Dritte Liga - die Heimat abgewrackter Traditionsvereine


unicum

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am Fuße des Wendelsteins
Zugelassene Zuschauerzahlen Stand (21. Juli, 18 Uhr):

PARTIEZUSCHAUERAUSLASTUNGGÄSTEFANS?
Freitag, 23. Juli, 19:00 Uhr
VfL Osnabrück - MSV Duisburg5.00033 %400
Samstag, 24. Juli, 14:00 Uhr
Waldhof Mannheim - 1. FC Magdeburg14.58160 %1.450
TSV Havelse - 1. FC Saarbrücken*15.00030 %781
1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig15.00030 %250
FSV Zwickau - Borussia Dortmund II10.134100 %1.200
Hallesche FC - SV Meppen7.50050 %350
1860 München - Würzburger Kickers5.25035 %243
Sonntag, 25. Juli, 13:00 Uhr
Viktoria Berlin - Viktoria Köln2.00020 %300
Sonntag, 25. Juli, 14:00 Uhr
SC Verl - Türkgücü München5.00050 %nicht begrenzt
Montag, 26. Juli, 19:00 Uhr
SC Freiburg II - Wehen Wiesbadenoffenoffenoffen
 

Vega

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Ich gehe davon aus, dass in Osnabrück keiner zuschauen wird. Denn der MSV Duisburg hat sich nach einem weiteren Coronafall wohl in Quarantäne begeben
 

Vega

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Eintracht Braunschweig

Nach nur einem Jahr ist Eintracht Braunschweig schon wieder in der 3. Liga. Der Zweitliga-Aufsteiger der Saison 2019/2020 konnte sich in der 2. Bundesliga nicht behaupten und steckte nahezu die ganze Saison im Abstiegskampf. Als Mitte der Rückrunde ein Aufwärtstrend zu erkennen war, dachten die Beobachter eigentlich, dass die Niedersachsen den Kopf noch aus der Schlinge ziehen können, doch letztlich fuhr der Verein nach einem befreienden 4:0-Sieg über den VfL Osnabrück nur noch zwei Zähler aus den letzten sechs Saisonspielen und musste schließlich gar den direkten Wiederabstieg verkraften.

Es war der zweite Abstieg binnen drei Jahren. 2018 erwischte es die Löwen schon einmal - damals noch relativ unvorbereitet. Und während der Verein den Wiederaufstieg in Angriff nehmen wollte, erlebten die Braunschweiger stattdessen die schlimmste Saison der jüngeren Vereinsgeschichte. Der neue Trainer Henrik Pedersen erwies sich als Vollflop, die Eintracht lag zur Winterpause schon nahezu uneinholbar zurück auf dem letzten Tabellenplatz. Dem Bundesliga-Teilnehmer der Saison 2013/2014 drohte die Regionalliga. Nur einer starken Aufholjagd war es zu verdanken, dass der Verein am letzten Spieltag hauchdünn aufgrund des besseren Torverhältnisses den Klassenerhalt schaffte.

So wie damals soll es nun natürlich in Jahr eins nach dem Abstieg nicht laufen. Die Braunschweiger probieren es auch nicht mit einem Trainer-Experiment, sondern jemandem, der die 3. Liga schon bestens kennt. Michael Schiele beerbte im Sommer Daniel Meyer, der den Abstieg nicht verhindern konnte. Drei Jahre war Schiele der Chef an der Seitenlinie bei den Würzburger Kickers, beide Vereine stiegen 2020 gemeinsam in die 2. Liga auf. Nach nur zwei Spielen in der 2. Liga war für Schiele jedoch Schluss und auch sein späteres Engagement beim SV Sandhausen war nur von kurzer Dauer. Nun also der Weg zurück in die Gefilde, in der Schiele bereits nachgewiesen hat, gute Arbeit leisten zu können.

