Dinge, die keinen eigenen Thread verdienen (ATP)


chris☕

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Naja, der konnte ja echt gar kein Tennis spielen, hier wird es nicht wenige geben die sogar besser spielen als der
wie in den Kommentaren zu lesen war, war auch sein 2. Aufschlag bei Matchball amüsant, da rennt er nochmal zum Ball der noch im Feld lag, als wenn es iwas noch ändern würde

Kühne These :jubel:
 

gentleman

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Wie ist denn der Typ überhaupt in das Turnier reingekommen? Quali WC erkauft? Oder war das gar ein Hauptfeld Match?
Dazu gibt es jetzt neue Hintergründe:

Der Ukrainer, der keinen einzigen der insgesamt 48 Ballwechsel für sich entscheiden konnte, hatte scheinbar noch kaum zuvor in seinem Leben Tennis gespielt und war deshalb dementsprechend chancenlos.

Ein Freund von Bahmet, Nikolaj Trusch, nutzte sein Insider-Wissen und kassierte dank Live-Wetten angeblich über 3.000 Euro ab.

"Mit Wetten auf dieses Match haben wir eine Reise für uns beide nach Doha finanziert", prahlte Trusch auf sozialen Medien. Einmal setzte er 83 Euro darauf, dass Koaykul vier Punkte in Folge machen würde. Dafür gab es alleine 332 Euro.

Besonders pikant: Trusch ist Mitarbeiter des Wettblogs "Montecristo-Bet".

Bahmet beantragte als Vereinsmitglied mit registrierter Spieler-Nummer eines Tennisvereins eine IPIN und rutschte in Doha - da er vor Ort war - von der Warteliste von Platz 44 in den Qualifikationsbewerb.

Ob der Tennis-Weltverband ITF aufgrund dieses Vorfalls Konsequenzen ziehen wird, ist bislang noch nicht bekannt.
 

Jones

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Dazu gibt es jetzt neue Hintergründe:

Es kann nicht sein, dass man auf diese Spiele wetten kann. Es sollte meiner Meinung nach keine Sportwetten auf Tennis unterhalb der ATP Tour geben.

Über die ITF Tour an sich kann man auch diskutieren. Würde es nach mir gehen, würde es unterhalb von Challenger auf nationaler/kontinentales Ebene weitergehen.
 

tennisfun

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Nicht nur der Fußball ist längst ein Milliardengeschäft geworden. Auch im Tennissport geht es um riesige Geldsummen - was die Türen für Betrüger und Spielmanipulationen weit öffnet. Eine neue TV-Doku offenbart erschreckende Ausmaße.
Diese Offenbarungen über die Tenniswelt bergen ordentlich Zündstoff: Auf Basis von Insiderberichten und vertraulichen Dokumenten legt die "ZDF SPORTreportage" mit ihrem Beitrag "Game, Set, Fix" (Sonntag, 15. Dezember, 17.10 Uhr) die Verflechtungen des Profisports mit dem dubiosen Geschäftsfeld der Sportwetten offen. Wegen des sogenannten Matchfixings, also systematischen Matchmanipulationen, erfolgten alleine in diesem Jahr 20 Verurteilungen gegen Tennisprofis.
 

MrStylo

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Das man bei nem Future in die Quali reinrutschen kann, kommt oft vor. Du musst halt ne IPIN beantragen (50 oder 100$) und die Startbegühr zahlen (30-50$) wenn du Quali nicht voll ist signst du einfach ein. Das man da wetten kann ist natürlich Quatsch, aber da sind die Wettanbieter und vor allm die ITF selber schuld.
Das ist ja auch kein Matchfixing oder Betrug für mich, die Jungs wussten ja das der Kollege kein Tennis spielen kann und er kein Match verliert was gewinnbar wäre.
 

Dorian Gray

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Es kann nicht sein, dass man auf diese Spiele wetten kann. Es sollte meiner Meinung nach keine Sportwetten auf Tennis unterhalb der ATP Tour geben.

Über die ITF Tour an sich kann man auch diskutieren. Würde es nach mir gehen, würde es unterhalb von Challenger auf nationaler/kontinentales Ebene weitergehen.

Ich denke, das momentane Ranglistensystem ist insgesamt in Ordnung. Es gibt im Tennis keine Alternative zu einem internationalen Ein-Ranking-System. Bei einer Aufteilung in zwei Systeme, ob nun international oder national, sind immer die Spieler die Leidtragenden, da ein Teil der Leistungen immer vergebens wäre. Das hat die misslungene Reform mehr als deutlich gezeigt. Wobei das schon vor der Umsetzung klar war.

Ansonsten muss ich Gilles Simon recht geben. Mittlerweile ist Tennis ein einziger Zirkus. Verkorskster Davis Cup, Karnevalswettbewerbe, unterschiedliche Regeln bei den Grand Slams, Verkauf der Daten an Wettanbieter, Verkürzungen der Spiele und die neue ITF-Website ist eine einzige Katastrophe. Geburtsdaten der Spieler entfernt, Jahresend-Ranking entfernt, unübersichtlich, Handhabung mies, viel zu kleiner Bildausschnitt für die relevanten Daten, man muss mehr klicken und scrollen. Schlechter geht es nicht, aber es sieht ganz toll aus.
 

Hans Meyer

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Ich denke, das momentane Ranglistensystem ist insgesamt in Ordnung. Es gibt im Tennis keine Alternative zu einem internationalen Ein-Ranking-System. Bei einer Aufteilung in zwei Systeme, ob nun international oder national, sind immer die Spieler die Leidtragenden, da ein Teil der Leistungen immer vergebens wäre. Das hat die misslungene Reform mehr als deutlich gezeigt. Wobei das schon vor der Umsetzung klar war.

