Wir brauchen nicht drüber reden, dass auch die Verbrechensrate in Mexiko bedauerlich ist, aber das war sie in Südafrika und Brasilien auch.

Es ist für den Diskurs alles andere als hilfreich, diesen Zirkus in Katar mit "ja aber in anderen Ländern ist auch nicht alles toll" zu entschuldigen. Was da passiert, gehört offen angeprangert, völlig egal, wie die Lage in Mexiko ist.
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
Ich möchte Bayern und insbesondere Dortmund gar nicht ihre Tradition absprechen, auch wenn ich das etwas verkürzt dargestellt habe und man das so verstehen kann. Aber die Tradition spielt da eine eher untergeordnete Rolle, weil die Gegenwart genug Gesprächsstoff bietet, als dass man von längst vergangenen Oberligazeiten schwärmen müsste. Man sieht es ja auch hier im Forum. Wenn es beim BvB nostalgisch wird, dann spricht man über die Klopp-Jahre.
Die Vereine, welche früher als "Traditionsvereine" angesehen wurden, sind größtenteils in der Versenkung verschwunden. Das hängt auch damit zusammen, dass vor der Gründung der Bundesliga wesentlich mehr Vereine erstklassig spielen konnten, insbesondere in der Vorkriegszeit war das wohl noch breiter aufgefächert als dann im System mit den Oberligen ab 1947.

Habe da aber auch einen etwas altmodischen Ansatz diesbezüglich, welcher durch ein Jugendbuch aus meiner Kindheit geprägt ist, in dem ein Dutzend Vereine aus Hamburg als "Traditionsvereine" bezeichnet wurden. Die meisten aber außerhalb längst vergessen. Neben Sperber SC und Concordia zB auch Victoria Hamburg, welche im Gegensatz zu Bayern oder Dortmund Gründungsmitglied im DfB waren.
Wie gesagt, will ich denen ihre Tradition nicht absprechen, aber sie sind eher die Ausnahme von der Regel, dass die meisten Rost angesetzt haben und heute hat man vermutlich auch ein anderes Verständnis von "Traditionsvereinen" als in den 50/60ern. Aus der Zeit dürfte meine oben genannte "Sekundärquelle" herrühren.

Jedenfalls gilt für mich: Was Tradition angeht, zählen längst vergangene Erfolge mehr als jüngere, weshalb ich bei Uruguay nicht zögern würde, diese als Nation mit ins oberste Regal zu stellen. England aus anderen Gründen auch. Abgesehen davon, dass sie diejenigen waren die den Sport popularisiert haben, waren Freundschaftsspiele gegen englische Teams große Ereignisse, bevor es internationale Wettbewerbe gab. Dass die NM nichts gerissen hat, lag ja auch an der Arroganz, dass sie sich selbst als unbesiegbar hielten und somit erst gar nicht an internationalen Wettbewerben teilnahmen. Das war denen zu profan.
Aber gut, das dürfte eigentlich eh bekannt sein.;)

Ich verstehe dich schon. Uruguay ist bei mir nicht umsonst ein Wackelkandidat und nicht völlig weg. Sie sind halt schon ein Team der ersten Stunde. Bei meinem erwähnten Projekt fand auch eine Evolution statt, wo ich dank Uruguay auch einige Kinderkrankheiten entdeckt habe. Da ich die Copa America gleich nach WM und EM am höchsten gewichtet habe, waren in den ersten Fassungen Uruguay und Argentinien die mit Abstand dominantesten Teams. Unter anderem, weil sie deutlich mehr Copa-Siege haben als Brasilien. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Copa seit 1916 ausgespielt wird und zu Beginn teilweise jährlich ausgetragen wurde. Uruguay hatte schon sechs Copa-Titel, bevor sie zum ersten Mal Weltmeister wurden. Da habe ich gemerkt, dass es sinnvoll ist die Faktoren anzupassen und auch die in den Wettbewerben geholten Punkte durch die Anzahl potenzieller Teilnahmen zu teilen.

Das ändert nichts dran, dass Uruguay eben eine Nation ist, die den Fussball in den Anfängen stark mitgeprägt hat. Schade, dass sie dann bisschen von der Bildfläche verschwunden sind und so was wie die übrigen „Südamerika-Team der zweiten Reihe hinter Brasilien und Argentinien“ wurden, wie Chile oder Kolumbien.

Hoffe aber, dass du auch bisschen meinen Punkt verstehst, dass ich Tradition bei Vereinen und Nationalteams anders gewichte. Ich kann es Kroatien nicht negativ auslegen, dass sie erst 1998 einen dritten WM-Platz geholt haben. Das war ihre erste WM. Das heisst nicht, dass es dort vorher keine Tradition gab, nur weil man als Jugoslawien gespielt hat.