Anders als die Mit-Absteiger aus Osnabrück und Würzburg hat die Eintracht keinen radikalen Umbruch zu bewältigen. Der Kader wurde allerdings massiv verkleinert - so haben immerhin auch 17 Spieler den Verein verlassen. Nicht mit in die 3. Liga wollten Sechser Yassin Ben Balla (FC Ingolstadt), Angreifer Fabio Kaufmann (Karlsruher SC) und Innenverteidiger Oumar Diakhite (SV Sandhausen), der im Winter kam und der Braunschweiger Defensive neuen Halt gab. Die Angreifer Marcel Bär (1860 München) und Njegos Kupusovic (Türkgücü München) treffen in der kommenden Saison auf ihren Ex-Klub. Zu verschmerzen sind die meisten anderen Abgänge: Nico Klaß kam in Braunschweig nicht wirklich klar und kehrte zu RW Oberhausen zurück. Manuel Schwenk wechselte zu Holstein Kiel II, Leon Bürger zu Carl Zeiss Jena, Ersatztorwart Felix Dornebusch in die Niederlande zu Fortuna Sittard. Youngster Matthias Heiland zog es in die USA. Felix Burmeister, Robin Ziegele und Dominik Wydra sind noch ohne Verein, das war kürzlich auch noch Felix Kroos, der nun aber seine Karriere beendete. Auch die Leihspieler Patrick Kammerbauer (SC Freiburg), Dong-won Ji (1. FSV Mainz 05) und Suleimah Abdullahi (1. FC Union Berlin) stehen nicht mehr im Eintracht-Kader.

Demgegenüber stehen lediglich zehn Neuzugänge. Bei der Suche nach neuen Spielern schien Sportdirektor Peter Vollmanns Horizont nur bis Osnabrück zu reichen. Denn in Maurice Multhaup (rechtes Mittelfeld), Bryan Henning (defensives Mittelfeld) und Luc Ihorst (Stürmer) verpflichtete die Eintracht gleich drei Akteure, die in der vergangenen Saison beim VfL spielten. Ihorst gehört allerdings Werder Bremen, wie im Vorjahr Osnabrück hat auch Braunschweig den Youngster nun ausgeliehen. Außerdem holte der Verein Mittelstürmer Benjamin Girth, der zuletzt zwar bei Holstein Kiel spielte, während dieser Zeit aber auch schonmal an die Osnabrücker ausgeliehen war. Girth kennt sich mit dem Toreschießen in der 3. Liga in jedem Fall aus: Beim SV Meppen sowie eben in dem halben Jahr in Osnabrück schoss der Angreifer in 52 Spielen 28 Tore. In der 2. Liga lief es da wesentlich schlechter, hier traf der 29-Jährige viermal in 41 Partien. Neben Ihorst und Eigengewächs Yari Otto, haben die Braunschweiger auch noch Routinier Nick Proschwitz im Kader - das liest sich für den Angriff schon mehr als ordentlich.

Für das defensive Zentrum kam Robin Krauße vom FC Ingolstadt nach Braunschweig. Krauße scheint in der Vorbereitung unter Schiele gesetzt zu sein und hat auch schon reichlich Erfahrung in den vergangenen Jahren gesammelt. Von der TSG Hoffenheim II kam Rechtsverteidiger Luis Görlich. Aus der eigenen Jugend zog die Eintracht Linksverteidiger Jannis Kleeberg und Torhüter Lennart Schulze Kökelsum hoch. Außerdem kehrten Michael Schultz und Torwart Yannik Bangsow von ihren Leihen bei Viktoria Köln zurück. Schultz spielte eine starke Rückserie in Höhenberg und die Kölner hätten ihn gerne fest verpflichtet - da machte Braunschweig aber nicht mit. Schultz dürfte auch unter Schiele im Abwehrverbund gesetzt sein.

Ansonsten ist jede Menge Routine und auch Qualität geblieben. Das Tor hütet Jasmin Fejzic, in der Innenverteidigung ist Brian Behrendt ebenso noch da wie Niko Kijewski links daneben. Benjamin Kessel, Danilo Wiebe und Lasse Schlüter haben in der Vergangenheit ebenfalls gezeigt, dass sie über ausreichend Qualität verfügen. Sechser Jannis Nikolaou könnte den Verein wohl noch verlassen - bleibt er, wäre er ebenfalls eine enorme Stärkung. Und Martin Kobylanski ist grundsätzlich wohl einer der feinsten Kicker der Liga - sofern denn sein Kopf mitspielt und er sich auch auf die gegenwärtige Situation einlassen kann. Einfach ist er nicht immer.