Ansonsten muss ich Gilles Simon recht geben. Mittlerweile ist Tennis ein einziger Zirkus. Verkorskster Davis Cup, Karnevalswettbewerbe, unterschiedliche Regeln bei den Grand Slams, Verkauf der Daten an Wettanbieter, Verkürzungen der Spiele und die neue ITF-Website ist eine einzige Katastrophe. Geburtsdaten der Spieler entfernt, Jahresend-Ranking entfernt, unübersichtlich, Handhabung mies, viel zu kleiner Bildausschnitt für die relevanten Daten, man muss mehr klicken und scrollen. Schlechter geht es nicht, aber es sieht ganz toll aus.

Das die 4 GS alle unterschiedlich sind, das kann es echt nicht sein
meine Hoffnung ist, das sich die GS Turniere für ein paar Jahre angucken und dann gucken was sinnvoller ist
Für mich persönlich ist die AO Reglung am schlechtesten, wenn sie einen TB wollen dann wie bei den USO

Zu Gilles Simon: auch wenn es nicht so kommen wird, aber wenn ich so höre was er so von sich gibt, wäre es echt gut wenn er später bei der ATP, ITF oder so anfängt
 

Hans Meyer

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Donnerstag
Fabio FogniniJohn Isner7:6(4), 6:4
Gael MonfilsStan Wawrinka6:3, 6:3
Daniil MedvedevJan-Lennard Struff6:3, 6:1
David GoffinLucas Pouille6:3, 6:3

Freitag
11.00 UhrStan WawrinkaJohn Isner6:7, 5:7
gefolgt vonMichael Mmoh*Jan-Lennard Struff4:6, 1:6
nicht vor 15.00 UhrFabio FogniniGael Monfils6:4, 6:4
gefolgt vonDavid GoffinDaniil Medvedev3:6, 3:6
*: Lucas Pouille musste aufgrund einer Ellbogenverletzung zurückziehen.

Samstag
nicht vor 14 Uhr**John IsnerJan-Lennard Struff4:6, 7:5, 13-11
nicht vor 16 Uhr***Fabio FogniniDaniil Medvedev2:6, 2:6
**: Finale Konsolidierungsrunde
***: Finale Diriyah Tennis Cup

Quelle: Tennisnet

Für Wawrinka lief es nicht gut, aber das "Turnier" muss man auch nicht zu hoch bewerten
Auch wenn das Preisgeld ziemlich üppig war
Turniersieg1.000.000 US-Dollar
Finalist500.000 US-Dollar
Halbfinale250.000 US-Dollar
Erste Runde125.000 US-Dollar
Sieg in der Konsolationsrunde100.000 US-Dollar

Kann Medvedev 2020 Niveau halten oder gar einen drauf setzen? das ist eine der spannendsten Fragen

Sportswashing: Kritik am Diriyah Tennis Cup
Die Austragung des Diriyah Tennis Cup ist in der westlichen Welt umstritten. Das politisch umstrittene Saudi-Arabien will mit Sport-Großveranstaltungen sein Image aufpolieren. Russland, Bahrain oder Katar haben es vorgemacht.

Das Königreich nimmt dafür viel Geld in die Hand, um das Land als liberal zu präsentieren und die Abhängigkeit von Einnahmen aus der Ölförderung loszuwerden. Langfristig soll der Tourismus angekurbelt werden und so ein neuer Wirtschaftszweig entstehen. In Sachen Pressefreiheit und Einhaltung der Menschenrechte ist Saudi-Arabien nach wie vor rückschrittlich.
 

Jones

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Ich denke, das momentane Ranglistensystem ist insgesamt in Ordnung. Es gibt im Tennis keine Alternative zu einem internationalen Ein-Ranking-System. Bei einer Aufteilung in zwei Systeme, ob nun international oder national, sind immer die Spieler die Leidtragenden, da ein Teil der Leistungen immer vergebens wäre. Das hat die misslungene Reform mehr als deutlich gezeigt. Wobei das schon vor der Umsetzung klar war.

Ansonsten muss ich Gilles Simon recht geben. Mittlerweile ist Tennis ein einziger Zirkus. Verkorskster Davis Cup, Karnevalswettbewerbe, unterschiedliche Regeln bei den Grand Slams, Verkauf der Daten an Wettanbieter, Verkürzungen der Spiele und die neue ITF-Website ist eine einzige Katastrophe. Geburtsdaten der Spieler entfernt, Jahresend-Ranking entfernt, unübersichtlich, Handhabung mies, viel zu kleiner Bildausschnitt für die relevanten Daten, man muss mehr klicken und scrollen. Schlechter geht es nicht, aber es sieht ganz toll aus.

Das System hat nach wie vor die bekannten Probleme, die zu kurzzeitigen Änderung geführt haben. Nur weil diese Änderungen nicht zuende gedacht waren, wird das jetzige System nicht Alternativlos.
Wir reden noch immer von einem System, wo 2.000 Spieler Weltranglistenpunkte haben und 5.000 - 7.000 (diese Zahlen habe ich von der ITF in Erinnerung) Spieler jährlich versuchen Punkte zu ergattern. Die meisten scheitern regelmäßig in der Quali oder 1. Runde auf ITF Ebene. Während sich tausende mehr oder minder professionelle Spieler probieren können nur 100-200 Geld mit dem Sport verdienen und für den Rest ist es einfach nur ein teures Hobby, was sich irgendwann mal auszahlen soll und nebenbei die Tourismusbranche unterstützt. Dieses System kann nicht Alternativlos sein, weil der Weg nach oben immer schwieriger wird und ohne finanzielle Unterstützung, egal ob aus der Familie, dem Verband oder Sponsoren nicht finanzierbar ist. Es kann nicht sein, dass Funktionäre am Ende entscheiden wer unterstützt wird und damit entscheiden wer eine faire Chance auf dem Weg nach oben hat und genau das ist mehr und mehr der Fall.

Was entscheidet heute wer in ein ITF Quali Feld kommt, wenn es denn mal voll ist und die gemeldeten Spieler keine Weltranglistenpunkte haben? Das nationale Ranking. Da ist, wie ich meine bereits eine Formel hinterlegt, die unterscheidet nach Stärke der Länder.

