Swiss Tennis hat hier letztens vollkommen richtig gehandelt, als Rebeka Masarova (immerhin Grand Slam-Siegerin bei den Juniorinnen) sich zu Beginn dieses Jahres dafür entschieden hat, für Spanien zu starten. Dieser Wechsel war ebenfalls ziemlich kurios, da Masarova nur kurz zuvor bekräftigte, zukünftig für die Schweiz im Fed Cup antreten zu wollen und unterschrieb auch schon das entsprechende Gesuch zur Spielberechtigung. Der Präsident von Swiss Tennis und zugleich Vize-Präsident der ITF, René Stammbach äusserte sich danach wie folgt:
„Ich habe eine Überprüfung der „Causa Masárová“ aus juristischer Sicht in Auftrag gegeben und Swiss Tennis wird beim Internationalen Tennisverband (ITF) beantragen, die Problematik des Nationenwechsels nachdem ein anderer Ausbildungsverband die Nachwuchsförderung geleistet hat, auf internationaler Ebene einer für alle Parteien fairen Lösung zuzuführen.“
Ich kann mir vorstellen, dass Stammbach bzw. Swiss Tennis durchaus einen Stein ins Rollen gebracht hat, da man die in sie investierten Gelder teilweise zurückfordern und einen Präzedenzfall schaffen wollte, welcher vorsieht, dass ein Verband entschädigt wird, sofern mindestens mehrere zehntausend Euro in die Förderung flossen. Mit Masarova selbst fand man danach eine persönliche Lösung, in dem sie ein renommiertes Nachwuchsprojekt von Swiss Tennis finanziell unterstützt. Mit welchem Betrag, ist allerdings nicht bekannt.
Den Fall von Masarova finde ich insofern speziell, da sie selbst bis 2014 schon einmal für Spanien spielte. Demnach verbrachte sie die wohl wichtigsten Jahre ihrer Juniorinnen-Karriere unter der Förderung der Schweiz. Da der spanische Verband angeblich nicht sehr wohlhabend ist (und Sportverbände der Schweiz grundsätzlich sehr viel richtig machen, was die Sportförderung angeht), finde ich, dass da durchaus ein Gschmäckle dabei gewesen ist.