Fazit: Einen Absturz wie vor drei Jahren wird es in dieser Form mit Sicherheit nicht noch einmal geben. Damals war der Kader komplett neu und der Trainer überfordert. Die Voraussetzungen sind andere. Mit Blick auf die Mannschaft hätte die Eintracht sicher schon im Vorjahr nicht zwingend absteigen müssen. Doch verschiedene Faktoren kamen zusammen. Viele Spieler kennen sich aber bereits, zudem hat der Trainer seine Qualitäten nachgewiesen, trotz der schlechten Ausbeute in Sandhausen. Girth ist ein guter Drittliga-Stürmer, muss aber auch mit den passenden Bällen gefüttert werden. Die Neuzugänge überzeugen mich aber nicht komplett, immerhin ist Osnabrück im Vorjahr eben auch abgestiegen und auch das hatte seine Gründe. Braunschweig wird ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mitreden, aber ich glaube irgendwie nicht daran, dass es schon in dieser Spielzeit gelingt, den erneuten Abstieg zu begradigen. Die Eintracht wird Vierter.
 

x9ts8

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Eintracht Braunschweig

Nach nur einem Jahr ist Eintracht Braunschweig schon wieder in der 3. Liga. Der Zweitliga-Aufsteiger der Saison 2019/2020 konnte sich in der 2. Bundesliga nicht behaupten und steckte nahezu die ganze Saison im Abstiegskampf. Als Mitte der Rückrunde ein Aufwärtstrend zu erkennen war, dachten die Beobachter eigentlich, dass die Niedersachsen den Kopf noch aus der Schlinge ziehen können, doch letztlich fuhr der Verein nach einem befreienden 4:0-Sieg über den VfL Osnabrück nur noch zwei Zähler aus den letzten sechs Saisonspielen und musste schließlich gar den direkten Wiederabstieg verkraften.

Es war der zweite Abstieg binnen drei Jahren. 2018 erwischte es die Löwen schon einmal - damals noch relativ unvorbereitet. Und während der Verein den Wiederaufstieg in Angriff nehmen wollte, erlebten die Braunschweiger stattdessen die schlimmste Saison der jüngeren Vereinsgeschichte. Der neue Trainer Henrik Pedersen erwies sich als Vollflop, die Eintracht lag zur Winterpause schon nahezu uneinholbar zurück auf dem letzten Tabellenplatz. Dem Bundesliga-Teilnehmer der Saison 2013/2014 drohte die Regionalliga. Nur einer starken Aufholjagd war es zu verdanken, dass der Verein am letzten Spieltag hauchdünn aufgrund des besseren Torverhältnisses den Klassenerhalt schaffte.

So wie damals soll es nun natürlich in Jahr eins nach dem Abstieg nicht laufen. Die Braunschweiger probieren es auch nicht mit einem Trainer-Experiment, sondern jemandem, der die 3. Liga schon bestens kennt. Michael Schiele beerbte im Sommer Daniel Meyer, der den Abstieg nicht verhindern konnte. Drei Jahre war Schiele der Chef an der Seitenlinie bei den Würzburger Kickers, beide Vereine stiegen 2020 gemeinsam in die 2. Liga auf. Nach nur zwei Spielen in der 2. Liga war für Schiele jedoch Schluss und auch sein späteres Engagement beim SV Sandhausen war nur von kurzer Dauer. Nun also der Weg zurück in die Gefilde, in der Schiele bereits nachgewiesen hat, gute Arbeit leisten zu können.

Anders als die Mit-Absteiger aus Osnabrück und Würzburg hat die Eintracht keinen radikalen Umbruch zu bewältigen. Der Kader wurde allerdings massiv verkleinert - so haben immerhin auch 17 Spieler den Verein verlassen. Nicht mit in die 3. Liga wollten Sechser Yassin Ben Balla (FC Ingolstadt), Angreifer Fabio Kaufmann (Karlsruher SC) und Innenverteidiger Oumar Diakhite (SV Sandhausen), der im Winter kam und der Braunschweiger Defensive neuen Halt gab. Die Angreifer Marcel Bär (1860 München) und Njegos Kupusovic (Türkgücü München) treffen in der kommenden Saison auf ihren Ex-Klub. Zu verschmerzen sind die meisten anderen Abgänge: Nico Klaß kam in Braunschweig nicht wirklich klar und kehrte zu RW Oberhausen zurück. Manuel Schwenk wechselte zu Holstein Kiel II, Leon Bürger zu Carl Zeiss Jena, Ersatztorwart Felix Dornebusch in die Niederlande zu Fortuna Sittard. Youngster Matthias Heiland zog es in die USA. Felix Burmeister, Robin Ziegele und Dominik Wydra sind noch ohne Verein, das war kürzlich auch noch Felix Kroos, der nun aber seine Karriere beendete. Auch die Leihspieler Patrick Kammerbauer (SC Freiburg), Dong-won Ji (1. FSV Mainz 05) und Suleimah Abdullahi (1. FC Union Berlin) stehen nicht mehr im Eintracht-Kader.