Warum müssen Weltranglistenpunkte bei 15.000ern vergeben werden? Was passiert wenn es erst bei 50.000 los geht und der Rest auf nationaler/kontinentaler Ebene ausgespielt wird?
Nochmal es geht um die Finanzierbarkeit und die Durchlässigkeit unseres Sports. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten der Verbesserung, was genau am Ende möglich ist sieht man bei entsprechenden Gesprächen mit Veranstaltern, Verbänden, Spielern, Sponsoren usw. Aber nicht das jetzige System als Alternativlos darstellen, nur weil die ITF eine noch schlechtere Idee an den Start gebracht hat.
 

Dorian Gray

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Das System hat nach wie vor die bekannten Probleme, die zu kurzzeitigen Änderung geführt haben. Nur weil diese Änderungen nicht zuende gedacht waren, wird das jetzige System nicht Alternativlos.
Wir reden noch immer von einem System, wo 2.000 Spieler Weltranglistenpunkte haben und 5.000 - 7.000 (diese Zahlen habe ich von der ITF in Erinnerung) Spieler jährlich versuchen Punkte zu ergattern. Die meisten scheitern regelmäßig in der Quali oder 1. Runde auf ITF Ebene. Während sich tausende mehr oder minder professionelle Spieler probieren können nur 100-200 Geld mit dem Sport verdienen und für den Rest ist es einfach nur ein teures Hobby, was sich irgendwann mal auszahlen soll und nebenbei die Tourismusbranche unterstützt. Dieses System kann nicht Alternativlos sein, weil der Weg nach oben immer schwieriger wird und ohne finanzielle Unterstützung, egal ob aus der Familie, dem Verband oder Sponsoren nicht finanzierbar ist. Es kann nicht sein, dass Funktionäre am Ende entscheiden wer unterstützt wird und damit entscheiden wer eine faire Chance auf dem Weg nach oben hat und genau das ist mehr und mehr der Fall.

Was entscheidet heute wer in ein ITF Quali Feld kommt, wenn es denn mal voll ist und die gemeldeten Spieler keine Weltranglistenpunkte haben? Das nationale Ranking. Da ist, wie ich meine bereits eine Formel hinterlegt, die unterscheidet nach Stärke der Länder.

Warum müssen Weltranglistenpunkte bei 15.000ern vergeben werden? Was passiert wenn es erst bei 50.000 los geht und der Rest auf nationaler/kontinentaler Ebene ausgespielt wird?
Nochmal es geht um die Finanzierbarkeit und die Durchlässigkeit unseres Sports. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten der Verbesserung, was genau am Ende möglich ist sieht man bei entsprechenden Gesprächen mit Veranstaltern, Verbänden, Spielern, Sponsoren usw. Aber nicht das jetzige System als Alternativlos darstellen, nur weil die ITF eine noch schlechtere Idee an den Start gebracht hat.


Die Reform war nicht nur nicht zuende gedacht, sie war komplett falsch gedacht, wenn man mal von 1-2 positiven Änderungen wie die Vergrößerung der Challenger-Felder absieht. Wie man aber sehen kann, wurde diese Änderung im neu aufgelegten alten System problemlos umgesetzt.

Ich habe nicht gesagt, dass das momentane System perfekt ist und keine Änderungen mehr vorgenommen werden sollten, sondern nur, dass das Grundprinzip alternativlos ist und das ist für mich absolut eindeutig.

Ich sehe auch erst mal gar kein großes Problem darin, dass viele Spieler in der Weltrangliste platziert sind und noch mehr Spieler teilnehmen. Für den Sport selbst ist das hervorragend, da so viele Spieler die Möglichkeit haben, Tennis auszuüben und es Spieler schaffen können, die im Zweiranking-System ausgrenzt worden wären. Individuell ist es für viele ein Problem, dass sie viel investieren und scheitern, aber das fällt für mich unter Eigenverantwortung.

Vor allen Dingen kann ich deine Argumentation nicht nachvollziehen. Du möchtest einerseits die Durchlässigkeit erhöhen und anderseits irgendwo einen Cut per Nationales Ranking setzen. Das vermindert allerdings die Durchlässigkeit drastisch, da diese Spieler erst mal in ein Nirvana geschickt werden, in dem sie nicht sukzessive nach vorne arbeiten und auch keinen größeren Sprung durch einen Lauf via Wildcard machen können. Damit kommen Wildcards eine größere Bedeutung zu, was wiederum dazu führt, dass Funktionäre größerer Verbände mit mehr Turnieren noch mehr Kontrolle erhalten, wer es nach oben schaffen kann. Genau deshalb muss es weiter Punkte bei 15.000er geben. Alles andere funktioniert schlicht nicht.

Deutlich dramatischer als die hohe Anzahl an Spielern ist ein nicht stringentes System, in dem Spieler zwischen zwei Rankings pendeln und ein Teil ihrer Leistungen wertlos werden, weil sich ihre Ranglistenpunkte aufteilen. Das ist nichts anderes als eine Übernahme von Komissar Zufall und eine massive Wettbewerbsverzerrung.
Da würde ich mal wissen, wie du das mit einem zweiten nationalen Ranking löst? Wo setzt du den Cut? Pendeln die Spieler zwischen den Systemen? Oder gibt es einen Auf- und Abstieg nach einem Jahr? Wie verfährst du mit plötzlich aufstrebenden Talenten? Werden sie mit Wildcards versorgt oder werden sie einfach in die erste Liga gehievt, damit sie keine Zeit verlieren? Sie verlieren ja Zeit, wenn sie sich national abrackern müssen. Sogar sehr viel. Können auch länger verletzte Spieler absteigen oder werden diese geschützt? Wie wird qualitativ hochwertige Matchpraxis national sichergestellt? Diese Fragen wurden bisher nicht mal in Ansätzen beantwortet, es bleibt alles nebulös und vage, weshalb das heutige System ganz klar alternativlos ist.

Änderungen innerhalb des heutigen Systems sind zudem möglich. Man könnte die Qualifelder zumindest für Amateure schließen, das Preisgeld und die Weltranglistenpunkte besser verteilen, die Wildcardvergabe verbessern, und ein größeres regionales Angebot an Turnieren erschließen.

