Das Nutzerverhalten hat sich natürlich geändert. NBA-Interessierte schauen oft nur Highlights und Zusammenfassungen auf Youtube oder anderen Kanälen. Viele haben (oder nehmen sich) einfach nicht die Zeit, 2-3 mal die Woche ein ganzes Spiel anzuschauen.
Aufgrund der politischen Statements wird die NBA sicher von einigen Teilen der US Bevölkerung bewusst boykottiert. Da sollte man nicht unterschätzen, wie viele Amerikaner sich wirklich in ihrem Stolz verletzt fühlen, wenn die Spieler nicht mehr bei der Hymne stehen.
Noch ein Faktor: Ich finde es ist gerade in den letzten Jahren sehr schwierig geworden, sich mit einem bestimmten Team/Franchise zu identifizieren.
Ich persönlich mochte schon immer Jimmy Butler und bin/war Bulls "Fan", gerade während der D. Rose Ära. Chicago hat dann eine neue Richtung eingeschlagen und wurde für mich als Franchise ziemlich uninteressant. Ich konnte mich einfach nicht mit dem Team identifizieren. Ab da habe ich kaum noch Spiele der Bulls geschaut. Bin ich dann Fan der Timberwolves oder 76ers geworden? Nein, auch hier war ich zwar sportlich interessiert aber kein wirklicher Fan des jeweiligen Teams. Da habe ich bis auf die Playoffs auch nur Zusammenfassungen angeschaut und eher selten mal ein Spiel. Bei den Heat habe ich endlich das Gefühl gehabt, dass hier eine langfristige Sache entsteht und habe auch mehr Spiele in der RS geschaut. Die Playoffs waren natürlich eine unerwartete Belohnung
Während der Cavs-Warriors Jahre habe ich für die Cavs sympathisiert und auch in der RS gerne Spiele der Cavs geschaut. Ich sage bewusst "sympathisiert" und nicht Fan
Nach dem (2.) Abgang von Lebron waren die Cavs für mich natürlich uninteressant. Lebron mochte ich immer sehr, bin aber deswegen kein Lakers Anhänger geworden. Mit den Lakers konnte ich mich noch nie anfreunden und habe auch bis auf die Playoffs keine Spiele geschaut.
Generell geht es sicher vielen NBA Fans so. Man ist für einige Jahre Anhänger einer Franchise und verfolgt interessant die Playoffs. Eine Offseason kann viel verändern und das Team wird für einige Zuschauer uninteressant. Wenn dann die eigenen Lieblingsspieler bei Teams spielen, auf die man eigentlich nie Bock hatte fällt man schon in ein gewisses Loch. Und sich jedes Jahr neu zu überlegen - Für Welches Team bin ich denn diese Saison? - ist auch irgendwie strange aber eben teilweise unausweichlich. Und gerade deswegen sinken sicher auch die Einschaltquoten.
Ausgenommen sind natürlich Fans, die der jeweiligen Franchise über Jahrzehnte treu bleiben, wofür ich großen Respekt habe. Ich persönlich finde sowas sehr schwierig, weil ich mich nicht mit einem Logo identifizieren kann sondern mit einem Team. Und nicht jede Franchise ist so konstant wie z.B. die Spurs.