Dinge, die keinen eigenen Thread verdienen!


El Demoledor

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Ich finde die Höhe der Preisgelder genauso unmoralisch hoch wie die Gehälter der Top-Stars in vielen anderen Sportarten, z. B. Fußball, Basketball, Boxen etc.
Es sind doch eh die Top-Stars, die bereits millionenschwere Sponsorenverträge haben, teils horrende Antrittsgelder kassieren und teilweise noch andere Einkommen haben wie z. B. den Vertrieb von Merchandisingprodukten, Schreiben von Büchern, Erstellen einer Modekollektion...

Imo sollte die Verteilung eher von oben nach unten laufen.

Die Aussage von Kermode die Du zitiert hast ist imo frech und impliziert seine Hoffnung, dass doch bitte auch über die nächsten Jahre keine Quereinsteiger den Sprung schaffen, sondern nur die früh geförderten und von Haus aus begünstigten Nachwuchsspieler nach oben kommen, wo die Werbemaschinerie und Karriereplanung sowieso bereits auf Hochtouren läuft.
Aber bitte erst nach Federer, Nadal und Djokovic, damit auch ja in jeder Epoche mögliche GOAT-Kandidaten produziert werden und immer nur eine Handvoll Spieler die großen Titel und Gelder abstaubt. Wenige Stars sind für Sportarten besser aufgrund der Fokussierung und des Wiedererkennungswerts, deshalb teilen sich auch Messi und CR-7 die Auszeichnungen im Fussball.

Übertragen auf den Fussball: Auch dort kommen nur Vereine nach oben, wenn Unmengen an Geld dahintersteckt. Traditionsvereine brechen weg (zugegeben teils auch aus eigener Schuld), Clubs wie Red Bull Markranstädt (auch als RasenBall Leipzig bekannt) kommen rauf und spielen in 3 Jahren sicher Champions League.

Es ist wie im wahren Leben: Die die oben sind haben Geld. Geld ist Macht. Die Macht gibt die Richtung vor.
Nein, ich bin kein Sozialromantiker, aber so sehe ich die Sache.
 

Spielberg1

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Rafa Nadal wird auf das World-Tour-Final in London verzichten, das hat Onkel Toni heute bekanntgegeben. Ob er in Paris antreten wird, muss man nach dem Turnier in Basel entscheiden. Die Geschichte mit dem Blinddarm dürfte allerdings akuter sein, als bislang angenommen.

http://www.sport1.de/de/tennis/tennis_atp/newspage_969006.html

Umso unverständlicher weshalb er dann noch in Basel spielt :gitche:. Gut, da wird die Höhe der Antrittsgage wohl eine entscheidende Rolle spielen....

Ich rechne daher damit, dass Nadal in Basel noch die Antrittsgage mitnimmt und dann gleich ausscheidet. Diese Saison werden wir dann nichts mehr von ihm sehen, sehr schade.
 

Jones

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Nadal hat vor dem Turnier in Basel ein recht interessantes Interview gegeben. Hier die wie ich finde interessanteste Passage.

Verfolgen Sie die Diskussionen, wer der grösste Tennisspieler sei? Sie, Federer oder jemand aus der Vergangenheit? Was ist Ihre Ansicht?

Es ist schwierig, darüber zu spekulieren, so lange unsere Karrieren noch nicht abgeschlossen sind. Aber meiner Meinung nach spricht viel dafür, dass Rod Laver der Beste der Geschichte ist. Er gewann den Kalender-Grand-Slam, wechselte zu den Profis und gewann den Grand Slam nach einer langen Pause nochmals. Das ist grossartig. Wenn er nicht Profi geworden wäre, hätte er bestimmt mehr *Majors gewonnen als ich und wahrscheinlich auch als Roger. Auf jeden Fall muss Laver auch berücksichtigt werden in dieser *Diskussion. Roger hat am meisten Grand Slams gewonnen und viele Rekorde gebrochen, er gehört sicher dazu.

Aber er verlor 23-mal gegen Sie.

