Die DFB-Elf auf dem Weg zur Euro 2020 - gelingt die Wiedergutmachung für die Schmach von Russland?


LeZ

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Ich glaube man muss konstatieren, dass Jogi Löw und seinem Team völlig die Fähigkeit abgeht, Spieler in ihrer aktuellen Spielstärke einzuschätzen und danach zu handeln.
 

Solomo

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Ich glaube man muss konstatieren, dass Jogi Löw und seinem Team völlig die Fähigkeit abgeht, Spieler in ihrer aktuellen Spielstärke einzuschätzen und danach zu handeln.
Das muss man mit Sicherheit nicht. Wenn, dann muss man konstatieren, dass diese Fähigkeit irgendwo zwischen Confed-Cup und WM 2018 auf der Strecke geblieben ist.
 

Schlonski

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Einen amtierenden Weltmeister zur Titelverteidigung zu führen ist halt nochmal schwieriger und daran ist Löw letzten Endes doch kläglich und selbstverschuldet gescheitert.
 

LeZ

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Nicht wirklich. Die Confed-Spieler wurden ja nicht ausgesucht weil sie besser als die "Starter" sind, sondern weil man denen eine Pause geben wollte, und den Nachwuchs scouten. Zu erkennen dass einige davon tatsächlich jetzt schon besser sind als ihre "Starter"-Positionskollegen wäre so eine Fähigkeit gewesen. Die hatte man nicht, nicht Siegenthaler, nicht Sorg, nicht Schneider, nicht Löw, nicht Bierhoff. Wobei letzterer dafür auch nicht zuständig ist. Stattdessen hat man Khedira sein "ich bin fit" geglaubt, Müller sein "ich kann der Mannschaft immer noch helfen mit meiner Erfahrung", Kroos sein "ich bin nicht überspielt", Gündogan sein "ich bin mental voll da", und Gomez sein "ich fühle mich wie 2010!".
 

Jerry

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Als ich gestern so dem (ich will auch, ich will auch) biederen Gekicke im zweiten Halbfinale gefolgt bin, zugegebenermaßen auch noch emotionslos weil null Bindung zu den Teams, hatte ich so einen Gedanken... Ich behaupte: Das Deutsche ConfedCup-Team von 2017 hätte gestern mit England und Kroatien den Boden gewischt und hätte gewonnen.

Das ist mir dann doch zu einfach gedacht. Erstens war die Konkurrenz beim Confedcup deutlich schwächer und man hatte ja auch nur 2 Spiele in der KO-Phase. Finale zwar gegen die hochgelobten Chilenen, aber eben diese haben ja nicht mal die Quali zur WM gepackt.
Zweitens und das sollte man vor allem nicht unterschätzen, ist so ein WM-KO-Runde mental doch noch mal ein ganz anderes Kaliber. Da schießt man einfach nicht mal so einen Gegner mit 7:1 vom Platz - in der Regel. :D
Sieht man doch gut an den Kroaten, die in der Vorrunde Argentinien teilweise vorführten und in der KO-Runde viel Krampf zeigen.
 

LeZ

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Also, am Mentalen würde ich bei Vollzeit-Profisportlern mit jahrelanger Wettkampferfahrung nichts festmachen. Wenn, dann sind die Leute mental gar nicht stabil, egal ob für den Honolulu-Cup oder eine WM. Wer bei ner WM wie im Bierkick im Schullandheim aufläuft hat in einer Nationalmannschaft nichts zu suchen, egal wie alt er ist.

Allerdings sehe ich das Problem eben nicht bei den "Jungen". Die durften ja meist überhaupt nicht spielen, stattdessen wurden Leute auf's Feld gerollt die auch im Verein nichts auf die Kette kriegen oder lange kaum gespielt haben. Und das noch gleich ohne Taktik, wäre sonst doch zu einfach. Gefehlt hat es an den richtigen Leuten mit dem richtigen System auf den richtigen Positionen. Goretzka wäre so jemand gewesen, aber doch nicht auf Rechtsaussen. Gomez war der falsche Mann auf der richtigen Position, nur wieder ohne System. Werner der richtige Mann auf der falschen Position mit dem falschen (kein) System.

