Du vermischst hier einiges. Die Anfälligkeit für Viren/Krankheiten hat nichts mit der grundsätzlich ausgebauten Fitness zu tun. Nebenbei war es sein Finalgegner, der beim folgenden GS mal krankheitsbedingt gescheitert ist und nach wenigen Spielen mit dem Arzt sprechen musste, also das passiert auch anderen, ist aber nicht das Thema.
Thiem ist einer der explosivsten und schnellkräftigsten Spieler auf der Tour. Sein Arm kann beschleunigen wie kam ein anderer, beim Aufschlag springt er sichtbar höher als der Durchschnitt, er kann mit seiner Schnelligkeit den Platz abdecken, wie nur wenige und hoch intensives Spiel konditionell über weit mehr als 4 Stunden ohne Probleme halten.
Im USO Finale konnte er das nicht, welchen Grund das hatte ist mir nicht bekannt. Die Nervosität kann mit rein gespielt haben, die Ernährung, vielleicht auch während des Spiels zu wenig getrunken usw. Die mögliche Fehlersuche ist vielfältig.
Du scheinst Fitness, lediglich mit recovery gleich zu setzen. Aber das ist ein eher schwierig zu beurteilender Punkt im Gesamtpaket Fitness.
Mag sein, dass Medvedev in diesem Bereich besser ist. Er ist aber bei weitem nicht so explosiv wie Thiem. Allein der Körperbau ist Medvedev ein anderer, beim dem weniger Muskeln versorgt werden müssen. Sein Spiel ist weniger intensiv, bei jedem Schlag muss Thiem aufgrund des höheren Spins deutlich mehr investieren um eine ähnliche Geschwindigkeit zu kommen, Thiem springt viel häufiger in die Bälle usw. Also vergleichst du komplett Äpfel mit Birnen.
Vergleiche mit Nadal und Djokovic sollte man nicht zwingend anstreben, die sind neben dem spielerischen auch physisch ATGs. Da kann Thiem evtl. auch den kürzeren ziehen.