Das stimmt. Das müssen wir auch in die Waagschale werfen. Aber ich finde nicht, dass es momentan der entscheidende Faktor ist. Dafür hat er meiner Meinung nach zu viel erreicht. Vielleicht wird das entscheidend, wenn ich ihm nach Major-Siegen noch näher rücke. Aber 14 oder 17 Grand-Slam-Titel ist ein *bedeutender *Unterschied. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es keine Frage, dass er als grösserer *Spieler gelten muss als ich.

Wie wichtig ist es für ihn, den Davis-Cup zu gewinnen?

Ich weiss nicht. Es war für ihn lange nicht so wichtig, sonst hätte er öfter *gespielt. Ich weiss nicht, ob es für ihn nun eine Priorität geworden ist.

Er trainierte letzte Woche auf Sand im Hinblick auf den Davis-Cup-Final.

Okay, dann scheint es für ihn eine *Priorität geworden zu sein. Aber ich weiss nicht, wie wichtig der Davis-Cup heute noch ist. Natürlich ist es schön, ihn zu gewinnen. Aber der Wettbewerb hat sich nicht zum Positiven entwickelt. Viele gute Spieler sind nicht *regelmässig dabei. Dadurch hat der *Davis-Cup in meinen Augen an Wert verloren. Wenn am *Australian Open plötzlich nicht mehr die versammelte Weltspitze teilnehmen würde, wäre es auch nicht mehr so *bedeutend. Und das ist passiert mit dem Davis-Cup. Das sage ich, der ihn viermal *gewonnen hat.

Wer mehr als die Einschätzung zum GOAT und die Bedeutung des Davis Cup lesen will findet hier das komplette Interview.
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/t...en-uns-sind-aber-keine-Freunde/story/11831419
 

Jones

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wollte die Diskussion um die Preisgeld-Erhöhungen bzw. generell die Entlohnung der Tennisspieler mal wieder etwas anheizen. Grund dazu gibt es, denn Chris Kermode (ATP Präsident) hat sich jüngst zu seinem 10-Punkte-Plan geäußert, den er für die kommenden Jahre vorsieht. Interessant dabei die Aussage, er hoffe, dass sich niemals ein Spieler über die Challenger-Tour finanzieren werde können...das mutet ob der jüngsten Diskussionen doch etwas sonderbar an, wenn ihr micht fragt. Klar vertritt er die Interessen der ATP-Profis und somit doch großteils der Top 100, aber es kann wohl nicht sein dass man weiterhin diese Spieler stärkt, um die Leute zwischen 100-500 zu vernachlässigen. Wie jeder weiß, Tennis ist in diesen Regionen ein reines Minus-Geschäft, und ohne Sponsoren oder Verband kann man sich sowas keinesfalls leisten.

http://tennisnet.com/de/herren/atp/...de_Niemand-soll-auf-der-ChallengerTour-seinen

Was das finanzielle im Tennis angeht sehe ich es sehr ähnlich wie du. Leider sind große Sprünge in den hinteren Regionen nicht zu erwarten. So ist nun mal das Schicksal der Einzelsportarten. Wenige Gesichter sind es die sich verkaufen lassen. Eine große Subventionierung von Seiten der ATP wird es sicherlich nicht geben. Was die ATP sicherlich machen kann sind vernünftige Rahmenbedingungen für kleinere Turniere.
Mit Rahmenbedingung meine ich die Punkteverteilung bzw die Anzahl der Pflichtturniere. Wie vor einiger Zeit bereits angesprochen hat man alles gemacht um die Gesichter des Sports noch besser zu vermarkten. Dies ging über die Angleichung der Beläge, bis zu der Erhöhung der Pflichtturniere bei gleichzeitigem Verlust der Wertigkeit der kleinen Turniere. Die Regelungen haben dazu geführt, dass die aktuelle Generation sämtliche Rekorde brechen konnte, 6 von 10 mal war ein Tennisspieler Laureus Weltsportler und die besten verdienen nochmal deutlich mehr und die großen Turniere konnten ihr Preisgeld deutlich erhöhen, die GS Turniere haben in den letzten 10 Jahre ihr Preisgeld mehr als verdoppelt. Gleichzeitig konnten die kleinen 250er Turniere nur um 20% - 30% im Schnitt das Preisgeld erhöhen und die Anzahl der Turniere ist von 68 auf 64 gesunken. Sprich die geforderten Erhöhungen können manche nicht mal mitgehen und einige von denen die mitgehen konnten, konnten dies nur durch Sponsoren, welche zum Teil mehr Liebhaberei als gelungenes Sponsoring betreiben.
Diese Entwicklung halte ich nicht für gesund und diese Entwicklung hängt mit der Angleichung der Beläge und noch mehr mit der Punktevergabe/Pflichtturniere zusammen.

