S In der BPL kann man das durch überragende Einzelspieler und ne Menge Kohle einigermaßen kompensieren, in der Nationalmannschaft werden die Schwächen schonungslos aufgedeckt.
Für mich wird eher umgekehrt ein Schuh draus. Durch den massiven finanziellen Vorteil wird England in Zukunft alle weiteren Ligen leer kaufen, bevorzugt vermutlich Deutschland, Frankreich und Portugal. Und da spielen auch keine Engländer. Die FA hat ein Qualitätsproblem in der Nationalmannschaft, ich halte die Einzelspieler einfach für nicht gut genug für die Spitze. Vor zehn Jahren haben da mit Gerrard, Scholes und Lampard drei der weltbesten Mittelfeldspieler gespielt (der überragende Ronaldinho außen vor) und sie haben es nicht verstanden die richtig einzusetzen. Dazu kam noch David Beckham, auch wenn der, wie auch Scholes, nicht mehr ganz jung war. Wenn ich jetzt die Top4 in England anschaue sehe ich eigentlich nur zwei zentrale Mittelfeldspieler, die eine Rolle spielen. Carrick (der ist schon ziemlich alt) und Wilshere.
Chelseas Nachwuchspolitik besteht daraus, dass sie ganz Europa abgrasen und 18-19 jährige Talente sofort verpflichten und weiter verleihen. Der letzte gute selbst ausgebildete Spieler war glaube ich Sturridge. Außerdem hat Mourinho bei Real bewiesen, dass ihm in die Integration junger Natives ziemlich am Allerwertesten vorbei ging. Im Gegenteil hatte ich eher das Gefühl, dass er in der Gruppe spanischer Nationalspieler einen Gegenpol ausgemacht hat, den er versucht hat möglichst zu schwächen. Canales, Leon und Jésé wurden nichtmal ignoriert, sondern eher gemobbt.
Manchester City wäre 2014 abgestiegen, wenn nur die Tore von heimischen Spielern gezählt hätten. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, solange unbegrenzt Geld vorhanden ist, werden fertige Spieler eingekauft.
Arsenal hat nunmal Wenger am Ruder. Der kauft lieber Franzosen und neuerdings Deutsche.
United - mit Sicherheit die Ausnahme unter den Vieren, allerdings fehlt es auch da an britischen Kreativspielern abseits von Rooney und Carrick, die beide mittelfristig zu alt sind.
Schaut man sich die englischen U-21 an, fällt vor allem die große Anzahl an fähigen Außenverteidigern auf. Ob das an der hervorragenden Ausbildung liegt, weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass die jungen Briten davon profitieren, dass es einfach international nicht sonderlich viele gute AV gibt, die man einfach dazu kaufen könnte und deswegen viele Spieler hier gezwungener Maßen sehr früh viel Einsatzzeit sehen. Was natürlich für den englischen Fußball positiv ist.
Ich will auch nicht zu schwarz malen, England hat auch vielversprechende Talente (Kane, Sterling, Shaw), aber das Potenzial ist einfach noch soviel höher und bei der derzeitigen Ligastruktur sehe ich nicht, wie sie das in nächster Zeit realisieren wollen. Man muss auch sehen wie schwer es ist, sich als junger Brite auf der Stürmerposition zu beweisen, wenn Teams wie Stoke, West Ham, Swansea (sind natürlich Waliser) und Newcastle sich da 8-15 Millionen Leute wie Ba, Joselu (ok mies, aber dafür ist ja Diouf noch da), Cisse oder Bony gönnen. Vor Kane und mit Abstrichen Welbeck waren glaube ich Carroll und Rooney die letzten Stürmer, die groß rausgekommen sind (zumindest ablösetechnisch), wobei Deutschland da auf der Position natürlich ebenfalls Probleme hat.