Insofern hätte ich dem Confed-Team mit vereinzelt besseren Spielern durchaus mehr zugetraut, besonders weil man da eine ganz andere Laufbereitschaft gesehen hat. Wen von Kroos, Özil, Boateng und Hummels man da hätte mitnehmen können wäre dann eine Sache die man in der Vorbereitung hätte sehen müssen, aber mehr hätten es auch nicht sein müssen, und alle davon hätte man wahrscheinlich auch nicht gebrauchen können. Auf Müller, Gündogan, Gomez und Khedira hätte man äusserst gut verzichten können.
 

DerDude1977

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Khedira hatte ne gute Saison bei Juve. Dass der bei dieser WM nichts zu Stande bekommt, war kaum abzusehen. Müller hatte sich bei Bayern wieder einigermaßen gefangen, ist aber eben kein Außenstürmer.
Was Draxler in der Nationalelf verloren hat, wenn man nen Sané zu Hause läßt, frage ich mich bis heute.
Bei Reus frage ich mich eher, warum der bei Jogi kaum berücksichtigt wurde, als der noch nicht gefühlt jahrelang dauerverletzt war.
Rudy und Hector: Naja, wen (außer Max) hätte man sonst einbauen sollen? Die Außenverteidigerpositionen und die Sechs sind zur Zeit ne große Schwäche in der Nationalmannschaft.
 

bigcactus

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Khedira hatte ne gute Saison bei Juve. Dass der bei dieser WM nichts zu Stande bekommt, war kaum abzusehen. Müller hatte sich bei Bayern wieder einigermaßen gefangen, ist aber eben kein Außenstürmer.
Was Draxler in der Nationalelf verloren hat, wenn man nen Sané zu Hause läßt, frage ich mich bis heute.
Bei Reus frage ich mich eher, warum der bei Jogi kaum berücksichtigt wurde, als der noch nicht gefühlt jahrelang dauerverletzt war.
Rudy und Hector: Naja, wen (außer Max) hätte man sonst einbauen sollen? Die Außenverteidigerpositionen und die Sechs sind zur Zeit ne große Schwäche in der Nationalmannschaft.
Khedira bei Juve kann ich tatsächlich nicht einschätzen, weil ich kaum Juve-Spiele kucke. Statistisch war er gut, allerdings lese ich in Juve-Foren auch gegenteiliges. Unabhängig davon war es jedoch völlig klar was man von ihm bekommt und welche Konsequenzen, dass auf unser defensives Mittelfeld hat. Er war in jedem Fall sehr schlecht eingebunden.
 

LeZ

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Die Leute die läuferisch in Form waren konnte man doch an einer Hand abzählen. Werner, Kimmich, Plattenhardt, vielleicht noch Draxler. Der Rest hat behauptet er wäre fit, war es aber nicht, oder durfte nicht spielen.

Gündogan, Kroos und Özil waren alle vom Typ langsame Schaltstelle, wenn Özil der ist der am meisten und schnellsten sprintet sagt das alles. Ich weiss nicht ob Gündogan bei Manchester mehr läuft, oder nur extrem viel im langsamen Trab passt, und seit dem Kreuzbandriss halt langsam geworden ist.

Khedira hatte Oberschenkel wie ein Tour-de-France-Sprinter, war aber im Kopf ne Wanderdüne und völlig von der Rolle. Hatte dieses Jahr auch oft Knie- und Rückenprobleme. Müller war der FCB-2018-Müller, keine Ahnung ob sein Problem im Kopf ist, oder er auch inzwischen deutlich weniger konditionsstark ist als 2014 - immerhin ist er jetzt 28 und kein wildes Huhn Anfang 20 mehr, das merkt man ja auch Boateng an. Draxler wärmt bei PSG die Bank.

Stimmt, Reus und Hector waren auch lange verletzt und ohne die letzte Fitness. Ob man Reus trotzdem hat mitnehmen müssen aufgrund von spielerischer Qualität will ich gar nicht kritisieren, aber es muss einem klar sein dass man das mit anderen, laufstarken Mitspielern auffangen muss. Richtig viel gerannt ist er nicht, deutlich weniger als der "abgetauchte" Özil.
 
