Die Dopingdiskussion


Rocco

Bankspieler
Beiträge
7.336
Punkte
113
Ort
Randberlin
Ich verstehe. Wie hoch hältst du die Wahrscheinlichkeit, dass sie so viel besser war als sogar nachweislich gedopte Konkurrentinnen ohne zu dopen?

Die Frage ist sehr berechtigt. Ein gewisses Talent - sicher auch ein herausragendes - stelle ich mal außer Frage. Es war hier aber immer sehr auffällig, in etwa als ob jemand mit Epo gegen alle anderen ohne laufen würde. Der nächste Punkt ist die Frage, warum so jemand bereits mit 25 Jahren seine Karriere beendet. Vielleicht auch beenden musste?
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.442
Punkte
113
Bin nicht sicher ob das so stimmt. jedenfalls sind mir dafür keine Quellen bekannt und ich bin ein ziemlicher Schachgeschichte-Freak ;)..

schachgeschichte ist neben der boxgeschichte auch mein Hobby…
miles war ein freak im positiven sinn. ein innovationsgenie.
aber auch ein typ wie Sultan Khan, der nach europa kam und in der Weltspitze mithalten konnte und manchmal stundenlang meditierend im schneidersitz in den turnierhallen hockte…
kortschnoi, der Kettenrauchen, vom kgb verfolgt, der sich Jogis in den turniersaal holte, um die Hypnose des kgb-spezialisten zu brechen….
stories über stories, fast wie im boxen:laugh:
 
G

Gelöschtes Mitglied 461

Guest
Hier mal eine interessante Doku über Doping, sind auch paar bekannte Namen aus dem Boxen mit bei. ;) Zwar etwas älter und sicherlich nicht alles wahr, aber viele Dinge sind auch sehr glaubwürdig.
 

bhops

Nachwuchsspieler
Beiträge
517
Punkte
1
Die Frage ist sehr berechtigt. Ein gewisses Talent - sicher auch ein herausragendes - stelle ich mal außer Frage. Es war hier aber immer sehr auffällig, in etwa als ob jemand mit Epo gegen alle anderen ohne laufen würde. Der nächste Punkt ist die Frage, warum so jemand bereits mit 25 Jahren seine Karriere beendet. Vielleicht auch beenden musste?
Ja, ich würde an deiner Stelle in der Tat die Frage, ob jemand dopt ist, immer so angehen, ob diese Person realistisch betrachtet gegen jemand gedopten gewinnen würde. Sich jemanden von oben bis unten anzuschauen und festzustellen, man habe schon mal jemand nachweislich cleanen mit vergleichbarem Körperbau getroffen, also könne Sportler/in X nicht gedopt sein, ist immer etwas dünn. Es gibt sehr offensichtliche Fälle wie Joshua, aber in aller Regel wird Doping im Profisport nicht zu ästhetischen Zwecken verwendet sondern zur Regeneration und Ausdauer. Bei Gewichtheben etc. wird natürlich auf das Amplifizieren von Kraft, Schwung usw. Wert gelegt.

Bei allen körperlichen Sportarten ist es schwer vorstellbar, dass jemand Ungedoptes gegen gedopte Gegner gewinnt. Der Talentpool auf Weltklasseebene wird immer sehr eng sein, während die Vorteile von Doping teils signifikant sind. Bei Sportarten wie Darts, Billard, E-Sports etc. weiß ich nicht, welche Vorteile Drogen bringen würden. Ich schätze, dass konzentrationssteigernde Mittel wie Adderall oder Ritalin in diesen Sportarten eher eine Rolle spielen.
 

Christian.81

Nachwuchsspieler
Beiträge
427
Punkte
18
Bei Sportarten wie Darts, Billard, E-Sports etc. weiß ich nicht, welche Vorteile Drogen bringen würden. Ich schätze, dass konzentrationssteigernde Mittel wie Adderall oder Ritalin in diesen Sportarten eher eine Rolle spielen.

