Raducanu war offenbar einfach komplett unvorbereitet auf die Aufmerksamkeit und die Erwartungshaltung, die so ein GS-Titel mit sich bringt. Klar, es gab etliche andere Überraschungssiegerinnen bei den Damen in den letzten Jahren - aber die waren meist etwas (... oder sogar deutlich) älter und hatten schon mehr Erfahrung auf der Tour. Swiatek in Paris 2020 (sie war auch Teenagerin und ungesetzt) war wohl am ehesten vergleichbar und hat sich im Gegensatz zu Raducanu danach sensationell entwickelt - sie ist als Talent aber auch eine ganz andere Kategorie als die Britin, dann ist es natürlich auch leichter, die sportlichen Erwartungen zu erfüllen, die mit sowas verbunden sind.
So ein Verlauf wie bei Gauff (langsamere aber nachhaltigere Entwicklung zur Weltklassespielerin) sollte jedenfalls schon deutlicher einfacher zu "verarbeiten" sein als "von Null auf 100" wie bei Raducanu - ich glaube jedenfalls kaum dass Gauff mit der Britin würde tauschen wollen, auch wenn die im Gegensatz zu ihr schon einen GS-Titel gewonnen hat.