Nehmen wir als Beispiel die Branchenführer Djokovic und Federer.
Djokovic konnte lediglich 830 seiner aktuell 11.510 Punkte abseits der GS/1000/WTF holen. 150 Punkte von den 830 sind aus dem Davis Cup des letzten Jahres und fallen demnächst raus, dann stehen noch Punkte aus Peking und Dubai, wo bekanntlich hohe Antrittsprämien gezahlt werden.
Bei Federer sieht es etwas freundlicher aus. 1110 Punkte stammen von Turnieren jenseits der Pflichtturniere. Die Finalteilnahme von Brisbane und der Sieg in Halle gehen nicht mal in die Wertung ein, da er mit Davis Cup, Basel und Dubai 3 bessere nicht Pflichtturniere in der Wertung.
Sprich kleine Turniere werden entweder zur Vorbereitung gespielt oder sie müssen extreme Antrittsgelder zahlen, wenn sie einen Star wollen. Sportlich gibt es kein Interesse für Stars an diesen Turnieren. Sie können sie nicht mal die Weltrangliste einbringen. Das würde sich mit der Abschaffung der Pflichtturniere ändern. Im Falle von Federer würde die Absage in Madrid und das Erstrunden aus danach von Rom rausfallen und Halle und Brisbane reinrücken.

Wenn wir nicht nur auf die Nummer 1 und 2 schauen, sondern auf die 2.Garde dann sehen wir überall das gleiche Bild. Gute Resultate bei kleinen Turnieren können aufgrund der Pflichtturniere nicht eingebracht werden. Bei ihnen ist es dann kein Sieg wie von Federer in Halle der nicht eingebracht werden kann, sondern Halfinal- oder Finalteilnahmen oder meinetwegen auch nur ein Viertelfinale. Warum sollte man nicht damit eine verletzungsbedingte Absage oder eine Niederlage bei einem 1000er ersetzen dürfen?
Das würde grundsätzlich ein Interesse von top 10 Spielern an kleinen Turnieren erhöhen. Vielleicht würde dadurch häufiger der eine oder andere Name in der Nennliste eines 1000er fehlen. Aber doch nur wenn die Spieler wirklich angeschlagen oder nicht in Form sind. Was bringt es der ATP wenn Formschwache Spieler bei einem 1000er versuchen die 0 im Ranking zu verhindern?

Das ist der Punkt wo ich ansetzen würde. So können kleinere Turniere eher Namen verpflichten. Die Namen ziehen Fans ins Stadion. Wo viele Fans sind lassen sich auch Sponsoren und TV Anstalten finden.
Die Spieler jenseits der top 100 oder im hinteren Bereich profitieren am Ende auch davon, wenn die kleineren Turniere gesünder dastehen und mehr Preisgeld ausschütten.
 

seemonster

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Aus dem Artikel:
Vor Turnierbeginn in Shanghai erklärte Nadal, dass er an einer Blinddarmentzündung leide, aber dennoch an den Start gehen werde, da er Antibiotika einnehme und das Risiko einer Verschlechterung sei sehr gering sei. „Ich werde mich nicht operieren lassen. Das ist eine sehr gute Nachricht“, sagte Nadal. Der Start von Nadal führte vermehrt zu Kopfschütteln, da eine Blinddarmentzündung in der Regel eine schnelle Operation nach sich ziehen sollte.
Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man bei einer Blinddarmentzündung in jedem Fall sofort operiert werden muss. Aber Antibiotika + Bettruhe sollte eigentlich schon sein, wenn man eine OP denn wirklich verhindern möchte.

