Redemption schrieb ziemlich genau, dass man Menschen die sich für etwas entschieden, was sie (wie er sagt, wie er das definiert weiß ich nicht) "am Besten können", nicht kritisieren darf. Das halte ich für groben Unsinn.
Jede Entscheidung, die man trifft, zieht Konsequenzen nach sich. Ebenso wie deine Entscheidung, NBA Fan zu sein, die Konsequenz hat das du eventuell mit einem Aspekt dieses Daseins ein Problem hast bedeutet, bedeutet die Entscheidung "Ich werde Profibasketballer", dass man stärker im Fokus steht als der "Durschnittsbürger". Wenn ich mich dann wie ein Volltrottel benehme muss ich eben damit leben auch in diesem Fall stärker im Fokus zu stehen. Rosinenpickerei ist doch absurd, daher ist es auch vollkommen irrelevant ob Michael Beasley (oder jeder andere) diesen Aspekt "gutheißt".
Letztlich sprechen wir hier von hochprivilegierten Menschen, die die Möglichkeit bekommen haben mit ihren Hobbys Geld zu machen weil dieses Hobby ganz zufällig vielen Menschen gefällt. Das bezahlt man dann eben mit dem (aus meiner Sicht sehr kleinen Preis) verstärkt in der Öffentlichkeit zu stehen und dementsprechend hart kritisiert zu werden. Ich finde übertriebenes Mitleid da einfach nur absurd.
Ich halte auch nix davon Menschen grundlos öffentlich bloßzustellen oder ähnliches, aber in dieser Diskussion ging es doch letztlich darum ob man Michael Beasley als Vollidioten bezeichnen kann und sich über ihn lustig machen darf wenn er alle möglichen Regeln seines Arbeitsgebers bricht, illegale Substanzen konsumiert und zu schnell Auto fährt. Da ist meine Antwort immer noch "Ja", genau dieses Recht nehme ich mir.
Und damit war's das dann auch von mir zu diesem Thema, das hatten wir hier schon oft genug. Ich werde die "Moralwächter" in diesem Punkt wahrscheinlich nie begreifen
.
PS: Dein PS gerade erst gelesen. Den Unterschied zwischen "Basketballer raucht Marihuana und rast in seinem Auto in der Gegend umher" und "Arzt übt konstruktive Kritik an XY" muss ich dir doch jetzt nicht erklären, oder?
Übrigens, um bei deiner Sprache zu bleiben: Der Zusammenhang "Superstar" und "erhöhtes öffentliches Interesse" ist bei weitem eher ein metaphysisches Gesetz als der Zusammenhang "Arzt" und "Gesundheitssystem". Das sollte doch klar sein. Ohne das "erhöhte öffentliche Interesse" gibt es nämlich keinen Superstar
. Daher finde ich deine Beispiele auch einfach unpassend. Michael Beasley verdient einzig und allein aufgrund des Medieninteresses Geld. Es gibt keinen weiteren Grund, warum man jemandem Geld dafür geben sollte, einen Ball durch einen Ring zu werfen. Keinen einzigen!
Beim Lehrer oder beim Arzt sieht das offensichtlich ganz anders aus.
Sich letztlich über den Grund seines eigenen Einkommens zu beschweren empfinde ich als Rosinenpickerei. Das wäre in deiner Analogie aus meiner Sicht in etwa vergleichbar mit dem Lehrer, der sich beklagt das er für sein Geld ja "lehren" muss.