Eine interessante Sichtweise, die allerdings weitgehend Kampfverläufe schlichtweg ignoriert. Die Bowe-Fights waren alle drei (den zweiten hat ja Holyfield gewonnen) knapp, wer die hochklassigen Gefechte als klassische Niederlagen wertet, hängt wirklich sehr an Resultaten
. Das Moorer-Urteil war sehr umstritten und ich weiß nicht, weshalb du „Double M“ indirekt als Witzfigur abtun willst. Er war einer der besten Schwergewichtler der 90er und diese Epoche ist mitunter die Glanzzeit der Gewichtsklasse. Holyfields eindeutigen Sieg gegen Mercer, der Lewis später am Rande einer Niederlage hatte, erwähnst du auch nicht. Das passt vermutlich auch nicht in die Agenda
. Ansonsten kann man nüchtern auch von zwei Niederlagen gegen Lewis sprechen, dabei vergisst du allerdings inkonsequent deine Zuneigung, was Resultate betrifft. Wenn der erste Kampf schon ein eindeutiger Lewis-Sieg war, dann sollte konsequenterweise auch erwähnt werden, dass nicht wenige Holyfield im zweiten Duell vorne hatten. Wie man es dreht und wendet – Holyfield hat nahezu jeden geboxt, der in den 90er Jahren im Schwergewicht Rang und Namen hatte. Das sind die Fakten. Wenn man dann noch genauer hinschaut und nicht inkonsequent mehrmals bloß die Resultate betrachtet und sich ein paar Zeilen weiter, wenn es argumentativ notwendig ist, wiederum auf inoffizielle Wertungen beruft, kann niemand von einem großen Hype sprechen. Niederlagen gegen Bowe in hart umkämpften Duellen, sind mir jedenfalls lieber, als der Irrsinn, sich mit eindeutigen Siegen gegen handverlesenen Gegnern einen Namen zu machen.