Er macht da durchaus einen interessanten Punkt. Und ich würde tatsächlich sagen, dass wenn das Ding nicht so offensichtlich korrupt an ein Land gegangen wäre, welches bislang null mit Fußball zu tun hat und 3 Mio Einwohner hat, würden wir tatsächlich die Toten für die WM nicht so in den Vordergrund rücken.
Sie wären sicherlich Thema und es gäbe kritische Berichte, aber das alleine hätte für keine Boykott-Diskussionen ausgereicht, so wie wir sie jetzt führen.
Der Fußball-Romantiker stört sich viel mehr an der offensichtlichen Korruption und dem Niedergang des Fußballs Richtung Kommerz als an den Toten. Das ist auch überhaupt nicht verurteilend gemeint, aber im Endeffekt ist dies doch das Hauptargument seit der Vergabe - und dann kommen ja zusätzlich noch die Toten.

Der Punkt ist weder der Islam, noch die Toten, noch die mangelnde Tradition noch sonst etwas allein. Keine Sau hier findet die Toten im Vorfeld der WM in Russland cool, auch wenn es weniger waren. Niemand findet es geil, dass einige WM-Besucher in Südafrika verschwunden sind, oder dass Leute in Brasilien zwangsumgesiedelt wurden. Ich persönlich fände eine WM im Winter auch in Italien, England oder Deutschland seltsam, einfach weil ich ein Gewohnheitstier bin und WM/EM halt in den Sommer gehören. Tote in Mexiko? Finden alle normalen Menschen kacke. Und wieso Mexiko betont wird, weiss ich nicht, weil auch die USA genug Probleme haben.

Es ist der Mix, der allen alles verdorben hat. Weil es so ein offensichtliches **** You an alle Fussballfans war. Nach dem Motto „wir geben uns nicht mal mehr die Mühe zu verbergen, dass es korrupt ist“. Nur schon das Ding mit dem Winter. Das zeigt, dass bei der Vergabe so etwas banales wie „kann man dort zur geplanten Zeit überhaupt Fussball spielen?“ was eigentlich das allererste Kriterium sein müsste, überhaupt keine Rolle gespielt hat. Dass da jetzt irgendwelche Islamophobie draus gebastelt wird, ist komplett bescheuert. Wenn die FIFA an ihrer „WM wird wechselweise an die Kontinentalvernände vergeben“-Schiene festgehalten hätte, wie es vor der Südafrika-WM war, und es hätten sich nur arabische Länder beworben, hätte Katar auch einen deutlich kleineren Shitstorm bekommen. Auch wenn die Toten für alle auch absolut beschissen gewesen wären. Aber es ist halt diese Kombination von allem, die das ganze Ding so komplett lächerlich macht.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.477
Punkte
113
Es ist für den Diskurs alles andere als hilfreich, diesen Zirkus in Katar mit "ja aber in anderen Ländern ist auch nicht alles toll" zu entschuldigen. Was da passiert, gehört offen angeprangert, völlig egal, was in Mexiko passiert.

Absolut. Und bei Gabriel können wir uns leider denken, dass diese Aussage natürlich klar agendagetrieben ist. Fernab von seiner Position zu Katar, finde ich es aber wieder ein gutes Beispiel wie selektiv wir Sachen wahrnehmen. Das wollte ich eigentlich nur klar machen und weniger seine Argumentation mit Islamophobie unterstreichen.

Zu sagen, dass der Vergleich zwischen einer hohen Verbrechensrate mit einem modernen Sklavenstaat hinkt, wäre noch maßlos untertrieben.

Auch klare Zustimmung. Das wollte ich auch nicht kleinreden. Aber ich bleibe dennoch dabei, dass uns dieser moderne Sklavenstaat eben so bitter aufstößt, weil er "unseren Fußball" kaputt macht.


Es ist der Mix, der allen alles verdorben hat. Weil es so ein offensichtliches **** You an alle Fussballfans war.

Das ist doch der Punkt, den ich nur machen wollte. Bin ich ja bei dir.
 

Tuco

Bankspieler
Beiträge
30.304
Punkte
113


Mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Gabriel wurde doch auch schon beim FC Bayern als Verteidiger von Katar präsentiert, immerhin erledigt er seinen Job als Lobbyist für das Emirat sehr zuverlässig.
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
Absolut. Und bei Gabriel können wir uns leider denken, dass diese Aussage natürlich klar agendagetrieben ist. Fernab von seiner Position zu Katar, finde ich es aber wieder ein gutes Beispiel wie selektiv wir Sachen wahrnehmen. Das wollte ich eigentlich nur klar machen und weniger seine Argumentation mit Islamophobie unterstreichen.