Demgegenüber stehen lediglich zehn Neuzugänge. Bei der Suche nach neuen Spielern schien Sportdirektor Peter Vollmanns Horizont nur bis Osnabrück zu reichen. Denn in Maurice Multhaup (rechtes Mittelfeld), Bryan Henning (defensives Mittelfeld) und Luc Ihorst (Stürmer) verpflichtete die Eintracht gleich drei Akteure, die in der vergangenen Saison beim VfL spielten. Ihorst gehört allerdings Werder Bremen, wie im Vorjahr Osnabrück hat auch Braunschweig den Youngster nun ausgeliehen. Außerdem holte der Verein Mittelstürmer Benjamin Girth, der zuletzt zwar bei Holstein Kiel spielte, während dieser Zeit aber auch schonmal an die Osnabrücker ausgeliehen war. Girth kennt sich mit dem Toreschießen in der 3. Liga in jedem Fall aus: Beim SV Meppen sowie eben in dem halben Jahr in Osnabrück schoss der Angreifer in 52 Spielen 28 Tore. In der 2. Liga lief es da wesentlich schlechter, hier traf der 29-Jährige viermal in 41 Partien. Neben Ihorst und Eigengewächs Yari Otto, haben die Braunschweiger auch noch Routinier Nick Proschwitz im Kader - das liest sich für den Angriff schon mehr als ordentlich.

Für das defensive Zentrum kam Robin Krauße vom FC Ingolstadt nach Braunschweig. Krauße scheint in der Vorbereitung unter Schiele gesetzt zu sein und hat auch schon reichlich Erfahrung in den vergangenen Jahren gesammelt. Von der TSG Hoffenheim II kam Rechtsverteidiger Luis Görlich. Aus der eigenen Jugend zog die Eintracht Linksverteidiger Jannis Kleeberg und Torhüter Lennart Schulze Kökelsum hoch. Außerdem kehrten Michael Schultz und Torwart Yannik Bangsow von ihren Leihen bei Viktoria Köln zurück. Schultz spielte eine starke Rückserie in Höhenberg und die Kölner hätten ihn gerne fest verpflichtet - da machte Braunschweig aber nicht mit. Schultz dürfte auch unter Schiele im Abwehrverbund gesetzt sein.

Ansonsten ist jede Menge Routine und auch Qualität geblieben. Das Tor hütet Jasmin Fejzic, in der Innenverteidigung ist Brian Behrendt ebenso noch da wie Niko Kijewski links daneben. Benjamin Kessel, Danilo Wiebe und Lasse Schlüter haben in der Vergangenheit ebenfalls gezeigt, dass sie über ausreichend Qualität verfügen. Sechser Jannis Nikolaou könnte den Verein wohl noch verlassen - bleibt er, wäre er ebenfalls eine enorme Stärkung. Und Martin Kobylanski ist grundsätzlich wohl einer der feinsten Kicker der Liga - sofern denn sein Kopf mitspielt und er sich auch auf die gegenwärtige Situation einlassen kann. Einfach ist er nicht immer.

