Wir sollten die gleichen Punkte nicht erneut besprechen und uns im Kreise drehen. Wir hatten das 2 Klassensystem schon. Eine Weltrangliste mit 1000 Mann wie in den 80ern ist genauso viel oder wenig ein 2 Klassen system wie heute mit 2000 und mehr Spielern im Ranking.
Nach deiner Logik, je mehr Spieler im Ranking, desto besser, stellt sich die Frage warum nicht zusätzliche 10k Turniere eingeführt werden? Dann gäbe es noch mehr Turniere und am Ende der Saison wären statt 2.000 sogar 3.000 Spieler im Ranking. Nochmal, egal wie viele Turniere du lizensierst, egal wie viele Spieler im Ranking sind, irgendwo ist immer der Cut. Ich sehe keinen Grund warum die heutige Anzahl an Turnieren und Spielern die optimale ist. Es gibt keinen Grund bei einer anderen Anzahl von Turnieren von 2 Klassen zu reden. Sowohl bei 2.000 Spielern im Ranking als auch bei 1.000 hören die Spieler nicht einfach auf mit Tennis, sobald sie nicht im Ranking stehen.
Die Annahme, dass Spieler wie Günther raus sind, nur weil sie vielleicht kein Ranking haben ist doch absurd. Zum einen steht er unter den ersten 1.000 und ich rede von 1.000 Spielern im Ranking. Zum anderen sind es bei 2.000 Spielern im Ranking auch über 7.000 die sich an den Turnieren versuchen. Also selbst wenn Günther keine Punkte sammeln würde und immer in der Quali oder 1. Runde scheitert, er kann jede Woche antreten. Er kann weiterhin in Bielefeld 2. Bundesliga spielen bzw Regionalliga, da sie abgestiegen sind und er hat weiterhin die Möglichkeit nationale Turniere zu spielen. Was soll sich ändern? Nur bei meinem Vorschlag gibt es im erfolgsfall schneller Geld und damit die Möglichkeit länger halbwegs professionell am Tennis zu arbeiten.
Ich verstehe nicht warum du Wörter wie Wettbewerbsverzerrungen und Auf und Abstieg in diese Diskussion bringst. Es soll sich am Grundgerüst nichts ändern. Nach wie vor hat jeder die Möglichkeit sich über Qualis für die unterste Liga der Hauptfelder zu qualifizieren.
Die Systemfrage wurde von der ITF gestellt, in dem man Reformen durchgeführt hat. Meine Preisgeld Anpassungen und daraus resultierende Abschaffung einiger Turniere, wäre komplett im jetzigen System. Im Grunde würde man nur die regelmäßige Preisgeldanpassung etwas über den Inflationsausgleich drehen. Ok etwas deutlich den Ausgleich der Inflation sollte es schon sein und wenn eine Umverteilung der GS Gelder möglich ist, dann noch etwas mehr.
Das mit dem Auf- und Abstieg hatte ich falsch verstanden. Das mit der Wettbewerbsverzerrung habe ich ins Spiel gebracht, weil eine Verkürzung der Teilnahmemöglichkeiten immer in den Wettbewerb eingreift. Wie stark der Wettbewerb verzerrt wird, hängt dann von der Maßnahme ab.
Um es auf den Punkt zu bringen: Nach meinem Dafürhalten ist es äußerst schwierig bis unmöglich, die beiden genannten Ziele gleichzeitig zu erreichen. Einen adäquaten Wettbewerb und eine Reduzierung der Spieler, die dort aussichtslos rumgurken. Hier liegt einfach ein Zielkonflikt vor. Wenn man diese Spieler auf die nationale Ebene rausschiebt, trifft es auch immer Spieler, die es nicht treffen sollte, auch wenn es die Minderheit ist.
Der Preis ist für mich viel zu hoch, um die Futures abzuschaffen.
Dann kommt es bei deinem Vorschlag darauf an, wie du ihn dir vorstellst. Wenn du die Zahl der Challenger und die dortigen Plätze in der Qualifikation deutlich erhöhst, gibt es Spielmöglichkeiten, aber gleichzeitig bleiben die von dir geschilderten Probleme bis zu einem gewissen Grad bestehen. Da reist Guenther dann vielleicht von Challenger zu Challenger.
Wenn du die Zahl der Challenger und Qualifikationsplätze begrenzt, begrenzt du die Spielmöglichkeiten und grenzt Spieler aus, die man nicht ausgrenzen sollte, aber Spieler wie Günther verpulvern ihr Geld nicht mehr auf der Tour. Die Katze beißt sich in den Schwanz.
Da eine Abschaffung der Futures die größeren Nationen und deren stark bevorteilen würde, weil viele kleinere Länder kaum bis wenige Challenger ausrichten oder ausrichten können, sind die Futures für mich unabdingbar. Alleine deshalb ist das schon für mich nicht vorstellbar. Außerdem halte ich es für die Entwicklung der Spieler nicht gut, wenn diese sich international nicht mehr messen können.
Die ITF hat hier eine Phantomdiskussion aufgemacht und kleinere Probleme hemmungslos aufgeblasen. Dass Spieler, die lange auf der Future-Tour waren, dann doch auf der ATP-Tour auftauchen, zeigt, dass es funktioniert. Trotz einiger Baustellen, die man aber problemlos beheben kann.
Nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit halte ich die alternativen Vorschläge für ziemlich ungeeignet, aber auf gar keinen Fall für erforderlich, da es mildere Mittel gibt.