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NcsHawk

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Natürlich kann man den Bundestrainer mit der Aussage in Schutz nehmen, dass das Team nicht in Form war. Dagegen spricht aber, dass die Nationalmannschaft seit der Qualifikation zur WM nur ein einziges Spiel gewonnen hat. (2:1 gegen Saudi Arabien... Leistung in diesem Spiel...)
Dagegen stehen 3 Unentschieden und 2 Niederlagen.
Die Probleme bestanden nicht erst seit Beginn der Vorbereitung auf die WM die Probleme bestanden schon im vergangenen Herbst. Da waren die Spiele der Nationalmannschaft schon genauso schwere Kost.
Das Personal war aber völlig anders.

Im Hinblick auf die nächste EM wäre es einfach sinnvoller gewesen die komplette Schuld auf Löw zu schieben und den Kader nur punktuell zu verändern.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Im Herbst war noch alles auf Kurs. Gegen Norwegen und Aserbaidschan und in Nordirland hat die Mannschaft sehr gut gespielt. Danach noch Remis in England und gegen Frankreich. Die Auf-und Einstellung war hier nicht sehr weit vom WM-Team entfernt. Im März gab es diesen Doppler mit dem ganz guten Spiel gegen Spanien und der ersten recht kritschen Vorstellung gegen Brasilien. Dann kam schon Österreich und Saudi-Arabien und der Rest ist Geschichte.
 

DerDude1977

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Natürlich stimmte es seit einigen Monaten vor der WM in vielen Bereichen nicht mehr.
Zunächst einmal fehlen seit 2016 (bzw. 2014) Schweinsteiger, Klose und Lahm an allen Ecken und Enden.
Beim Personal war man "unglücklich".
Man baut auf Leute wie Hector und Draxler und verpasst es, junge Spieler wie Max und Sané einzubauen.
Dann wird statt Wagner (kein "Retter" für mich, aber ein Kämpfer, auf den man ja teilweise seit dem Confed-Cup gebaut hatte) ein Petersen vornominiert, nur um ein paar Tage später wieder gestrichen zu werden. Was hat man sich z.B. dabei gedacht? Petersen hätte man locker auch ein halbes Jahr vorher zum Testen mal berufen können.
Schlimmer allerdings, dass man keine Einheit formen konnte und taktisch versagt hat, dazu noch in der Angelegenheit "Erdogate".
Was das Taktische angeht ging ja alles schief.
Kein Plan B auf dem Platz, keine Fähigkeit, auf Gegner zu reagieren. Miserable Erklärungsversuche (... überrascht, dass Mexiko kontert / es nicht geschafft, Südkorea zu schlagen nach dem maximal glücklichen Spielausgang gegen Schweden...).
Und Löw zieht sich seit dem Aus komplett zurück; das Bild was Bierhoff im Interwiev im TV und davor in der Welt abgab, fand ich einfach nur konfus und realitätsfremd.
Dass Bierhoff, Löw und Grindel in einer eigenen Welt leben fernab von "normalen Fußballgeschäft", geschweige denn der "freien Wirtschaft", und ihre Jobs eigenmächtig weiter ausführen dürfen, ist für mich nur noch das Sahnehäubchen oben drauf für den momentanen Zustand der Nationalmannschaft.
Glaube nicht, dass es mit der jetzigen Führung wieder wesentlich besser wird.
 

Tafelspitz

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Ich mag mich irren, weil ich die Karriere von Draxler auch nie wirklich richtig verfolgt habe, aber der war doch eigentlich nirgends über einen längeren Zeitraum konstanter Leistungsträger, oder? Ab und an ein paar überragende Spiele, aber hat der mal irgendwo eine ganze Saison lang so richtig überzeugt?
 

LeZ

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Vielleicht sieht man Draxler unter Tuchel aufblühen. Wenn nicht, sollte es einem klar machen wo der Zug mit ihm hinfährt.

Mein Ansatzpunkt war aber nicht der in Bezug auf einen einzelnen Spieler. Sondern dass man ALLE Wackelkandidaten, Nicht-mehr-ganz-fitte, müde, überspielte, gealterte Granden auf einen Schlag mitgenommen und partout immer gebracht hat. Auf ein Wunder hoffend dass die noch irgendwie die Kurve kriegen mögen. Waren aber halt nur drei Spiele, und das Wunder ist ausgeblieben. Machbare Wunder sassen aber auf der Bank und hiessen Leon, Julian oder Marvin, durften aber nicht ran weil Thomas oder Mario einfach viel zuverlässiger klingt. Der war doch früher ... damals ... in den Ardennen ... ich erinnere mich gerne.
 