Genau so sieht es bei diesen Sportarten aus. Auch Betablocker sind in diesen Sportarten, wo man eher eine ruhige Hand braucht, eine beliebte Zusatzmotivation. ;)
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.103
Punkte
113
Bei Boxrec steht jetzt z. b. bei briedis was von VADA enrolled.
gilt das nur für WBC boxer / titelträger?

http://boxrec.com/boxer/514537

Ja da geht es um das "Clean Boxing Programm" der VADA und des WBC. Wer Teil der WBC-Ranglisten sein möchte, muss sich mit Trainings-Kontrollen durch die VADA einverstanden zeigen. David Haye wurde deswegen aus der WBC-Rangliste genommen.

Die Konsequenz einer positiven Trainings-Doping-Probe durch WBC und VADA ist aber noch unklar.

Bermane Stiverne wurde positiv getestet ... allerdings im Rahmen einer WBC-VADA-Trainingskontrolle. Es war also kein Test bei einem Kampf an sich, womit er vielleicht für WBC-Kämpfe gesperrt ist ... aber wohl dennoch woanders boxen darf.
So sieht es derzeit auch danach aus, als boxe er gegen Povetkin und kann diesen Kampf auch als Sieger verlassen (es sei denn, die Doping-Probe nach dem Kampf durch die russische Box-Föderation wäre auch positiv), aber ich denke es wäre für ihn kein Eliminator.

Lucas Browne - obwohl nicht in der WBC-Rangliste vertreten - nimmt auch an dem Clean-Boxing-Programm teil und wurde positiv getestet. Das hält ihn aber per se nicht davon ab, um einen WBA-Gürtel zu boxen.


Das Programm ist wohl ein guter Ansatz ... allerdings beschränkt es sich auf WBC-Rangliste und -Titelkämpfe sowie auf etwaige Rufschädigung.
 

DerPrinz_von_H

Nachwuchsspieler
Beiträge
693
Punkte
0
Geile Lösung. Man muss nur an dem "Clean-Boxing" Programm teilnehmen und schon kann man bedenken- und folgenlos dopen :D
Versteh diesen sueffisanten Kommentar nicht. Die WBC tut dann doch einiges, unangekuendigte Trainingskontrollen und Sperren. Viel mehr kann sie doch gar nicht machen. Einer von uns versteht den Beitrag von desl nicht richtig. Vermutlich ich, sonst haett er ja wohl Deinen Beitrag nicht geliked.
 

Versts

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.148
Punkte
83

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.632
Punkte
113
Versteh diesen sueffisanten Kommentar nicht. Die WBC tut dann doch einiges, unangekuendigte Trainingskontrollen und Sperren. Viel mehr kann sie doch gar nicht machen. Einer von uns versteht den Beitrag von desl nicht richtig. Vermutlich ich, sonst haett er ja wohl Deinen Beitrag nicht geliked.

Also du hast schon recht... wer dem Programm unterschreibt, wird regelmässig und unvorbereitet getestet.

Darum hat die VADA auch schon einige Sünder aufgedeckt.
 

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
@DerPrinz_von_H

Mein Kommentar bezog sich auf Brown. Dazu schrieb desl
"Lucas Browne - obwohl nicht in der WBC-Rangliste vertreten - nimmt auch an dem Clean-Boxing-Programm teil und wurde positiv getestet. Das hält ihn aber per se nicht davon ab, um einen WBA-Gürtel zu boxen."
 

chris☕

Bankspieler
Beiträge
11.311
Punkte
113
@DerPrinz_von_H

Mein Kommentar bezog sich auf Brown. Dazu schrieb desl
"Lucas Browne - obwohl nicht in der WBC-Rangliste vertreten - nimmt auch an dem Clean-Boxing-Programm teil und wurde positiv getestet. Das hält ihn aber per se nicht davon ab, um einen WBA-Gürtel zu boxen."

Was aber schon etwas "kurios" ist und Potential für unlustige Situationen birgt. Wie werden das in Zukunft z.B. die Gegner sehen wenn Ihr Kontrahent bei der WBC des Dopings überführt wurde, aber trotzdem bei anderen Verbänden fröhlich vergnügt weiter Ihr "Unwesen" treiben ?
 

chip

Nachwuchsspieler
Beiträge
827
Punkte
0
Was aber schon etwas "kurios" ist und Potential für unlustige Situationen birgt. Wie werden das in Zukunft z.B. die Gegner sehen wenn Ihr Kontrahent bei der WBC des Dopings überführt wurde, aber trotzdem bei anderen Verbänden fröhlich vergnügt weiter Ihr "Unwesen" treiben ?
Die untereinander wissen doch sowieso alle, dass sie stoffen/schonmal gestofft haben.
Sind doch in Wahrheit fast alle Sparrings- und Trainingspartner, abgesehen vom pre-fight-ballyhoo.
Das wird eher so eine "hoffentlich erwischen sie den vor mir/den und nicht mich"-Einstellung bei den meisten sein.

