@xEr ,
@Drago und
@MMA_Boxer
ohne den Boxen Bereich weiter vollmüllen zu wollen..
MMA ist einfach sehr komplex und als reiner Striker, ohne seinen Kampfstil und Training anzupassen ist es schwer wirklich mitzuhalten
Als Beispiel ist mir da der Top Level und Kickbox GOAT Schilt eingefallen. Der konnte im MMA sogar einige Erfolge Feiern die weit über die LuckyPunchStory hinausgehen die bspw ein Mercer gegen Sylvia geschrieben hat. Die Chance ein Volltreffer zu landen besteht ja grundsätzlich IMMER, egal ob es nun ein MMA-Kampf ist oder ein Boxkampf und nicht immer ist der glückliche treffer landende auch der anerkannt bessere Fighter.
Zurück zu Schilt, der war ursprünglich ja als Fighter bei Pancrase gestartet und war erst im MMA-Sektor unterwegs bevor er sich zu Beginn der 00er mehr und mehr dem reinen Kickboxen und K1 zugewendet hat weil seine größte Stärke nun mal der Standup Fight ist/war.
Unumstritten ist er einer der größten(nicht nur aufgrund der Körpergröße) Kickboxer aller Zeiten und für viele der GOAT. In einem Kickboxing Matchup hätte er wohl sämtliche seiner MMA Kontrahenten besiegt, aber vor allem als es gegen TopLevel Gegner ging hat man gesehen das enorme Einzelstärken nicht dauerhaft ausreichen um Defizite in anderen Bereichen auszugleichen oder um in der Welt der MMA dauerhaft zu bestehen.
Schilt war sogar alles andere als grün hinter den Ohren was das Grappling angeht, dennoch hat es für Ihn nicht ansatzweise für ganz oben gereicht. Der Fight gegen einen meiner liebsten nicht-UFC-Fighter-Kharitonov(Boxer mit Sambo-background) ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Kharitonov beileibe kein schlechter Standup Fighter war im Stand dem starken Kickboxer Schilt doch klar unterlegen und letztlich wurde der Kampf über das Grappling entschieden und mit zunehmender Kampfesdauer sah man wie wichtig der Grapplingaspekt ist. Ein Fight(egal ob im Boxen, MMA oder sonst was) wird nicht so oft über einen einzelnen Treffer entschieden. Was letzten Endes Folgte war mit das härteste an GnP was ich zum damaligen Zeitpunkt gesehen hab. Schilt machte sich auf und dominierte im Kickboxen.
Zu der Diskussion allgemein muss ich sagen das man dem reinen Kickboxer/Boxer/Karateka/MuayThai-Fighter NICHTS von seinem Können abspricht nur weil man Ihn gegen einen MMA Fighter im Nachteil sieht der alle Bereiche des Kampfes durch sein Training in sich vereinigt.
Der sehr gute Boxer bleibt ein sehr guter Boxer, er MUSS kein sehr guter MMA Fighter sein.
Es ist auch einfach so das gerade das Regelwerk im
heutigen MMA die (vor allem starken) Grappler bevorzugt. Zu Pride Zeiten war es als reiner Striker noch "leichter" da u.a. Tritte gegen den am Boden kriechenden/liegenden/knieenden Gegner erlaubt waren, genau wie Knie zum Kopf. Das gibt es jetzt aber alles längst nicht mehr. Auch Straßenkampfelemente die zu Beginn noch nicht verboten waren(Groin strikes, fishhooking, headbutts) wurden lange entfernt. Wer erinnert sich nicht an Tank`s fishhooking oder Colemans übelartige Headbutts?! Was für eine eigentlich gestörte Zeit....
Aber selbst zu den bspw. noch "lockereren" Pride Zeiten/Regeln muss man doch sagen das die starken Grappler eine Nasenlänge voraus waren.. Selbst ein Ausnahme- und unorthodoxer Striker wie CroCop wäre nie so erfolgreich gewesen ohne seine überragenden Sprawlkünste. Man muss als MMA-Fighter gezwungenermaßen ganzheitlich trainieren wenn man wettbewerbsfähig sein und bleiben möchte. Eindimensionales Fighten wird auf Dauer nie gut gehen, dafür gibt es auch genug aktuelle Beispiele.
Anbei noch der Fight Kharitonov gegen Schilt, wer Ihn nicht kannte = sehenswert, aber vor allem zum Ende hin ÜBEL.
Abschliessend muss ich noch sagen das ich die Diskussion schön fand,
entschuldige mich noch bei
@MMA_Boxer für das Absprechen seines Fachwissens, haben einfach Zeitweise völlig aneinander vorbei geredet/geschrieben.
Grundsätzlich beleben Unterhaltungen das Forum.
Danke euch dreien