Durchflutete Wiesen - US OPEN 2011


Wer holt sich das letzte Major des Jahres in New York City?


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Lumpi

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Moddiii, willkommen im Forum. :)

Auf deine Frage hat Rhaegar schon eine gute Antwort gegeben. Wichtig ist imho auch zu definieren was man als Prime bezeichnet. Für mich ist die Prime eines Spielers der Zeitpunkt, in welchem er am konstantesten sein Top-Level spielt.
Djokovic diese Saison ist ein gutes Beispiel. Selbst Spieler, die lange nicht mehr in ihrer Prime sind, können immernoch an bestimmten Tagen das Level aus früheren Zeiten abrufen. Siehe Federers Halbfinale gegen Djokovic diese Saison in Paris. Allerdings lastet bereits eine bestimmte mileage in ihren Beinen, wodurch der Körper viel länger braucht um zu regenerieren und einfach nicht mehr konstant das höchste Level abrufen kann. Die ATP-Saison ist unglaublich verschleissend und lang.

Rogers Prime ging IMO bis 2007, anschließend kam Nadal in seine Eigene und entwickelte sich selber zu einem der besten Spieler aller Zeiten. Diese Saison spielt Djokovic die wohl beste Saison der Open Era neben JohnMcEnroe 1984. Natürlich liegt es auch an den Gegnern. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Es bestreitet ja wohl niemand, dass es 100 Mal schwieriger ist weiter zu dominieren, wenn deine Konkurrenten plötzlich ein weiterer ATG und ein überragend spielender Djokovic 2011 sind als wenn du Hewitt, Roddick, einen alten Agassi, Baghdatis und Gonzalez in Slam Finals als Gegner hast.

Gegen diese Leute von damals würde selbst ein 30 Jähriger Federer weiter locker dominieren. Damit will ich seine Erfolge nicht schmählern, denn ich halte ihn ja selber für den besten Spieler aller Zeiten, aber man ist naiv, wenn man denkt, dass es nur an Federer liegt, dass er nach 2007 gerademal drei Masters und 4 Slams gewann. Dass er nun schon seit längerer Zeit auch anfällig ist gegen Spieler wie Del Potro, Söderling, Berdych und Tsonga bei Slams zu verlieren und dies auch tat, liegt in Rheagars Aussage begründet, dass natürlich eine hohe mileage auch schwer auf die Beinarbeit und Regeneration drückt und man von diesen hardhittern locker von der Platzmitte verdrängt und schlichtweg überpowert wird.

Federer ist (wie Nadal imho aufgrund seines sehr physischen Stils und einer ebenfalls krassen mileage) in einer 'natural decline'. Das passiert jedem Spieler und ist völlig normal. Bei beiden ist das klar in der Beinarbeit auffällig, bei Nadal weniger, weil er noch mehr im Tank hat. Das bedeutet nicht, dass man nichts mehr gewinnen kann. Federer wird weitere Slams gewinnen, da bin ich sicher, jedoch wird es immer schwerer und schwerer ein Grand Slam-Turnier konstant durchzuspielen. Denn wie du selber sagst, die technischen Fähigkeiten verliert man selbst mit einer hohen mileage nicht, jedoch aber die Konstanz es immer wieder problemlos abzurufen an Tag X.

So passiert es, dass man mal ein herausragendes match abliefert und dann 3 schlechte in Folge. Allgemein ist es ein kompliziertes Thema (matchup-Probleme nichtmal angesprochen und dutzende Dinge auch nicht) und man bräuchte eigentlich 50 Seiten um dem Thema gerecht zu werden.
 