Fazit: Einen Absturz wie vor drei Jahren wird es in dieser Form mit Sicherheit nicht noch einmal geben. Damals war der Kader komplett neu und der Trainer überfordert. Die Voraussetzungen sind andere. Mit Blick auf die Mannschaft hätte die Eintracht sicher schon im Vorjahr nicht zwingend absteigen müssen. Doch verschiedene Faktoren kamen zusammen. Viele Spieler kennen sich aber bereits, zudem hat der Trainer seine Qualitäten nachgewiesen, trotz der schlechten Ausbeute in Sandhausen. Girth ist ein guter Drittliga-Stürmer, muss aber auch mit den passenden Bällen gefüttert werden. Die Neuzugänge überzeugen mich aber nicht komplett, immerhin ist Osnabrück im Vorjahr eben auch abgestiegen und auch das hatte seine Gründe. Braunschweig wird ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mitreden, aber ich glaube irgendwie nicht daran, dass es schon in dieser Spielzeit gelingt, den erneuten Abstieg zu begradigen. Die Eintracht wird Vierter.
Starker Beitrag, vielen Dank dafür.
Zwei Ergänzungen habe ich noch: Benny Kessel wird wohl seine Karriere beenden und genau wie Marc Pfitzner und Kostas Rodrigues im NLZ eingebunden.
In den Vorbereitungsspielen fiel bislang vor allem auf, dass Schiele zwar sehr aktiven Fußball, sprich Ballbesitz & Gegenpressing spielen will. Allerdings sind wir dabei nie ohne Gegentor geblieben. Aber da bin ich eigentlich guter Dinge, dass das besser wird.
 

Vega

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1. FC Kaiserslautern

Dass es beim 1. FC Kaiserslautern selten langweilig wird, ist ja allseits bekannt. Auch die vergangene Saison war wieder einmal ein Beleg dafür - und beinahe hätte es den einst so stolzen Traditionsklub im Vorjahr erwischt, die Regionalliga hing monatelang wie ein Damoklesschwert über den Klub. Ob es dann überhaupt eine Zukunft gegeben hätte? Das ist unklar bei den klammen Roten Teufeln, die 2019/2020 in der Endphase der Spielzeit Insolvenz beantragten, coronabedingt aber keinen Punktabzug hinnehmen mussten.

Drei Trainer benötigten die Pfälzer im Vorjahr. Weder Boris Schommers noch Jeff Saibene konnten Kaiserslautern auf Kurs führen. Die Ergebnisse stimmten nicht, insbesondere hatte Kaiserslautern riesige Probleme, Spiele zu gewinnen. Unentschieden reihte sich an Unentschieden - doch dadurch kam der Klub in der Tabelle einfach nicht voran. Nach der Entlassung Saibenes im Februar übernahm Marco Antwerpen - und ihm gelang es endlich, für einen Umschwung zu sorgen - allerdings benötigte das auch seine Zeit. Noch am 29. Spieltag stand Kaiserslautern mit dem Rücken zur Wand, der Rückstand zum rettenden Ufer betrug damals sieben Zähler. Doch nach einem 3:1-Sieg über den Halleschen FC kam Kaiserslautern gerade noch rechtzeitig in Schwung: Von den letzten zehn Saisonspiel verlor der FCK nur noch eines, gewann immerhin vier. Somit stand schon vor dem letzten Spieltag der Klassenerhalt fest. 43 Punkte hätten aber nicht in jedem Jahr zum Klassenerhalt gereicht: Lautern kassierte zwar nur elf Niederlagen (nur die Top4 weniger), gewann aber auch nur achtmal. Dagegen gab es 19 Punkteteilungen.

Wie so oft in den vergangenen Jahren schlug der FCK auf dem Transfermarkt mehrfach durchaus namhaft zu. Was allerdings regelmäßig - immerhin geht der FCK jetzt schon in sein viertes Drittligajahr in Serie - daneben ging, soll diesmal besser laufen. Insbesondere über Mike Wunderlich habe ich im Rahmen der Vorstellung von Viktoria Köln schon sehr ausführlich geschrieben, der 35-Jährige ist weiterhin einer der besten Spieler der Liga, es darf mit Spannung erwartet werden, wie er außerhalb seine Komfortzone agiert - unter Antwerpen spielte er übrigens bereits in Köln. Von den Höhenbergern wechselte auch René Klingenburg auf den Betzenberg, der in jedem Fall reichlich Mentalität mitbringt. Aus der Regionalliga West kamen in Boris Tomiak (Fortuna Düsseldorf II, Defensivallrounder) und Julian Niehues (Borussia Mönchengladbach II, Sechser) zwei vielversprechende Talente. Muhammed Kiprit schoss in der vergangenen Saison neun Tore für den KFC Uerdingen, ich halte ihn für einen starken Stürmer. Lucas Röser (Türkgücü München) und Mohamed Morabet (VfR Aalen) sind nach ihren Leihen zurück.


