Wir haben ein befreundetes Ehepaar. Beide aus Syrien, beide studiert, sichere Jobs und sozial integriert. Und bei Muslime. Sie fragte uns letztens, mit welchen Recht wir den Menschen in Katar vorschreiben wollen, ob sie Homosexualität und LBQT akzeptieren und in die Gesellschaft integrieren sollen. Ob wir bereits mit den Menschen vor Ort in Dialog getretenen sind... Usw. Schlussendlich sind beide ebenfalls gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und finden, dass Homosexualität ein Problem ist. Trotzdem, weil sie hier leben, akzeptieren sie unsere Einstellung, belehren uns aber nicht permanent und versuchen uns zu überzeugen.
Um diese Analogie noch mal aufzugreifen, denn Sie zeigt ganz gut die Feinheiten der Toleranz. Man könnte dem befreundeten Ehepaar ja mal ein Gleichnis aufzeigen. Deutschland erlässt das Gesetz, das Syrer nur noch alleine auf die Straße dürfen. Mehrere Syrer stören uns. Das ist dann eben unsere Kultur. Würden die das auch akzeptieren? Es betrifft nur eine Gruppe von Menschen, die sich offen auf der Straße nicht als Syrer zu bekennen geben dürfen.
Und dann richten wir die WM aus, Syrien ist dabei, aber das Gesetz besteht. Ist unsere Kultur. Kein Problem für das Ehepaar?
Krass finde ich persönlich die Aussage "Trotzdem, weil Sie hier leben, akzeptieren Sie unsere Einstellung". Na wie nett. Sie leben hier gut und akzeptieren tatsächlich unsere Gesetze? Das ist jetzt nichts, was mir ein Sonderapplaus wert wäre.
Dass Sie Homosexualität als "Problem" sehen, würde mir zeigen, dass das die Syrer sind, die ich hier nicht sehen will. Meine Ansicht.