moddiiii

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Zum einen sind die Gegner in der Spitze stärker geworden, aber das alleine ist natürlich nicht der Hauptgrund. Technik, Vorhand etc. alles schön, aber Federers wichtigste und stärkste Waffe im Spiel war immer seine Beinarbeit und sein Stellungsspiel. Dem Gegner gefühlt immer einen Schritt voraus zu sein und die Zeit zu haben in jeder Situation den richtigen Ball spielen zu können, all dies basiert schlicht und einfach auf einem überragendem Stellungsspiel. Und Dinge wie Antrittsschnelligkeit und Reaktionsvermögen sind bei einem 30jährigen im Normalfall nun einmal nicht so stark ausgeprägt wie bei einem 23jährigen. Die Folge: höhere Fehleranfälligkeit und enorme Probleme gegen Spielertypen wie Djokovic oder Tsonga. Nicht umsonst hat Federer in den letzten Jahren ganz verstärkt auf den Aufschlag gesetzt. In diesem Bereich wird er auch mit 35 immer noch zu den besten gehören können und vermehrt über den Aufschlag Matches gewinnen.

ich bin immer beeindruckt gewesen, wie präzise die schläge von federer immer gekommen sind und vor allem seine rückhand, aber ich habe nie auf sein stellungsspiel geachtet. da kann man mal sehen, was für ein tennislaie ich bin. danke für die antwort!:thumb:
 
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moddiiii

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Moddiii, willkommen im Forum. :)

Auf deine Frage hat Rhaegar schon eine gute Antwort gegeben. Wichtig ist imho auch zu definieren was man als Prime bezeichnet. Für mich ist die Prime eines Spielers der Zeitpunkt, in welchem er am konstantesten sein Top-Level spielt.
Djokovic diese Saison ist ein gutes Beispiel. Selbst Spieler, die lange nicht mehr in ihrer Prime sind, können immernoch an bestimmten Tagen das Level aus früheren Zeiten abrufen. Siehe Federers Halbfinale gegen Djokovic diese Saison in Paris. Allerdings lastet bereits eine bestimmte mileage in ihren Beinen, wodurch der Körper viel länger braucht um zu regenerieren und einfach nicht mehr konstant das höchste Level abrufen kann. Die ATP-Saison ist unglaublich verschleissend und lang.

Rogers Prime ging IMO bis 2007, anschließend kam Nadal in seine Eigene und entwickelte sich selber zu einem der besten Spieler aller Zeiten. Diese Saison spielt Djokovic die wohl beste Saison der Open Era neben JohnMcEnroe 1984. Natürlich liegt es auch an den Gegnern. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Es bestreitet ja wohl niemand, dass es 100 Mal schwieriger ist weiter zu dominieren, wenn deine Konkurrenten plötzlich ein weiterer ATG und ein überragend spielender Djokovic 2011 sind als wenn du Hewitt, Roddick, einen alten Agassi, Baghdatis und Gonzalez in Slam Finals als Gegner hast.

Gegen diese Leute von damals würde selbst ein 30 Jähriger Federer weiter locker dominieren. Damit will ich seine Erfolge nicht schmählern, denn ich halte ihn ja selber für den besten Spieler aller Zeiten, aber man ist naiv, wenn man denkt, dass es nur an Federer liegt, dass er nach 2007 gerademal drei Masters und 4 Slams gewann. Dass er nun schon seit längerer Zeit auch anfällig ist gegen Spieler wie Del Potro, Söderling, Berdych und Tsonga bei Slams zu verlieren und dies auch tat, liegt in Rheagars Aussage begründet, dass natürlich eine hohe mileage auch schwer auf die Beinarbeit und Regeneration drückt und man von diesen hardhittern locker von der Platzmitte verdrängt und schlichtweg überpowert wird.

Federer ist (wie Nadal imho aufgrund seines sehr physischen Stils und einer ebenfalls krassen mileage) in einer 'natural decline'. Das passiert jedem Spieler und ist völlig normal. Bei beiden ist das klar in der Beinarbeit auffällig, bei Nadal weniger, weil er noch mehr im Tank hat. Das bedeutet nicht, dass man nichts mehr gewinnen kann. Federer wird weitere Slams gewinnen, da bin ich sicher, jedoch wird es immer schwerer und schwerer ein Grand Slam-Turnier konstant durchzuspielen. Denn wie du selber sagst, die technischen Fähigkeiten verliert man selbst mit einer hohen mileage nicht, jedoch aber die Konstanz es immer wieder problemlos abzurufen an Tag X.

