Damit
@Hans Meyer mir da nicht weiter meine Liste füllt, habe ich zumindest einmal Luca Nardi und Timofey Skatov in Textform gebracht.
Luca Nardi
Die Italiener haben ja bekanntlich einen schönen Pool an hoffnungsvollen Talenten und jungen Spielern, wo auch Nardi dazugehört. Die Einstufung würde meines Erachtens so aussehen:
Sinner, Musetti > Zeppieri > Nardi.
Nardi kann dabei aber auch noch gerne zu Zeppieri aufschliessen.
Er war bisher nicht als Top-Junior aufgefallen (darf aber 2021 noch immer auf der Junioren-Tour aufschlagen), hat aber mit zarten 16 Jahren bereits ein M15-Turnier auf ITF-Level gewonnen. In der Quali für das Challenger in Trieste schlug er immerhin Bachinger und auch gegen Giron in Antwerp sah dies nicht all zu schlecht aus.
Was mir bei Nardi bislang gefällt ist der Aufschlag wie auch die Vorhand. Den Service bringt er ziemlich druckvoll, wenn auch nicht all zu präzise. Über den zweiten behält er eine ordentliche Länge bei. Die Vorhand ist wohl seine grösste Stärke, mit dieser sucht er meist den direkten Winner. Die Rückhand hat nicht das selbe Level, mit dieser reagiert er bisweilen nur und wird eher weniger selbst aktiv. Nardi erscheint mir zudem nicht unglaublich beweglich, macht eher einen hüftsteifen Eindruck. Das macht er aber mit einer guten Antizipation wett.
Timofey Skatov
Die Kasachen haben drei junge interessante Namen: Sasha Bublik, Dmitry Popko und eben Timofey Skatov. Wenig überraschend sind alle ursprünglich für die Russen gestartet, Skatov selbst spielt seit 2018 für Kasachstan. Das grösste Potential hat meiner Erachtens ohne Frage Skatov, war er doch auch bei den Junioren die Nummer 1 (ohne GS-Sieg oder -Finale).
Ich schaue Skatov persönlich gerne zu, an den Australian Open gab es mal ein schönes Match gegen Tseng. Sein bester Belag ist sicherlich Hartplatz. Ihn zeichnen schöne Grundschläge auf der Vor- und Rückhand aus. Immer wieder sucht er den Weg ans Netz. Ein Teil seines Systems ist sicherlich auch das „Aufschlag + Winner“-Prinzip. Funktioniert dies nicht wie gewünscht, dann kann es zu seinen Ungunsten auch relativ schnell gehen. Auch wenn er nicht sonderlich beweglich ist, ist er relativ schnell auf den Beinen.
Sein grösstes Problem ist sicherlich die Konstanz. Letztes Jahr erreichte er ein M15-Finale, um danach die nächsten fünf Turniere in der ersten Runde rauszusegeln. Noch immer dümpelt er bei den M15-Turnieren umher (und segelt zu oft zu früh raus), was seinen Ansprüchen sicherlich nicht gerecht wird. Bislang hat er den Sprung zu den stärker besetzten M25 noch nicht geschafft, dieser Schritt müsste aber wohl bald einmal kommen. Eigentlich müsste er als Top-Junior mit bald 20 Jahren langsam auf die Challenger-Turniere schielen und sich nicht noch immer in Sharm El-Sheikh abquälen.