Der Witz ist: Das will ja gar keiner. Das wollten auch die Verbände nicht. Es ist auch gar keine Reform nötig, um bestimmte Verbesserungen durchzusetzen.
 

Jones

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Ich mag es ja mit dir zu diskutieren, aber noch hast du meinen Ansatz nicht ganz verstanden. Es ist alles da, die nationalen Rankings dienen doch bereits als Ordnung für alle Spieler ohne Weltranglistenpunkte. Ich will kein weiteres Punktesystem einfuhren.

Das Problem welches du die Vielzahl an Spielern in der Weltrangliste entsteht ist die fehlende Durchlässigkeit. Der Leistungsunterschied zwischen der Nummer 200 und 500 oder 1000 ist gering. Die Nummer 200 wird nicht 10 von 10 Spielen gegen die Nummer 1000 gewinnen. Aus diesem Grund ist es so schwer, wenn man ganz hinten beginnt und das Niveau für Platz 200 hat diesen in der Rangliste zu erspielen. Man wird sehr oft gegen grundsätzlich schwächere Spieler verlieren, weil die Unterschiede sehr gering sind, dass Tagesform und Vorbereitung usw entscheiden.
In einem nationalen System ist der Weg entsprechend kürzer, da die Leistungsunterschiede geringer sind. Momentan sind über 80 deutsche Spieler im Ranking gelistet und 70 verdienen damit kein Geld. Wenn diese 70 sich auf nationaler Ebene duellieren + all diejenigen die keine Punkte ergattert haben, dann würde eine Menge Geld an Reisekosten eingespart werden. Geld was in bessere Trainingsbedingungen investiert werden kann.

Am Ende des Tages kannst du noch kein perfekt ausgereiftes, sofort einsetzbares System von mir erwarten. Das geht nur in jahrelanger Arbeit im Team und wie bereits angedeutet mit Gesprächen mit den anderen Playern, sprich Trainer, Veranstalter, Verbände, Spieler, Sponsoren, Fans usw.

Du siehst die Vielzahl an Spielern als positives Zeichen, dass viele Spieler ihren Sport ausüben können. Es soll sie doch Niemand an der Ausübung hindern. Die Frage ist nur auf welcher Bühne sie es machen. Muss ein deutscher und ein Amerikaner sich in Doha zum 15.000er treffen um vor leeren Rängen Tennis zu spielen? Während alle anwesenden wissen, dass die Woche für alle Spieler, ausser evtl. die beiden Finalisten ein Minusgeschäft wird. Für mich klingt das einfach nicht sinnvoll.

Die Spieler pendeln doch bereits zwischen Weltranglisten Turnieren und nationalen Turnieren und Liga Spielen. Manche spielen auch in mehreren Ländern Liga. Die Frage ist nur ab wann darf man auf das weltweite System wechseln. Die Kritik am pendeln zwischen den Systemen ist von daher ungerechtfertigt, da die Situation doch schon da ist und eigentlich immer da war und bleiben wird.
Für plötzlich aufstrebende Talente, die einen noch schnelleren Weg wollen kann es pre Qualis geben. Vielleicht sind auch verpflichtende pre Qualis sinnvoll. In München wird eine Quali WC ausgespielt, in Indian Wells kam Mischa Zverev 2015 als Nummer 1.067 aus der Pre Quali bis ins Hauptfeld. Diese Möglichkeit haben natürlich auch aufstrebende Talente.

Wie meinst du man kann Qualifelder für Amateure schließen? Wer ist ein Amateur und wer ist ein Profi?

Es ist alles eine große Frage der Verteilung. Die Verteilung der Gelder von ganz oben bei den GSs bis ganz nach unten. Eine kleine Anekdote dazu. Ich habe dieses Jahr Dirk Hordorff angeschrieben. Anlass war die ITF Transition Tour und sein Kampf dagegen. Aber ich dachte mir wenn ich ihm schon schreibe, dann spreche ich diverse Themen an. So auch die Verteilung der enormen Gewinne der GSs was bekanntlich eines meiner Lieblingsthemen ist. Als ich dann einige Wochen später folgendes Interview von Hordorff las, musste ich doch sehr schmunzeln.
"Wenn zum Beispiel die Grand-Slam-Veranstalter von ihren jährlich mehreren hundert Millionen Profit je 50 Millionen in einen Topf werfen würden, könnte man mit 200 Millionen im Jahr die Spieler der Next Generation entsprechend fördern. Dann könnte man Spielern, die zwischen 200 und 700 stehen, jährlich 100.000 US-Dollar zukommen lassen, Spielern zwischen 700 und 1700 jährlich 50.000 US-Dollar - neben dem, was bisher gezahlt wird."

Nebenbei hat ja auch Pospisil, der von Hordorff gecoacht wird/wurde das Thema aufgegriffen, was dann durch sämtliche internationale Tennismedien ging. Vielleicht Zufall, aber vielleicht auch nicht.
Es hat sich natürlich noch nichts geändert, aber wenn, genug Spieler, Trainer, Funktionäre Änderungen fordern, dann sind Verbesserungen möglich. Die Diskussion muss nur viel größer werden und mehr miteinbeziehen als die ITF mit ihrem Alleingang gemacht hat. Wenn alle miteinander reden, dann wird es ein besseres System geben. Besser als das jetzige, viel besser als der Alleingang der ITF und viel ausgereifter als meine Vorschläge.
Es sollte nur einen Konsens geben, dass etwas geändert werden soll. Ob du es dann Änderungen im bestehenden System nennst oder Reform oder welchen Namen das Kind auch immer tragen wird.
 

Dorian Gray

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Ich verstehe deinen Ansatz nur bedingt. Das liegt aber daran, dass du einerseits kein neues Punktesystem einführen möchtest und andererseits die Weltranglistenpunkte für 15.000er streichen willst. Letzteres bedeutet nichts anderes als die Einführung eines neuen, nationalen Punktesystems. Ob es da heute ein nationales Ranking gibt, ist unerheblich. Das wird momentan nur für die Entry Lists genutzt, was richtig ist.