So passiert es, dass man mal ein herausragendes match abliefert und dann 3 schlechte in Folge. Allgemein ist es ein kompliziertes Thema (matchup-Probleme nichtmal angesprochen und dutzende Dinge auch nicht) und man bräuchte eigentlich 50 Seiten um dem Thema gerecht zu werden.

wow. sehr hilfreich für mich!:thumb::thumb: du kannst ruhig 50 seiten schreiben. ich würde es lesen!;) ich find sowas ziemlich interessant.
 

rÖsHti

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Gegen diese Leute von damals würde selbst ein 30 Jähriger Federer weiter locker dominieren.

Er wäre immer noch die #1 aber die Tsonga, Söderling, Berdych und co sind nicht stärker als die Safin, Agassi, Nalbandian oder der damalige Roddick. Mit der aktuellen Unkonstanz und Beinarbeit, hätte es Federer damals auch schwer gehabt jeden Titel zu gewinnen. Hätte Roddick zB. in einem Finale gegen den Wimbledon Federer von 2010 gespielt (seine Leistung war wirklich miserabel), hätte er jetzt auch ein (oder mehrere) Wimbledon Titel.

Aber es stimmt schon dass der grösste Unterschied wirklich Nadal und Nole sind, 7 seine letzten 11 Niederlagen in GS waren gegen diese beiden Spieler.
 

jkd

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dennoch bleibt der prime Federer reine spekulation. so einfach wie Lumpi es darstellt ist es dann nämlich doch nicht. aber das sagt er ja auch selbst.
erfahrung, reife, ernährung, medizinische betreuung, weitere verbessrungen des technischen spiels, verbessertes material, eine gewisse zähigkeit/härte, die sich erst mit den jahren aufbaut etc., sind dinge, die man dem verschleiß bzw. dem abbauen wieder entgegen rechnen muss.
wir reden hier von einem alter von 30
so kann es also locker sein, dass Federer auch heute noch, an einem guten tag, DEN, seinen besten tag, seine prime erreicht, sein bestes spiel abliefert.
ist dieses gegen einen Nadal oder Djokovic, kann er dieses natürlich dennoch verlieren. gut möglich also, dass Federer auf dem absoluten höhepunkt, gegen Nadal verloren hat oder dieses noch tut.
natürlich ist das ausmachen einer prime vorstellung in oder wärend einer niederlage, nochmal viel schwieriger.
 

Lumpi

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@Röshti: Richtig, aber das habe ich ja nie behauptet. Ich sehe Prime Hewitt, Roddick und Nalbandian als deutlich stärker als Söderling, Berdych und Tsonga. DelPotro ist ein anderes Thema, da ich seine peak als enorm einstufe, aber dadurch dass er ständig verletzt ist, ist es schwer ihn einzuordnen. Ich habe letztere 3 nur ins Spiel gebracht als Beispiel, dass Fed nun auch regelmäßig gegen Spielertypen verliert, mit denen er früher den Boden wischte, eben weil er durch die nachlassende Reaktions-, und Regenerationsfähigkeit und die verschlechterte Beinarbeit von diesen von der Platzmitte gepusht und überpowert wird.

@jkd: Mir ist klar, dass das Wort Prime ein sehr umfassender Begriff ist. Völlig klar, dass man nach dem Ende der physischen Blütezeit an anderen Eigenschaften dazugewinnt und sich taktisch/technisch/mental weiter verbessern kann. Man sieht es ja an Roger, der seit 2008 imho seinen Aufschlag deutlich verbessert hat und die Bälle früher nimmt, weil er in langen baseline rallies von den Jüngeren zermürbt wird, sprich sich anpassen musste. Deshalb erwähnte ich während meines Beitrages auch ungefähr 25 Mal das Kürzel IMO. Mir ist bewusst, dass es schier unmöglich ist objektiv die Prime eines Spielers festzulegen, weil so extrem viele Faktoren da eine Rolle spielen. Deshalb sollte jeder selbst definieren was für ihn die Prime darstellt. Ist wie bei der endlosen MVP-Geschichte in der NBA.