Dass man sich bei einer Profisportkarriere trotzdem in der Pflicht sieht die Zähne zusammenzubeissen, das kann ich verstehen. Gesund ist das aber nicht.

Ich wünsche dem Herrn Nadal eine gute und rasche Genesung!
 

Aronofsky

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Wozniacki läuft den New York Marathon in unter 3.30h eine Woche nach ihren letzten Turnier. :eek:

Das finde ich schon sehr beeindruckend, eigentlich unglaublich. Bei den Tennisprofis würde ich wohl nur Ferrer eine Chance geben das er das Ziel erreicht aber nicht in dieser Zeit.
 

gentleman

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nette Story über Thiem's Antritt zum Grundwehrdienst beim österreichischen Bundesheer - Erholung und Regeneration nach dem ersten vollen ATP-Profijahr sieht anders aus.

Der 21-Jährige musste nur fünf Tage nach seiner Niederlage gegen Wawrinka am Montagvormittag zum Grundwehrdienst beim Österreichischen Bundesheer in der Burstyn-Kaserne einrücken. Den dort erforderlichen Kurzhaarschnitt hatte er sich schon Mitte Oktober unmittelbar vor den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle zugelegt.

„Ich werde Dominic um 8 Uhr abholen und mit ihm in die Kaserne nach Zwölfaxing fahren“, hatte Thiems Konditionstrainer Sepp Resnik, selbst einst Berufsoffizier, laut Online-Ausgabe der Tageszeitung „Österreich“ („oe24.at“) angekündigt. In der kleinen niederösterreichischen Gemeinde im Bezirk Wien-Umgebung wird Österreichs klare Nummer eins drei Wochen lang die Grundausbildung genießen. Am 21. November wird der Lichtenwörther dann gemäß eines Berichts der Tageszeitung „Heute“ ins „Heeresleistungssportzentrum 03“ in der Südstadt, an seiner altgewohnten Trainingsstätte in Maria Enzersdorf, überstellt und gilt ab dem Zeitpunkt offiziell als Heeressportler.

Keine Schonung: Volles Programm für Thiem
„Ich freue mich, Österreichs größte Hoffnung im Tennissport beim Bundesheer begrüßen zu dürfen. Dominic Thiem wird als Heeresleistungssportler seine steile Karriere fortsetzen“, das hatte Österreichs Verteidigungs- und Sportminister Gerald Klug im Vorfeld per Aussendung erklärt. Zunächst musste Thiem gemäß seines Einberufungsbefehls am Montag bis spätestens 11:00 Uhr im Panzerbataillon 33 den Dienst antreten. „Habt Acht“ heißt’s für ihn dann. In der Stabskompanie steht für ihn erst einmal die harte Grundausbildung auf dem Programm. Und auch wenn Thiem bloß eine verkürzte erfährt: Einen Starbonus gibt’s für ihn hierbei offenbar ganz bestimmt nicht.

Das versicherte auch Resnik unmissverständlich: „In dieser Zeit wird es keine Ausnahme für Rekrut Thiem geben.“ Der Youngster dürfe sich auf das gleiche Programm wie jeder andere gefasst machen – vom Exerzieren über den Gefechtsdienst bis zum Schuhe putzen und vieles mehr. Und sofern er nicht im Turniereinsatz steht, wird sich sein Trainingsablauf danach auch keineswegs von jenem anderer Heeresleistungssportler unterscheiden: Um 7:30 Uhr findet die Standeskontrolle statt, im Anschluss wird trainiert. Dass Thiem nicht etwa mit einem großen Trainingsrückstand ins Jahr 2015 gibt, das will Resnik gewährleisten: „In der Kaserne gibt es eine Kraftkammer und eine Laufbahn“, weiß der 61-Jährige. „Nach Dienstschluss werden wir in Ruhe zwei, drei Stunden trainieren – wenn es sein muss auch nach Mitternacht.“
tennisnet.com
 

MisterTwister

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Dass es für Thiem überhaupt keine Sonderbehandlung geben wird, kann ich mir nicht vorstellen. Mein Bruder war selbst Heeressportler und erzählte, dass die Top-Leute (damals vor allem Matthias Brändle, Radsport) es sich schon ein bisschen richten konnten, wenn sie nur wollten. Da will das Heer keine Risiken eingehen: Wenn ein Leistungssportler-Rekrut von irgendwelchen Schmerzen berichtet oder nicht allzu dreiste Sonderwünsche anmeldet, dann findet das normalerweise auch Berücksichtigung.