Auch klare Zustimmung. Das wollte ich auch nicht kleinreden. Aber ich bleibe dennoch dabei, dass uns dieser moderne Sklavenstaat eben so bitter aufstößt, weil er "unseren Fußball" kaputt macht.




Das ist doch der Punkt, den ich nur machen wollte. Bin ich ja bei dir.

Ich weiss. Wollte nur betonen, dass alle (hoffe zumindest die meisten) User hier keine Soziopathen sind, denen die WM irgendwie wegen der Tradition oder dem Winter oder dem Islam gegen den Strich geht und sie denken „Ja und das mit dem Toten ist halt auch nicht so gut“, während man Verbrechen in anderen Ländern ignoriert.

Nein echt, ich erinnere mich an die Vergabe, als wäre es gestern gewesen. Blatters dummes Gesicht, als wollte er schon nachdem er Russland präsentiert hat sagen „seht ihr, ich habe die WM verkauft und ihr werdet sie gucken. Was wollt ihr dagegen tun?“ und dann noch Katar hinterher, um einen drauf zu setzen „guckt, dort kann man nicht mal spielen, und ihr könnt mir nichts. So sehr seid ihr Fussballfans mit komplett egal.“ Möchte duschen, wenn ich dran denke, dass der Kerl dem gleichen Pass hat wie ich. Es geht nicht um Katar oder Russland, sondern auch um das „wie“. Nicht vergessen, dass Russland auch ein **** you an England war, um zu zeigen, dass ihre Journalisten die Nase nicht in die Geschäfte der FIFA stecken sollen.
 

Tour de Lennard

Bankspieler
Beiträge
2.011
Punkte
113
Hoffe aber, dass du auch bisschen meinen Punkt verstehst, dass ich Tradition bei Vereinen und Nationalteams anders gewichte. Ich kann es Kroatien nicht negativ auslegen, dass sie erst 1998 einen dritten WM-Platz geholt haben. Das war ihre erste WM. Das heisst nicht, dass es dort vorher keine Tradition gab, nur weil man als Jugoslawien gespielt hat.
Überhaupt kein Problem. Ist natürlich schwierig, das im Falle der Sowjetunion oder Jugoslawien auf die Nachfolgestaaten zu verteilen wie hoch da der jeweilige Anteil ist. Da müsste man sich schon sehr darin vertiefen, um ein halbwegs qualifiziertes Urteil zu fällen.
Man kann das komplett voneinander trennen. Dann wäre aus meiner Sicht im Falle Spaniens die Tradition der NM nicht so besonders hoch. Nicht nur wegen der fehlenden Erfolge vor Aragones, sondern auch in der Wahrnehmung innerhalb Spaniens. Da spielten sie im Vergleich zu Real und Barca deutlich die zweite Geige. Im Vereinsfußball wäre im Gegensatz aber schon ein hohes Maß an Fußballtradition auszumachen.

Jugoslawien galt in einer frühen Phase des Fußballs mal als stärkste Mannschaft Europas. Haben denn aber von Uruguay feat. Andrade böse mit 7:0 einen mitbekommen. ;)
Hatte ich gestern aufgeschnappt.
 

Tour de Lennard

Bankspieler
Beiträge
2.011
Punkte
113
Ich weiss. Wollte nur betonen, dass alle (hoffe zumindest die meisten) User hier keine Soziopathen sind, denen die WM irgendwie wegen der Tradition oder dem Winter oder dem Islam gegen den Strich geht und sie denken „Ja und das mit dem Toten ist halt auch nicht so gut“, während man Verbrechen in anderen Ländern ignoriert.

Nein echt, ich erinnere mich an die Vergabe, als wäre es gestern gewesen. Blatters dummes Gesicht, als wollte er schon nachdem er Russland präsentiert hat sagen „seht ihr, ich habe die WM verkauft und ihr werdet sie gucken. Was wollt ihr dagegen tun?“ und dann noch Katar hinterher, um einen drauf zu setzen „guckt, dort kann man nicht mal spielen, und ihr könnt mir nichts. So sehr seid ihr Fussballfans mit komplett egal.“ Möchte duschen, wenn ich dran denke, dass der Kerl dem gleichen Pass hat wie ich. Es geht nicht um Katar oder Russland, sondern auch um das „wie“. Nicht vergessen, dass Russland auch ein **** you an England war, um zu zeigen, dass ihre Journalisten die Nase nicht in die Geschäfte der FIFA stecken sollen.