Für mich ist das die Periode, in der ein Spieler am konstantesten (sagen wir zeitlich am häufigsten mit den kürzesten Abständen) sein Top-Level abrufen kann. Damit meine ich konstant über die Saison hinweg a) die Fähigkeit die Konzentration in einem match über 3-4 Stunden aufrecht zu erhalten, bzw. mentale Frische eines Spielers (extrem unterschätzter Faktor), die b) Fitness und c) Qualität der Schläge und d) Beinarbeit konstant aufrecht zuerhalten, wobei das von a) und b) natürlich stark abhängig ist.

Deshalb ist es auch völlig richtig, dass ein Spieler auch außerhalb seiner Prime (nach meiner Definition) den vielleicht besten Tag seiner Karriere erwischen kann, denn technische Fähigkeiten verliert man nicht. Nur die Konstanz ihrer Ausführungen leidet.
 
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rÖsHti

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Bis jetzt ziemlich schnelles Tempo! Federer noch kein einzigen Punkt beim eigenen Aufschlag verloren.
 

TheWall17

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Was ist das eigentlich für ne komische Setzliste?

1 Djokovic - 3 Federer
2 Nadal - 4 Murray

Normalerweise spielt 1 gegen 4 und 2 gegen 3, wenn sich die ersten 4 durchsetzen, bei den Damen wäre das z.B. auch so gewesen. Seltsam!
 

Aronofsky

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Was ist das eigentlich für ne komische Setzliste?

1 Djokovic - 3 Federer
2 Nadal - 4 Murray

Normalerweise spielt 1 gegen 4 und 2 gegen 3, wenn sich die ersten 4 durchsetzen, bei den Damen wäre das z.B. auch so gewesen. Seltsam!

Ne 1-4 spielt fast nie. Eigentlich spielt immer Djokovic gegen Federer egal wie die Setzliste ausschaut. ;)
 

rÖsHti

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Super Tennis bis jetzt und es wird sicher noch besser werden!

Beim Aufschlag beide sehr selbstbewusst und lassen den Gegner keine Chance.
 

holy Cow!

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Man das wird heftig heute. Als Nole Fan habe ich irgendwie ein ungutes Gefühl.
Kann es sein, dass Federer schon sehr lang nicht mehr im T-shirt gespielt hat? Er kommt mir vor als ob er direkt aus dem Jahr 2007 kommt.
Sowohl optisch als auch spielerisch.
 

rÖsHti

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Wirklich schwer zu sagen wer sich im Tie Break durchsetzen wird.....bis jetzt sind sie ungefähr auf dem selben Niveau.
 

holy Cow!

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Erinnert mich an das Wimbledon Finale 2011. Beide auf ganz hohem Niveau und wer als erstes nur ein bisschen nachlässt, verliert den Satz.
 

Rainmaker07

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Was ist das eigentlich für ne komische Setzliste?

1 Djokovic - 3 Federer
2 Nadal - 4 Murray

Normalerweise spielt 1 gegen 4 und 2 gegen 3, wenn sich die ersten 4 durchsetzen, bei den Damen wäre das z.B. auch so gewesen. Seltsam!

Die 1 ist in der oberen Hälfte und die 2 in der unteren. Die 3 und 4 werden den beiden zu gelost. Dann werden Spieler 5-8 den 4 zu gelost... usw.
 

rÖsHti

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Doppelfehler Nole bei so einem wichtigen Punkt! :eek:

edit: Doppelfehler Federer? Ur kidding me?

3 Satzbälle!
 
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