Womöglich noch wichtiger als die bisher erwähnten Verpflichtungen, sind allerdings vier Spieler, die der FCK weiterhin an sich binden konnte. Innenverteidiger Marvin Senger, der bundesligaerprobte Sechser Felix Götze sowie Rechtsverteidiger Jean Zimmer kamen alle im vergangenen Winter, als der Klub mit dem Rücken zur Wand stand. Sie alle hatten gehörigen Anteil daran, dass der FCK seine Serie in der Rückrunde starten konnte, insbesondere Götze war bärenstark. Lautern gelang es, die Leihen von Senger (FC St. Pauli) und Götze (FC Augsburg) zu verlängern, zudem kehrte der verlorene Sohn Zimmer (Fortuna Düsseldorf), der aus der Jugend Kaiserslauterns stammt, endgültig zurück. Auch Angreifer Daniel Hanslik, der zuletzt mehrfach von Holstein Kiel ausgeliehen war, spielt nun fest bei den Roten Teufeln. In der Schlussphase der Vorsaison kam der 24-Jährige gut in Schwung.

Den Verein verlassen hat dagegen Carlo Sickinger. Das Eigengewächs, das trotz seiner erst 23 Jahren phasenweise auch als Kapitän fungierte, zog es in die 2. Liga zum SV Sandhausen. Ansonsten trennte sich der Verein von einigen - zum Teil sehr teuren - Missverständnissen. Simon Skarlatidis (unbekannt), Adam Hlousek (Viktoria Pilsen, nach Leihe) und Tim Rieder (Türkgücü München) dürften zu den Besserverdienern im Team gehört haben. Weg sind zudem auch Lukas Gottwalt (FSV Frankfurt), Dylan Esmel (RW Koblenz), Jonas Weyand (Schott Mainz) sowie die Leihspieler Marvin Pourie, der trotz solider Quote unter Antwerpen in Ungnade fiel (Karlsruher SC, jetzt Würzburg) und Anas Ouahim (SV Sandhausen). Constantin Fath, Leon Hotopp und Elija Wohlgemuth gingen zurück in die Oberliga-Reserve.

Fazit: Das Theater um den 1. FC Kaiserslautern in den vergangenen Monaten und Jahren ist phasenweise sehr peinlich gewesen. Dass der Verein ohne Punktabzug durch die Insolvenz kam und dennoch fleißig Jahr für Jahr viel Geld für viele Spieler ausgibt, wird von der Konkurrenz nachvollziehbarerweise sehr kritisch gesehen. In diesem Sommer war der FCK aber eher damit beschäftigt, die Spieler zu halten, die in der Rückrunde großen Anteil am ansteigenden Erfolg hatten. Und das ist geglückt. Die Fluktuation im Kader ist gar nicht so riesengroß, die Mannschaft zehrt noch von den Erfolgen und Eindrücken der letzten Wochen. Zudem sollen Spieler wie Marlon Ritter - bis dato ein teurer Flop - topfit zur Vorbereitung erschienen sein und einen ganz starken Eindruck machen. Jahr für Jahr wurde der FCK als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg gesehen, aber Anspruch und Wirklichkeit lagen stets meilenweit auseinander. Dieses Jahr ist das meines Erachtens nicht der Fall. Antwerpen ist kein einfacher Typ, sein regelmäßiges Geweine über Schiedsrichter unerträglich, aber dennoch ein guter Trainer. Wenn der FCK sich ansatzweise auf seine Qualität besinnt und nicht in Nebenkriegsschauplätze verfällt, dann könnte es mit der Rückkehr in die 2. Liga klappen. Dafür wird allerdings der Weg über die Relegation nötig sein. Platz 3.
 

Murphy

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Ist Pourie so ein Stinkstiefel oder warum fällt er ständig in Ungnade und wechselt die Vereine wie seine Unterhosen? :confuse:
 

Langer

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Wie bei den anderen Vereinen auch, tolle Analyse.(y)
Ich bin als leidgeprüfter Anhänger der Roten Teufel allerdings nicht ganz so optimistisch was einen möglichen Aufstieg angeht.
Mir würde eine sorgenfreie Saison in der man vielleicht an den Auftiegsplätzen schnuppern kann schon genug.
 