Sagen wir es so: Thiem wird genug Zeit zum Trainieren haben, davon gehe ich aus. Er ist das Aushängeschild des Heeres, und als solches genießt er natürlich doch eine Sonderbehandlung.
 

Aronofsky

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Es sollte auch klar sein der er eine Sonderbehandlung bekommt, nur wie das halt nach aussen nicht an die große Glocke gehängt.
 

Jones

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In den letzten Tagen wurde ja einiges über das deutsche Tennis oder zumindest über die handelnden Personen im DTB geschrieben. Ich bin ausdrücklich für Michael Stich und den Einbau weiterer ehemaliger Spitzenkräfte wie Anke Huber, auch das Konzept von Stich gefällt mir, aber mit dem hin und her hat was durch die Presse ging, hat er sich auch nicht mit Ruhm bekleckert. Naja nun kandidiert er vorerst nicht.

Schauen wir auf das sportliche im Herren Bereich.
Beginnen wir mit dem bekanntesten Rücktritt eines deutschen in diesem Jahr. Mit Björn Phau hat einer der konstantesten deutschen nach 16 Profi Jahren seine Karriere beendet. http://http://tennisnet.com/de/herren/atp/3888067/Bjorn-Phau-exklusiv_Fur-die-ATPTour-waere-das-zu-viel-gewesen Hier ein Interview nach dem Ende.

Auf Rang 148 im Race befindet sich Flo Mayer (31). Nach 4 Jahren ohne große Verletzung, die sehr konstant um Rang 30 verliefen musste Mayer fast die gesamte Saison aussetzen. Nach sehr gutem Start ins Jahr mit dem Halbfinale in Doha, wo er Murray besiegte und dem Achtelfinale in Melbourne, wo er Yozhny und Janowicz besiegen konnte. Folgte der Davis Cup mit dem Sieg gegen Lopez, dem Gesamtsieg gegen Spanien, aber eben auch dem Eklat und eben Mayers Verletzung. Danach folgten Niederlagen, eine Aufgabe bei Indian Wells und die verletzungsbedingte Absage vor dem Spiel gegen Djokovic in Miami. Seit März nun kein Spiel. Eigentlich wollte er dieses Jahr noch zurückkehren, aber die Probleme am Schambein waren wohl zu groß. Hoffentlich sehen wir nochmal ein fitten Flo Mayer auf dem Platz.

Nr 139. Alex Zverev hat mit seiner Platzierung genauso wenig gerechnet wie Mayer, aber bei ihm ist es natürlich eine positive Überraschung der 17 jährige ist der Lichtblick im deutschen Herrentennis. Seit dem junioren GS in Melbourne ist er bei den großen unterwegs. Anfangs mit großen Problem konnte er plötzlich mit einer Wildcard das gut besetzte Challenger in Braunschweig gewinnen und in Hamburg beim 500er konnte er direkt nachlegen. Erstmals ging sein Name durch die deutsche Presse, was dem deutschen Tennis nur gut tun kann. in der weiteren Saison konnte er diese Ergebnisse nur selten bestätigen, aber das ist in dem alter auch normal.
Zverev hat die Schläge um großes zu erreichen und er scheint auch charkterlich gefestigt zu sein.

135. Michi Berrer mittlerweile auch schon 34 Jahre alt hat eine sehr durchwachsenes Jahr hinter sich. Nach starkem Beginn und 252 Punkten aus den ersten 6 Turnieren folgten viele frühen Niederlagen und nur rund 140 weitere Punkte. Diese woche hat er es endlich wieder in HF beim Challenger in Brescia geschafft.