Ich denke der Anteil der wirklich absichtlich cleanen und fairen, auf Gesundheit und "natural" bedachten Boxer kann man an einer Hand abzählen und sind wahrscheinlich auch nicht unbedingt in der absoluten Leistungsspitze zu finden.
Ob das nun immer die Hardcore-Steroide sind oder irgendwelche "harmloseren" Hintenrum-Geschichten wie Infusionen kurz vor dem Kampf "nur" zur Rehydration und zur kurzfristigen Leistungssteigerung (siehe Mayweather) steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Stellt sich natürlich auch die Frage inwieweit sie überhaupt alles selbst bis auf den letzten Bestandteil der "Nahrungsergänzungsmittel" und "Vitaminspritzen" kontrollieren oder einfach das vom Doktor/Sportwissenschaftler/Fitness- oder Ernährungscoach vorgeschlagene kritiklos zu sich nehmen.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.103
Punkte
113
Wie werden das in Zukunft z.B. die Gegner sehen wenn Ihr Kontrahent bei der WBC des Dopings überführt wurde, aber trotzdem bei anderen Verbänden fröhlich vergnügt weiter Ihr "Unwesen" treiben ?

Ein durchaus wichtiger Punkt ... und Browne ist da schonmal ein Beispiel.
Nicht nur weil er - laut eigener Aussage - unwissentlich Clenbuterol konsumiert hat, sondern weil er nun als Wiederholungstäter gilt ... und dennoch gibt es - meines wissens nach - seitens der WBA kein Dementi, dass Browne nun aus dem Titelrennen ausgeschlossen wäre.
Würde mich auch überraschen. Hey ... Fres Oquendo konnte sich nen WBA-Titelkampf einklagen wegen widerer Umstände, Jetlag und eines seiner Ansicht nach umstrittenen Urteiles. Da spielte es wohl auch keine Rolle mehr, dass er bei dem Kampf positiv getestet wurde ... aber ich glaube das hängt vielleicht auch mit dem RUSADA-Skandal zusammen. Kayode und Durodula wurden ja nach ihren Kämpfen gegen Lebedev und Kudryashov auch positiv getestet ... angeblich ... laut Ryabinski ... hat im Ausland keiner ernst genommen.


Man kann - wie Deontay Wilder - Nägeln mit Köpfen machen und den Kampf absagen ... ob einem dies zusteht lässt man dann die Anwälte klären. Die Mühlen der Gerichte arbeiten nicht allzu lange und so werden sich noch ein paar Jahre ein paar Anwälte damit beschäftigen wer für den Ausfall von Wilder-Povetkin zu zahlen hat.
Gerade bei Pflichtverteidigungen kann das in Zukunft die ein oder andere Würze bekommen, wenn ein Boxer über WBC & VADA positiv im Training getestet wird, die jeweilige nationale Boxkommision (z.B. BDB) und der jeweilige Weltverband (z.B. WBO) sich aber nicht allzu sehr für die positiven Dopingtests interessieren ... und dann steht wirklich auf dem Plan, dass eine Pflichtverteidigung gegen einen wissentlich im Training des Doping überführten Boxers ansteht ... der aber am Kampftag clean ist.


Der WBC ist quasi Vorreiter. Lassen die anderen Verbände Boxer antreten, welche beim WBC wegen Dopings gesperrt wurden, so wirft dies möglicherweise einen Schatten auf diese Verbände.
Doping-Sperren halten Boxer nicht wirklich auf ... wenn dann eher negative Presse. Bis dahin holt man sich einfach woanders eine Lizenz.

Aber hey ... wer erinnert sich heute noch groß an die positiven Doping-Tests von Publikumslieblingen wie Roy Jones, Shane Mosley und Vitali Klitschko?
 
Oben