John Lennon

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@Vega legt jetzt 1860 bestimmt auf Platz 2, nur damit ich nicht wenigstens einen Treffer bei meinem Ursprungstipp hatte :clowns:
 
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Vega

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1. FC Saarbrücken

Nach sechs langen Jahren in der Regionalliga kehrte der 1. FC Saarbrücken im vergangenen Sommer in den Profifußball zurück. Dass die Saarländer in der 3. Liga gleich eine gute Rolle spielen können, überraschte wohl die wenigsten: Das Bundesliga-Gründungsmitglied hat höhere Ambitionen und konnte sich im Jahr davor durch den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale über einen auch für Drittliga-Verhältnisse sensationellen Geldregen freuen. Saarbrücken legte dementsprechend auch los wie die Feuerwehr: Zwischen dem dritten und 13. Spieltag stand die Mannschaft von Lukas Kwasniok auf dem ersten Tabellenplatz. In der Folge ging es mit der Konstanz allerdings bergab, der FCS rutschte dementsprechend einige Plätze in der Tabelle ab und schaffte es in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr, an das Spitzenquartett heranzukommen. Der fünfte Tabellenplatz durfte letztlich aber dennoch als rundum gelungene Saison verbucht werden.

Trotz der guten Saison gab es tatsächlich recht viel Bewegung im Kader - angefangen beim Trainer. Kwasniok hatte frühzeitig erklärt, dass er seinen Vertrag nur bei einem Aufstieg verlängern will, da wollte der Verein nicht mitspielen, so dass das Aus schon zu Beginn des Jahres besiegelt war. Dennoch brachten beide Parteien die Saison seriös zu Ende, Kwasniok hat indes sein Ziel erreicht und steht nun beim SC Paderborn an der Seitenlinie. Sein Nachfolger in Saarbrücken ist Uwe Koschinat, der jahrelang erfolgreiche Arbeit bei Fortuna Köln auch in der 3. Liga leistete und zuletzt zwei Jahre beim SV Sandhausen war. Nach guten Ergebnissen zu Beginn wurde er dort allerdings im vergangenen Herbst entlassen. Koschinat ist ein Fachmann, kennt die Liga gut und arbeitet gerne nachhaltig und langfristig.

Koschinat muss dabei zwei bittere Abgänge verkraften, die allerdings zugleich für einen warmen Geldsegen gesorgt haben, über den sich jeder Drittligist freuen würde. Innenverteidiger Marin Sverko war dem FC Groningen aus der niederländischen Eredivisie mal eben 400.000 Euro wert. Zudem konnte auch der Topscorer der Vorsaison, Nicklas Shipnoski, nicht gehalten werden. Mit 15 Toren und zehn Vorlagen spielte dieser eine überragende Saison, die nun mit einem Vertrag bei Fortuna Düsseldorf belohnt wurde. Das brachte immerhin noch einmal 120.000 Euro in die Kassen des FCS. In Anthony Barylla wechselte ein weiterer Stammspieler in die 2. Bundesliga, der Rechtsverteidiger ist jetzt bei Erzgebirge Aue. Fanol Perdejaj ging wie erwähnt zu den Würzburger Kickers. Ansonsten sind die Abgänge verkraftbar: José Pierre Vunguidica ging zur SpVgg Unterhaching, die Ersatztorhüter Ramon Castellucci und Jannick Theißen zu den Stuttgarter Kickers bzw. SV Babelsberg. Jayson Breitenbach (Kickers Offenbach), Markus Mendler (FC Homburg), Kianz Froese und Bjarne Thoelke (beide vereinslos) sind ebenfalls weg. Zudem endete die Leihe von Lukas Schleimer (1. FC Nürnberg). Zudem erwähnenswert: Timm Golley hatte mit 30 Jahren keine Lust mehr auf Profifußball, wird nun Feuerwehrmann und kickt ein bisschen in der Landesliga bei den Sportfreunden Hamborn aus Duisburg.