117. Für Andreas Beck (28) ist es als Erfolg zu werten endlich wieder in der Nähe der top 100 zu sein. Die ehemalige Nummer 33 der Welt musste 2012 fast komplett aussetzen und brauchte 1,5 Jahre um wieder in gewohnte Gefilde zu kommen.

97: Tobias Kamke ist wie Beck 28 und galt wie Beck mal als Hoffnungsträger. Wenn die kommende Woche, wo die letzte Challenger stattfinden nicht komplett gegen ihn laufen, dann wird er das Jahr zum 5.Mal in Folge unter den ersten 100 beenden. Ein Neuanfang im Davis Cup oder groß Geld für die Zukunft zurücklegen wird für Beck und Kamke nicht mehr drin sein.

92. Es hat ihn wieder erwischt. Immer wieder werfen schwerwiegende Verletzungen Tommy Haas zurück, aber so regelmäßig wie er mit den Verletzung von der Tour verschwand kam der 36 jährige auch wieder. Schafft er es auch diesmal? Mit 36 oder dann evtl 37 Jahren? Ich wünsche es mir definitiv. Haas ist mit seiner Einstellung zum Sport ein Vorbild für junge Tennisspieler und mit seinen Erfolgen und Bekanntheit ist er noch immer sehr sehr wichtig für Veranstalter in Deutschland. Last but not least bin ich in den vergangenen 19 Jahren ein kleiner Haas Fan geworden. Also Tommy machs noch einmal und verabschiede dich so wie du es dir vorstellst von deinen Fans.

83 Endlich mal wieder einer der zufrieden auf die Saison zurückblickt. Dustin Brown (29) spielte seine bisher erfolgreichste Saison. Er ist ein wahrer Dauerbrenner, fast jede Woche ist er im Einsatz. Durch sein spektakuläres Spiel ist er beim Publikum sehr beliebt und die Veranstalter geben ihm gerne auch mal eine Wildcard. In Erinnerung bleibt sicherlich sein Gala Auftritt gegen Nadal in Halle. An solchen Tagen denkt man der Typ muss doch viel weiter oben stehen. an anderen Tagen fragt man sich was ein Typ der den Ball nicht dreimal in Folge ins Feld bringt auf der Tour zu suchen hat. Zum Stichwort Tour, eine Frage der kommende Saison ist ob Brown den letzten Schritt schafft um dauerhaft auf der Tour zu spielen oder ob er weiterhin meist Challenger spielen muss.

81. Ähnlich wie Brown erging es Peter Gojowczyk (25), auch er hat seine beste Saison gespielt und kann als eine Art Spätstarter bezeichnet werden. Auch er hat dieses Jahr für wirkliche Highlights gesorgt, Gojo wie er genannt wird, durfte Deutschland im Davis Cup gegen Frankreich vertreten und er konnte Tsonga auswärts in einem 5 Satz Thriller besiegen. Auf schnellen Belägen fühlt er sich wohl, so konnte er auch Raonic in Halle besiegen und auch bei den US Open verlangte er Raonic alles ab. In 4 Sätzen verlor er, wobei 2 verlorene Sätze erst im Tiebreak endeten. 2 Siege auf Challenger Ebene konnte er feiern, selbstverständlich auf relativ schnellem Boden, in den beiden Fällen sogar in der Halle.
Auf den langsamen Belägen hingegen hagelt es frühe Niederlagen meist in der ersten Runde. Sein Spiel ist so geradlinig, so riskant und ohne Spin, dass er weiterhin auf schnellen Belägen für Überraschungen sorgen kann, aber top 30 Spieler wird er wohl nicht dafür fehlt die Konstanz und wohl auch etwas Talent.

54. Im Race ist Jan-Lennard Struff, auch er hat seine beste Saison gespielt und er ist mit 24 der jüngste Deutsche unter den ersten 100. Natürlich ist 24 auch nicht mehr jung in diesem Sport, aber so steil wie es für Struff nach oben ging und so konstant wie er auf allen Belägen auftritt, traue ich ihm durchaus eine Karriere auf dem Niveau von einem Flo Mayer zu. Ganz nach oben wird es nicht gehen, aber er ist nach Zverev die größte Hoffnung für die kommenden 5-6 Jahren. Mal schauen ob er sich 2015 auf der Tour stabilisieren kann oder sogar den nächsten Schritt machen kann.

