Ich bin bisher sehr positiv überrascht. Viele schöne Alben dabei, die bei mir auch im Dunstkreis oder in einer Top 100 dabei wären.
Von mir:
Led Zeppelin - Physical Graffiti (1975) / HM
Für mich wahrscheinlich das kompletteste Zeppelin Album, wenn auch nicht mein Liebling. Auf der Scheibe bekommt man die geballte Virtuosität und Wandlungsfähigkeit der Band zu spüren. Neben absoluten All Timern wie "Kashmir" gibt es hier absolute Gourmet-Exemplare aus unterschiedlichsten Genres. "In My Time of Dying" und "In the Light" als exzentrische Highlights neben klassischen Rockern wie "The Rover" und Folk Instrumentals wie "Bron-Y-Aur". Hier wird alles auf pervers hohem Niveau geboten. Wahrscheinlich der kreative Zenit der Band.
John Prine - John Prine (1971) / HM
Durch seinen Tod im vergangenen Jahr hat das Album für mich noch einmal an Bedeutung gewonnen. Einer der besten Songwriter, der es geschafft hat, tiefe Texte mit Leichtigkeit zu verbinden und dabei musikalisch zwar nie rausgestochen ist, sich als Gesamtprodukt aber unverwechselbar im Singer Songwriter Olymp etabliert hat.
Unverkennbare Prine Linie: "For I knew that topless lady had something up her sleeve"
Toller Künstler
Bruce Springsteen - Tunnel of Love (1987) / HM
Eins von fünf Springsteen Alben (drei in der Top 10). Zu behaupten, ich wäre ein großer Fan, wäre eine starke Untertreibung. Wahrscheinlich Springsteens ehrlichstes und vor allem persönlichstes Album, das von Jahr zu Jahr mehr Gewicht bekommt. Hier wird jeder fündig, wenn ihn egal was zum Thema Beziehungen beschäftigt. Hier tun sich stellenweise tiefe Abgründe auf ("Spare Parts", "One Step Up", "Two Faces"). Gleichzeitig gibt es beschwingte Liebesbekenntnisse ("Tougher than the Rest", "All that heaven will allow") und ambivalente und zweifelnde Einordnungen von Beziehungen ("Brilliant Disguise", "Tunnel of Love").
Aufgenommen in LA und relativ spontan ohne die E-Street Band (Ausnahmen sind kurze Parts von Weinberg, Lofgren und Clemons) nach dem Ende seiner ersten großen Liebe und dem Beginn seiner Ehe mit Patti. Der Kontext macht das Album noch wertiger und authentischer.
The Streets - A Grand Don't Come for Free (2004) / HM
Mike Skinner hatte eine sehr eigene Art, mit Rap umzugehen. In dem Genre höre ich eigentlich fast ausschließlich US-Interpreten. Skinner schafft es auf diesem Album durch seine wahnsinnig unterhaltsamen und schlauen Texte, mich immer wieder in seinen Bann zu ziehen.
Insgesamt sehr besondere Kompositionen und trotz des großen Erfolgs eigentlich nicht wirklich mainstreamtauglich. Ich mag es sehr.
Television - Marquee Moon (1977) / HM
Ohne dieses Album würde es wohl The Strokes nicht geben. Zumindest nicht in der Form. Das ist für mich Garagenrock in Galaform. Tolle, verspielte Gitarren und musikalisch, im Rahmen dieses Genres, sehr interessant.