Vor allem darf man nicht verkennen, dass der Fußball im stetigen Wandel ist. Je mehr Nationalteams erkennen, wo bei uns der Schuh drückt, desto schwieriger wird's.
Wir haben ein AV-Problem und ein Manko an Mittel-Stürmern.
Allerdings dürfte man bis zur EM und während dessen ein Titelkandidat sein, ob man es dann wird, entscheidet evtl. die Tagesform. Oder die erwähnten Schwächen sind so offenkundig, dass sie ausgenutzt werden.
Die anderen Nationen haben aber auch ihre Probleme: Spanien, Holland gar nicht erst bei der U-21 EM dabei, England Vorrunde raus. Ob Portugal oder Schweden mit dem U-21 Nachschub aus C. Ronaldo und Ibrakadabra einen Titel-Aspiranten machen, darf angezweifelt werden.
Nachtrag: Portugal hat im Gegensatz zu Deutschland auch alles zur U-21 delegiert, was möglich war.
In Deutschland war man der sozial löblichen Ansicht, dass es die Jungs her spielen sollen, die für die Qualifikation gesorgt haben. Plus der deutschen Arroganz, dass das schon reichen wird. Kein Goretzka, kein Draxler, kein Götze, Mustafi, Rüdiger usw. und selbst Orban sagt ab, weil ihm ein Brause-Vertrag wichtiger war.
Eventuell hätte man auch dann verloren gegen diesen genialen Brocken Carvalho und den Spielmacher Bernardo Silva plus wirbelnde Außen gegen mglw. überforderte deutsche Top-Elf-AV. Ob Durm oder Zimmer soviel besser gewesen wären? Okay: schlechter als Günter geht kaum.... aber hätte Götze mehr gerissen? Oder Draxler das Ruder herumgerissen?
Vielleicht hätten Horn oder Leno ins Tor gehört, die hätten vielleicht auch mal einen gehalten.
Das Blöde an so U-Mannschaften ist, dass da zuviele unerfahrene Spieler zusammen spielen müssen, die ihrerseits eher kompetenter Leitung bedürfen. Ginter, Knoche und Heintz sind allesamt keine Abwehrchefs, sondern sind eher dann besonders talentiert oder gut, wenn ihnen jemand sagt (bspw. Naldo), wo sie hin laufen sollen.
Man hat vielleicht ein paar Leitwölfe, die es aber in einer prekären Lage (noch) nicht sind oder sein können. Volland, Can, die Torhüter.