Ein weiterer der die beste Saison seiner Karriere gespielt hat ist Ben Becker. Rang 30 mit 33 Jahren ist durchaus bemerkenswert. Natürlich profitiert er auch von der nachlassenden Breite in der Spitze :D. die starken Jahrgänge Anfang der 80er verlassen mehr und mehr die Tour. Becker ist zwar auch Anfang der 80er geboren, aber spielte lange am College und hat nicht so viele Jahre auf dem Buckel wie die ganzen erfolgreichen Größen seines Alters. Von daher hat er noch ein bis 3 gute Jahre auf der Tour vor sich, wenn keine schweren Verletzungen dies verhindern.

Kohli ist mal wieder in Abwesenheit von Haas der beste Deutsche. Zum 8.Mal in Folge beendet Kohli nun eine Saison unter den ersten 40. Diesmal hat es zu Rang 24 gereicht. Trotz seiner konstanten Leistungen, wobei er größten Erfolge sogar auf deutschem Boden erspielte, 4 seiner 5 Siege auf ATP Tour konnte er nie die Fans endgültig begeistern. Mehr als einmal gab es Ärger um den mittlerweile 31 jährigen Bayer. Zuletzt beim 1.Runden Sieg im Davis Cup gegen Spanien in diesem Jahr. Kaum einer kann nachvollziehen warum er am Sonntag zu verletzt war um Davis Cup zu spielen und wenige Tage später in Rotterdam spielte. Nun ist er für Arriens aussortiert und kann sich voll und ganz auf den Herbst seiner Einzelkarriere konzentrieren.
Ich würde mir mehr Leidenschaft von Kohlschreiber wünschen. Gerade in den Spielen wo er was besonderes hätte erreichen können hat er meist nicht sein bestes Tennis gespielt. Es ist unnormal wenn jemand mit 11 ATP Finals nie bei einem 500er im Finale stand und bei einem 1000er nie im Halbfinale stand. Die positiven Überraschung an die sich die Zuschauer länger erinnern, die fehlen bei Kohlschreiber. Vielleicht gelingt ihm am Ende seiner Karriere nochmal ein größerer Erfolg.

Was die deutschen Turniere angeht gibt es nach Jahren, wo es nur schlechte Nachrichten gab mal eine positive Nachricht. Halle wird zum 500er. So gut wie das Turnier organisiert ist und so beliebt wie das Turnier bei den Spielern ist, haben Gerry Weber und co diese Aufwertung redlich verdient. Wie könnte es anders sein im deutschen Tennis gibt es neben dieser positiven Nachricht auch eine schlechte. In Düsseldorf läuten die Alarmglocken, wenn keine Wendung passiert war 2014 das letzte mal Spitzentennis am Rochusclub zu sehen.
Irgendwie typisch war auch, das erst der Rochusclub bzw der Turnierdirektor in einer offiziellen Pressemitteilung das Ende verkündete und Rainer Schüttler (Mitveranstalter) einen Tag später diese Meldung dementierte. Am Rande der WM in London soll die ATP sich äußern. Mal schauen was passiert.
 

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Nett geschrieben. :thumb: Falls du das nicht geplant hast, schau ich mal, ob ich Zeit für eine Damen-Version finde.


Habe gedacht, dass das Düsseldorfer Turnier schon fix aus dem Kalender gestrichen wird und neu in Genf ausgetragen wird. Ist das demnach (noch) nicht der Fall?
 

Jones

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Nett geschrieben. :thumb: Falls du das nicht geplant hast, schau ich mal, ob ich Zeit für eine Damen-Version finde.


Habe gedacht, dass das Düsseldorfer Turnier schon fix aus dem Kalender gestrichen wird und neu in Genf ausgetragen wird. Ist das demnach (noch) nicht der Fall?

Bitte schreib was zu den Damen, ich werde es definitiv lesen. Wahrscheinlich schreibe ich noch eine Zusammenfassung fürs internationale Herren Tennis.
 