Tafelspitz

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Vielleicht sieht man Draxler unter Tuchel aufblühen. Wenn nicht, sollte es einem klar machen wo der Zug mit ihm hinfährt.

Mein Ansatzpunkt war aber nicht der in Bezug auf einen einzelnen Spieler. Sondern dass man ALLE Wackelkandidaten, Nicht-mehr-ganz-fitte, müde, überspielte, gealterte Granden auf einen Schlag mitgenommen und partout immer gebracht hat. Auf ein Wunder hoffend dass die noch irgendwie die Kurve kriegen mögen. Waren aber halt nur drei Spiele, und das Wunder ist ausgeblieben. Machbare Wunder sassen aber auf der Bank und hiessen Leon, Julian oder Marvin, durften aber nicht ran weil Thomas oder Mario einfach viel zuverlässiger klingt. Der war doch früher ... damals ... in den Ardennen ... ich erinnere mich gerne.

Klar, wenn man sich mal eigentlich den kompletten Kader anschaut, kam da kaum jemand aus einer guten/normalen Saison.

Wenn ich mir die Startelf vom Mexiko-Spiel anschaue, kann man da eigentlich auch nur Kimmich und Kroos nennen.

Insgesamt hatten Wohl nur Ter Stegen, Kroos, Kimmich und Gomez eine gute Saison.

Alle Anderen hatten mit Verletzungen und Formschwankungen zu tun oder waren in Ihrem Verein nicht mal uneingeschränkte Stammspieler.
 

DerDude1977

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Ich habe auch das Gerede (auch von den Medien forciert) vom besten deutschen Spielerpool aller Zeiten (so kam das jedenfalls bei mir an) nie verstanden.

Es war doch schon länger offensichtlich, dass man zwar recht viele potentielle Kandidaten hat, aber niemand konnte sich in der vergangenen Saison von den Jungen (außer Leroy) so richtig empfehlen.

Brandt ist noch jung, aber spielt im Grunde in der BuLi seit Jahren immer das Gleiche, ohne mal richtig abzugehen. Der war ja bei seinen Kurzeinsätzen noch ne Wohltat.
Dann gibt es noch nen Havertz, vielleicht hätte man den Jungen auch einfach mal ins kalte Wasser werfen sollen.
Kehrer von Schalke macht noch Hoffnung auf die Zukunft. Süle natürlich. Und Werner, wenn man mal das Spielsystem an den neueren Spielern angleicht.
Gnabry könnte noch zünden, sollte er sich bei Bayern durchsetzen.
Max hatte ich ja schon genannt.

Kimmich ist leider, meine Ansicht - bisher defensiv nicht zu gebrauchen als RV.
Und Goretzka... . Glaube nicht, dass er bei Bayern eine tragende Rolle spielen wird.

Aber sonst fällt mir aus dem Stehgreif keine neue potentielle Granate ein für die nächsten zwei Jahre.
Klar sind die Genannten ja schon nicht sooo Wenige, aber wo ist da mal ein "Typ" dabei?
Dass man noch ein paar Top-Talente in der Hinterhand hat, ist natürlich gut.
Ich denke, ein Deisler ist damals auch daran zerbrochen, dass er ja zu seiner Zeit ziemlich allein da stand als potentieller Retter der Nationalmannschaft.
Aber wenn man mal realistisch davon ausgeht, dass es von den Talentierten nicht jeder zum Spieler internationaler Klasse oder mehr bringen wird, dann hat Deutschland zur Zeit gerade nicht soviel in der Hinterhand.
Gerade auf bestimmten Positionen.
Torhüter haben wir irgendwie immer viele Gute, aber sonst?
Es wurden gefühlt in den letzten acht bis zehn Jahren nur noch "Mehr-oder-weniger-Allrounder" rangezüchtet, und echte Führungsqualitäten oder Eigenmerkmale weißt auch noch kaum einer von denen auf.
 
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