Möchtest du nun Weltranglistenpunkte bei diesen nationalen Turnieren vergeben oder nicht? Spielen sie per Auf- und Abstieg in ihrer eigenen Liga oder sammeln sie doch Weltranglistenpunkte? Es sollt schon Konkretes auf dem Tisch liegen, wenn man eine Grundsatzreform will.

Was das Pendeln angeht, ist das ein Ausweichmanöver deinerseits. Wenn ein Spieler zwischendurch Bundesliga einschiebt, pendelt er ja nicht zwischen zwei Systemen. Das passiert nur, wenn man teilweise Future spielt und dort Punkte für das ITF-Ranking sammelt und teilweise Challenger, um dort ATP-Punkte zu sammeln. Das kann es nicht sein. Hier ist die Kritik mehr als nur gerechtfertigt. Das war einer schlechtesten Entscheidungen, die ein Sportverband jemals getroffen hat. Glücklicherweise hat sich die komplette Szene dagegen gestellt und selbst die Befürworter sind mittlerweile zurückgerudert.

Ich sehe kein allzu großes Problem darin, wenn sich in Doha viele Spieler ohne Perspektive aus Europa und den USA duellieren, ein besserer Weg wurde bis dato nicht gefunden. Wer würde denn nationale Turniere überhaupt ausrichten? Die ITF-Turniere der Transition-Tour waren immerhin international und dennoch war das Interesse teilweise weg. Man hat eine ganze Reihe von Turnieren verloren, weil es keine Weltranglistenpunkte mehr gab. Das würde sich mit einem nationalen Ranking nur verstärken.

Hordorff fordert lediglich eine bessere Verteilung des Preisgeldes und kritisiert die Dominanz der Grand Slam-Turniere. Da hat er völlig recht. Er fordert aber keine Reform mit einem nationalen Ranking. Ich kenne auch sonst keinen Funktionär, der das fordert.
 

Jones

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Warum bedeutet die Abschaffung der 15.000er die Schaffung eines neuen nationalen Systems? Wenn der Einstieg der Turniere bei denen es Weltranglistenpunkte gibt von 15.000 auf die angesprochenen 50.000 abgehoben wird, dann haben plötzlich in den Qualis bei den 50.000ern manche Spieler keine Weltranglistenpunkte und der Eintritt wird über das nationale Ranking abgegrenzt. Genau wie es jetzt auch der Fall ist. Es muss natürlich bei großen Quali Feldern am unteren Ende bleiben, egal ob der Einstieg bei 15.000 liegt, oder 50.000 oder auch 80.000.

Momentan bringen sich die Spieler in Position für den Start ins Profi Leben über das Jugend Ranking und das nationale Ranking. Danach versucht man sich auf ITFs und macht erstmal einen Draufleger. In der Regel über mehrere Jahre und genau da liegt das Problem. In welcher anderen Sportart gibt es das so extrem wie im Tennis?

Ich gehe nochmal genau auf deine Fragen ein. Falls es nicht klar genug rauskommt. Keine Weltranglistenpunkte bei nationalen Turnieren, das würde sich imo komplett widersprechen und kein auf und Abstieg.

Das pendeln war nicht auf die Reform der ITF bezogen, sondern auf das jetzige System. Die meisten Spieler mit ein oder zwei Punkten in der Weltrangliste probieren doch nicht 52 Wochen im Jahr Weltranglistenpunkte zu sammeln. Das sind halb Profis, die sich Geld mit Liga Spielen und Trainerstunden dazu verdienen. Nehmen wir einfach den letzten gelisteten deutschen Spieler. Flemming Peters 24 Jahre spielt für den Club an der Alster 2. Bundesliga Nord, wenn von den vor ihm gerankten Spielern nicht alle da sind kommt er an 6 zum Einsatz und hat eine Bilanz von 1:3 erspielt. Vor ihm steht Presuhn, der Regionalliga beim TC Hildesheim spielt usw. Wenn wir von den bayrischen Meisterschaften reden, dann reden wir von Sebastian Prechtel Nr 706 in der Welt. Die Jungs pendeln doch alle zwischen nationalen Ranglisten Turnieren, Liga Spielen, oft in mehreren Ländern, Verbandsturnieren und Weltranglistenturnieren. Die Frage ist nur ab wann soll gependelt werden?

Du verlierst keine Turniere wenn es langfristige Änderungen gibt und das Geld der GSs an den richtigen Ecken ankommt. Die Reform der ITF war doch viel zu kurzfristig und ohne jegliche Unterstützung. Die bayrischen Meisterschaften haben jetzt schon mehr Zuschauer als die meisten ITFs, warum soll sich daran etwas ändern?

Ich habe auch nicht gesagt, dass Hordorff 1 zu 1 meine Gedanken übernommen hat. Lediglich dass ich ihn nach dem Verteilungsproblem gefragt habe und er sich danach meines Wissens erstmals dazu geäußert hat.
Er sagt wie viel Geld für Ranking Positionen da wäre. Die sollen aber sicherlich nicht direkt für das Ranking ausgezahlt werden. Warum nicht Veranstalter unterstützen und Preisgelder erhöhen? Was spricht dagegen?

Ich hoffe die Richtung wird etwas klarer.
 

Dorian Gray

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@Jones
Ich verstehe jetzt etwas besser, was du meinst. Dein Vorschlag würde also verhindern, dass Spieler wie Altmaier, Masur oder Choinski in zwei System spielen müssten, da du den Cut später ansetzt. Es wäre auch inakzeptabel, diese Spieler teilweise in den nationalen Bereich abzuschieben. Dafür müssten aber deutlich mehr Challenger-Turniere geschaffen werden, was erst mal nicht realistisch ist.

