Nicht verwunderlich dass das Bundeskartellamt 50+1 bemängelt. Bayer, VW und RB finden das nicht so gut und wollen Rechtssicherheit.
Die beiden am stärksten betroffenen Klubs, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg, kritisieren die Handlungsempfehlungen des Bundeskartellamts an die DFL zum Thema 50+1 als "bemerkenswerten Kurswechsel" oder als "Kehrtwende". Aus dem Fanlager kommt hingegen Zustimmung.
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Interessant, dass dieses Thema hier noch nicht besprochen wurde. Eigentlich dürfte die Haltung des Kartellamts nicht verwunderlich sein, hatte es doch in der Vergangenheit schon durchblicken lassen, dass vor allem die Ausnahmen von 50+1 das Problem sind und nicht das Konstrukt an sich.
Es belustigt mich, die Reaktionen von Watzke und den Oberen der Plastikclubs zu lesen. Natürlich werden sie sich mit allen Mitteln wehren und natürlich werden sie weiter Schlupflöcher suchen, wie Leipzig, wobei die zumindest schwieriger zu finden sein werden. Das Kartellamt hat nämlich nicht nur Bayer und VW aufs Korn genommen sondern direkt auch Red Bull und Kindt.
Natürlich wird es an der Ungerechtigkeit im deutschen Fussball wenig ändern. Vereine wie Bayern halten 50+1 problemlos ein und sind dank der Einführung der CL uneinholbar enteilt. Gleichzeitig wird mit der Saudi-Club-WM und der "CL-Reform" dafür gesorgt, dass die Ungerechtigkeiten weiter zementiert werden. Dank den Saudis hätte der BVB die CL verpassen können und das wäre durch die Club WM fast komplett aufgefangen worden.
Dennoch ist es für viele Fussballfans ein großer Gewinn zu sehen, dass 50+1 gestärkt wird und die Ausnahmen bemängelt werden. Denn eins ist klar, sollte 50+1 fallen, werden wohl auch viele Traditionsvereine im Investorengeschacher ihr Gesicht und Fanbasis verlieren, oder ganz verschwinden. Beispiele gibt es im Inland (trotz 50+1) und Ausland zuhauf.