Ich glaube, dass Blatter selbst gar nicht für Katar gestimmt hatte und die USA favorisierte. Sicher kann man das nicht sagen, aber er hat sich eigentlich relativ früh distanziert und hauptsächlich Platini beschuldigt.
Beckenbauer beschuldigte er, von Australien Geld bekommen zu haben. Diese sind aber in der ersten Runde mit nur einer Stimme ausgeschieden. Falls Blatter recht hat, dürfte Beckenbauer als einziger doppelt kassiert haben.:D
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
Überhaupt kein Problem. Ist natürlich schwierig, das im Falle der Sowjetunion oder Jugoslawien auf die Nachfolgestaaten zu verteilen wie hoch da der jeweilige Anteil ist. Da müsste man sich schon sehr darin vertiefen, um ein halbwegs qualifiziertes Urteil zu fällen.
Man kann das komplett voneinander trennen. Dann wäre aus meiner Sicht im Falle Spaniens die Tradition der NM nicht so besonders hoch. Nicht nur wegen der fehlenden Erfolge vor Aragones, sondern auch in der Wahrnehmung innerhalb Spaniens. Da spielten sie im Vergleich zu Real und Barca deutlich die zweite Geige. Im Vereinsfußball wäre im Gegensatz aber schon ein hohes Maß an Fußballtradition auszumachen.

Jugoslawien galt in einer frühen Phase des Fußballs mal als stärkste Mannschaft Europas. Haben denn aber von Uruguay feat. Andrade böse mit 7:0 einen mitbekommen. ;)
Hatte ich gestern aufgeschnappt.

Für die Ex-UdSSR kann ich nicht sprechen (wobei ich denke, dass in Litauen sicher Basketball die Nummer 1 ist). In Ex-Yu ist Fussball sicher in allen Nachfolgestaaten populär. Das sieht man auch daran, dass mit Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien fünf von sieben Staaten schon mal an grossen Turnieren dabei waren. (Zum Vergleich, beider UdSSR sind es mit Russland, Lettland und der Ukraine nur drei von 15).

Es irgendwie danach aufzudröseln, wo wie extrem die Tradition war, ist fast nicht möglich. Ein kleiner Indikator ist, dass der U20-WM-Titel Jugoslawiens 1987 zwischen den Zeilen oft Kroatien indirekt angerechnet wird, weil viele der 98er Bronze-Jungs da im Team die prägenden Figuren waren, wie zB Suker, Prosinecki, Boban und Jarni.

Ich finde an so Diskussionen sowieso geil, dass man halt auch bisschen in Statistiken etc. beginnt zu blättern und auf so Dinge stösst, wie dieses 0:7 von Jugoslawien gegen Uruguay. Finde es auch krass, wie viel weiter der Fussball in Südamerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts war im Vergleich zu Europa, was so Dinge wie Kontinentalturniere, aber auch nationale Meisterschaften etc. anging.

Bei Spanien gebe ich dir auch Recht. Mit Ausnahme von 1964 waren sie vor 2008 eher durch Real und Barca prägend. Die NM war auch immer irgendwie dabei und meist ganz gut, aber nicht wirklich dominant. Fällt mir nur schon auf, wenn ich die Kader von vor 2008 ansehe. Klar, gibt Leute wie Raúl, Morientes, Helguera, Guardiola, Hierro, Nadal,… die jeder kennt. Aber auch genug Spieler der Marke „was sind das für Typen?“, die es bei den anderen grossen Teams deutlich weniger gab.
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
Ich glaube, dass Blatter selbst gar nicht für Katar gestimmt hatte und die USA favorisierte. Sicher kann man das nicht sagen, aber er hat sich eigentlich relativ früh distanziert und hauptsächlich Platini beschuldigt.
Beckenbauer beschuldigte er, von Australien Geld bekommen zu haben. Diese sind aber in der ersten Runde mit nur einer Stimme ausgeschieden. Falls Blatter recht hat, dürfte Beckenbauer als einziger doppelt kassiert haben.:D

Kann sein. Einigen wir uns trotzdem drauf, dass Blatter doof und hässlich ist, einen kleinen Penis hat und Schweissfüsse?
 

JL13

Forenidiot
Beiträge
19.134
Punkte
113
Ich mag mich täuschen, aber in der UdSSR war Eishockey lange Zeit wohl Volkssport Nummer 1.

Kann ich mir gut vorstellen. Die KHL hatte ja auch bis vor dem Krieg den grösseren Stellenwert in Russland und Nachbarstaaten als die Fussballliga. Ziemlich viele Ex-Sowjet-Länder sind im Eishockey auch deutlich stärker als im Fussball (Russland, Weissrussland, Kasachstan, Lettland). Auch im Basketball (Russland, Litauen, Lettland).
 
Oben