Wo Uwe Koschinat ist, da kann Robin Scheu nicht allzu weit weg sein. 2017 holte der Trainer den Mittelfeldspieler zu Fortuna Köln, zwei Jahre später folgte dieser seinem Ruf nach Sandhausen und in diesem Sommer ging Koschinats Lieblingsschüler mit nach Saarbrücken. Aus der 2. Liga kam zudem auch Sechser Alexander Groiß (Karlsruher SC), der durchaus als talentiert gilt. Gleich zweimal bediente sich Saarbrücken indes beim KFC Uerdingen: Mittelfeldmann Dave Gnaase hätte der eine oder andere vielleicht auch in der 2. Liga erwartet, für den Sturm kam Adriano Grimaldi. Der hat zwar häufig mit Verletzungen zu kämpfen und läuft nicht mehr allzu viel - wo das Tor steht, weiß er aber zur Genüge. Drittligaerfahrung bringt außerdem Dominik Ernst mit, der vom 1. FC Magdeburg kam und mit Sicherheit den Barylla-Posten bekleiden wird. Dass sich Koschinat ganz gut in der Regionalliga West auskennt zeigen auch die Verpflichtungen von Linksverteidiger Nick Galle (Alemannia Aachen), Angreifer Justin Steinkötter (Borussia Mönchengladbach II) sowie Torhüter Jonas Hupe (Bonner SC), der sich mit Marcel Johnen (Bayer Leverkusen U19) vermutlich um die Rolle des Ersatztorhüters hinter Daniel Batz streiten wird. In Tim Korzuschek (22, FC Gießen) sowie Marius Köhl (20, RW Koblenz) kamen noch zwei junge Talente aus der Regionalliga Südwest.

Für Wirbel sorgte zuletzt die abschließende Verpflichtung von Innenverteidiger Dennis Erdmann (TSV 1860 München). Das lag weniger an der gerne mal aneckenden Art des rustikalen Abwehrspielers, sondern vielmehr an den Geschehnissen zuvor: Saarbrücken musste nach dem Abgang von Sverko sowie der Verletzung von Steven Zellner, der noch monatelang ausfallen wird, nämlich dringend einen Innenverteidiger suchen. Eigentlich hatte der Klub diesen auch in Bruno Soares gefunden, in jedem Fall stellte der Verein den Brasilianer, der einst für den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf auch in der 2. Liga spielte, immerhin bereits vor. Doch acht Tage später die Rolle rückwärts: Aufgrund eines unklaren Aufenthaltsstatus konnte wohl nicht gewährleistet werden, dass Soares als Nicht-EU-Ausländer eine Spielberichtigung in der 3. Liga bekommt. Somit einigten sich beide Parteien schon wieder auf eine Vertragsauflösung - eine Posse, die der Saarbrücker Vereinsführung nicht unbedingt schmeichelte, immerhin stand man so eine Woche vor dem Start erneut ohne Alternative da. In Erdmann konnte immerhin noch recht fix ein drittligaerprobter Abwehrmann geholt werden.

Erdmann dürfte angesichts der Knappheit in der Abwehr auch direkt gesetzt sein, Boné Uaferro ist nämlich auch noch verletzt. Vermutlich wird Kapitän Manuel Zeitz aus dem Mittelfeld nach hinten rücken und an seiner Seite verteidigen. Im Zentrum dürfte Zeitz' Fehlen durch Gnaase, Groiß und Co aber aufgefangen werden.

Fazit: Sorgen in der Innenverteidigung, der gefährlichste Angreifer weg. Eigentlich spricht angesichts dieser Tatsachen erst einmal wenig dafür, dass der 1. FC Saarbrücken wirklich zu den allergrößten Aufstiegsfavoriten gehört. Ich sehe das etwas anders. Grimaldi und Steinkötter ergänzen die weiterhin starke Angriffsreihe um Sebastian Jacob, Minos Gouras, Maurice Deville oder Julian Günther-Schmidt mit einem etwas anderen Spielerprofil, so dass ich den Verlust von Shipnoski gut kompensiert sehe. Viele Spieler kennen sich zudem schon seit Regionalliga-Zeiten, damals war die Mannschaft viel zu gut für die Liga. Zudem gebe ich zu: Ich bin großer Fan von Uwe Koschinat und halte ihn schlichtweg für einen hervorragenden Trainer (und ohnehin für einen richtig guten Typen). Klar ist: In der Innenverteidigung dürfen erst einmal nicht mehr viele Ausfälle passieren, ansonsten könnte es eng werden. Sollte das aber klappen, wird der 1. FC Saarbrücken die 3. Liga nach nur zwei Jahren schon wieder verlassen - und zwar nach oben. Platz 2.
 

GSWarriors

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Geile Analyse! Dass du den FCS auf zwei siehst, ist sicher ambitioniert, aber hey, unterschreiben würde ich es direkt! Die Verletzung von Uaferro ist allerdings schon sehr hart.
 
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