Jones

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@Nextgeneration
Ich würde sagen, dass Turnier in Düsseldorf findet zu 99,9% nicht statt, aber so lange die ATP es nicht bestätigt, gibt es einen Rest Hoffnung.
http://www.welt.de/print/welt_kompa...e133918071/ATP-Turnier-steht-vor-dem-Aus.html

Grundsätzlich sehe ich den Verlust von Düsseldorf nicht so dramatisch. 4 Turniere sind für den deutschen Markt durchaus noch ok. Nur Frankreich 6 und die USA 11 haben mehr Turniere im Kalender. Das Problem ist das es in D keine großen Turniere mehr gibt und die Turniere die wir haben in der Öffentlichkeit nicht entsprechend repräsentiert werden.

Die öffentlich rechtlichen Sender haben vom Tennis Boom in guten Zeiten durchaus profitiert, aber von Aufbauhilfe in schlechten Zeiten sieht man leider sehr wenig. Tennis ist noch immer ein Sport mit 1,5 Mio Mitgliedern, der imo entsprechend repräsentiert werden sollte. Unglaublich wie viele Randsportarten z.B. Rodeln und Bob fahren eine Plattform am Wochendende im ersten oder zweiten bekommen. 8.000 Mitglieder hat der deutsche Bob und Schlittenverband. Wenn man das ganze mal aufteilt, auf die Leute die halbwegs leistungsorientiert Skeleton, Rodeln oder Bob fahren nachgehen bleibt nicht viel über und jeden Winter wird ein deutscher Erfolg im Rodeln als super Erfolg verkauft. Es liegt aber einfach daran, dass ausserhalb Deutschland noch weniger Menschen dem rodeln nachgehen und die olympischen Rodelbahnen häufig nach Olympia wieder abgerissen werden, weil sie keiner braucht. Solch bedeutungsloser Sport wird bei uns gezeigt, aber für Tennis findet sich kein Sendeplatz, weil die Quoten nicht passen.
Ähnliches bei Förderung des DOSB, deutsche Sporthilfe usw der Tennissport geht leer aus während Randsportarten schön gefördert werden so lange es alle 4 Jahre ein paar Medaillen gibt.

Nun bin ich etwas abgeschweift, die anderen 4 Turniere stehen solide da und sind bis auf Hamburg für die kommenden Jahre sicher. München wurde heute erst bis 2018 bestätigt http://tennisnet.com/de/herren/atp/4598905/ATPTour_Munchen-bleibt-Turnierstandort-bis-2018 Mit BMW hat München seit Jahren ein verlässlichen Haptsponsor.
Ähnlich in Stuttgart wo man sich auf das Rasen Debut freut. Trotz der Verlängerung der Rasen Saison haben die Spieler wenig Zeit sich auf Wimbledon vorzubereiten und Stuttgart darf direkt nach RG auf ein deutlich besseres Teilnehmerfeld hoffen, als direkt nach Wimbledon mit einem Sandplatzturnier. In der Hoffnung auf den einen oder anderen top 10 Spieler wurde auch das Preisgeld von 485.000 auf 618.000 erhöht.
In Hamburg hat man nach wie vor den ungebliebten Platz nach Wimbledon im Kalender. Vor den French Open würde ein deutlich besseres Feld zusammen kommen. Dennoch ist es Michael Stich gelungen, das Turnier zu retten, wenn auch noch nicht alle Probleme am Rothenbaum gelöst sind.
Das Aushängeschild auf der deutschen Turnierlandkarte ist sicherlich Halle, wo es dem Hauptsponsor schon als 250er Turnier gelungen ist ein Feld zusammen zu stellen auf das manche 500er eifersüchtig sein konnten. Der Zuschauerzuspruch von über 100.000 in jedem Jahr war auch schon über dem Schnitt eines 500er (85.000) und die Organisation sowieso. Nun ist Halle endlich ein 500er und man versucht weiter zu wachsen. Die Anlage wird erweitert, Platz 1 wird z.B. um 1000 Plätze ausgebaut, TV und Hawk-Eye tauglich gemacht.
 
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