Ist das wirklich so Lukrativ jetzt so lange auszusitzen bis der große Kampf kommt?
Es ist eben Fluch und Segen, der Pflichtherausforderer zu sein. Auf der einen Seite bekommt man die Garantie für einen WM-Kampf, auf der anderen Seite muss man sich laaaange gedulden.
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass es keinen Menschen gibt, der so sehr brennt in den Ring zu steigen, wie Michael Eifert. Er wartet seit über 2 Jahren auf seine WM-Chance. Natürlich will er im Ring sein Können unter Beweis stellen... am liebsten gegen Bivol.
Ich verfolge Eiferts social media täglich. Er lädt praktisch jeden Tag Trainingseinblicke hoch. Der ist durchgehend im Training, war zuletzt in Usbekistan, trainierte mit Kovalev usw. An Eifert liegt das nicht, er würde sofort einen Kampf bestreiten. Er macht auf mich auch solch einen physischen Eindruck, dass er jederzeit das wirklich tun könnte. Da ist kein "sich gehen lassen", der bereitet sich jeden Tag auf den großen Moment vor, wann immer der auch sein mag.
Ich würde am liebsten Michael sofort interviewen und ihn fragen, wie sich dieses lange Warten anfühlt. Auf der anderen Seite denke ich mir selbst sogar: "Warte noch ein wenig, wenn der WM-Kampf steht, dann fragst du alles direkt." Und so denken die Promoter natürlich auch. Der WM-Kampf wird baldig erfolgen, man hat sich über 2 Jahre begnügt, nun muss man die finale Phase auch noch abwarten.
Und selbst wenn mann das machen will und erstmal eher weniger risikoreiche Gegner wie zuletzt Carlos Eduardo Jimenez boxt, dann doch bitte als Main Event im MDR damit die Zuschauer schon mal Up to date sind, das dort ein großer Titelkampf mit Eifert wartet.
Und solche Nummern wie zuletzt gegen Carlos Eduardo Jimenez, das bringt halt auch nichts. Er betreibt Sparring in
Usbekistan! , da wird er viel härter gefordert, als gegen so einen chancenlosen Latino in 4 Minuten. Das bringt auch keine Matchpraxis. Der Kampf ist dann nur dafür da, dass er auf BoxRec nicht inaktiv angezeigt wird.