Spieler wie Prechtel pendeln nicht zwischen Challenger und Future. Richtig. Das Problem bestünde bei diesen oder noch schlechteren Spielern erst mal nicht, aber es bleibt völlig unklar, wie sie den Sprung schaffen sollten und wie der Übergang funktionieren würde.
Für die langfristige Entwicklung der Sportart wäre es meiner Meinung nach sehr kritisch, die Open Ära zu beenden und sie aus der Weltrangliste zu streichen. Viele schaffen es zwar nicht, aber ihnen deshalb die Chancen zu nehmen, kann nicht der richtige Ansatz sein. Die Entfernung der Futures wäre immer ein massiver Nachteil. Ob sie nun durch die Transition-Tour oder nationale Turniere ersetzt werden. Das Resultat würde sich nicht großartig unterscheiden, da es schließlich zwei getrennte Systeme bleiben. Es wird mit dieser Idee auch kein Präsident mehr durchkommen. Tennis ist eine sehr globale Sportart und der Ansatz über offene Futures bleibt für mich der einzig richtige.

Die Deutschen oder Bayrischen Meisterschaften ziehen Zuschauer an, aber es ist mehr als fraglich, dass das bei einer dauerhaften nationalen Turnierserie ohne Weltranglistenpunkte so bleibt.
Das heißt alles nicht, dass das System perfekt ist. Die angesprochenen Probleme bezogen auf Weltranglistenpunkte, Preisgeldverteilung, Wildcards, Grand Slam-Dominanz bleiben bestehen. Gäbe es aber einen echten Willen, sinnvolle Änderungen vorzunehmen, wären die innerhalb dieses Systems schnell gemacht, aber das ist nicht gewollt.
 

gentleman

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Hier ein Interview von Tennisnet mit Peter-Michael Reichel (Vater von Sandra Reichel), der den Diriyah Cup in Saudi-Arabien organisiert hat. Er plädiert dabei für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, da sich durch Sportevents auch die gesellschaftliche Situation verbessern und sich das Land öffnen würde:

tennisnet: Warum gehen Sie in ein Land wie Saudi-Arabien, und veranstalten dort ein Profi-Tennisturnier?
Reichel: Der Sport wird enorm dazu beitragen, dass sich die Menschenrechte den westlichen Standards annähern. Das wird nicht plötzlich passieren, aber es gibt Länder, in denen die Lage noch viel schlimmer ist. Das Glück ist, dass Saudi-Arabien mit Prinz Abdulaziz Turki Al Faisal einen Sportminister hat, der selbst aktiver Motorsportler ist. Dadurch hat er ein großes Herz für den Sport.

tennisnet: Wie war die Rückmeldung, als Sie die Pläne des Turniers bekanntgaben?
Reichel: Es gab negative Reaktionen, aber weniger, als ich dachte. Es besteht ein Unverständnis in Europa, weil die Berichterstattung über dieses Land ausschließlich negativ war. Durch den Khashoggi-Vorfall hört man aber meistens nur Schlechtes über Saudi-Arabien. Man muss sich nicht auf die Saudis einschießen. Die Begeisterung der Leute, dass wir da waren, ist ausgiebig. Ich bekam von wildfremden Leuten Danksagungen. Die Freundlichkeit der Menschen ist enorm. Das hilft sicherlich dabei, den Tourismus anzutreiben, was ja ein erklärtes Ziel ist. Dabei kommt auch wieder der Sport ins Spiel.

tennisnet: Betreiben Sie nicht Sportswashing?
Reichel: Natürlich wird der Sport eingesetzt, um Verbindungen in die Außenwelt herzustellen. Ich sehe es umgekehrt: Je mehr wir den europäischen Einfluss einbringen, umso mehr sind sie gezwungen, sich anzupassen. Sonst kommt ja keiner mehr.

tennisnet: Funktioniert das wirklich?
Reichel: Die Öffnung des Landes gehört transportiert. Es werden laufend richtige Schritte unternommen. Erst Anfang Dezember wurde etwa die Segregation in Restaurants abgeschafft. Es gab in den letzten 18 Monaten über 20 Maßnahmen, die Frauen gleichstellen. Außerdem soll das Turnier der Jugend eine interessante Aufgabe verschaffen, um sich körperlich zu betätigen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25. Die Alterspyramide aus entwickelten Ländern steht hier Kopf.
(...)
tennisnet: War es schwierig, Spieler für das Turnier zu begeistern?
Reichel: Ich hatte Angst davor, Spieler einzuladen. Den meisten ist es egal, was geschrieben wird. Sie sehen sich als Sportler, die die Möglichkeit sehen, in der Vorbereitung auf Australien Geld zu verdienen. Vor den ersten zwei Zusagen gab es Diskussionen. Nadal und Djokovic waren ein warnendes Beispiel, sie wurden für ihre geplante und später abgesagte Exhibition in Saudi-Arabien attackiert. Es wollte kein Spieler alleine im Fokus stehen.
(...)
tennisnet: Im Vorfeld des Gesprächs erzählten Sie, schon 1983 erstmals in Saudi-Arabien gewesen zu sein. Wie sieht der Vergleich zu heute aus?
Reichel: Damals konnte ich sechs Tage lang das Hotel nicht verlassen. Es hat geheißen, der Scheich will mich treffen. Ich musste ihn mit einer Provision um Erlaubnis beten, eine Firma zu gründen. Das ist heute alles anders. Zwei Bilder von damals sind mir noch heute im Kopf.

tennisnet: Erzählen Sie uns bitte davon.
Reichel: Es gab eine brandneue, fünfspurigen Stadtautobahn. Plötzlich kam es zu einer Verengung auf zwei Spuren, weil eine Moschee den Weg versperrte. Die Straße führte um das Gebäude herum, doch in der Böschung lagen mindestens 15 Autos, die das übersahen. Auf der Straße wollte keiner nachgeben, das ist zum Teil bis heute so (lacht).

tennisnet: Was ist ihre zweite Erinnerung?
Reichel: Damals durften Frauen nicht einmal in einem Auto sitzen. Alle hatten Pick-Ups, auf der Ladefläche standen kleine Bänke, auf der die Frauen Platz nahmen. Die Menschenrechte und der Umgang mit Frauen haben sich zum Glück deutlich verändert, das muss man bei aller Kritik auch erwähnen.

https://www.tennisnet.com/news/peter-michael-reichel-im-interview
 

QueridoRafa

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Hier ein Interview von Tennisnet mit Peter-Michael Reichel (Vater von Sandra Reichel), der den Diriyah Cup in Saudi-Arabien organisiert hat. Er plädiert dabei für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, da sich durch Sportevents auch die gesellschaftliche Situation verbessern und sich das Land öffnen würde:



https://www.tennisnet.com/news/peter-michael-reichel-im-interview
Stan Wawrinka wurde wegen seiner Teilnahme am Diriyah-Cup vom Sportjournalisten bei CH Media, Simon Häring, aufs Schärfste angegriffen. Häring schrieb unter anderem:

Sportswashing nennen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International das. Imagepflege also, immer mit freundlicher Genehmigung der Sportler. Wenn die Scheichs mit den Dollar-Noten wedeln, machen sie die hohle Hand. Stan Wawrinka ist in dieser Geschichte nicht Täter. Der 34-Jährige ist nicht verantwortlich für die Verletzung von Menschenrechten. Aber er lässt sich wie alle anderen Sportler als Marionette instrumentalisieren. Denn in Diriyah geht es nicht um sportliche Meriten und nur vordergründig um eine optimale Vorbereitung der neuen Saison. Wir wollten von Stan Wawrinka wissen, wie er mit den Gegebenheiten umgeht. Sechs Fragen wurden ihm und seinem Agenten zugestellt. Sie blieben auch auf Nachfrage unbeantwortet. Stan Wawrinka hat mit seiner Teilnahme am Diriyah Tennis Cup eine Chance verpasst. Er macht die Hand auf. Nicht aber den Mund.


Ob der Sport, laut Reichel enorm dazu beitragen wird, dass sich die Menschenrechte den westlichen Standards annähern, ist wahrscheinlich eine Illusion. China ist ein gutes Beispiel, dass dem nicht so ist. Bereits bei Federers Südamerika-Tournee gab es den allgemeinen Konsens hier, dass man Politik und Sport trennen sollte, und einzig die Euphorie der Fans massgebend ist, um das Kassieren von Millionen zu rechtfertigen. Wenn man sich den Twitter von Stan anschaut, könnte man dem fast zustimmen ;) Aber ich persönlich stehe dem Ganzen trotzdem zwiespältig gegenüber. Aber sollte man deshalb die Sportler zur Verantwortung ziehen? Wohl eher die zahlreichen Unrechtsregimes auf dieser Welt.


 

Hans Meyer

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Stan Wawrinka wurde wegen seiner Teilnahme am Diriyah-Cup vom Sportjournalisten bei CH Media, Simon Häring, aufs Schärfste angegriffen. Häring schrieb unter anderem:

Sportswashing nennen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International das. Imagepflege also, immer mit freundlicher Genehmigung der Sportler. Wenn die Scheichs mit den Dollar-Noten wedeln, machen sie die hohle Hand. Stan Wawrinka ist in dieser Geschichte nicht Täter. Der 34-Jährige ist nicht verantwortlich für die Verletzung von Menschenrechten. Aber er lässt sich wie alle anderen Sportler als Marionette instrumentalisieren. Denn in Diriyah geht es nicht um sportliche Meriten und nur vordergründig um eine optimale Vorbereitung der neuen Saison. Wir wollten von Stan Wawrinka wissen, wie er mit den Gegebenheiten umgeht. Sechs Fragen wurden ihm und seinem Agenten zugestellt. Sie blieben auch auf Nachfrage unbeantwortet. Stan Wawrinka hat mit seiner Teilnahme am Diriyah Tennis Cup eine Chance verpasst. Er macht die Hand auf. Nicht aber den Mund.


Ob der Sport, laut Reichel enorm dazu beitragen wird, dass sich die Menschenrechte den westlichen Standards annähern, ist wahrscheinlich eine Illusion. China ist ein gutes Beispiel, dass dem nicht so ist. Bereits bei Federers Südamerika-Tournee gab es den allgemeinen Konsens hier, dass man Politik und Sport trennen sollte, und einzig die Euphorie der Fans massgebend ist, um das Kassieren von Millionen zu rechtfertigen. Wenn man sich den Twitter von Stan anschaut, könnte man dem fast zustimmen ;) Aber ich persönlich stehe dem Ganzen trotzdem zwiespältig gegenüber. Aber sollte man deshalb die Sportler zur Verantwortung ziehen? Wohl eher die zahlreichen Unrechtsregimes auf dieser Welt.


Sport und Politik kann man nicht trennen, ich würde aber unterscheiden zwischen Saudi Arabien, China und Ecuador/Bolivien
Eine moralische Verantwortung sollte jeder bei sich sehen, auch wenn das nicht leicht ist diese hohen Summen abzulehnen
 

QueridoRafa

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Sport und Politik kann man nicht trennen, ich würde aber unterscheiden zwischen Saudi Arabien, China und Ecuador/Bolivien
Eine moralische Verantwortung sollte jeder bei sich sehen, auch wenn das nicht leicht ist diese hohen Summen abzulehnen
Ob es da etwas zwischen China und Saudi Arabien zu unterscheiden gibt, wage ich zu bezweifeln. Beide Länder treten die Menschenrechte mit Füssen, wobei es in Saudi Arabien etwas archaischer zugeht, während sich China der Digitalisierung seiner Bürger bedient und Menschen, die nicht in das Raster passen, in Umerziehungslager steckt. Südamerika ist nicht vergleichbar mit diesen beiden Ländern. Aber in Anbetracht der sozialen Lage der Mehrheit der Bevölkerung ist es geradezu ein Hohn, wenn ein Spieler bei ein paar Showauftritten Millionen kassiert. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man Sport und Politik trennen sollte, auch wenn das in vielen Fällen schwer fällt. Ein No-Go ist es, sich als moralische Instanz aufzuspielen und einem Sportler auf Biegen und Brechen ein politisches Statement abzuringen, wie das bei Wawrinka der Fall war. Wie du richtig sagst, eine moralische Verantwortung sollte jeder bei sich sehen und die Grenzen die sich der Einzelne setzt, gilt es zu akzeptieren.
 

Jones

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@Jones
Ich verstehe jetzt etwas besser, was du meinst. Dein Vorschlag würde also verhindern, dass Spieler wie Altmaier, Masur oder Choinski in zwei System spielen müssten, da du den Cut später ansetzt. Es wäre auch inakzeptabel, diese Spieler teilweise in den nationalen Bereich abzuschieben. Dafür müssten aber deutlich mehr Challenger-Turniere geschaffen werden, was erst mal nicht realistisch ist.

Spieler wie Prechtel pendeln nicht zwischen Challenger und Future. Richtig. Das Problem bestünde bei diesen oder noch schlechteren Spielern erst mal nicht, aber es bleibt völlig unklar, wie sie den Sprung schaffen sollten und wie der Übergang funktionieren würde.
Für die langfristige Entwicklung der Sportart wäre es meiner Meinung nach sehr kritisch, die Open Ära zu beenden und sie aus der Weltrangliste zu streichen. Viele schaffen es zwar nicht, aber ihnen deshalb die Chancen zu nehmen, kann nicht der richtige Ansatz sein. Die Entfernung der Futures wäre immer ein massiver Nachteil. Ob sie nun durch die Transition-Tour oder nationale Turniere ersetzt werden. Das Resultat würde sich nicht großartig unterscheiden, da es schließlich zwei getrennte Systeme bleiben. Es wird mit dieser Idee auch kein Präsident mehr durchkommen. Tennis ist eine sehr globale Sportart und der Ansatz über offene Futures bleibt für mich der einzig richtige.

Die Deutschen oder Bayrischen Meisterschaften ziehen Zuschauer an, aber es ist mehr als fraglich, dass das bei einer dauerhaften nationalen Turnierserie ohne Weltranglistenpunkte so bleibt.
Das heißt alles nicht, dass das System perfekt ist. Die angesprochenen Probleme bezogen auf Weltranglistenpunkte, Preisgeldverteilung, Wildcards, Grand Slam-Dominanz bleiben bestehen. Gäbe es aber einen echten Willen, sinnvolle Änderungen vorzunehmen, wären die innerhalb dieses Systems schnell gemacht, aber das ist nicht gewollt.

Bei zwei Systemen rede ich nicht von Challengern und Future Turnieren, sondern davon, dass Spieler zwischen Future und nationalen Turnieren pendeln. Es gibt doch fast keinen der sich langfristig auf der Future Tour aufhält, dafür ist sie auch nicht gemacht, denn es lässt sich nicht finanzieren. Es gibt ein paar talentierte Spieler die genug Unterstützer haben, wo die Future Tour nur durchgangsstation sein soll. Aber der Rest, ohne reiche Eltern, Sponsoren oder große Unterstützung durch den Verband, ist nur teilweise bei Futuren unterwegs. Der Rest des Jahres werden nationale Turniere oder Liga gespielt.

Nehmen wir Rene Schulte als Beispiel, da er mit 30 Jahren eine Besonderheit darstellt. Ausserdem kann ich seine Turniere komplett einsehen.
Angefangen bei den deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr, wo es 2017 ein Preisgeld von 34.500 gab und er immerhin ins HF kam. Dem HF bei den badischen Meisterschaften mit 3.500 Preisgeld, dem Titel bei den ü 30 Meisterschaften mit 4.000 Preisgeld, der Finalniederlage beim Aberle Cup, ein Turnier mit 7.000 Preisgeld. Finalgegner war Masur, der in der Regel sonst Challenger spielt.
Eine direkte Niederlage beim Future in Deutschland, gefolgt vom Titel beim Möbel Puls Turnier, wo es 10.000 Preisgeld gab. Dann kam die Regionalliga Saison, danach ging es ähnlich weiter.

Weitere ITFs und nationale Preisgeld Turniere, alle in Deutschland.
Eine Übersicht der Turniere in Deutschland.

Gibt es weniger Turniere, dann beginnt das pendeln bereits weiter oben, aber am unteren Rand wird immer gependelt.

Der Zugang bleibt das nationale Ranking, genau wie jetzt. Wenn ich mir das nächstgelegene Future in Kassel ansehe, dann waren 2018 alle 64 quali Plätze belegt. 17 der 64 Teilnehmer in der Quali hatten ein Ranking, die anderen 47 haben sich über das jeweilige nationale Ranking qualifiziert. Genauso würde es auch bei einem höheren Preisgeld Einstieg sein. Der Zugang folgt über das nationale Ranking, genau wie jetzt. Das System bleibt doch offen, auch ohne 15k Turniere wo ausser den Finalisten keiner die Anreise zahlen kann.

Die Transition Tour war eine zusätzliche weltweite Tour, die kein Mensch brauchte und nichts gebracht hat. Ich fordere grundsätzlich lediglich einen Anstieg von Preisgeldern im bisherigen System. Ich will nichts zusätzliches schaffen, es eigentlich alles da. Genau wie vor einigen Jahren wo das Preisgeld von Minimum 10k auf 15k angepasst wurde. Nur eben deutlicher drastischer als lediglich ein Inflationsausgleich. Der Weg den Spieler gehen müssen, bis sie sich selbst finanzieren können ist einfach viel zu lang und das kann sich nur mit angehobenen Preisgeldern ändern. Wie hoch man gehen kann ist eine Frage der Finanzierung, welche Unterstützung gibt es von der ITF? Können die GS eine Preisgelderhöhung finanzieren?
Meine Frage an Hordorff war ja, ob der DTB sich nicht an der Dominanz der GSs und dem massiven Geldregen für die 4 Verbände stört. Die Fans der ganzen Welt bringen ihr Geld zu diesen 4 Turnieren, da sollte zumindest ein Teil des Geldes in die Welt zurückfließen. Den Übergang ins Profitennis zu finanzieren, finde ich mit am wichtigsten und würde besonders kleineren Nationen helfen.
Was finanziell möglich ist, kann man schlecht diskutieren. Warum es nicht mehr stimmen gibt, die eine andere Verteilung der GS Gewinne fordert, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
 
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